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Wohl kaum ein Geweihter der Donnernden hat in den letzten Jahren so sehr die Geschicke des Königreichs mit geprägt wie Ancuiras Alfaran. Geboren als Sohn der Amazone Corvana Alfaran und eines unbekannten Vaters wuch er zunächst bei seiner Tante, der Baronin Bedia Alfaran von Brig-Lo auf. Diese hatte jedoch nur wenig Zeit für ihren kleinen Schützling, da sie sich meist bei Turnieren zu Gareth und in anderen Provinzen aufhielt.

Schon in zartem Alter wurde Ancuiras zur Ausbildung ins Tobrische gesandt, wo er in Mendena und Vallusa durch die rondrianisch-ardaritische Zucht ging. Als junger Ordensknappe nahm er im Gefolge der Ardariten an der Ogerschlacht teil, durfte aber nicht mit den Rittern in erster Schlachtreihe streiten - was ihm wohl das Überleben sicherte.

Bei seiner darauf folgenden ersten Pilgerfahrt nach Arivor lernte er eine junge Knappin kennen, die ihn aufgrund ihrer unbekümmerten Art gegenüber den Rittern des Ordens beeindruckte. Es handelte sich um Salkya Firdayon, der jüngeren Tochter von Amene Firdayon, der Königin Yaquirias. Auch Salkya fand Gefallen an dem jungen Ritter, dessen unhöfisches Auftreten ihn von den Höflingen in Vinsalt und Arivor unterschied.

Ancuiras, der bislang keinen weltlichen Ehrgeiz an den Tag gelegt hatte, versuchte von nun an sich gegenüber den Großen des Reiches auszuzeichnen. Tatsächlich leistete er im Khomkrieg gegen Al’Anfa dem Königreich Almada wichtige Dienste und wurde im Jahr 1010 BF zum Baron von Artésa in der Grafschaft Yaquirtal erhoben. Der junge Ordensritter kehrte somit in das Land seiner Vorfahren zurück. Seine Ernennung hatte er einerseits dem Einfluss des Ardaritenordens und der Rondrakirche zu verdanken, andererseits seiner Tante, die eine enge Vertraute des damaligen Grafen und Reichsvogts Khorim Uchakbar war.

Der novadische Graf war dem nur um ein Jahr jüngeren Ancuiras anfangs noch durchaus wohlgesonnen, aber schon bald verband die beiden nur noch der Hang zur Streitlust. Zu Lebzeiten Domna Bedias und angesichts der gemeinsamen Bedrohung durch den Usurpator Answin von Rabenmund hielten die beiden widerstreitenden Charaktere ihrer Differenzen noch leidlich im Zaum. Dieser Waffenfried zerbrach aber nach der „Schlacht der Zwölfe“, die eigentlich als ein großer gemeinsamer Sieg die Feindschaft hätte beenden können. Unglücklicherweise forderten die Götter in dem Stellvertreterkampf das Leben Bedia Alfarans, und dies nur deshalb – jedenfalls in den Augen Ancuiras‘ – weil Graf Khorim darauf bestanden hatte, den Answinisten in rastullahgefälliger neunköpfiger Minderzahl entgegen zu treten. In den Folgejahren hat es kaum ein Zusammentreffen zwischen Uchakbar und Alfaran gegeben, in dem die beiden nicht kurz davor gewesen wären, blank zu ziehen.

Den Tode seiner letzten Anverwandten überwand Dom Ancuiras erst drei Jahre später, als es ihm 1014 BF gelang, die Firdayon-Princeß Salkya von Vinsalt zu freien. Diese verließ gegen den Willen ihrer übermächtigen Mutter Amene-Horas das ihr unterstehende Ardaritenbanner in einer Festung in den Goldfelsen und zog mit Ancuiras nach Artésa, obwohl dies den Verzicht auf die Erbfolge im Königreich Yaquiria bedeutete. Im Jahr 1016 BF gebar Salkya die gemeinsame Tochter Rhondara und 1020 BF einen Sohn, Lucrann.

Nicht genug, dass die Yaquirtaler Nachbarn argwöhnisch auf Ancuiras und seine „Horasbuhle“ schielten, ereilte den Baron alsbald ein weiterer Rückschlag: Ihm wurde – wie allen geadelten Dienern der Zwölfe – die derische Verwaltung seines Lehens entzogen. Denn beim Großen Hoftag 1014 BF wurde verfügt, dass Diener der Zwölfe keine eigenen Lehen verwalten dürfen, so dass Ancuiras nicht umhin konnte, den Sohn des ehemaligen Barons, den Junker Escalio D’Artésa, als Vogt über die Baronie einzusetzen.

Ohnehin eher für den Dienst mit dem Schwert geboren, beschränkte Ancuiras sich darauf, seine Vasallenpflicht zur Heerfolge zu erfüllen – wenn auch nicht im Gefolge seines unmittelbaren Lehnsherrn und Erzfeindes Uchakbar, sondern vielmehr im Dienste der Markverweserin Shahane Al’Kasim. So war an den Kämpfen im Gugellatal, um Eslamsberge und um Neusüderwacht gegen die Horasknechte unter Colonello Pilbo beteiligt. Den Urkunden nach war es sein dortiger Einsatz, die Ancuiras den Rang eines Obristen in der Kaiserlichen Almadanischen Wehr einbrachte. Dass Ancuiras zur gleichen Zeit seine massiven Vorbehalte gegenüber einem vom Kronverweser ausgehandelten Waffenstillstand mit dem amhallassidischen Emir zurück stellte, wurde von eingefleischten Reconquistadores als kleiner Verrat angesehen.

