Nazir von Viryamun und Flogglond

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Nazir von Viryamun und Flogglond
Wappen: Famiglia-von-Viryamun.jpg
Auf goldenem Grund ein roter Rebstock auf grünem Dreiberg.
Wahlspruch: "Der Falke schlägt die Taube."
TRA.png Familia: von Viryamun
PRA.png Titel: Edler zu Falkenhain
TSA.png Tsatag: 23. Rahja 987 BF
Größe: 1,85 Schritt
Gewicht: 85 Stein
Haare: schwarz
Augenfarbe: dunkelbraun
Kurzcharakteristik: meisterlicher Falkner, kompetenter Säbelfechter und Dichter
Herausragende Talente: Säbel 9, Reiten 8, Abrichten 11 [12] (Falken), Wildnisleben 10, Schriftlicher Ausdruck 8
Vorteile: Adlige Abstammung
Beziehungen: ansehnlich (Grafschaft Waldwacht), hinlänglich (Almada)
PHE.png Finanzkraft: ansehnlich
Eltern: Saleri von Viryamun, Evora von Flogglond
Geschwister: Sumudan von Viryamun und Flogglond, Inarés von Viryamun und Flogglond
Travienstand: Witwer der Iralda von Liepenstein
Nachkommen: Rhinaya von Viryamun-Liepenstein
Verwandte und Schwager: Arvid von Viryamun y Braast (Neffe), Fhadim-Evora von Viryamun y Braast (Nichte), Amaro von Viryamun y Braast (Neffe), Alrik de Braast (Schwager), Amando Dhachmani de Vivar (Schwiegersohn)
Freunde und Verbündete: die Descendientes
Feinde und Konkurrenten: Asinio Falcomar di Rastino (Konkurrent als Falkner)
Verwendung im Spiel: Der aufgeschlossene, volksnahe Adeliger hat mehr Interesse an rondrianischen Taten als an Politik und ist auch für nichtadlige Helden einfach zugänglich - vor allem, wenn sie Interesse an seinen Falken bekunden, über die er Stunden schwadronieren kann.
Spielstatus (Ansprechpartner): SC (viryamun)

Dom Nazir Travinius von Viryamun und Flogglond zu Falkenhain ist der jüngste Bruder des Flogglonder Barons Sumudan von Viryamun und Flogglond, zudem ein Falkner und Dichter. Er hat gemäß altem Tosch Murer Brauch kein eigenes Erbteil erhalten, sondern wurde auf Lebenszeit zum Edlen des Guts Falkenhain im Lehen seines mächtigen Bruders ernannt. Aus vielerlei Gründen unterhält er zu diesem jedoch kein freundschaftliches Verhältnis, sondern hat schon seit Jahren den Kontakt auf ein Mindestmaß reduziert.

Curriculum Vitae

Kindheit in Viryamun und Brandelonde

Nur wenige Wochen, nachdem Domnito Nazir am 23. Rahja 987 BF zum ersten Male das Licht des Herren Praios erblickt hatte, starb seine Mutter Evora starb noch im Wochenbett. Das Herz des Barons Saleri von Viryamun brach und ein langer Nebel der Trauer legte sich über die Baronie Flogglond, der sich erst wieder lichtete, als man erkannte, dass der Fratz mit seinen dunkelbraunen Augen ein Ebenbild seiner Mutter war. Von diesem Augenblick an wurde Domnito Nazir zum Liebling seines Vaters, was ihm gleichzeitig die Missgunst seiner beiden älteren Geschwister Sumudan und Inarés einbrachte, die ihn insgeheim für den Tod der Mutter verantwortlich machten. Da Domnito Sumudan, in die Rolle des Mundillo hineingeboren, sich gegenüber seinem kleinen Bruder bereits als zukünftiger Soberan gerierte und Domnatella Inarés ersterem bereits unterwürfige Treue hielt, konnte sich nie ein Verhältnis aufrichtiger Freundschaft zwischen ihnen entwickeln. Der Nachzügler war als Nachgeborener des Barons von Kindheit an dazu verurteilt, zur Glorie und zum Einfluss der Familia von Viryamun beizutragen, ohne dabei jemals aus der zweiten Reihe hervorzutreten.

