Junkergut Aranjuez: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Juli 2010, 19:53 Uhr

Junkergut Aranjuez
Wappen: Dominie-Aranjuez2.jpg
Silberner Rabenschnabel auf schwarzem Grund, umgeben von purpunem Schildrand
Grafschaft: Ragath
Baronie: Mark Ragathsquell
PRA.png Herrschaft: Hernán Eslam von Aranjuez
TSA.png Einwohner: Schwankend, mehrere Hundert während der Erntezeit
Anteil an Unfreien: 90%
PRA.png Geltende Rechtsordnung: Ragatisches Grafenrecht
PER.png Landschaften: Ackerland, einige Oliven- und Obsthaine sowie kleine Gruppen von Akazien und Zypressen
AVE.png Verkehrswege: Straße von Wilsemund nach Valenca

Derographie

Wer das Junkergut Aranjuez sucht, der wird vom kundigen Ragatier in die Mark Ragathsquell verwiesen, deren nordöstlichen Zipfel es bildet. Derographisch könnte man es grob als Dreieck beschreiben, dessen Grundlinie die bei Wilsemund von der Reichsstraße II abzweigende Straße nach Valenca bildet, mit den Grenzen der Mark zu den Magnatenschaften Valpokrug und Falado als Schenkel.

Datei:AranjuezDero.jpg
Das Junkergut Aranjuez

Von jener Straße zweigt nach wenigen Meilen ein schnurgerader Weg gen Norden ab, welcher, auf dem letzten Stück von Zypressen gesäumt, zu den flachen aber weitläufigen Bauten des Gutshofes führt. Zuvor jedoch waren goldgelbe Weizenfelder zu passieren, immer wieder durchbrochen von schmucken kleinen Obsthainen und Gruppen breiter Akazien und Pinien, wo das Landvolk in den heißesten Stunden des Tages das Boronsstündchen verbringt.

Jenes Landvolk lebt in einem kleinen Weiler auf halbem Wege rechts der Straße, und bewirtschaftet größtenteils als Unfreie die ausgedehnten Latifundias. Links der Straße hingegen befindet sich ein weitläufiges Gelände, auf dem sich um einen Brunnen mehrere Feuerstellen gruppieren, und wo ganz offensichtlich Scharen von Wanderarbeitern zur Erntezeit campieren.


Örtlichkeiten

Der Gutshof

Im üppigen Grün zahlreicher Akazien, Pinien, Zypressen, Bosparanien und sonstigen Pflanzenwerks mehr zu erahnen als zu erkennen, befindet sich das im tulamidischen Stil gehaltene Hauptgebäude: zwei außen weiß getünchte, innen säulen- und balustradengeschmückte Stockwerke mit einem flachen Dach aus roten Ziegeln, errichtet um einen geräumigen, zentralen Innenhof.

Jener ist erfüllt vom Duft zahlreicher Blüten und Kräuter, welche in den großzügig bemessenen Beeten oder an Ranken an den Säulengängen hinauf wachsen, in Kübeln und Kästen an der Balustrade hängen, oder in den Gängen stehen. Inmitten der Pflanzenpracht findet sich eine Art Brunnen, dessen Becken aus der steinernen Amphore der Statue Kaiser Valpos gespeist wird, ganz so, als wolle jener dem Gast persönlich erquickenden Trunk einschenken. Der Grund des nicht allzu tiefen Beckens besteht aus einem bunten Mosaikboden, sodass die sich stetig kräuselnde Wasseroberfläche durch die zu jeder Tageszeit einfallenden Praiosmalsstrahlen facettenreich glitzert. Gegenüber jener Statue stehen jeweils schräg zu den beiden Ecke des Beckens eine steinerne Bank unter einer Laube aus Grün, und laden etwaig Parlierende, des Lustwandelns durch die ebenso engen wie konzentrisch angelegten Wege müde, zum Verweilen ein.

Keine Tür, kein Tor hindert einen Gast am Eintreten, sodass er sich nach dem kurzen Weg durch die Eingangshalle sofort in jenem Garten wiederfindet. Überhaupt lässt der Gutshof jede Art von Flur vermissen, sodass die Räumlichkeiten auf beiden Stockwerken nur über die zum Innenhof offenen Gänge zu erreichen sind.

