Tsacharias Krähenfreund
|
Tsacharias Krähenfreund ist ein tsagläubiger Heiler aus Kaiserlich Selaque, der heute als zurückgezogener Einsiedler im Raschtulswall lebt, da er im Mittelreich der Verfolgung durch die Suprema ausgesetzt war und ist.
Äußeres
Es fällt nicht schwer, in dem Heiler Tsacharias schon auf große Entfernung einen überzeugten Tsagläubigen und Neo-Rohalisten zu erkennen. Er trägt sommers wie winters schreiend bunte, tunika-artige Wickelgewänder in allen Farben des Regenbogens und läßt sich seinen schlohweißen Bart und das Haupthaar nach dem Vorbild des großen Reichsbehüters Rohal wachsen. Er geht heute etwas gebeugt und hat einen leichten Buckel, was neben seinem stolzen Alter von mittlerweile fast siebzig Sommern vor allem der harten Feldarbeit in seinem Gemüsebeet neben seiner Hüte geschuldet ist, aus dem sich der überzeugte Vegetarier ausschließlich ernährt. Seit vier Jahren wird der Heiler von einem großen Wolfshund-Mischling namens Raffzahn begleitet, den er als Welpen aus einer Felsspalte rettete.
Curriculum Vitae
Tsacharias Krähenfreund stammt gebürtig aus Elenta im Kaisergut Selaque. Er ist der Sproß einer ganzen Sippe von Heilkundigen, schon seine Großeltern und auch beide Eltern übten diese Profession aus und unterrichteten neben ihm auch seine zwei Jahre jüngere Schwester Udinia in den geheimen Praktiken und Wissensgebieten der Heilkunst, wie es die uralte Famlientradition der Krähenfreund-Sippe gebot.
Die Angehörigen jener Sippe verstanden und verstehen immer schon ihr Handwerk, aus dem ganzen Bosquirtal und selbst aus Ragatien pilgerten Eingeweihte zu ihnen, die mit Krankheit, Siechtum oder Verletzungen geschlagen waren und in der überwiegenden Zahl der Falle wußten Tsacharias und Udinia guten Rat und kannten jedes Kraut und jede Ingridienz, die die Götter gegen ein Übel geschaffen hatten.
Mit der Zeit wurde Tsacharias' Reputation als Heiler und Kräuterkundiger so groß, daß er selbst von weithin geachteten Würdenträgern wie dem Abt des Noionitenklosters La Dimenzia zu Ragathsquell hinzugezogen wurde, wenn jemand der Klosterinsassen körperlich erkrankt war.
Während der unheiligen Namenlosen Tage des Jahres 1016 BF wurde Tsacharias' im Vertrauen von einer befreundeten Hebamme um Rat und seine Einschätzung gebeten, die zu einer Entbindung ins herrschaftliche Castillo Albacim gerufen worden war, den Sitz der kaiserlichen Vögte von Selaque. Zur allergrößten Verblüffung der Geburtshelferin war es dort keine Frau aus dem Burggesinde gewesen, die niederkam, sondern Reichsvogtin Praiosmin von Elenta höchstpersönlich, die man doch landauf landab nur die Bosquirische Jungfer nannte.
Ihr Säugling, so berichtete die Hebamme, wurde seltsamerweise ohne Nabelschnur und mit güldenen Augen geboren, was sie beides noch niemals zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. Auch sei der neugeborene Knabe bereits erstaunlich weit entwickelt gewesen - gerade so, als verstünde er jedes Wort, das um ihn herum gesprochen wurde.
Wenige Monde später wurde die betreffende Hebamme als angebliche Hexe dem Feuertod überantwortet. Bei ihrer hochnotpeinlichen Befragung durch die Suprema hatte sie zuvor unter den Qualen der Tortur Tsacharias Krähenfreund als ihren Vertrauten und Lehrmeister verraten und von einem Tag auf den anderen änderte sich auch das Leben des friedliebenden Heilers radikal. Die Inquisitionsrätin Liguria III., eine enge Vertraute und Beichtschwester der Reichsvogtin, zog mit einigen Rittern des Bannstrahl-Ordens in den Inquisitionsturm von Elenta ein. Tsacharias' zählte zu den Unglücklichen, die man des öfteren zur Interrogatio in den Turm abholte, da man ihn verdächtigte, verbotene arkane Praktiken bei der Heilung Kranker anzuwenden (obwohl der Tsajünger in Wahrheit über keinerlei Astralkraft verfügt).
