Chronik.Ereignis1047 Hochzeit in Weinbergen 01: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein wütende Stimme in blumigem Tulamidya erschallte durch den prächtigen [[Palacio Al'Shirasgan]] zu [[Weinbergen]] am Yaquir: „Bei Rastullahs Lockenpracht, schon wieder eine Absage! Dies ist schon die dritte in den letzten vier Götternamen! Abdul! ABDUL! Du Sohn einer fußkranken Sumpfschildkröte, sofort herkommen!“
Update folgt...
 
Der gerufene Diener war ein Mann Ende dreißig und trug ebenso wie sein Herr einen Kaftan mit den Farben Schwarz und Silber des [[Familia Al'Shirasgan|Hauses Al’Shirasgan]]. Allerdings war seiner nur aus einfachem Baumwollstoff gefertigt und nicht aus prächtig glänzendem Brokat wie der seines Herrn. Eiligst bemühte er sich, dem Ruf des Barons zu folgen, und sein Tonfall verhieß nichts Gutes.
 
„Du hast mich gerufen, oh Erhabenster aller Herrscher unter Rastullahs feuriger Sonne?“
 
[[Shahîm Al'Shirasgan]] sah seinen treuen Diener mit einer Mischung aus Verärgerung und verletztem Stolz an, und wedelte mit einem Brief in seiner Hand: „Hier, ein Schreiben des Barons zu Falado. Dieser Sohn einer blinden Smaragdnatter bedauert zutiefst, dass er mir keine seiner drei Töchter als Gemahlin für [[Rashid ben Shahim Al'Shirasgan|Rashid]] geben kann, da sie angeblich schon alle versprochen sind. Für wie dumm hält mich eigentlich dieser Vater der Heuchelei?“
 
„Nun, es könnte doch sein, dass…“ wollte [[Abdul ben Wassif|Abdul]] vorsichtig einwerfen.
 
„Könnte, könnte… ist aber gewiss nicht so, du Ausgeburt der Einfältigkeit! Eine Ausrede! Von diesem Bruder aller Ausflüchte hätte ich nichts anderes erwarten sollen.“ Der Baron von [[Baronie Khabosa|Khabosa]] und wohl mächtigster aller almadanischen Aramyas, wie man die hiesigen Anhänger des Gottes Rastullah nannte, hatte sich regelrecht in Rage geredet.
 
„Seit fast zwanzig Jahren bin ich nun der Baron von Khabosa. Fast genauso lange diene ich den stolzen Herrschern Al‘Madas als ihr treuer Diener im Cronrat. Ich habe mich unzählige Male um einen friedvollen Ausgleich zwischen den Aramyas und den Docenyos bemüht, mein Wort hat großes Gewicht unter den Rechtgläugigen. Und diese Söhne der Blindheit sehen in mir nach wie vor immer nur den wilden Novadi aus der Wüste, der nur darauf wartet ihre Frauen zu rauben und ihre Söhne zum rechten Glauben zu konvertieren. Nichts von dem trifft die Wahrheit! Bei Rastullahs wildem Bart, warum sind diese Kinder der Ignoranz mir gegenüber so feindselig eingestellt?“
 
Wieder meldete sich Abdul vorsichtig zu Wort: „Aber Ehrwürdigster und Prächtigster aller Sahibim, warum suchst du nicht einfach nach einer wunderschönen Tochter der Wüste? Eine wahrhaft rechtgläubige Braut für deinen Sohn Rashid? In Amhallassih warten doch Dutzende der schönsten Blumen nur darauf von dir gepflückt zu werden.“
 
„Das kommt aber nicht in Frage, du Sohn eines taubstummen Maulwurfs! Ich versuche ja mit voller Absicht, eine stolze Tochter der Docenyos in mein Haus zu holen, gerade um ihnen zu zeigen, dass ich eben nicht der Wüstenbarbar bin, für den sie mich nun schon seit Jahrzehnten halten! Zwar habe ich drei meiner Töchter bereits mit Söhnen meiner Blutsbrüder und guten Freunden verheiratet, und jede von ihnen führt nun ein erfülltes Leben als Prinzessin in Amhallah, Omlad oder Eslamabad, Rastullah zum Wohlgefallen. Doch mein Sohn und Erbe soll stärker noch als ich ein Bindeglied zwischen den Kulturen sein, nur dann besteht eine kleine Hoffnung, dass diese Väter der Uneinsichtigkeit uns Aramyas eines fernen Tages als Ihresgleichen akzeptieren.“
 
„Aber mit Verlaub, oh weisester aller Herrscher unter Rastullahs Himmel, wenn keine der hohen Familias Al’Madas einem Ehebund mit Rashid zustimmen mag, warum versuchst du es dann nicht im Norden des Kaiserreiches? Dort wird es auch viele hohe Häuser geben, und gewiss hat man dort nur Gutes von dir gehört. Und wenn nicht, sollten wir ihnen davon erzählen, welch weiser und gütiger Herrscher du bist! Sie werden sich vermutlich nicht so widerwillig sträuben, wie die hiesigen Magnaten.“
 
Der Baron blickte seinen Diener eine Weile an. Dann packte er ihn und drückte ihn fest an sich. „An mein Herz, du Bruder der brillanten Weitsicht! Das ist ja eine großartige Idee. Du wirst schon bald nach Norden aufbrechen mit acht meiner besten Silberschilde, auf dass es göttergefällige neun Aramyas seien, die zu den Heiden nach Norden ziehen! Am besten folgst du dem Yaquir stromaufwärts, und folgst dann ab Punin der Reichsstrasse zwei. Dann wirst du irgendwann zu den Garetyas kommen. Höre dich dort um, ob du ein starkes Haus findest, welches bereit wäre, eine seine Töchter als Braut nach Al’Mada zu entsenden. Es soll ihr Schaden nicht sein. Halte dich nicht mit Versprechungen zurück, es kann und soll am Golde nicht scheitern. Nur eines: sie muss meines erstgeborenen Sohnes würdig sein!“
 
Der Diener Abdul nickte eifrig, auch wenn er sich ob des neuen Auftrages, der aus seinem etwas vorschnell geäußerten Vorschlag entstanden war, am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Es würde mit Sicherheit nicht einfach werden. Möge ihm Rastullah beistehen, dass er am Ende nicht mit leeren Händen dastünde. Sein Herr würde ihm das nie verzeihen.
 
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Aktuelle Version vom 17. November 2024, 21:33 Uhr