YB33 Rakolus Sohn auf freiem Fuß

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 33
Rahja 1030 BF (2 Hal II.)


KAISERLICH SELAQUE. Gut erinnern wir uns an die Geschehnisse im Jahr 1020 BF, als man Ihre Hochgeboren Domna Praiosmin von Elenta zu Selaque, eine bis dahin als götterfürchtig und reichstreu bekannte Magnatin, beschuldigte, mit dem Borbaradjünger und Reichsverräter Rakolus dem Schwarzen, damaligem Baron von Schrotenstein, gemeinsame Sache gemacht zu haben. Gut erinnern wir uns, dass man sie ob dieser Anschuldigungen in den Königlich-Grafschaftlichen Staatskerker zu Al'Muktur führte und gut auch, dass man sie schließlich freisprach und verfügte, dass der Führer der Loyalistisch Almadanischen Wehr, Seine Hochgeboren Danilo Caer Donn von Cres, ebenso lange im Kerker verweilen solle wie sie. Da der Creser nach der Schlacht an der Trollpforte als verschollen galt, darbten an seiner Statt sein zwergischer Freund Barytoc von Bragahn und der ehrenwerte Sprecher der Landstände, Seine Hochgeboren Alrik de Braast y Braast, in Al'Muktur.

Nun aber scheint es, als seien diese Anschuldigungen doch mit Recht vorgebracht worden. Denn auf einer Expedition wider die Ferkinas im Efferdmond diesen Jahres (s. YB 32) gelang es den Wohlgeboren Dom Boraccio D'Altea und Domna Richeza von Scheffelstein nicht nur, die auf der Landständeversammlung 1025 BF von Rakolus entführte Vogtin von Kaiserlich Selaque aus den Händen der Ferkinas zu befreien. Nein, bei ihr fanden sie einen Knaben von damals gut 14 Götterläufen, bei dem es sich laut Domna Praiosmin selbst um ihren Sohn handelte.

Auf dem Rückweg aus den Bergen nach Kornhammer verschwand der Knabe, und ein kurzer Abschiedsbrief an seine Mutter machte deutlich, dass er nicht neuerlich entführt wurde, sondern aus freien Stücken gegangen war. Die besorgte Domna Praiosmin genießt seither die Gastfreundschaft ihres nachbarlichen Vogtes, Seiner Hochgeboren Dom Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein. Es heißt, sie sei in keiner guten gesundheitlichen Verfassung, und die Landstände oder Seine Majestät, der Kaiser selbst, werden darüber zu entscheiden haben, ob sie ihr vormaliges Lehen Selaque weiter als Vogtin regieren wird.

Der – aufgrund gewisser Ähnlichkeiten geäußerte – Verdacht Domna Richezas, bei dem verschwundenen Sohn könne es sich um einen Spross Rakolus’ handeln, wurde alsbald von diesem selbst bestätigt, als er dem Kanzler Almadas im Ingerimm diesen Jahres seine Aufwartung machte (s. S. 8). Rakolus drohte Seiner Exzellenz Rafik Listhelm Maldonado von Taladur ä. H., ihn, Domna Richeza, Dom Boraccio sowie jeden weiteren, der Kunde von der Existenz seines Sohnes verlautbaren ließe, zu töten.

Nun aber haben wir das Schweigen gebrochen, und ganz Almada sei Kund und zu wissen getan, dass im Namen des Kanzlers eine hohe Belohnung für das Aufgreifen des – lebendigen! – jungen Aureolus Ramin von Elenta ausgesetzt ist, Sohn des Verräters Rakolus mit Domna Praiosmin, über die das letzte Urteil noch nicht gesprochen wurde.

Es wird vermutet, dass der Knabe sich noch immer im Raschtulswall herumtreibt, und ein jeder, der seiner ansichtig wird, ist angehalten, Meldung zu machen, auf dass er bald ergriffen werde!

Kovara Londirez