Sumudan von Viryamun und Flogglond
|
Dom Sumudan von Viryamun und Flogglond zu Flogglond ist der Baron von Flogglond in der Grafschaft Waldwacht und Soberan der alten Fürstenfamilia von Viryamun, die zu den Descendientes zählt. War der Magnat in jüngeren Jahren vor allem als tapferer Offizier im königlichen Heerbann bekannt, kennt man ihn heute als Cronrat Seiner Majestät Hal II. und Condottiere des Terzios Flogglonder Spießer.
Curriculum Vitae
Am 8. Phex 977 BF gebar Evora von Flogglond unter großen Schmerzen nach achtzehnstündigen Wehen Domnito Sumudan auf Castillo Viryamun in dem beschaulichen Ort Viryamun. Der zierliche Knabe war ihr und ihres Gatten, des Barons Saleri von Viryamun Mundillo, dessen genaues Abbild er war.
Wohlbehütet wuchs der Knabe im ländlichen Flogglond auf; das Volk sah in dem zukünftigen Baron eine hoffnungsvollen Führer, der sie in bessere Zeiten führe. Oft sah man Domnito Sumudan mit den Bauerskindern durch die Wälder streifen, er war stets der Anführer, der durch seinen Mut alle beeindruckte. Sein Vater war glücklich, einen gesunden, klugen Knaben zu haben, der das Zeug für einen aufrechten almadanischen Adligen hatte.
Dom Saleri begann Sumudan ab dessen fünften Lebensjahr zielstrebig zu seinem Nachfolger aufzubauen. Der Baron lehrte Sumudan höchstselbst den Umgang mit dem Almadanersäbel; oft sahen die Fellachen den Baron mit seinem Sohn wild durch die dichten Wälder Flogglonds galoppieren um sich dann mit der edlen Almadani-Waffe zu messen. Fürwahr ein Anblick, bei dem die Götter wahrscheinlich selbst lächeln mussten: der kleine Knabe mit dem Schwerte gegen den Riesen von Vater.
Domnito Sumudans Kindheit verlief ungetrübt und glücklich bis zu jenem 23. Rahja 987, an dem sein Bruder Nazir geboren wurde. Seine Mutter Evora starb kurz nach dessen Geburt noch im Wochenbett. Das Herz des Vaters brach und ein Nebel der Trauer legte sich über die Baronie. War der Vater früher liebevoll und großmütig, wurde er Jahr um Jahr bösartiger und hartherziger. Besonders Domnito Sumudan spürte dies sehr - erst verlor er die Mutter und dann noch das Herz seines Vaters. Domnito Nazir jedoch, das Ebenbild seiner Mutter, wurde von Dom Saleri vergöttert als sei er Evoras Vermächtnis.
Am 1. Rondra 988 schickte Dom Saleri seinen Mundillo auf das Kgl. Kriegerseminar in Punin. In den Jahren des militärischen Drills entstand ein immer größerer Hass auf seinen Bruder, der, in Dom Sumudans Augen, ihm die Eltern geraubt hatte. In Punin zeigte er hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Strategie. Seine Waffenfertigkeiten waren jedoch eher mittelmäßig. Im Jahre 992 unterbrach er zum großen Entsetzen seines Vaters seine militärische Ausbildung und begann eine Ausbildung zum Geweihten des Boronkultes im Gebrochenen Rad zu Punin.
Als sein Vater erfuhr, dass sein Mundillo sich zum Priester des Raben weihen lassen wollte, vermählte er ihn im selben Jahre mit Domna Delana de Braast. Diese Ehe entsprang der Jahrhunderte alten Sitte der Descendientes, sich gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu versichern.
Der glutäugigen Schönheit gelang es, Dom Sumudans Herz zu gewinnen und ihn dazu zu bewegen, seine Ausbildung wieder aufzunehmen. Seine innere Leere und Unruhe jedoch vermochte sie jedoch nicht zu stillen. Im Jahre 994 meldete sich Dom Sumudan, noch als Kadett, freiwillig für den Maraskanfeldzug. Dort sah er seinen Schwager Baron Alrik de Braast wieder. In ihm fand der 18-jährige Sumudan endlich einen Freund. So manche Träne vergoß er an dessen Schulter, seinem Schwager jedoch kamen über die Ereignisse auf der Hölleninsel niemals ein Wort über die Lippen. Im Felde errang Sumudan von Viryamun und Flogglond sich schnell einen Ruf als unerbittlicher Stratege, dessen Genialität nur noch von seiner Grausamkeit übertroffen wurde. Dieser menschenverachtenden Brutalität verdankte es Dom Sumudan, dass er nur zum Rittmeister befördert wurde.