Da sein starker großer Bruder bereits 988 Flogglond verließ, um eine militärische Laufbahn anzutreten, verlebte Domnito Nazir eine relativ glückliche Kindheit an der Seite seines Vaters, der ihn vergötterte, und ihn, sooft seine Geschäfte es ihm erlaubten, auf die Falkenjagd mitnahm. Domnito Nazir liebte diese Streifzüge durch die Natur. Schon früh zeigte sich dabei sein Talent im Umgang mit den edlen Greifvögeln, so dass Dom Saleri in seinem Testament verfügte, sein Jüngster solle, sobald er einmal geheiratet habe, die familieneigene Falkenzucht zu Falkenhain übernehmen.

Der Tod des Vaters im Jahre 996 brachte für Domnito Nazir jedoch harte Zeiten, denn Dom Sumudan, der aus dem Maraskanfeldzuges zurückkehrte um sein Erbe anzutreten, hatte auf der Hölleninsel seinen Hass gegen den Verantwortlichen für den Tod seiner Mutter nur verstärkt. Der im Krieg angestaute kalte Zorn führte beinahe dazu, dass der neue Baron den Neunjährigen aus dem Lehen gejagt oder womöglich gar auf der Stelle erschlagen hätte; allein, das Testament des Vaters und der über Jahrhunderte hinweg geformte Familiensinn verhinderten eine Bluttat. Stattdessen ordnete Dom Sumudan seine Familienangelegenheiten derart, dass er seine Schwester Inarés mit Junker Zurbarán de Vivar y Sangrín, dem Soberan der verbündeten Familia Vivar, vermählte und seinen Bruder Nazir zunächst in die Obhut des Catalinenserordens in Brandelonde gab, auf dass diese ihm eine gute Erziehung angedeihen ließen.

Dort lernte der Knabe zwar Lesen und Schreiben, etwas Bosparano und Poesie sowie den rechten Umgang mit Pferden. Dem Zelebrieren der Heiligen Tänze, der dort in hohen Ehren gehaltenen Weinbaukunst und anderen Schönen Künsten konnte er jedoch nur wenig abgewinnen. Das sinnlich-heitere, weltabgewandte Leben der frommen Schwestern und Brüder schien ihm wenig heldenhaft und abenteuerlich. Wann immer möglich, stahl er sich aus dem Kloster davon, übte sich im rondragefälligen Stockkampf mit den Kindern des Dorfes Brandelonde oder verbrachte Zeit in der Natur, die er mit der Zeit immer besser kennen lernte. Die Widerspenstigkeit, die er im Unterricht an den Tag legte und die Streitigkeiten mit Baron Sumudan um die Weinberge der Abtei führten die Catalinenser schließlich zu dem Schluss, dass ihr Schützling nicht für ein Leben im Dienste Rahjas geschaffen sei, und sie sandten ihn im Jahr 1000 zurück nach Viryamun.

Jugend auf Gut Falkenhain

Der Baron wusste sich nicht besser zu helfen, als seinen pubertierenden, rebellischen Bruder zu einem harten Lehrmeister zu schicken: El Halconero war, seit Dom Sumudan sich erinnern konnte, (und den Erzählungen seines Vaters zufolge auch schon seit dieser sich erinnern konnte) der Falkner der Viryamuns, davor jedoch ein Krieger Wehrheimer Schule gewesen. Obwohl von niederer Geburt, galt er als äußerst herrisch und derart menschenfeindlich, dass er nur mit seinen Falken sprach. Dom Sumudan wusste, dass sein Bruder bei diesem Meister entweder zerbrechen oder zu einem passionierten Falkner werden würde. Letzteres war der Fall. Dom Nazir durchlief und durchlitt geduldig die Lehrjahre bei El Halconero in der Villa Falkenhain, während derer dieser ihn in der Falkenzucht, in der Verwaltung des Edlenguts Falkenhain und im berittenen und abgesessenen Zweikampf unterrichtete und während derer er nicht einmal gegen seinen Lehrer aufbegehrte, sondern schweigend all dessen Starrsinn, Häme und Hass hinnahm.

