Chronik.Ereignis1046 In die Wüste 04

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In die Wüste - Ränkeschmiede im Verborgenen

Im einem miefigen Keller in einem Haus im Stadtteil Dubiabad, Heldor im Boron 1046 BF

Autor: de Verlez

Nackte Füße tapsten auf die Steintreppen, die in das untere Gewölbe des Hauses führten. Der kleine Elem drückten einen Umschlag fest an seine Brust, als wenn es sein ein und alles wäre. Er hatte ihn von einem Freund bekommen und der wiederum von einem Bekannten, der angeblich im Alcazar seinen Dienst versah. Aber wichtig für ihn war, dass die junge Dame ihn haben wollte und er die Ehre hatte, ihr diesen zu bringen.

Vor einer Türe blieb er stehen und klopfte in einer nur ihm bekannten Reihenfolge an die Tür. “Tritt herein”, hörte er eine sanfte Stimme von innen. Vorsichtig öffnete Elem die Tür und betrat einen miefigen Kellerraum, in dem mittig ein Tisch mit einer Kerze stand. Diese beleuchtete die Umgebung nur schwach, so dass man die Gestalt, die auf einem Stuhl am Tisch saß, nur schemenhaft erkennen konnte. Sie trug einen Burnus, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen war und auch den Rest der Kleidung verbarg. Einzig die schmalen langen, mit Ringen verzierten Finger waren zu sehen. “Salam aleikum, kleiner Elem.”, sprach ihn die Dame an. Elem warf sich zu Boden und antwortete “Wa aleikum assalam, Hanımefendi.” Helles Lachen schallte durch den Raum. “Steh auf kleiner Elem und wälz dich nicht auf dem Boden.” Verlegen richtete sich der Junge auf. “Hast du mir das gebracht, was ich erwarte?” “Aber natürlich Hanımefendi, natürlich.” Vorsichtig legte er den Umschlag auf den Tisch. Das Siegel auf dem Brief war genau das, was die Dame erwartet hatte. “Ich danke dir kleiner Elem. Und als Dank für Deinen Dienst, habe ich die Summe für Deine Eltern und Dich beim Weisen bezahlt. Sie griff unter ihren Burnus und holte eine Schriftrolle hervor. Damit könnt ihr in die Khom reisen, ohne behelligt zu werden.” Mit zitternden Händen nahm der Junge die Schriftrolle entgehen. Er wollte Worte des Dankes sagen, aber ihm versagten die Worte. ”Es ist schon gut, nun geh.” Elem verbeugte sich mehrmals in ihre Richtung, schritt zur Tür hinaus und dann waren nur noch schnelle Schritte zu hören.
Die Dame wartete ab, bis wirklich nichts mehr zu hören war und schnipste dann mit den Fingern. Ein weiterer Gassenjunge kam aus der Dunkelheit und verbeugte sich. “Ich gehe davon aus, dass du dir das Gesicht gut gemerkt hast. Begleite ihn auf seiner Reise. Achte bis zur Grenze gut auf ihn und sollte sich der Baron entschließen, Häscher auf seine Spur zu setzen, sollte dir klar sein, wie du zu handeln hast.” Ein weiteres Mal griff sie unter ihren Burnus, aber diesmal zog sie eine Dolchscheide hervor. Darin befand sich ein Dolch, wie er von der Novadischen Leibwache des Barons verwendet wurde. Ohne mit der Wimper zu zocken, nahm der Junge die Waffe an sich und verschwand.

Nun wandte sie sich dem Umschlag zu. Ja, dies war das Siegel der de Verlez. Sie öffnete ihn, nahm das Schreiben heraus und überflog es beiläufig. Danach hielt Demeya Lacara von Dubios beides in die Flammen der Kerze und wartete, bis diese knisternd und züngelnd auf das Papier übergriffen.


Junkergut Mandana, Baronie Dubios im Boron 1046 BF

Es herrschte gedrückte Stimmung, als Luciana und Yanis de Verlez das Zimmer ihres Bruders Alonso in der Hacienda betraten. Dieser saß an seinem Schreibtisch, nickte seinen Geschwistern zu.

“Immer noch keine Antwort vom Baron?”, sprach Yanis seinen Bruder an. Dieser schüttelte den Kopf. “Nein. Kein Bote, kein Schreiben, nichts.” Yanis’ Miene verfinsterte sich. “Er hat wohl Wichtigeres zu tun, als sich um unser Anliegen zu kümmern. Das blinkende Silber der Aramyas zählen, die sich freigekauft haben. Hauptsache unsere Steuern kommen pünktlich.” Er schlug mit der Faust auf den Tisch. “Das unser Schmied in die Khom gezogen ist, war für uns ein herber Verlust. Nicht nur menschlich. So lange wir keinen neuen Schmied gefunden haben, müssen wir jetzt für solche Arbeiten nach Heldor. Dies kostet Zeit und Geld. Und es werden in Zukunft Arbeiter auf den Feldern fehlen. Das kann ihm doch nicht egal sein.” Luciana ergriff aeine Faust. “Wir sollten nichts überstürzen. "Er zürnt uns bestimmt noch, wegen den Vorkommnissen auf der Hochzeit.”, sprach sie sanft. “Vielleicht sollten wir ihn persönlich aufsuchen, um…." Alonso unterbrach sie. “Wer soll denn gehen? Ich kann hier nicht weg. Rashida steht kurz vor der Niederkunft. Und deshalb wirst auch du hier gebraucht. Yanis muss sich währenddessen um das Gut kümmern.”

Langsam ging die Tür auf und schlurfende Schritte waren zu vernehmen. Marquesa de Verlez, geführt von Isabell Alcorta, betrat das Zimmer. Sofort stand Alonso auf und rückte der alten Frau einen Sessel zurecht auf dem sie auch Platz nahm. “Ich werde den Baron aufsuchen und ihm unsere Lage schildern.”, sprach sie kaum hörbar. Erst herrschte überraschte Stille und dann prasselten die Einwände auf sie herab, die sie allesant mit einem Handstreich zum Verstummen brachte. “Noch bin ich Soberana dieser Familia und daher werde ich sie offiziell repräsentieren. Vor allen Dingen vor dem Baron.” “Natürlich Soberana. “, ertönte es aus mehreren Kehlen. Zufrieden lächelte Marquesa. “Wir werden erst die Niederkunft von Rashida abwarten und wenn diese gut verläuft, werden Isabell und Luciana mich begleiten.” Damit war für Marquesa das Gespräch beendet und sie stand auf. “Und nun führe mich auf die Veranda mein Kind.”, sprach sie an Isabell gewandt. “Der Worte sind genug gewechselt.”