Contessina Amazetti
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Domñatella Contessina Amazetti ist die älteste Tochter des taladurischen Patriziers und Bronzegießereibesitzers Larderello Amazetti. Sie ist Mitglied des Erzenen Rates von Taladur und amtierende Gardecapitana der Streitturmstadt.
Äußeres
Contessina ist eine attraktive junge Frau von Mitte Zwanzig mit langen schwarzen Haaren und leicht schräggestellten schwarzen Augen, wie sie beim Menschenschlag Valguzias häufiger zu finden sind. Viele Taladuris sagen, ihr Rufname (bosp. "die kleine Gräfin") rühre von ihrem herrischen, bisweilen überheblichen Auftreten her, daß ihr schon seit ihren Kindertagen zu eigen ist.
Curriculum Vitae
Ihr Vater Larderello ist bei den anderern Patriziern Taladurs als rückgratloser Opportunist und Wendehals verschrien, der sein Banner immer hübsch nach dem gerade vorherrschenden Wind zu hängen pflegt. Tatsächlich gehörte Larderello schon unter dem vorhergehenden Ratsmeister Salatori Ernathesa dem Erzenen Rat an und bekleidete dort sogar das Amt des städtischen Kämmerers, bis ihn Eytal Tandori mit der Überschreibung der städtischen Bronzemine und anderen Pfründen für seine Parteiung köderte. Contessina als Larderellos Mundilla bekam von alledem zunächst nicht viel mit, daß sie zu jener Zeit ihre Ausbildung zur Kriegerin am Königlichen Kriegerseminar in Punin absolvierte. Als Studiosa des Seminars lernte sie Alonso Tandori, den Zweitgeborenen des späteren Umstürzlers und Ratsmeisters Eytal, kennen und lieben und die beiden entschlossen sich, nach Erlangung des Kriegerbriefes und der Rückkehr in die Streitturmstadt ihre Väter um die Erlaubnis zur Verlobung zu bitten.
In den folgenden kriegerischen Jahren war Contessina ihre kämpferische Ausbildung gleich außerordentlich von Nutzen. Unter dem Oberkommando von Alonsos älterem Bruder Kelsor befehligte sie als Colonella der taladurischen Wehr den handstreichartigen nächtlichen Überfall auf die Baustelle der nahezu fertiggestellten Zollfeste Valquirbrück, die Stadt und Stadtmark Punin - zum Nachteil Taladurs - am Valquirufer errichtet hatten.
Die Erstürmung und Besetzung der gegnerischen Festung gelang, die die Taladuris über anderthalb Jahre lang als Stachel im Fleisch im ihrer Antagonistas halten konnten.
Dort machte Contessina auch erstmals Bekanntschaft mit dem zwielichtigen ausgestoßenen Amboßzwerg Turogosch, der ihr seither als Waffenknecht und Leibwächter ein treuer Gefolgsmann ist und den Amazettis auch wegen seiner geologischen Spürnase bares Geld wert ist.
Gemeinsam mit Turogosch und ihrem Geliebten Alonso konnte der erste Puniner und Al'Mukturer Angriff auf Valquirbrück für diese schmachvoll zurückgeschlagen werden. Contessina tötete den Puniner Bannerträger Curio von Bleichenwang, Dutzende von dessen Kämpfern erlitten schwerste Brandverletzungen durch das heiße Pech und Öl, daß die Taladuris von den Zinnen gossen.
Erst der zweite Rückeroberungsversuch unter dem Kommando des zurückgekehrten Gonzalo di Madjani zwang die Taladuris im Angesicht der drückenden zahlenmäßigen Überlegenheit des Gegners zur Aufgabe der Zollfestug. Contessinas Reit- und Fechtkünste bewahrten sie als eine der wenigen vor der Gefangennahme durch die Puniner, der letzte Versuch, Valquirbrück in Brand zu setzen, mißlang wegen der bereits in den Burghof einringenden Gegner.
Da Eytal Tandori, der inzwischen unter Mithilfe der Amazettis per gewaltsamen Umsturz zum Ratsmeister Taladurs aufgestiegen war, beim Verlust Valquirbrücks getötet worden war, beschlossen Contessina und Alonso selbst ihr Verlöbnis - die Hochzeit sollte ein Jahr später im Traviatempel von Taladur gefeiert werden und eine der größten Festivitäten werden, die die Stretturmstadt je gesehen hat. Allein, es kam nicht dazu - Alonso wurde von einer Bande Puniner Klingenjäger getötet, die sich vorgeblich auf der Suche nach dem verschollenen Zwergengrafen Rabosch auf Waldwachter Grund und Boden begeben hatten.
Seitdem hat Contessina den Puninern generell und nämlichen 6 Questadores im speziellen ihre Rache geschworen, auf die der Erzene Rat von Taladur ein Kopfgeld von jeweils 100 Dukaten ausgesetzt hat. Contessina weilt selbst von Zeit zu Zeit unter falscher Identität in der Hauptstadt, da die Talente der hübschen Taladuri auch einem anderen Sproß ihrer Geburtsstadt nicht verborgen geblieben sind, der am Königs- und Kaiserhof zu allerhöchsten Würden gelangt ist: Kanzler Rafik Listhelm Maldonado v. Taladur ä.H. unterhält ein landesweites Spitzel- und Informantennetz, das ihn und die Hofkanzlei über alle berichtenswerten Neuigkeiten im Lande und auch an ausländischen Fürstenhöfen auf dem Laufenden hält und Contessina ist seit 1030 BF eine der Spioninnen in des Kanzlers Diensten.
Ihre Loyalität gilt dabei nach wir vor zuerst ihrer Familia, dann Taladur und erst danach der Hofkanzlei und dem Kaiser, wobei sie jedoch immerhin schon den Namen von drei Derjenigen in Erfahrung bringen konnte, die am Tode Alonsos Schuld tragen: Rondrigo Mudejar, León Dhachmani de Vivar und Torquato Tournaboni müssen ihre Rache fürchten.
Zuhause in Taladur erwies sich Contessina dem neuen Ratsmeister Galeazzo von Zalfor mit der zeitweisen Festsetzung von dessen exilierten Gegnern als derart nützlich, daß er sie zu seiner Gardecapitana ernannte - wohlwissend, daß es die "kleine Gräfin" über kurz oder lang auch sein eigenes Amt abgesehen haben wird.