Als im Jahre 996 sein Vater starb, quittierte er seinen Dienst und trat die Heimreise nach Flogglond an. Er war gezwungen, den ihm zugedachten Platz in der almadanischen Adelshierachie einzunehmen. Als Descendiente war er sehr darauf bedacht, die Position der alten Waldwachter Nobleza innerhalb Almadas und des Reiches zu stärken.
Die traditionell guten Beziehungen zu den Angroschim des Bergkönigreichs baute er durch eine Reihe von zwergenfreundlichen Verordnungen weiter aus. Mit aller Gewalt trieb er den Holz-, Woll- und Weinhandel voran; so mancher Eigenhörige musste dabei sein Leben lassen. Mit der Catalinenserabtei Brandelonde steht er seitdem ständig auf Kriegsfuß um die alten Weinberge, die die Abtei ihr Eigen nennt.
Am 6. Ingerimm 997 läuteten sämtliche Glocken, um in der ganzen Baronie die frohe Botschaft zu verkünden: Dem Baron ward ein Sohn von den Göttern geschenkt. Ein rauschendes Fest wurde gefeiert, die ganze Baronie lag im Freudentaumel, dachten die Menschen doch, das Herz Dom Sumudans würde sich aufhellen und bessere Zeiten anbrechen. Bei den Feierlichkeiten zu Ehren Arvids gelang es Domna Delana, ihrem Gatten mit seinem Bruder Nazir zu versöhnen. Um dies zu besiegeln, wurde Dom Nazir der Pate Arvids und schwor immer für ihn zu sorgen. Mit Domnito Arvid kehrte Frohsinn und Ruhe nach Flogglond ein. Dom Sumudan, der stolze Vater, ließ oft Gnade walten und schon bald wurde er von seinen Hörigen geliebt.
Im Jahre 998 jedoch hatte der Baron einen Traum von einem Dämon, der aus dem Leib Delanas hervorbrach und seinen Sohn Arvid verschlang. Dieser Traum beschäftigte ihn so sehr, dass er die bekanntesten Traumdeuter des Landes aufsuchte, um seinen Traum zu erkunden. Ein obskurer Quacksalber in Punin erklärte ihm, dass sein nächstes Kind verflucht sei und ihm den Tod bringen würde. Die kurz darauf folgende Schwangerschaft Delanas traf Sumudan von Viryamun und Flogglond wie ein Schwerthieb.
Entgegen des Rats seiner Familie und seiner engsten Freunde jagte er seine Gattin aus dem Haus. Domna Delana flüchtete nach Braast und gebar dort am 12. Rahja 999 ihren Sohn Fermiz. Ihr Bruder Alrik de Braast musste all sein diplomatisches Geschick aufbieten, um Sumudan von dem Irrsinn sein Tat zu überzeugen. Letztendlich konnte nur ein Duell bis auf das erste Blut Sumudan zur Räson bringen.
Der Flogglonder verlangte jedoch, dass Fermiz bis zu seinem zehnten Lebensjahr in Braast aufwachsen und erst dann nach Flogglond heimkehren solle. Schweren Herzens verließ die Mutter ihr Kind und kehrte zu ihren Gatten nach Flogglond zurück. Diese Tat Dom Sumudans zog in Almada weite Kreise und begründete seinen Ruf als hartherzigen Despoten.
Im Jahre 1001 schenkten die Zwölfe am 30. Tsa das langersehnte Töchterchen Fhadim-Evora. Der Baron Konnar vom Berg zum Berg am Jennbach, ein Descendiente und alter Freund Dom Sumudans, ward zum Paten erkoren. Die tiefe Zuneigung des Flogglonders zu seiner kleinen Prinzessin schien das seit der Geburt des Domnito Fermiz gestörte Verhältnis der Eheleute wieder zu verbessern.
