YB39 Skandal um Comtessa Romina!: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem die Parteiungen des Buhurts sich gebildet hatten, geschah es: Unverfroren ritt der Schöne Baron, den sein altes Bündnis mit [[Gerone vom Berg]] und dem stolzen Turniersieger auf die Yaquirtaler Seite getrieben hatte, unter den Gräflich Ragather Hotelbalkon und erbat sich von Domna Romina ein Unterpfand. Nach kurzem Zögern ließ die Comtessa ihr Spitzentüchlein von der Balustrade gleiten, so dass Dom León es elegant auffangen und um seinen Schwertarm binden konnte. Diese offensichtliche Tändelei verursachte heftiges Fächergeklapper allerorten und veranlasste den vor Zorn brennenden Dom Antorio dazu, dem Tüchlein unter allgemeinem Raunen [[Querella#Hader|seine beiden Handschuhe]] hinterher zu werfen. Auch diese fing Dom León elegant auf.  
Nachdem die Parteiungen des Buhurts sich gebildet hatten, geschah es: Unverfroren ritt der Schöne Baron, den sein altes Bündnis mit [[Gerone vom Berg]] und dem stolzen Turniersieger auf die Yaquirtaler Seite getrieben hatte, unter den Gräflich Ragather Hotelbalkon und erbat sich von Domna Romina ein Unterpfand. Nach kurzem Zögern ließ die Comtessa ihr Spitzentüchlein von der Balustrade gleiten, so dass Dom León es elegant auffangen und um seinen Schwertarm binden konnte. Diese offensichtliche Tändelei verursachte heftiges Fächergeklapper allerorten und veranlasste den vor Zorn brennenden Dom Antorio dazu, dem Tüchlein unter allgemeinem Raunen [[Querella#Hader|seine beiden Handschuhe]] hinterher zu werfen. Auch diese fing Dom León elegant auf.  


Das Tüchlein der rondrianischen Comtessa brachte dem Vivar Glück. Zwar ward er schlussendlich aus dem Sattel geworfen, doch besiegte er zuvor vier Streiter (worin ihm nur Domna [[lfwiki:Yandriga von Urbet-Marvinko|Yandriga von Urbet-Marvinko]], die Witwe des [[Gualdo di Dalias y Gurnabán|Daliasers]] glich) und bereitete so der Yaquirtaler Partei den Sieg. Diesen begossen Rondrigo de Braast und León de Vivar sowie – in seltener Eintracht – Gerone vom Berg und ihr Halbbruder [[Gujadal Al'Kasim]] am selben Abend mit ihrem Gefolge im Hotel ''Goldenes Schwert''. Zum Gefolge des Letzteren gehörte auch die Caballera [[Rondralia von Caessler]], die dem Haus Yaquirblick treu und redlich über den Hergang des Abends berichtete.
Das Tüchlein der rondrianischen Comtessa brachte dem Vivar Glück. Zwar ward er schlussendlich aus dem Sattel geworfen, doch besiegte er zuvor vier Streiter (worin ihm nur Domna [[lfwiki:Yandriga von Urbet|Yandriga von Urbet-Marvinko]], die Witwe des [[Gualdo di Dalias y Gurnabán|Daliasers]] glich) und bereitete so der Yaquirtaler Partei den Sieg. Diesen begossen Rondrigo de Braast und León de Vivar sowie – in seltener Eintracht – Gerone vom Berg und ihr Halbbruder [[Gujadal Al'Kasim]] am selben Abend mit ihrem Gefolge im Hotel ''Goldenes Schwert''. Zum Gefolge des Letzteren gehörte auch die Caballera [[Rondralia von Caessler]], die dem Haus Yaquirblick treu und redlich über den Hergang des Abends berichtete.


So habe man sich zunächst große Mengen an Klößen und gebratenem Geflügel auftischen lassen, und dazu einen ''Aguiloner Südhang'' geordert, mit dem auf „die gute Fürstin [[Madalena de Aguilon|Madalena]]“ angestoßen worden sei. Anschließend habe man aus Höflichkeit, um die Ragatier nicht auch noch beim Wein zu erniedrigen, mehrere Bouteillen der ''Almadaner Kaiserperle'' aus [[Baronie Cres|Cres]] geöffnet. Während das Zechgelage in vollem Gange war, sei der Leutnant [[Ardan von Kündoch]] herangetreten, um die Formalitäten des aus dem nachmittäglichen Handschuhwurf resultierenden „Übungstreffens aufs zweite Blut“ mit dem Schönen Baron abzustimmen. Für alle Anwesenden war einsichtig, dass der unerfahrene Dom Antorio eine solche Begegnung wenn, dann nur als klarer Verlierer überleben könnte. Dennoch akzeptierte der arme Tropf von Leutnant ohne Widerrede die Bedingungen des geforderten Dom León (Degen zur ersten Phexensstunde in den Flussauen unterhalb des Puniner Tores, kein Ziegenleder am Leib<ref>Das Wappentier derer von Jurios ist ein steigender Geißbock.</ref>) und kehrte, nachdem man ihm und Caldaia mit einem ''Yasamirer Weißen'' zugeprostet habe, auf das [[Castillo Ragath]] zurück.  
So habe man sich zunächst große Mengen an Klößen und gebratenem Geflügel auftischen lassen, und dazu einen ''Aguiloner Südhang'' geordert, mit dem auf „die gute Fürstin [[Madalena de Aguilon|Madalena]]“ angestoßen worden sei. Anschließend habe man aus Höflichkeit, um die Ragatier nicht auch noch beim Wein zu erniedrigen, mehrere Bouteillen der ''Almadaner Kaiserperle'' aus [[Baronie Cres|Cres]] geöffnet. Während das Zechgelage in vollem Gange war, sei der Leutnant [[Ardan von Kündoch]] herangetreten, um die Formalitäten des aus dem nachmittäglichen Handschuhwurf resultierenden „Übungstreffens aufs zweite Blut“ mit dem Schönen Baron abzustimmen. Für alle Anwesenden war einsichtig, dass der unerfahrene Dom Antorio eine solche Begegnung wenn, dann nur als klarer Verlierer überleben könnte. Dennoch akzeptierte der arme Tropf von Leutnant ohne Widerrede die Bedingungen des geforderten Dom León (Degen zur ersten Phexensstunde in den Flussauen unterhalb des Puniner Tores, kein Ziegenleder am Leib<ref>Das Wappentier derer von Jurios ist ein steigender Geißbock.</ref>) und kehrte, nachdem man ihm und Caldaia mit einem ''Yasamirer Weißen'' zugeprostet habe, auf das [[Castillo Ragath]] zurück.  