Im Jahre 1018 erhielt Ancuiras das Kommando über die berühmte „III. Almadanische“, und an der Spitze dieses Regimentes sollte er sich auch der schwierigsten Prüfung seiner rondrianischen Laufbahn stellen. Nachdem er, obwohl die Almadaner Landstände sich für ihn als obersten Feldherrn des Königreichs ausgesprochen hatten, von der Ernennung seines Erzfeindes Khorim zum Marschall von Almada erfahren hatte, bat er darum, mit seiner Einheit zu den versammelten Reichstruppen an der Trollpforte stoßen zu dürfen – nur weit weg von seinem neuen Befehlshaber! In der sich anschließenden verhängnisvollen Schlacht wurde Ancuiras durch Dämonen schwer verwundert und lag über Wochen im Feldlager darnieder.

Als er schließlich die Kraft hatte, wieder sich mit seinem Widersacher Marschall Uchakbar anzulegen, entsandte ihn der Kronverweser zusammen mit Uchakbar auf eine Expedition in den Raschtulswall, die offenbar einzig und allein zur Disziplinierung der Streithähne dienen sollte. Schon mutmaßte man hinter vorgehaltener Hand, dass wohl nur einer der beiden Rivalen lebendig wiederkehren würde, doch es sollte anders kommen. Die beiden, zusammen mit dem Condottiere Berengar die Cornimo, berichteten nach ihrer Rückkehr in bevölkerte Lande einmütig, die Heilige Rhondara – in der jeder der drei eine andere Person sah – habe sie in einer entlegenen Schlucht des Gebirges aufgerufen, den Streit zu begraben, bis die Bedrohung in den rahjawärtigen Landen gebannt sei. Und so schien der Zank im General-Commando der Almadanischen Wehr vorerst auf Eis gelegt worden zu sein.

Doch dieser Frieder war trügerisch, wie sich beim Verrat Uchakbars im Jahr 1022 BF offenbarte, als dieser die Kinder des Kronverwesers entführte und zum amhallassidischen Feind südlich des Yaquir überlief. Nun zögerte man in Punin nicht länger und trug Dom Ancuiras das Marschallsamt an. Dieser führte eine Strafexpedition in das Amhallassih, geriet aber bei einem Vorstoß mit mehreren anderen Magnaten in einen Hinterhalt und wurde auf der Festung Ferchaba gefangen gehalten und konnten nur durch eine waghalsige Befreiungsoffensive der vereinten Magnaten entkommen.

Doch auch in anderer Hinsicht erlitt Ancuiras einen Rückschlag. Sein Vogt, Escalio von Artésa hatte dafür gesorgt, dass die Baronie Artésa zeitweise ihren Kaisertaler schuldig blieb, dabei aber geschickt die Schuld von sich auf den Baron gelenkt, der wohl in seiner Doppelrolle als Marschall und Baron überfordert sei. Dies veranlasste Kanzler Rafik von Taladur, Dom Ancuiras auf der legendären Landständeversammlung im Jahr 1024 BF im Namen der Krone zu rügte, da er den Ehrenschild des almadanischen Marschalls, der immerdar rein und unbefleckt sein müsse, durch eine Verwicklung als Baron in die Zehntschuldneraffaire mit einem Makel versehen habe. Dom Ancuiras antwortete, wie es die Ehre einem Edelmann gebietet: Er gab die Baronswürde von Artésa an seinen Lehnsherrn, Graf Selindian-Hal, zurück.

Im gleichen Atemzug aber erklärte er seine Absicht, den heidnischen Erzverräter Uchakbar zu einem heiligen Zwölferkampf als Götterurteil herauszufordern. Dieser fand im Praiosmond des Jahres 1025 BF statt und Ancuiras Alfaran gelang es gemeinsam mit elf weiteren Magnaten, die Scharte der Gefangenschaft durch einen Sieg in der "Zweiten Schlacht der Zwölfe" über Khorim Uchakbar und seine Balaian auszuwetzen. Dieser Erfolg wurde allerdings - zumindest aus Sicht viele Borongläubiger - erheblich dadurch geschmälert, dass er nur durch die "Auferstehung der Gräfin Hadjinsunni von Yaquirtal ermöglicht wurde, also streng genommen mit der Hilfe von Untoten!

Diesen transyaquirischen Eskapaden folgte ein scharfer Ordnungsruf aus Gareth: Es ginge nicht an, dass der Marschall Almadas sich an Kämpfen beteilige, welche die Sicherheit der südlichen Reichsgrenze gefährdeten. So musste Ancuiras auf der bereits erwähnten Landständeversammlung die schlechte Botschaft überbringen, dass er als Marschall auf keinen Fall mit kaiserlichen Truppen an der Reconquista teilnehmen könne. Zudem war Alfaran rondrianisch versiert genug um einzusehen, die Lage des Neuen Reiches eine weitere Front nicht zuließ. So zog einen Schlußstrich unter seine Fehde mit Uchakbar - bis sich eine bessere Gelegenheit bieten würde, seinem Treiben ein für allemal ein Ende zu bereiten.

Bei der folgenden Wiedereroberung der Stadt Omlad beteiligte er sich zur Enttäuschung vieler Reconquistadores nicht; ebensowenig an internen Querelen wie der Großen Yaquirtaler Blutfehde.

(wird fortgesetzt)