Castillo Chellara
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Das Castillo Chellara ist der imposante Herrschaftssitz der Barone im Taubental, welcher sich oberhalb des Ortes Kellfall erhebt. Die Feste ist für ihren fünfseitigen Grundriss, ihre mächtigen Mauern und ihre kupferbeschlagenen Turmspitzen bekannt, die so hoch aufragen, als wollten sie mit den Bergriesen des Tosch Mur selbst wetteifern. Sie stammt aus der bosparanischen Zeit und es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass bei der Errichtung die Dienste eines oder mehrerer Erzdschinne beansprucht wurden.
Derographie
Lage
Die Kante des Hochplateaus von Ximesín im efferdwärtigen Teil der Baronie Taubental ist stark zerklüftet. An vielen Stellen haben Sturzbäche Gräben in den Fels gegraben, haben Winde spitze Felsnadeln herausgeformt, hat die Erosion kleinere Platten von der Hochebene abgetrennt. Nur wenige 100 Schritt südlich der Quelle der Brigella findet sich eine solche Felsplatte. Von dort aus hat man bei gutem Wetter einen hervorragenden Ausblick über das Hochplateau und das obere Brigellatal, bisweilen bis nach Rengor hinab. Die strategisch überaus günstige Lage, die letztendlich den Ausschlag für die Wahl der etwas über einen Acker großen, oberhalb des felsigen Untergrund nur mit einer dünnen Humusschicht bedeckten Platte zum Bauplatz eines bosparanischen Castellum gab, war es allerdings auch, welche die Bauarbeiten in erheblichem Maße erschwerte und verzögerte.
Historie
Bosparanische Ursprünge
Die Menschen haben sich ihren Zugang zu den Reichtümern des Eisenwaldes hart wider das Kleine Volk erkämpfen müssen. Großlinge und Angroschim bekriegten sich verbittert, ehe der zwischen Friedenskaiser Arn-Horas und Hochkönig Angbarosch ausgehandelte und 712 v. BF gesiegelte Vertrag eine friedliche Koexistenz ermöglichte. Das heutige Castillo Chellara ist ein Werk jener kriegerischen Vorzeit, als die Legionäre des bosparanischen Reiches auf der Suche nach Gold, Silber und Eisenerz die Nebenflüsse des Yaquir hinaufmarschierten und Befestigungen errichteten.
Wie aus einer von dem Kaiser und Magier Fran-Horas höchstselbst gezeichneten Urkunde aus dem Jahre 616 v. BF hervorgeht, war ein Castellum Chellarae an der Brigellaquelle bereits im Jahre 781 v. BF als Bollwerk wider Zwerge, Schwarzpelze und Goblins errichtet worden. In den kommenden Jahren hatte es offensichtlich zur Bewachung eines Erzvorkommens, als Heiligtum des Soldatengottes Shinxir sowie zur Sicherung der Nachschubwege in die Berge hinein gedient. Bald darauf, im Jahre 776 v. BF, errichteten Legionäre aus dem Castellum Chellarae am Oberlauf des Baches Liepau ein weiteres Castellum, das in der Fran'schen Urkunde als Castellum Lipunium bezeichnet wird.
Aufgrund schlechter werdender Beziehungen zu den Angroschim befahl der Horaskaiser im Jahre 616 v. BF in besagter Urkunde den massiven Ausbau des Castellums und stellte zu diesem Zweck Unterstützung durch die "Kräfte des Erzes" in Aussicht. Die Grundstruktur des heutigen Castillos mit seinen hochgezogenen Mauern und die Befestigungen des Weges entlang der Brigella stammen wohl aus jener Zeit. Im Schutze der mächtigen Feste wurde in der Folgezeit mit Hilfe von Schuldsklaven Erzabbau betrieben; bisweilen handelte man auch mit den Zwergen. Die feindselige Natur, die wiederkehrenden Überfälle von Rot- und Schwarzpelzen und das unsichere Verhältnis zu den Angroschim verhinderte jedoch das Entstehen einer größeren Ansiedlung. Über die Nutzung des Castellums während der Dunklen Zeiten ist so gut wie nichts bekannt.
Feste der Zwergengrafen von Waldwacht
Den Fall des Hunderttürmigen Bosparan nahmen die Ambosszwerge zum Anlass sich wieder einige der alten zwergischen Besitzungen im Tosch Mur von den Menschen zurück zu erobern. Mit der Vertreibung der letzten bosparanischen Kohorten und der Gründung der Grafschaft Waldwacht (vielleicht aber auch schon zuvor) fiel das Castillo Chellara an die Zwergengrafen von Taladur, die von dort aus den Passweg und eine kleine menschliche Ansiedlung überwachten. Die Bautätigkeit beschränkte sich in dieser Zeit auf ein Mininum, bis in der Ära der Aguilon-Fürsten Graf Gnorrax Sohn des Grimborosch die kupferbeschlagenen Turmspitzen aufsetzen ließ.
Baronsburg des Taubentals
Bei der Gründung der Baronie Taubental durch Ratsfürst Tyandaris von Punin im Götterlaufe 575 wurde auch Chellara mit dem umliegenden Gebiet und der unverändert ergiebigen Erzmine dem neugeschaffenen Lehen zugeschlagen. Seitdem hat das Castillo am Rande der Baronie Taubental gelegen und war Ausgangspunkt der nicht selten erfolglosen Bemühungen der Barone, die benachbarten Täler zu beherrschen. Während der Kaiserlosen Zeiten wurde Chellara von wechselnden Söldnerhaufen besetzt. Später hielten sich Raubritter auf der Feste, bis Fürstin Rahjada da Vanya das strategisch bedeutende Castillo 950 von fürstlichen Truppen erobern ließ. Sie setzte zunächst eine fürstliche Castellana ein, doch bereits nach drei Götterläufen gab sie das Castillo aus Kostengründen wieder an Graf Rabosch von Waldwacht zurück, der umgehend einen neuen Baron einsetzte.
Bewohner
- Baron León Dhachmani de Vivar
- Castellan Ugolino Gualdini ("Er war klein und schmalschultrig und bestimmt bereits jenseits der 60 Götterläufe – sein Haar war grau und schütter und sein Gesicht tief zerfurcht.")
- Hofkaplanin Elea Colombi
- Kanzler(in)
- Commandante
- Küchenmeister (Horasier)
- Hofmaga Lariana Lampérez
- 3 Schreiber
- 1 Schmied(in)
- 14 Dienstbare Geister
- 16 Soldaten im Sold des Barons