Einer von zahlreichen Holzstichen im Aranjuezer Falkenhaus

Während jener Bau also seit jeher den Herrschaften und ihren Gästen zu Wohnung und Aufenthalt dient, finden sich um selbigen noch weitere, ungleich kleinere doch ebenfalls von Grün umrankte Gebäude wie Gesindehaus oder Küche gruppiert. Gleichfalls noch im Schatten der Bäume befindet sich das im Eslamidischen Stil errichtete Falkenhaus, ganz offensichtlich eine Errungenschaft jüngerer Tage.

Endet jenes kleine Wäldchen, steht man freilich vor weithin offenen Fläche grünen Wiesengrunds, befindet sich doch dahinter das Areal der gutseigenen Pferdezucht, welche sich nicht zuletzt auch dank der zahlreichen Abgänger der Kaiserlichen Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht aus den Reihen der Familie eines guten Rufes erfreut, und wie selbstverständlich zu den eifersüchtigst gehüteten Privilegien zählt.

Etwas überraschend mag man dort über den Toren der Stallungen die Glyphen von Unau lesen, steht doch dort kunstvoll in den Bogen gemeißelt:

Als Rastullah das Shadif erschuf, nahm er eine Handvoll des Südwindes, hauchte ihm seinen Segen ein und sprach:
An Deine Mähne binde ich alle guten Dinge. Ich gebe Dir die Kraft, ohne Flügel zu fliegen und zu siegen ohne Schwert.
Auf Deinen Rücken werde ich jene Männer setzen, die meinen Namen ehren und verbreiten.


Der Weiler und der Lagerplatz der Wanderarbeiter

Geschichte

Brauchtum

Einer gar skurril anmutenden Tradition begegnet der Reisende hin und wieder in dieser Ecke der Grafschaft, fallen einem doch die ungewöhnlich bunt dekorierten Vogelscheuchen auf, die in den wogenden Kornfeldern stehen. Ein jedes Kind in diesem Landstrich kann einem erklären, dass es sich dabei um die sogenannten Steifen Horasier (oder in Unkenntnis jüngerer Ereignisse auch gerne noch Amenes Beste) handelt, wobei freilich meist die ungläubige Frage hinzugefügt wird, wie man denn bitteschön in der Heimat des Reisenden Samen und Feld vor Vögeln schütze, wenn nicht mit jenen.

Denn wenn zu Beginn der Tristeza die Holzgestelle von den Feldern geholt werden, findet, mittlerweile auf den achten Tag des Boronmondes terminiert (welches rein zufällig auch der Jahrestag der Horaskränzung ist) schon seit Generationen ein Fest statt, zu welchem die verschiedenen Sippen darin konkurrieren, die Vogelscheuchen mit Hilfe der abgelegten und zu diesem noblen Zwecke gestifteten Kleidung der Herrschaften und allerlei Einfallsreichtum möglichst authentisch horasisch einzukleiden - oder eben was das ragatische Landvolk für horasisch hält. Die beste Vogelscheuche wird schließlich unter sinkender Praiosscheibe auf dem von den Herrschaften ausgerichteten Fest gekürt, und bringt der Sippe, gleichfalls auf Kosten des Junkers, neben Ruhm und Ehre auch eine Sau ein.

So kümmert es dann auch niemanden, dass die zum Saatfest wieder hervorgeholten Vogelscheuchen über den Winter rätselhafterweise das eine oder andere Kleidungsstück eingebüßt haben, während so manche Bauersleut neuerdings über meist mehr schlecht als recht umgearbeitete und eingefärbte Stoffe verfügen.

Zurückzuführen ist jener Brauch auf die Zeit der Regentschaft Kaiser Eslam III.. Diesem war zu Ohren gekommen, dass einer seiner verdienten Ritter, der bei den Almadaner Dragonern dienende Fadrique Colonna, aus dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes als Beute nichts weiter als eine riesige Truhe voller Kleider mitgebracht hatte. Daraufhin verlieh er diesem Junkergut und Titel, woraufhin der Ritter auf dem Fest zu Ehren seiner Bestallung die erbeutete Mode unters Volk warf. Solchermaßen prächtig gedieh Almada unter der Ägide der Eslamiden, dass selbst das gemeine Volk für horasische Kleider keine andere Verwendung hatte, als damit die Vogelscheuchen auszustaffieren. So oder so ähnlich jedenfalls will es zumindest die Legende.