Nachdem sein Elternhaus am Ortsrand von Elenta von den Häschern der Suprema unzählige Male durchsucht und verwüstet worden war und er selbst - der er jeden Form von Gewalt ablehnt und jedes Wesen als ein Geschöpf der ewigjungen Göttin wertschätzt - einfach keine Kraft mehr hatte, wieder und wieder an der Gharrucha hängend seine Unschuld zu beteuern, da kehrte der Heiler eines Nachts Almada und dem Mittelreich den Rücken und wanderte als Eremit in die Wildnis des Raschtulswalls aus, wo er sich am Fuße des Berggiganten Djer Kalkarif eine kleine Hütte errichtete. Seine Schwester hatte ihm nicht in die Wildnis folgen wollen, aber auch Udinia lebt seither in einer versteckten Kate in einem abgelegenen Tal nahe der Steinbruchsiedlung Grezzano und der Reichsgrenze.
Dort am Djer Kalkarif, der für die Ferkinas vom Stamme der Bâni Khâdr ein heiliger Berg ist, lebt Tsacharias im Einklang mit Tsas Schöpfung und der Natur und tut keinem Menschen und keinem Tier etwas zuleide. Selbst die barbarischen Ferkinas ignorieren den in ihren Augen völlig verrückten alten Eremiten, da es bei ihm keinerlei Beute zu machen gibt. Nur Tsacharias alter Vetrauter, Abt Marbodano, und natürlich Udinia wissen heutzutage um seinen Aufenthaltsort - seit im letzten Winter eine Lawine seine alte Hütte an der Westflanke des Berges unter sich begrub, ist Tsacharias in eine neue Kate auf der gegenüberliegenden Seite des Berges umgezogen. Genau dies wurde im Sommer 1033 BF Baronin Fenia von Culming zum Verhängnis, die den Heiler mit ihrem bereits seit langem schwer erkrankten Sohn Praiodor von Culming-Alcorta aufsuchen wollte, ihn aber nicht vorfand, und dann selbst von Harpyien zerfleischt wurde.
So hat sich nun ein Grüppchen wagemutiger Magnaten gleichsam in den Raschtulswall aufgemacht, um zunächst Tsacharias und dann durch ihn Fenia und Praiodor zu finden und zu erretten.
Raffzahn
|
Raffzahn ist eine schwarz-grau gefleckte Promenadenmischung aus einem Winhaller Wolfsjäger, einer Wehrheimer Dogge, einem Tuzaker und noch einigen anderen Hunderassen, wobei sein Aussehen und seine Größe den Verdacht nahelegen, daß sich auch der ein oder andere Wolf, ein Schakal oder gar eine Khoramsbestie in seinem Stammbaum verewigt haben müssen.
Seit er als wenige Wochen alter Welpe von Tsacharias Krähenfreund aus einer Felsspalte gezogen wurde, folgt er diesem seit 4 Jahren auf Schritt und Tritt und verteidigt die Hütte des Einsiedlers gegen andere wilde Tiere. Da der tsagläubige Eremit jedweder Kreatur ihren eigenen Willen lässt, ist es um Raffzahns Folgsamkeit alles andere als gut bestellt. Auch ist er nicht gerade der klügste Hund auf Deren, sondern er handelt erst und denkt dann (was er auch mit vielen zweibeinigen Almandanis gemeinsam hat). So springt er noch immer in Felsspalten, aus denen er alleine nicht wieder herauskommt, oder er kriecht in Bären- und Tatzelwurm-Höhlen, während deren Besitzer zu Hause sind.
Durch sein Aufwachsen in der lebensfeindlichen Wildnis des Rschtulswalls hat Raffzahn vor fast nichts Angst und greift auch Klapperschlangen, Berglöwen oder Harpyien an. Dafür fürchtet er sich vor schnellfließendem Wasser und vor seinem eigenen Spiegelbild.
Nach einem kriegerischen Aufeinandertreffen im Ferkinalager der Bâni Khâdr verlässt Raffzahn seinen bisherigen Herrn und schließt sich unaufgefordert der herrisch-autoritären Rifada da Vanya an, in der sein tierischer Instinkt die "Alpha-Hündin" seines neuen (Menschen-)Rudels erkennt.
Geschichten über Tsacharias Krähenfreund & Raffzahn
Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 13 - der Ferkina-Feldzug