Castillo Chellara
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Das Castillo Chellara ist der imposante Herrschaftssitz der Barone im Taubental, welcher sich oberhalb des Ortes Kellfall erhebt. Die Höhenburg ist für ihren fünfseitigen Grundriss, ihre mächtigen Mauern und ihre kupferbeschlagenen Turmspitzen bekannt, die so hoch aufragen, als wollten sie mit den Bergriesen des Tosch Mur selbst wetteifern. Sie stammt aus der bosparanischen Zeit und es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass bei der Errichtung die Dienste eines oder mehrerer Erzdschinne beansprucht wurden.
DerographieBearbeiten
LageBearbeiten
Die Kante des Hochplateaus von Ximesín im efferdwärtigen Teil der Baronie Taubental ist stark zerklüftet. An vielen Stellen haben Sturzbäche Gräben in den Fels gegraben, haben Winde spitze Felsnadeln herausgeformt, hat die Erosion kleinere Basalt- und Phonolithkegel von der Hochebene abgetrennt. Nur wenige 100 Schritt südlich der Quelle der Brigella findet sich eine solcher Kegel. Von dort aus hat man bei gutem Wetter einen hervorragenden Ausblick über das Hochplateau und das obere Brigellatal, bisweilen bis nach Rengor hinab. Die strategisch überaus günstige Lage, die letztendlich den Ausschlag für die Wahl der etwas über einen Acker großen, oberhalb des basaltenen Untergrunds nur mit einer dünnen Humusschicht bedeckten Platte zum Bauplatz eines bosparanischen Castellum gab, war es allerdings auch, welche die Bauarbeiten in erheblichem Maße erschwerte und verzögerte.
HistorieBearbeiten
Erzzwergische DrachenwachtBearbeiten
Auf dem exponierten Kegel soll um 2000 v. BF der sagenhafte Erzzwerg Aurix mit dem Gabelbart einen fünfseitigen Turm errichtet haben, welcher der Abwehr aller feurigen Gefahren des Himmels dienen sollte und daher in den Legenden der Sippe der Aurixim, die sich als seine Nachfahren betrachten, Xomschobrosch ["Fels-gegen-die-Sonne"] genannt wird. Der mächtige Turm soll allen Drachenangriffen der folgenden Jahrhunderte widerstanden haben. Erst das Vordringen einer neuen Rasse - welche die Drachenmacht wider die zwergischen Verteidiger anwandten -, zwang die Angroschim dazu, das Bollwerk nach hartem Kampf aufzugeben und sich tiefer in den Eisenwald zurückzuziehen. Die Aurixim behaupten, dass der Bergfried der heutigen Baronsburg auf den Grundmauern Xomschobroschs errichtet worden sei.
Bosparanische UrsprüngeBearbeiten
In der Tat haben sich die Menschen ihren Zugang zu den Reichtümern des Eisenwaldes hart wider das Kleine Volk erkämpfen müssen. Großlinge und Angroschim bekriegten sich verbittert, ehe der zwischen Friedenskaiser Arn-Horas und Hochkönig Angbarosch ausgehandelte und 712 v. BF gesiegelte Vertrag eine friedliche Koexistenz ermöglichte. Das heutige Castillo Chellara ist ein Werk jener kriegerischen Vorzeit, als die Legionäre des bosparanischen Reiches auf der Suche nach Gold, Silber und Eisenerz die Nebenflüsse des Yaquir hinauf marschierten, zwergische Wachposten eroberten und an ihrer Stelle eigene Befestigungen errichteten.
Wie aus einer von dem Kaiser und Magier Fran-Horas höchstselbst gezeichneten Urkunde aus dem Jahre 616 v. BF hervorgeht, war ein Castellum Chellarae an der Brigellaquelle bereits im Jahre 781 v. BF als Bollwerk wider Zwerge, Schwarzpelze und Goblins errichtet worden. In den kommenden Jahren hatte es offensichtlich zur Bewachung eines Erzvorkommens, als Heiligtum des Soldatengottes Shinxir sowie zur Sicherung der Nachschubwege in die Berge hinein gedient. Bald darauf, im Jahre 776 v. BF, errichteten Legionäre aus dem Castellum Chellarae am Oberlauf des Baches Liepau ein weiteres Castellum, das in der Fran'schen Urkunde als Castellum Lipunium bezeichnet wird.
