Schlacht auf den Brigellanischen Feldern

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Schlacht auf den Brigellanischen Feldern

Datum: 20. Rondra 1027 BF
Ort: nahe Brig-Lo
Ausgang: Sieg der Almadaner

Konfliktparteien
Novadis Almadaner
Befehlshaber
Khorim Uchakbar Rohaja von Gareth, Ancuiras Alfaran, Shahane Al'Kasim
Truppenstärke
500 Reiter, darunter die Baialan 600 Reiter und 900 Fußsoldaten, darunter Teile der Garderegimenter Ragather Schlachtreiter, Puniner Rabenschnäbler, Yaquir, Leibregiment Eslam von Almada, Puniner Dispuesti und diverse Aufgebote der Magnaten von Südpforte und Yaquirtal
Verluste
ca. 300 ca. 450

In der Schlacht auf den Brigellanischen Weiden am 20. Rondra 1027 BF schlug das almadanische Heer unter Königin Rohaja und Marschall Ancuiras Alfaran ein novadisches Reiterheer unter Khorim Uchakbar.

VorgeschichteBearbeiten

Nach dem Verlust der Reichsmark Amhallas an das Kalifat während der Kaiserlosen Zeiten kam es in der Folgezeit immer wieder zu Scharmützeln zwischen Almadanern und Novadis.

Nominell herrschte zwischen dem Mittelreich und dem Kalifat Friede, jedoch hatte man den Verlust der Reichsmark niemals erkannt. Unter diesem Vorwand führte der Adel Almadas unter dem Deckmantel der Reconquista immer wieder kleinere Angriffe (sog. Cabalgadas) auf das neugeschaffene Emirat Amhalassih durch, während für so manchen Sandschak und vor allem Räuberbanden aus der Khôm der Reichtum jenseits des Yaquir allzu verlockend war, um nicht ihrerseits Überfälle auf der anderen Flussseite (sog. Razzien) durchzuführen.

 
Szenen einer Schlacht der Reconquista

Die nasse Grenze des Yaquirstroms eignete sich hervorragend für solch Kleinkrieg und Plünderungen in beide Richtungen. Obgleich insbesondere das Nordufer durch die Erweiterung der Almadaner Kordillere stark befestigt war, richteten sich jene Festungen doch primär gegen den neuerlichen Einfall eines Heeres. Gegen die zumeist bei Nacht übersetzenden Reiterverbände waren sie weitestgehend wirkungslos, waren doch die Angreifer zumeist längst über alle Berge, bis die entsprechende Garnison alarmiert war ausrücken konnte. Und sobald man wieder den Yaquir zwischen sich und den Verfolgern hatte, wäre jede Verfolgung durch reguläre Truppen einem Kriegsakt gleichgekommen.

Nachdem Ende 1024 BF beide Seiten den Sieg in der Zweiten Schlacht der Zwölfe für sich beanspruchten, eskalierte die Lage. Als erstes schlugen die Reconquistadores zu, die am 4. Rondra 1025 BF Omlad einnahmen. Für mehr aber genügten ihre Kräfte nicht, da Rauls- und Eslamskrone weiterhin am nominellen Frieden festhielten. Solchermaßen ohne Unterstützung - manche Magnaten sperrten daraufhin sogar ihre Häfen und Wege für Nachschub nach Omlad, sodass die Eroberer weite Umwege für die Versorgung und Verstärkung Omlads in Kauf nehmen mussten - erlahmte bei nicht wenigen Reconquistadores alsbald das Engagement. Umgekehrt wollten weder Emir noch Kalif ein Massaker unter den teils namhaften Besatzern anrichten, welches womöglich doch noch Gareth auf den Plan gerufen hätte. So entwickelte sich eine zwei Götterläufe andauernde, zähe Belagerung (→ Kampf um Omlad).