Dom Sumudan ließ sich sogar erweichen, den kleinen Fermiz schon im Jahre 1003 nach Viryamun zu holen. Doch der Knabe zeterte und weinte ob der vermeintlichen Entführung aus seinem Heim. Kurz darauf entschied sich Domna Delana, ihren Sohn Fermiz wieder zu ihren Bruder nach Braast zu schicken. Die Jahre flossen dahin und aus Arvid wurde ein hübscher, wohlgefälliger Jüngling, ein eigensinniger Schöngeist wie sein Onkel Nazir. Oft hörte man auf Castillo Viryamun, wie Dom Sumudan seinen Mundillo wegen seiner tolldreisten Husarenstücke tadelte - doch insgeheim war der Vater voller Stolz über den Mut, die Ehrlichkeit und Freiheitsliebe seines Sohnes.
Als am 7.Phex 1009 Amaro zur Welt kam, hing der Himmel in Flogglond voller Geigen. Zum Zeichen seiner großen Hochachtung vor dem elfischen Baron Danilo von Cres bat er diesen, die Patenschaft für seinen Jüngsten zu übernehmen. Der als zynisch geltende Baron nahm das verantwortungsvolle Angebot an und besucht sein Mündel noch heute einmal im Jahr. Böse Zungen behaupten, das liege nur an dem trefflichen Wein, der in Flogglond gekeltert wird.
Die Familia versammelte sich geschlossen, um den Jüngsten auf Dere zu begrüßen. Bei dem Treffen wurde beschlossen, dass Fermiz auf das berühmte Kgl. Puniner Kriegerseminar gehen solle, um dort das Offiziershandwerk zu erlernen. Lange kehrte Ruhe ein in der Baronie, die nur durch diverse amouröse Abenteuer Domnito Arvids unterbrochen wurde. Der Baron war gefürchtet ob seiner harten, aber gerechten Urteile. Seine harte Hand setzte er auch bei der Erziehung seiner Kinder ein. Als Domnito Fermiz wieder einmal in Wehrheim, wohin er inzwischen versetzt worden war, zu Stubenarrest verurteilt wurde, stellte der Baron sämtliche Zahlungen ein und forderte die sofortige Rückkehr seines Zweitgeborenen.
Im Jahre 1015 kam es in Brilond zu einem folgenschweren Zwischenfall. In einer Schenke traf Domnito Arvid auf den darpatischen Junker Travid von Falbingen, Sohn des Erz-Kämmerers. Im Verlauf eines heftigen Disputes um die Gunst einer Domnatella warf der almadanische Heißsporn den Fehdehandschuh. Im darauffolgenden Duell tötete Domnito Arvid den Darpatier. Er hatte den Landfrieden gebrochen!
Obwohl Sumudan von Viryamun und Flogglond hinter dieser Provokation eine Verschwörung des intriganten Ludeger von Rabenmund, des Truchsess von Darpatien, vermutete, befahl er seinem Sohn, sich dem Kronverweser zu stellen und die Strafe für seinen Rechtsbruch zu empfangen. Domnito Arvid weigerte sich mit der Begründung, dass dieser Ehrenhändel über allen irdischen Gesetzen stehe. Vater und Sohn brachen daraufhin miteinander und bei Nacht und Nebel floh Domnito Arvid aus Almada und ward bis zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr gesehen.
Im Jahre 1020 traf ein reisender Lebemann in Brilond ein. Dieser Caleb Dämmerlicht mit Namen freundete sich sehr zum Ärger des Barons mit Domnito Fermiz an. Boltan war seine Obsession und so mancher Dukat wanderte in dessen Taschen. Es wird gemunkelt, dass Domnito Fermiz eine immense Summe an jenen Caleb verlor. Auf jeden Fall war die Summe so groß, dass die Erträge der Baronie eines gesamten Jahres nicht ausreichten, um sie zu begleichen.
