Castillo Melanor

Castillo Melanor
Standort: Junkergut Melanor
PRA.pngEigentümer: Familia Melanor
ING.pngFunktion: Junkersitz
TRA.pngHauptnutzer: Junker Perainior di Melanor
Entstehung: bosparanische Gründung
TSA.pngBewohner: 50
RON.pngBewaffnete: 10
Besonderheiten: Kapelle aller Zwölfgötter, Baustelle Vorburg

Dort, wo sich der Bach Nela seit Jahrhunderten ein kleines Tal durch die Ausläufer des Amboss gefressen hat und die Passstraße von Jurios nach Tallon zu beiden Seiten von unwegsamen Hügelketten eingerahmt wird, thront auf einer Felsenspitze oberhalb des gleichnamen Örtchens das Castillo Melanor, Stammsitz der Familia Melanor.

HistorieBearbeiten

Gründung durch bosparanische LegionenBearbeiten

Gegen Ende der Zwergenkriegen legten die bosparanischen Legionen hier unter Duldung durch die Angroschim ein Lager an, was bis zu einer Kohorte Legionären Platz bieten konnte. Ziel war es den westlichsten, natürlichen Weg vom Norden ins Reich hinein zu bewachen, marodierende Banden von Orken oder Goblins und anderem Gesindel vertreiben zu können und das Reich im Falle eines größeren Angriffs warnen zu können. Bald wurde hieraus erst ein großer Wachturm auf dem höheren Hügelkamm direkt neben dem Bachlauf, dann später ein kleines, befestigtes Kastell mit einem Grundriss von etwa dreißig mal vierzig Schritt. Im Schatten dieser kleinen Feste siedelten damals schon die ersten Siedler. Spätestens nach dem Fall Bosparans aber waren diese Befestigungen dem Verfall preisgegeben und auch das kleine Dorf machte schwere Zeiten durch. In dieser Zeit wurden von Freien in der Gegend mehrere Wehrhöfe gegründet, die zumeist heute noch bestehen und den Junkern lehenspflichtig sind.

Neue HerrenBearbeiten

Nach der Belehnung der Familia Melanor im Jahre 752 BF wurde bald die alte bosparanische Ruine zum neuen Herrensitz erkoren und wieder hergerichtet, ausgebessert, umgebaut. Auf der Ruine des verfallenen Wachturms wurde ein neuer, wehrhafter Bergfried errichtet. Unter der Herrschaft begann auch das zugehörige Dorf wieder aufzublühen und zu wachsen.

Der große BrandBearbeiten

Im Jahr 822 kam es zu einem großen Feuer. Hierbei brannte das Kastell nahezu vollständig aus und die Flammen griffen auch auf das Dorf über, das sich damals noch über das Gelände der heutigen Vorburg erstreckte. Über zwanzig Menschen kamen dabei zu Tode, Angehörige der Familia ebenso wie Freie und Fellachen, und es muss als ein Segen der Götter betrachtet werden, dass dem nicht noch mehr wurden. Der Sommer war besonders trocken und heiß, so dass Holz und Strohdächer wie Zunder Feuer fingen. Ein Zweig der Familia wanderte damals als Folge gen Gareth, allerdings gilt dieser Familienzweig heute als ausgestorben. Trotz Beileidsbekundungen und dem Aussichtsstellen von Hilfen sowohl aus Jurios, dem restlichen Ragatien und den Nachbarn jenseits der Grenzen des Fürstentums, konnten bis zum Winter kaum ausreichende Behelfsquartiere für alle verbliebenen Bewohner errichtet werden. Ein durchreisender Angroscho konnte das Elend nicht mit ansehen und so begann man im Frühjahr mit Hilfe aus dem nahem Ambossgebirge endlich damit das Kastell wieder her zu richten. Von den schnellen Erfolgen verführt, beschloss man damit die Erweiterung des Castillos um die Vorburg und die Verlagerung des ohnehin neu zu errichtenden Dorfes auf den Hang darunter. Aber natürlich hat auch das Mitleid von Angroschim seine Grenzen, so dass davon vor allem die noch heute bestehende Baustelle und gute Beziehungen zum kleinen Volk geblieben sind.