Um die gefährliche Situation aufzulösen, schickte das Reich schließlich den Vertrauten Rohajas, Eslam von Eslamsbad und Punin, nach Unau, um einen Friedensvertrag auszuhandeln. Ein solcher war nicht im Interesse der Brandstifter auf beiden Seiten, sodass es dieses Mal Khorim Uchakbar war, der noch vor Friedensschluss vollendete Tatsachen schaffen wollte. Nicht nur befahl der Reichsverräter endlich den Generalangriff auf das von seinem alten Widersacher Gwain von Harmamund nur mit einer zusammengewürfelten Truppe aus Hausgarden der Reconquistadores, Mercenarios und einigen horasischen Glücksrittern gehaltene Omlad, sondern nutzte den niedrigen Wasserstand des Yaquir, um mit einer halben Tausendschaft seiner besten Reiter bei Brig-Lo überzusetzen.

Ob der Ungewissheit des Ausganges der Verhandlungen, hatten Emir und Kalif ein 700 Mann starkes Heer bei Amhallah zusammengezogen, Königin Rohaja wiederum hatte bereits vor Wochen zur Heerschau nach Dâl gerufen. In Eilmärschen brachte sie ihre Soldaten nach Brig-Lo, um Khorim Uchakbar zu stellen.

AusgangslageBearbeiten

 
Khorim Uchakbar
 
Marschall Ancuiras Alfaran

Auf dem Papier war das Heer der Königin den Angreifern zahlenmäßig weit überlegen. Ein erheblicher Teil ihrer Streitmacht bestand allerdings aus zu den Fahnen gerufenen Aufgeboten aus den Grafschaften Südpforte und Yaquirtal, bunt zusammen gewürfelten Haufen aus Leibgarden ihrer Vasallen, eilig angeworbenen Söldnern und Landwehr. Die regulären Garderegimenter waren nur in Teilen entsandt worden, da nicht nur ein möglicher Fall Omlads und ein Angriff auf Almada von dort abgesichert werden, sondern auch weiterhin die Grenzfestungen zum Horasreich besetzt bleiben mussten. Zudem litten die Regimenter immer noch unter den schweren Verlusten, die man im Osten erlitten hatte, insbesondere in der Dritten Dämonenschlacht.

Im Gegensatz dazu bestand das Reiterheer Khorim Uchakbars beinahe ausnahmslos als zumindest im Kampf Mann-gegen-Mann erfahrenen Kriegern, davon zahlreichen Kämpfern aus der Khômwüste, die der Ruhm ihres Anführers und die Aussicht auf Beute hergelockt hatte. Den Kern seiner Truppe aber stellten seine Baialan, eine im Vergleich zumindest halbwegs disziplinierte Elitetruppe.

Ein weiterer Vorteil des Reichsverräters war, dass er die Initiative ergriffen hatte, und so die Almadaner auf ein Schlachtfeld seiner Wahl zwingen konnte. Denn hätten sie sich den Angreifern nicht gestellt, hätte die Gefahr bestanden, dass diese die nahen Heiligtümer schändete. Wenig überraschend bevorteilten die ebenen Brigellanischen Felder den Einsatz von Kavallerie.

SchlachtverlaufBearbeiten

Für einen ausgeklügelten Schlachtplan blieb auf almadanischer Seite keine Zeit, bestand doch derjenige der Novadis darin, den Gegner mit ihren wilden Horden schlicht über den Haufen zu reiten.

Ohne irgendwelche vorherige Zeremonie donnerte ein halbes Tausend Reiter unter lautem Kriegsgeheul auf die gerade erst ausgerichteten Reihen der Almadaner zu. Die Bogen- und vor allem die Armbrustschützen kamen so kaum dazu neue Geschosse aufzulegen, als die Wüstenreiter bereits heran waren. Eine Salve der Berittenen Bogenschützen riss große Lücken in die Schlachtreihen der almadanischen Infanterie, und während an der Flanke insbesondere die Dispuesti aus Punin, die Pikeniere des Garderegiments Yaquir und einzelne Landsknechtstercios standhielten, brachen die Linien der Landwehrkontingente beim ersten Anprall zusammen. Die zumeist aus wenig geübten Bauern und Handwerkern bestehenden Aufgebote warfen ihre oft nur improvierten Waffen fort und wandten sich zur Flucht. Viele von ihnen wurden dabei von den berittenen Gegnern niedergemacht, ehe der Gegenangriff der in Reserve gehaltenen und von der Königin persönlich angeführten Kavallerie die Novadis zum Stehen brachte.