An dem Tag aber, als Nazir von Viryamun und Flogglond durch seine von seinem Bruder und Soberan arrangierte Heirat mit Iralda Travlin von Liepenstein nach dem Letzten Willen Dom Saleris auch Herr zu Falkenhain wurde, ließ er El Halconero aus der Villa Falkenhain aus- und in eine armselige Kate einziehen, wo dieser nur wenige Monde später verbittert vor die Seelenwaage trat. Domna Iralda, die jüngere Schwester des Barons von Liepenstein in den benachbarten Nordmarken, brachte Dom Sumudan eine günstige politische Allianz und Dom Nazir eine höchst willkommene Mitgift ein. Die Nordmärker Sittlichkeit, welche die in Albenhus aufgewachsene Iralda auf dem bis dato von rauer Männerfreundschaft geprägten Gut Falkenhain einzuführen versuchte, wurde dagegen weniger begeistert aufgenommen. Da Dom Nazir nicht von seinen Aufenthalten bei den Tieren und in der Natur lassen wollte, seine um etliche Jahre ältere Gemahlin dagegen eher häuslichen Beschäftigungen wie Sticken, Weben und dem Brettspiel zugeneigt war, entschieden sich die Eheleute bald nach der Hochzeitsnacht für getrennte Lebenssphären und sprachen kaum miteinander.

Vater, Pate und Großvater

Das gemeinsame Glück war groß, als bereits neun Monate nach der Hochzeit, am 8. Ingerimm 1005, die Mundilla Rhinaya Vanoza geboren ward. Doch in den folgenden Jahren zeigte sich Tsa ungnädig: 1007 brachte Domna Iralda eine totes Kind zur Welt, 1010 verblutete sie bei der Geburt eines Sohnes, der sie jedoch nur um wenige Tage überlebte. Dom Nazir war verzweifelt und suchte vergebens nach einem Grund für die ihm widerfahrene Ungerechtigkeit. In jenen Jahren näherte er sich wieder an die Catalinenser an, die wie er selbst mit seinem Bruder im Streit lagen. Die Rahjajünger trugen Sorge, dass sich seine Seele nicht in der Düsternis des Verlustes verlor und animierten ihn dazu, seine Gefühle in die Feder fließen zu lassen. So entstanden einige von rauer Schönheit geprägte Sonette, in denen Dom Nazir die idyllischen Freuden des einfachen Landlebens, die raue Wildheit seiner Heimat oder die Vorzüge der Flogglonder Hirtenmädchen pries. Diese bukolischen Anwandlungen nahmen später wieder ab, sind dem Edlen zu Falkenhain aber bis heute erhalten geblieben.

Ansonsten widmete er sich vor allem der Falknerei, zu der bisweilen auch das wüste Verunglimpfen anderer namhafter Falkner des Königreiches, wie des Edlen Asinio Falcomar di Rastino gehörte, sowie seinen Waffenübungen, an denen er früh auch seine Tochter und seinen Neffen Arvid beteiligte. Domnito Arvid, dessen Pate Dom Nazir war, bildete in jenen Zeiten das wichtigste und teilweise einzige Bindeglied zu seinem Bruder. In der folgenschweren Zweiten Falbingen-Affaire in Brilond im Jahre 1015, deren Ausgangspunkt der Tod des Junkers Travid von Falbingen, Sohn des darpatischen Erz-Kämmerers im (weiland verbotenen) Duell gegen Domnito Arvid, bildete, hielt Dom Nazir zu seinem Patenkind, während Dom Sumudan seinen Mundillo wegen Landfriedensbruchs an den Kronverweser Dschijndar von Falkenberg-Rabenmund j. H. ausliefern wollte. Dom Nazir dagegen riet seinem Neffen zum freiwilligen Exil und hält auch heute noch regen Briefkontakt mit dem ins Liebliche Feld Geflüchteten.

