Der Turm Ambosswacht ist ein alter Grenzturm auf der almadanischen Seite des Roterzpasses. Der windschiefe, seit Jahrzehnten unbemannte Turm ragt auf einem abweisenden Gebirgssattel empor und markiert die Grenze zwischen der almadanischen Baronie Jennbach und der Koscher Baronie Roterz.

Der uralte Wehrturm Ambosswacht am Roterzpass

Im Sagenzyklus um den almadanischen Volkshelden Caralus spielt er eine bedeutende Rolle:

Und so schritt Caralus voran, und er erreichte den Turm aus Wind und Wolken, in dem die Zauberin Fanalolie hauste. Sie war von überderischer Schönheit, doch ihr Herz war faul wie Moorwasser. In ihrer Grausamkeit hatte sie die drei Einhörner Liranin, Asarlin und Ordulan mit Zauberschlingen gefangen und mit silbernen Ketten in den Keller ihres Turmes gesperrt.

Caralus aber trat vor die Zauberin und sprach zu Fanalolie: "Lass die drei Einhörner frei und ich verschone dich! Weigere dich, und es ist das letzte, was du auf Deren getan haben wirst!"

Doch Fanalolie lachte nur und sprach: "Du hast keine Macht über mich, Caralus, der du dich den Löwen nennst! Die Sternenkraft dieser drei Einhörner ist in mir, denn ich habe sie mit diesen silbernen Ketten an mich gebunden und kein Stahl vermag sie zu brechen." Und sie zeigte ihm höhnisch die silbernen Ketten.

Caralus aber zückte seine Axt, die ganz aus Silber war, und zerhieb mit einem Streich die drei Silberketten. Da waren Liranin, Asarlin und Ordulan frei. Mit dem zweiten Streich aber schlug er der bösen Fanalolie das Haupt vom Leib, so dass sie tot umfiel. Dann zog er seines Weges.

Liranin, Asarlin und Ordulan aber leben heute noch in den Wäldern am Fuße des Ambossgebirges, und wem es die Götter geben, der begegnet ihnen, und hat drei Wünsche frei.

-Sage von Caralus dem Löwen und den drei Einhörnern, mündlich überliefert, um 700 BF