ÖrtlichkeitenBearbeiten

PalaisBearbeiten

Das, was einmal als Kastell angelegt worden war, wäre heutzutage eine kaum nennenswerte Befestigung. So wurde das alte Kastell zum neuen Palais umgeformt. Der alte, steinige und halsbrecherisch steile Pfad wurde durch eine neuere, fünf Schritt hohe Treppe mit sicherem Geländer ausgetauscht. Ställe und Gesinderäume findet man heute keine mehr im Palais, dafür in der Mitte einen sauberen, gefliesten Innenhof, der gen Osten zu einer überdachten Terrasse mit Ausblick ins Dorf hinab übergeht. Der ehemalige Turm im Südwesten, um den sich die Treppe zur Vorburg hinabwinden muss, wurde zu einer Kapelle der Zwölfe umgeformt. Die Wirtschaftsräume, Schmiede, Stallungen und Unterkünfte des Gesindes finden sich heute in der Vorburg, direkt unterhalb des Kastells. Der alte Bergfried findet noch heute Verwendung als höchster Punkt, Ausguck und Kampfplattform, um mit Langbögen (oder theoretisch Geschützen) die Passstraße zu bedecken.

VorburgBearbeiten

Da Vorburg und Palais zu drei Seiten hin mit sehr steilen, bis zu achtzig Schritt tiefen Hängen sehr unzugänglich sind, finden sich nur gen Nordwesten nennenswerte Befestigungen neueren Datums - oder werden sich eines Tages einmal befinden, denn heutzutage ist nur am westlichsten Punkt des Castillos ein neumodischer Wehrturm fertiggestellt. Fünfzehn Schritt im Durchmesser mit zwei Schritt dicken, massiven Mauern, Zinnen in zwölf Schritt Höhe und Schießscharten, die den ganzen Zugang zu Castillo und Dorf bedecken können, ist dies nur ein erster Ausblick auf die neue Wehrhaftigkeit, die einmal erreicht werden soll. Bewohnt wird er von den Reisigen der Familia, die ebenso wie die hohen Herrschaften den großen Saal im Erdgeschoss als Fechtboden nutzen. Das angrenzende Torhaus mit Zugbrücke und doppelten Fallgittern ist fast fertiggestellt. Die eigentliche Schildwehrmauer hat eine Dicke von zwei Schritt, im Fundament teilweise mehr und erstreckt sich über eine Länge von knapp dreißig Schritt. Bei Fertigstellung soll sie einmal neun Schritt in die Höhe ragen, heutzutage gibt es aber nur einen provisorischen Wehrgang in drei Schritt Höhe. Der zweite Turm am nördlichen Ende ragt kaum darüber hinaus, lässt aber schon erahnen, dass er einmal seinem Bruder gleichen soll. Einen richtigen Burggraben gibt es nicht, dafür ist das Gefälle aber an sich schon nicht zu verachten. Das darunter liegende Dorf mag keine hundert Schritt entfernt sein wie die Vögel fliegen, aber da der Pfad hinab sich in Serpentinen winden muss, wird er fast fünfmal so lang ohne jeglicher Deckung.

Nennenswerte Schwachstelle des Kastells war früher das Fehlen eines Brunnens. Unterhalb des Palais finden sich heute noch tiefe Vorratskeller und Zisternen. In der Mitte der Vorburg findet sich ein neu ausgeschachteter Brunnen, der von Regen unabhängig auch im heißesten Sommer das Castillo mit Trinkwasser versorgen kann.

BewohnerBearbeiten

Neben dem Junker und seiner Familia gibt es etwa dreißig weitere Bewohner des Castillos.

WürdenträgerBearbeiten

Die meisten üblichen Rollen eines Würdenträgers an einem Gut dieser Größe werden von Angehörigen der Familia wahrgenommen. So kann man Shafir von Melanor als Castellan oder Kanzler betrachten, wobei er die täglichen Anliegen des Castillos seinem Gehilfen Sirdon Fuxfell (  1011 BF) überlässt. Dieser war zur Zeit des Junkers bei der Reichsarmee dessen Bursche und wurde im Dienst mehrmals schwer verwundet, so dass ihm heute der linke Unterarm fehlt und das linke Bein steif ist. Dennoch oder gerade deswegen dient er der Familia treu und ist allgemein angesehen. Er empfindet für die herrschaftlichen Zwillinge brüderliche Liebe und deckt so manche Albernheit der beiden.

Connetablo pro forma ist der alte Alrico (  959 BF), der fast gänzlich erblindet ist und immer noch darauf besteht, sich selbst im Wachzyklus miteinzuteilen. Dem ehemaligen Weibel der Ragather Schlachtreiter wird dieser Altersstarrsinn gerne nachgesehen, diente er doch schon unter dem Vater des Doms und weiß ansonsten durch allerlei Geschichten aus der guten alten Zeit zu unterhalten. Außerdem kann er in der Wartung von Waffen und Rüstungen mit so manchem Kniff und Trick den anderen Wachen noch etwas beibringen.

Einen ordentlichen Kaplan gibt es nicht; geistlichen Beistand und Unterweisung gibt es durch reisende Geweihten oder den Traviageweihten des dazugehörenden Dorfes.