Aufgrund schlechter werdender Beziehungen zu den Angroschim befahl der Horaskaiser im Jahre 616 v. BF in besagter Urkunde den massiven Ausbau des Castellums und stellte zu diesem Zweck Unterstützung durch die "Kräfte des Erzes" in Aussicht. Die Grundstruktur des heutigen Castillos mit seinen hochgezogenen Mauern und die Befestigungen des Weges entlang der Brigella stammen wohl aus jener Zeit. Im Schutze der mächtigen Feste wurde in der Folgezeit mit Hilfe von Schuldsklaven Erzabbau betrieben; bisweilen handelte man auch mit den Zwergen. Die feindselige Natur, die wiederkehrenden Überfälle von Rot- und Schwarzpelzen und das unsichere Verhältnis zu den Angroschim verhinderten jedoch das Entstehen einer größeren Ansiedlung. Über die Nutzung des Castellums während der Dunklen Zeiten ist so gut wie nichts bekannt.
Feste der Zwergengrafen von WaldwachtBearbeiten
Den Fall des Hunderttürmigen Bosparan nahmen die Ambosszwerge zum Anlass, sich wieder einige der alten zwergischen Besitzungen im Tosch Mur von den Menschen zurück zu erobern. Mit der Vertreibung der letzten bosparanischen Kohorten und der Gründung der Grafschaft Waldwacht (vielleicht aber auch schon zuvor) fiel das Castillo Chellara mit seinem angeblich urzeitlichen Bergfried an die Zwergengrafen von Taladur, die von dort aus den Passweg und eine kleine menschliche Ansiedlung überwachten. Die Bautätigkeit beschränkte sich in dieser Zeit auf ein Mininum, bis in der Ära der Aguilon-Fürsten Graf Gnorrax Sohn des Grimborosch die kupferbeschlagenen Turmspitzen aufsetzen ließ.
Baronsburg des TaubentalsBearbeiten
Bei der Gründung der Baronie Taubental durch Ratsfürst Tyandaris von Punin im Götterlaufe 575 wurde auch Chellara mit dem umliegenden Gebiet und der unverändert ergiebigen Erzmine dem neugeschaffenen Lehen zugeschlagen. Seitdem hat das Castillo am Rande der Baronie Taubental gelegen und war Ausgangspunkt der nicht selten erfolglosen Bemühungen der Barone, die benachbarten Täler zu beherrschen. Während der Kaiserlosen Zeiten wurde Chellara von wechselnden Söldnerhaufen besetzt. Später hielten sich Raubritter auf der Feste, bis Fürstin Rahjada da Vanya das strategisch bedeutende Castillo 950 von fürstlichen Truppen erobern ließ. Sie setzte zunächst eine fürstliche Castellana ein; bereits nach drei Götterläufen gab sie das Castillo jedoch aus Kostengründen wieder an Graf Rabosch von Waldwacht zurück, der umgehend einen neuen Baron einsetzte.
BewohnerBearbeiten
- Baron León Dhachmani de Vivar
- Kanzlerin Daria ya Cantarra ( 979 BF, spröde Verwaltungsjuristin, entfernte horasische Verwandte des Barons)
- Castellan Ugolino Gualdini ("Er war klein und schmalschultrig und bestimmt bereits jenseits der 60 Götterläufe – sein Haar war grau und schütter und sein Gesicht tief zerfurcht.")
- Commandante
- Hofkaplanin Elea Colombi
- Hofmaga Lariana Lampérez
- Küchenmeister (Horasier)
- Mercenaria Nuerta Espadín
- 3 Schreiber
- 1 Schmied(in)
- 14 Dienstbare Geister (u.a. Eurico (Diener), Mateo (Rossknecht))
- 16 blauberockte Kürasser im Sold des Barons (bisweilen auch Blauröcke genannt)