Dom Nazirs Tochter Rhinaya verbrachte ihre Kindheit stets in der Nähe ihres Vaters und eiferte ihm im Umgang mit dem Säbel nach. An Falknerei und bukolischer Dichtung hatte sie dagegen wenig Interesse, so dass Nazir von Viryamun und Flogglond seine Verbindungen zur Familia de las Dardas dafür verwandte, um ihr 1020 die Aufnahme in die in Punin stationierte VII. Schwadron der Ragather Schlachtreiter zu ermöglichen, deren Rittmeister in jenen Tagen Federico de las Dardas aus der benachbarten Baronie Taubental war. Die Mitgift seiner verstorbenen Gemahlin diente ihm zum Kauf einer guten Kürassiersrüstung, erstklassiger Bewaffnung und anderer Dingen, die seine Tochter bei den Kaiserlichen brauchen würde. Es dauerte nicht lange, da hatte Rhinaya nicht nur Freude am Dienst für das Reich, sondern auch das Liebesglück gefunden: Zu aller (einschließlich Dom Sumudans) Zufriedenheit hielt sie um die Hand von Dom Amando, des Mundillos der verbündeten und in Augen der Viryamuns vollkommen standesgemäßen Familia Vivar an. Am 9. Rahja 1023 durfte sich Dom Nazir stolz 'Großvater' nennen.

Schlimm waren für den Falkenzüchter in jüngeren Jahren weniger Niedergang und Spaltung des Reiches - denn für Politik hat er nichts übrig -, sondern vielmehr, dass seine Tochter im Perainemond 1027 nicht mehr von der Schlacht auf dem Mythraelsfeld zurückkehrte. Nach borongefälligen fünf Jahren haben er und Dom Amando die Hoffnung aufgegeben, sie jemals wieder lebendig wieder zu sehen und Domna Rhinaya für tot erklärt.

Wie sein Bruder Sumudan stand Dom Nazir unverbrüchlich zum Mondenkaiser. Nur durch viel Überzeugungsarbeit konnten ihn Dom León Dhachmani de Vivar und Dom Alrik Grantelbart im Herbst 1034 davon abhalten, auf der Seite des Valedors bei Al'Muktur gegen die aufständischen Disentes zu kämpfen – eine Entscheidung, die ihm vermutlich nicht nur sein Lehen, sondern auch sein Leben bewahrte.

Charakter

Nazir von Viryamun und Flogglond geht seinen Aufgaben - der Falknerei und der Verwaltung Falkenhains - mit Sorgfalt und Ernsthaftigkeit nach; die Hingabe früherer Jahre scheint jedoch nur an wenigen Tagen durch. Zu viel persönliches Leid hat der Edle bereits erdulden müssen. Der grundlegende Konflikt mit seinem Bruder, dessen Ursprung der Tod der gemeinsamen Mutter war, ist und bleibt ungelöst und schon seit Jahren haben beide Brüder den persönlichen Kontakt auf ein Mindestmaß reduziert. Dom Sumudan hält Dom Nazir für einen verantwortungslosen rahjanischen Schöngeist, während Dom Nazir die harte, geradezu despotische Führungsweise verurteilt, die sein Bruder gegenüber den Zehntpflichtigen und auch den übrigen Familienmitgliedern an den Tag legt. Besonders unverzeihlich empfand er das Verhalten Dom Sumudans, als dieser seine Gemahlin Delana de Braast vor der Niederkunft seines zweiten Sohnes, Fermiz, aus dem Hause jagte.

Zudem spricht er seinem Bruder die Eigenschaften ab, die er für einen vorbildlichen almadanischen Adligen als erforderlich ansieht. Darunter fallen die wechselseitige Loyalität und das Verantwortungsbewusstsein von Lehensherr und Lehensleuten, rondrianische Tugenden und ein gewisses Maß an Aufrichtigkeit. Nazir stört sich – wie fast jeder gute Almadani – wenig an einem Kavaliersdelikt wie Kaisertalerhinterziehung, aber seinem Empfinden nach handelt Dom Sumudan zu phexgefällig.

Die rahjanische, nach Leben dürstende Seite Dom Nazirs bricht auch in seinen düsteren Tagen immer wieder hervor. Dann setzt er sich, versonnen am Griffel kauend, ans Schreibpult, eilt zu den Käfigen und lässt seinen Lieblingsfalken steigen, spaziert zum Dorfplatz und spielt eine Runde Pelura mit seinen Eigenleuten, kehrt in der Taberna ein und zecht mit dem Medicus und der Alcaldesa, oder reitet in die Hügel, um ein 'Schäferstündchen' mit einer hübschen jungen Hirtin zu verbringen.

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