Ragatischer Kessel

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Windmühlen und Viehherden prägen den Ragatischen Kessel

Der Ragatische Kessel ist eine Landschaft am Oberlauf des Yaquirs, die sich im Nordosten des Almadaner Königreiches beiderseits des grüngoldenen Stromes erstreckt.
Es ist der landläufig gebräuchliche Name der oberyaquirischen Tiefebene, die zwischen dem Caldaier Hochland im Norden und dem Bosquirtal im Süden eingebettet liegt und das Herz und Kernland der Region Ragatien und der Grafschaft Ragath darstellt.
Neben der Grafschaft Yaquirtal und der Goldenen Au von Gareth ist der Ragatische Kessel der fruchtbarste Landstrich des gesamten Neuen Reiches, der seinen Bewohnern mehrere Ernten pro Jahr gestattet.

Der Name rührt wahrscheinlich daher, daß die weitestgehend flache, nur minimal hügelige Gegend ringsum von hohen Gebirgsketten umschlossen ist, wie von den steilen "Wänden" eines Kessels. Drunten in der Ebene - eben "im Kessel" wie die Ragatier sagen - herrschen im almadanischen Glutsommer tatsächlich häufig gefühlte Temperaturen wie in einer Bratpfanne oder im Inneren eines Kessels - die Luft flimmert dann im Hitzedunst über der aufgeheizten Ebene und die fernen Gipfel des Raschtulswalls und der Zwergengebirge am Horizont verschwimmen unwirklich vor dem Auge des Betrachters.

Der Ragatische Kessel umfasst die Magnatenschaften Rosenteich, Bitterbusch, Valpokrug, Cres, Dubios und Ragathsquell mit so berühmten Junkerschaften wie Harmamund oder Aranjuez, sowie einen kleinen Teil von Falado und Selaque. In der Elentinischen Ebene respektive im Valenca-Grund geht er ins Saumland des Raschtulswalls über - die Baronie Kornhammer liegt nicht mehr im Ragatischen Kessel.
Die einzige höhere Erhebung in der ansonsten erwähntermaßen flachen Senke stellt der steil aufragende Burgberg der freien Reichs- und Grafenstadt Ragath dar, der schon aus meilenweiter Entfernung auszumachen ist.
Einige versponnene Gelehrte behaupten, der Burgberg sei nicht auf natürliche Weise entstanden, da auf den wenigen erhaltenen Schriftstücken aus Ragaths Gründungstagen zur Zeit des Belen-Horas nirgendwo von einem Berg die Rede ist. Erst seit den Dunklen Zeiten und der Schreckensherrschaft der grausamen Goblinschamanin Orvazz taucht der Hügel auf alten Darstellungen der 'Domnatella' auf, wie die stolzen Ragather ihre Stadt ehrerbietig nennen.

Onkelchen Yaquir, der im Yaquirfall zwischen Ciragad und Wilsemund donnernd und brausend 12 Schritt tief aus dem Caldaier Hochland in die Tiefebene hinabstürzt (der einzige Wasserfall auf seinem gesamten Verlauf) ist die Wasser- und Lebensader der gesamten Region und zerteilt sie zugleich in zwei Hälften, die man traditionell das Weiße und das Grüne Ragatien nennt. Das 'Weiße Ragatien', östlich des Stromes gelegen, wird geprägt von den weißen Marmorklippen des Raschtulswalls, und das kostbare schneeweiße Gestein findet hier auch vielerorts bei Adels- und Tempelbauten Verwendung. Aber auch die Dörfer des gemeinen Landvolkes sind fast durchgängig weißgekalkt, um die Sommershitze erträglich zu halten. Die Oliven-, Kirsch- und Mandelblüte tauchen Ragatien Jahr für Jahr mehrfach in ein Meer von weißen Blüten.
Im 'Grünen Ragatien' westlich des Stromes dominiert die Farbe der Rebhänge, Obstplantagen und der zahlreichen größeren und kleineren Seen. Viele der besten und teuersten Weine Almadas stammen aus dieser Gegend.

Der Ragatische Kessel ist auch berühmt als hervorragendes Weideland und für seine riesigen Viehherden (zumeist Rinder und Pferde), die - bewacht von berittenen und bewaffneten Racheros, wie man die Viehhirten in diesem Teil Almadas nennt - von Weidegrund zu Weidegrund ziehen. Die Herden streng zu bewachen ist notwendig und auf Viehdiebstahl stehen schwerwiegende Strafen, im schlimmsten Fall sogar das Zu-Tode-schleifen. Dennoch gehört das Rauben von gegnerischem Vieh - ganz besonders das von Pferden - zum Standard-Repertoire einer jeder almadanischen Blutfehde unter Adelshäusern, wenn diese ihren Namen auch verdienen soll. Dem Antagonist die Pferde zu stehlen gilt als Ehrabschneidung erster Güte, vergleichbar etwa mit der Verschleppung eines Familienangehörigen (und oft werden für die Wiederherausgabe der Pferde auch tatsächlich Lösegelder erpresst).