 
Angriff der Baialan

Die so entstandene Reiterschlacht ermöglichte es Ancuiras Alfaran an der Flanke das Fußvolk neu zu formieren, allen voran einen Pikenwall aus Gardesoldaten, Landsknechten und Dispuesti. Im Zentrum wirkte sich langsam die zahlenmäßige Überlegenheit der Almadaner aus, sodass die Novadis Schritt für Schritt unter blutigen Verlusten zurückweichen mussten und schließlich gegen die Piken des Marschalls gedrängt wurden.

Damit war die Schlacht entschieden, da es den Reiterkriegern an Disziplin ermangelte, ihre Reihen noch einmal neu zu ordnen. Dass es am Ende des Tages überhaupt eine nennenswerte Anzahl von Novadis zurück über den Yaquir schaffte, war alleine ihren schnellen Pferden zu verdanken. Wer aber im Kampf sein Ross verloren hatte, der wurde spätestens am Ufer von den nachdrängenden Siegern erschlagen.

FolgenBearbeiten

Noch am Abend der Schlacht verbreitete sich die Kunde vom unlängst zu Unau geschlossenen Friedensvertrag. Da auch Omlad gehalten werden konnte, war der Plan Khorim Uchakbars gescheitert, noch vorher vollendete Tatsachen zu schaffen.

Der Friede freilich war brüchig. Omlad kehrte mitsamt seinem Umland offiziell als kaiserliches Eigengut in den Schoß des Mittelreiches zurück, dafür erkannte Gareth de facto den Verlust Südalmadas an - für viele Reconqistadores eine Schmach und völlig inakzeptabel. Auch die angedachte Heirat Selindian Hal von Gareths mit der Kalifentochter Tulameth saba Malkillah vermochte dem Frieden nur wenig mehr Anerkennung zu verschaffen.

Immerhin war der zukünftige Status des Emirats geklärt, sodass größere Unternehmungen über den Yaquir für die Hitzköpfe beider Seiten ungleich riskanter wurden. Dazu kam auf almadanischer Seite noch ein kurze Zeit später abgehaltenes Hofgericht gegen die Hüter des Almadin, einem radikalen Bund, dem u.a. zahlreiche Befürworter der Reconquista angehörten. Obgleich den Angeklagten keine Schuld nachgewiesen werden konnte, musste sich der harte Kern der Reconquistadores in den nächsten Jahren bedeckt halten. Dennoch kam es immer wieder zu Cabalgadas und Razzien, wenngleich nicht mehr in dem Ausmaß früherer Tage. Nicht zuletzt mochte dies auch an dem Zusammenbruch der Ordnung im Yaquirbruch nur wenige Jahre später liegen. Insbesondere in der Südpforte sollten sich viele der Protagonisten als Taifados und Condottieri über ein Jahrzwölft lang immer wieder gegenüber stehen.

Durch den von vielen Almadanern als schmählich empfundenen Frieden verdorrte der Siegeslorbeer der Königin in den Erinnerungen ihrer Untertanen alsbald, und groß war der Jubel, als sie die Eslamskrone schließlich zugunsten ihres Bruders Selindian, des späteren Mondenkaisers, aufgab. Auch der Stern des Eslam von Eslamsbad und Punin, der zuvor kometengleich in der Politik des Königreiches aufgestiegen war, neigte sich trotz seiner Erhebung zum Grafen des Yaquirtals nicht zuletzt ob seiner Rolle als Unterhändler des ungeliebten Vertrages bereits wieder.

Liste der BeteiligtenBearbeiten

Für die Almadaner:

Für die Novadis:


Siehe auchBearbeiten