Durch den Krieg und die erhöhten Abgaben an Kaiser und Graf sah sich Dom Sumudan im Jahre 1021 gezwungen, die Steuern zu erhöhen. Daraufhin kam es zu großen Unruhen in der Baronie. Diese gipfelten darin, dass am 18. Boron ein feiges Attentat auf den Baron verübt wurde. Caleb Dämmerlicht rettete ihn durch Einsatz seines eigenen Lebens. Dom Sumudan war jedoch so schwer verletzt, dass er mehrere Monate bewusstlos auf dem Krankenbett dahinsiechte. Der Herr vom Berg entsandte daraufhin seinen Leibmedicus, um dem alten Freunde zu helfen. Mit großen Mühen gelang es diesem, Sumudan wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Nur das rechte Bein blieb steif. Diese Beeinträchtigung spornt den eigensinnigen Baron jedoch nur mehr an.
Charakter
Der als äußerst jähzornig bekannte Dom Sumudan wird von seinen Untertanen einerseits wegen seiner unerbittlichen Härte, welche ihm auch eine höhere militärische Laufbahn verwehrte, gefürchtet, andererseits wegen seines ausgeprägten Gerechtigkeitssinns geachtet. Als Mitglied der Descendientes steht für den traditionsbewussten Almadani die Ehre der Familia an erster Stelle. Durch geschickte, teils intrigante Winkelzüge ist es ihm gelungen, seinen Einflussbereich stetig zu erweitern.
Familiär ist Dom Sumudans Stellung als Soberan der Familia unangefochten, seit der Streit mit seinem jüngeren Bruder, Dom Nazir von Viryamun zu Falkenhain, beendet ist. Dom Sumudan, für den das Königreich im Vordergrund steht, berichtet voller Stolz Besuchern seiner Burg von der Abstammung seiner Familia vom Fürstengeschlecht der Viryamuns. Bei dieser Gelegenheit lässt es sich der Baron nicht nehmen, um über den 'ehrlosen Landfrieden' und dem damit verbundenen Verbot von Duellen zu disputieren.
Der im Ton oft ruppige und barsche Despot findet lediglich bei seiner Passion, der Brieftaubenzucht, etwas Kurzweil. Ihm gelang die einzigartige Zucht der 'almadanischen Blitzbrieftaube', derentwegen Almada vom restlichen Raul'schen Reich beneidet wird.
Seine zwergenfreundliche Politik erlaubt es dem Flogglonder, zwergische Produkte zu günstigen Konditionen über die Phexhilfsch-Flogglonder Handelscompania, welche sehr gute Handelsbeziehungen ins Liebliche Feld besitzt, zu vertreiben. Ständige Querellas mit der Catalinenserabtei in Brandelonde lassen den tiefgläubigen Baron stets aus der Fassung geraten, da es ihm nicht möglich ist, mit 'almadanischen' Mitteln der 'Weinbergdiebe' Herr zu werden. Wer die Nachfolge des Barons eines Tages antreten wird, liegt völlig im Dunkeln, da Sumudan von Viryamun und Flogglond mit dem ältesten Sohn gebrochen hat und dieser seit Jahren verschollen ist.
Zu nachfolgenden Personen unterhält Dom Sumudan ein freundschaftliches Verhältnis: Dom Konnar vom Berg, Dom Alrik de Braast, Dom Isonzo von Rabenstein, Dom Danilo Caerdonnati von Cres. Mit dem ehemaligen Puniner Ratsmeister Abdul Assiref, den Dom Sumudan nur den Puniner Hund nennt, verbindet ihn eine aufrichtige, innige Feindschaft, die sich auf alle Familienmitglieder Assirefs bezieht. In diesem Zusammenhang sei noch besonders der Baron von Imrah erwähnt, dem Dom Sumudan jegliche Ehre abspricht.
Stimmen der Nobleza über Sumudan von Viryamun und Flogglond
"Grausam soll er sein und ohne Herz? Das kann ich nicht sagen. Ich habe ihn weinen sehen um seinen Sohn - aber das bleibt unter uns! Mag sein, dass dessen Tod ihn erst verändert hat, aber so kalt, wir er uns glauben macht, ist er nicht."
- Domna Richeza Aldonaza von Scheffelstein
"Was, Ihr habt noch nichts von den Flogglonder Tauben gehört? Die besten und schnellsten Brieftauben des Landes stammen aus seiner Zucht."
- Dom Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein
"Der alte Patron ... Fürstenblut ... Niemand mit Verstand kommt ihm ohne die Macht zumindest einer Reichsstadt oder Grafschaft in die Quere!"
- Dom Ansvin Ferbras von Al'Muktur
|