Chronik.Ereignis1033 LSV 33

Ragath, 3. Praios 1033 BFBearbeiten

Im Rittersaal des Castillo RagathBearbeiten

Autor: Dajin


"Nein, Domna Sveva, so einfach ist es nicht" kommentiert Dom Savertin die Rede der Hornefurterin. "Mehr noch, in den euch so verhassten Horasiern liegt vielleicht sogar die Lösung dieser prekären Lage. Es ist ein Irrglaube, dass es die Horasier wären, die einen Keil zwischen Rohaja und Selindian setzen, im Grunde ist es Selindian, der den Keil zwischen Rohaja und das Mittelreich setzt. Und einfach nur wortlos das Ultimatum verstreichen zu lassen... ich denke, dafür steht für die meisten hier zu viel auf dem Spiel. Wie ich bereits erwähnte, würde Selindian die selben Forderungen an den rest des Reiches setzen, wäre das Ergebnis folgender Unterschied: Selindian hätte nicht die Mittel, seine Forderungen durchzusetzen. Rohaja hat die Horasier, die dies sehr wohl für sie tun könnten und auch wollen.

Wir sollten uns auch überlegen, welche Folgen es hätte, wenn ein Almadanischer Landsmann solchen Anschuldigungen und Restriktionen unterlegt wäre, wie Rohaja sie einem ankündigt. Sobald ein Almadaner Caldaia durchschreiten würde, wäre er ein zu jagender Verbrecher. Die Handelsstraßen würden geschlossen, entsprechend käme der Handel zum erliegen. Ich darf die Anwesenden daran erinnern: Almada ist ein Binnenland. Wir hätten im Norden einen Feind, der uns belagern würde, uns aushungern würde. Und wir hätten im Westen einen Feind, der uns ins Fleisch schneiden würde. Und im Süden unser Dolch im Rücken, das Kalifat, von dem in der derzeitigen Situation keine Hilfe zu erwarten wäre. Alleine gegen drei Nationen werden wir uns nicht stemmen können, bei all unserer Kraft. Nicht, wenn wir es nicht verhindern können. Unser bisheriger Kurs, sich allen anderen Reichen und Regionen so bedeckt und kooperativ wie möglich zu geben, war bisweilen besser und wäre die Schlacht um Morte Folnor nicht gewesen, wäre Rohajas Ultimatum bis heute nicht gestellt worden. Rohajas Ultimatum ignorieren kann an nur, wenn man sich selbstsicher geben kann, dass dies keine Folgen haben wird.

Von daher sollten wir die nächsten 18 Monate dafür sorgen, dass wir uns vor allem mit dem Horasreich und dem Kalifat gut stellen und sie wieder als Freunde gewinnen. Als Feind können wir Sie uns nicht mehr leisten, denn wenn Rohaja ruft, werden sie angreifen! Ihre Aussagen, wen sie für den rechtmäßigen Kaiser des Mittelreiches halten sind mehr als deutlich. Da man sich klar sein muss, dass diese Form der Liebgewinnung teuer wird, wäre mein Vorschlag, dem Kaiser zu raten, eine Summe an Dukaten auszumachen, die die Horasier in der Selindianfrage beruhigt. Zahlen wir sie aus. Das wird die Gemüter sicher beruhigen. Von daher hier mein Vorschlag: Ein Diplomatentreffen beider Reiche. Und was das Kalifat betrifft, so sollte man seiner kaiserlichen Majestät vielleicht nahelegen, als Opfer endlich den Bund mit Prinzessin Tulameth einzugehen. Dies wird die Beziehungen zum Kalifat deutlich aufwerten. Dies seien meine Vorschläge. Sobald dies geschehen ist, sollte man die Lage sondieren und nochmals darüber entscheiden, wie mit Rohajas Ultimatum dann umzugehen ist. Zum Glück hat sie uns eineinhalb Jahre Zeit gelassen, um Tätig zu werden, warum auch immer.

Ach, und Dom Sveva, so sehr ich mir auch wünschen würde, dass Selindian die Südpforte befriedet, es hätte auf Rohaja keinerlei Einfluss. Für sie ist Selindian ein Ursupator und wenn ein Ursupator ein ursupiertes Land befreit, wird es für Rohaja immernoch ursupiert sein. Er müsste es Rohaja danach übergeben. Und das darf auf keinen Fall unser Rat an den Kaiser sein! Nach diesem Ultimatum ist von allen Nationen, die nach unserem Kaiser trachten ausgerechnet das eigene genau das, wir als letztes für unsere Sache überzeugen könnten.

Und welchen Effekt eine wöchentliche Waffenübung aller Almadaner hätte, werdet Ihr Euch auch denken können. Dies würde nach diesem Ultimatum wohl kaum als Haffaxsche Wehr verstanden, sondern als Angriffsbemühungen gegenüber den umliegenden Ländern. Die Nordmärker denken ja schon, wir würden angreifen, wenn gerademal ein halbes Regiment in Burg Agum weilt. Für die ist jeder Grenzsoldat schon eine Ungeheuerlichkeit. Wie soll dann bitteschön eine Generalmobilisierung wirken? Diese Situation kann man nicht mit der groben Kelle angehen, es braucht bedachtsamkeit und Fingerspitzengefühl. Es ist eigentlich eine der Situationen, wo man Dom Rafik zwei Marzipankugeln und eine Mukturer Torte in die Hand drückt und sich erstmal einige Wochen gemütlich zurück lehnt. Oder auf gut Almadanisch: Es braucht hier Diplomatie.

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 33