Chronik.Ereignis1033 LSV 48

Ragath, 3. Praios 1033 BF

Im Rittersaal des Castillo Ragath

Autor: Von Scheffelstein


Domna Richeza seufzt und zuckt mit den Schultern. "Natürlich beansprucht der Kaiser das ganze Mittelreich für sich, Dom Ansvin. Und wir Almadaner haben uns hinter den Kaiser gestellt, da wir diesen seinen Anspruch anerkennen. Zumindest war dies bislang der Fall." Finster blickt sie in die Runde, und einen Moment verweilt ihr Blick auf Dom Boraccio. "Aber in den Augen unserer Feinde steht Almada quasi allein da - losgelöst vom Mittelreich. Denn unsere Feinde sehen Seine Kaiserliche Majestät nicht als rechtmäßigen Herrscher des Mittelreiches, sondern als Abtrünnigen in der einzigen ihm treu folgenden Provinz Almada."

Sie hebt die Hände, als sie fortfährt. "Almada. Mit mehr als dem, was unser Land uns bietet, können wir den Anspruch des Kaisers auf den Thron des Mittelreiches de facto nicht verteidigen. Das ist nicht viel im Angesicht derer, die Gareth folgen, ja, wenig sogar, wenn Gareth sich mit den Feinden im Süden und den geifernden Nachbarn im Westen verbündet. Sicher ist: Was auch immer wir tun, ob wir wieder einmal unser Blut für jene geben, die sich gegen die düsteren Horden zu erwehren haben, oder ob wir Gareth die Stirn bieten oder mit der Kaiserin zu verhandeln versuchen - wir müssen es einig tun."

Ihr Blick wandert erneut über die Gesichter der Magnaten. "Geschlossenheit ist das Einzige, was wir zu bieten haben. 'Auch vielen gewachsen', heißt es stolz in unserem königlichen Wappen. Nun wird sich zeigen, ob sich der Wahlspruch bewahrheiten mag. Doch nur, wenn wir geschlossen auftreten, bereit, füreinander einzustehen und alten Zwist zu vergessen, mag uns Erfolg beschieden sein. Wenn wir in diesen Stunden nicht einig sind, dann werden wir Schaden nehmen, was wir auch entscheiden."

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 48