GemeineBearbeiten

Zehn Wachen stehen bei dem Junker in der Wehrpflicht. Es gibt keine einheitliche Bewaffnung. Üblich sind Gambeson, selten mit Kürass und Sturmhauben, Almadanersäbel und Hakenspießen oder Bögen. Uniform ist ein weiter, grüner Umhang mit dem Wappen Melanors. Von den Wachen stammt fast die Hälfte aus dem Haferyaquirischen wie auch der Connetablo(de facto) Bard ui Callan . Im Gegensatz zum Rest der 'Ausländer' hat dieser nicht zusammen mit dem Junker in der Reichsarmee gedient. Der rothaarige, noch recht junge Caballero aus Albernia hat zwar nicht beim Junker gelernt, ist aber ein meisterlicher Kämpfer mit Anderthalbhänder und Langschwert. So der Junker nicht zugegen ist oder keine Zeit hat, ist Bard neben allem anderen auch für die waffentechnische Ausbildung der jungen Domnatellas verantwortlich.

Daneben wären noch die beiden Veteranen Radumar und Jadwinda zu erwähnen. Beide dienten zusammen mit dem Junker in dem IV. Kaiserlichen Elitegarderegiment Bärengarde. Sie ist eine fast zierliche Grenzjägerin aus Greifenfurt, die vor allem als Späherin diente und die heute noch oft ein Auge auf die Wildbestände des Gutes hat. Dagegen ist er mit über zwei Schritt im wahrsten Sinne ein Weidener Bär. Seit sein Bruder mit dem Rest der Bärengarde vor Wehrheim geblieben ist, neigt er in seinen dunklen Momenten zu regelrechten Tobsuchtsanfällen. Seit der vorherige Schmied in einem Unfall verstorben ist verbringt er viel Zeit allein in der Schmiede und entwickelt dabei langsam ein Talent für das Anpassen von Hufeisen und Warten von Waffen und Rüstungen. Bei den allwöchentlichen Wettschießen kommt er als Schütze mit dem Kriegsbogen fast an Jadwinas Meisterschaft heran.

Der einheimische Teil der Wachmannschaften kommt ausschließlich aus Melanor. Auch wenn die wenigsten an die profunden Waffenkenntnisse der Ausländer herankommen, finden sich hier viele noch recht jungen Kämpen, die die Gegend wie ihre Westentasche kennen. So mancher hat als Kind selbst hier Schafe gehütet und kennt Land und Leute.

An Gesinde gibt es etwa zwanzig Seelen, die für den reibungslosen Ablauf des Alltags auf dem Castillo verantwortlich sind. Vornehmste Dienste sind natürlich die Handreiche der noblen Familia und ihrer Gäste, aber auch die Küche ist nicht zu verachten, hat die alte Esfera doch bei einem Angroschim des Kosch im nicht ganz so fernem Ferdok gelernt. So gut sie ihr Handwerk beherrscht, in der Küche herrscht sie mit strenger Hand. Und sollte sich ein Gast über ihre Interpretation von sonst in Almada üblichen Gerichten beschweren wollen, so sollte er dies außerhalb der Reichweite ihrer Suppenkelle machen - Lob über ihre Pilzgerichte hört sie übrigens besonders gern. Die Familia hat für almadaner Verhältnisse nur wenige Pferde, so dass selbst wenn diese alle im Winter im Stall stehen, der Stalldienst als eher überschaubar gilt. Hunde und Falken der hohen Herrschaften sind so überschaubar in ihrer Anzahl, dass man sich nicht besonders um sie kümmern braucht. Um die Falken kümmert sich der vormalige Soberan der Familia eh am liebsten selbst, höchstens unterstützt von seinem Halbbruder, dem Castellan. Die Hunde - Bornländer-Tuzaker-Mischlinge - streunen meistens mit den jungen Domnatellas herum. Aufgrund der ewigen Baustelle gilt der Kehrdienst als der schwerste, dazumal auch die lange Treppe zum Palais hinauf mitgekehrt werden will.

Den Junkern war es schon immer wichtig, treue Fellachen damit auszuzeichnen, dass sie einen ihrer Nachkommen auf dem Castillo in Dienst nahmen. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass man eine gewisse Fluktuation innerhalb der Bediensteten wünscht und junge Familien, besonders junge Mütter, wieder zu ihren Eltern zurückgeschickt werden. Lange Zeit wurden vakante Stellen bei Gesinde und Wache nicht nachbesetzt, allerdings hat Perainior di Melanor dies nachgeholt, als er die Führung des Gutes von seinem Vater übernahm. Folge davon ist, dass sowohl Gesinde als auch Wachen zum Großteil noch recht jung sind und die letzten Jahre weniger überzählige Mäuler in die Fremde geflohen sind.