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 20:59 Uhr

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 39
Travia 1035 BF


Grafentochter düpiert ihren Bräutigam und bewahrt ihn vor Schlimmerem! Gefährdete ein Descendiente die bevorstehende ragatisch-caldaïsche Hochzeit?[Quelltext bearbeiten]

REICHSSTADT RAGATH. Am Rande der Ragather Grafenturney 1035 BF hat Domna Romina von Ehrenstein-Streitzig, ritterliche jüngste Tochter des Grafen Brandil von Ehrenstein ä. H., die unserer geneigten Leserschaft durch ihre Fährnisse im Ferkinatenkrieg vertraut ist (s. YB35 u. YB36), für einen veritablen Skandal gesorgt. Augenzeugenberichten zufolge verbrachte Domna Romina den Abschlussabend (und wohl auch die gesamte Abschlussnacht) der Ragather Djosta im Hotel Goldenes Schwert, in dem der weithin als „der Schöne Baron“ bekannte Schwerenöter León Dhachmani de Vivar, Baron im Taubental, Quartier genommen hatte. Am darauf folgenden Morgen ließ ihr Anverlobter, der junge caldaïsche Baron Antorio Escabello von Jurios, eine am Vortag in publico ausgesprochene Duellforderung gegen den Vivar ohne Angabe von Gründen fallen. Kenner der Ragather Grafenfamilia zeigten sich überrascht: Diese „zweifellos rahjanische Heldentat zur Rettung ihres Verlobten vor der Klinge des Vivar wäre höchstens Domna Rahjada (der mittleren Tochter Dom Brandils, Anm. der Red.) zuzutrauen gewesen, nicht aber der rondrianischen Romina“, so ein hochrangiges Mitglied des Grafenhofes, das ungenannt bleiben möchte.

Der schöne Baron
Comtessa Romina-Alba von Ehrenstein-Streitzig
Dem vorangegangen waren turbulente Ereignisse: Nachdem Domna Romina, eine begabte Reiterin, bereits am frühen Nachmittag des zweiten Turniertages vom Junker Golberian von Sensenesch aus dem Sattel gehoben ward und verletzt vom Platz ohne Gnade getragen werden musste, war sie nach kurzer Zeit der Rekonvaleszenz auf dem Balkon des Hotels Am Markt erschienen, um von dort aus beobachtenderweise am Finale des Lanzengangs, der Fußkämpfe, vor allem aber am Buhurt teilzuhaben. Begleitet wurde sie von ihrem Verlobten, dem sechs Jahre jüngeren Dom Antorio, ihrer ausnehmend reizenden Schwester Rahjada sowie weiteren ragatischen Edeldamen und -herren. Diese Gruppe um die beiden Comtessas erfreute sich zunächst daran, den ausnehmend erfolgreichen Baron Hernán von Aranjuez anzufeuern und sich dabei in aller Grazie dem Ragather Volke als heimatverbunden zu präsentieren. Als dieser sich dem letztlichen Turniersieger, Dom Rondrigo de Braast, geschlagen geben musste, setzte ganz Ragatien seine Hoffnungen auf den Buhurt.

Nachdem die Parteiungen des Buhurts sich gebildet hatten, geschah es: Unverfroren ritt der Schöne Baron, den sein altes Bündnis mit Gerone vom Berg und dem stolzen Turniersieger auf die Yaquirtaler Seite getrieben hatte, unter den Gräflich Ragather Hotelbalkon und erbat sich von Domna Romina ein Unterpfand. Nach kurzem Zögern ließ die Comtessa ihr Spitzentüchlein von der Balustrade gleiten, so dass Dom León es elegant auffangen und um seinen Schwertarm binden konnte. Diese offensichtliche Tändelei verursachte heftiges Fächergeklapper allerorten und veranlasste den vor Zorn brennenden Dom Antorio dazu, dem Tüchlein unter allgemeinem Raunen seine beiden Handschuhe hinterher zu werfen. Auch diese fing Dom León elegant auf.

Das Tüchlein der rondrianischen Comtessa brachte dem Vivar Glück. Zwar ward er schlussendlich aus dem Sattel geworfen, doch besiegte er zuvor vier Streiter (worin ihm nur Domna Yandriga von Urbet-Marvinko, die Witwe des Daliasers glich) und bereitete so der Yaquirtaler Partei den Sieg. Diesen begossen Rondrigo de Braast und León de Vivar sowie – in seltener Eintracht – Gerone vom Berg und ihr Halbbruder Gujadal Al'Kasim am selben Abend mit ihrem Gefolge im Hotel Goldenes Schwert. Zum Gefolge des Letzteren gehörte auch die Caballera Rondralia von Caessler, die dem Haus Yaquirblick treu und redlich über den Hergang des Abends berichtete.

So habe man sich zunächst große Mengen an Klößen und gebratenem Geflügel auftischen lassen, und dazu einen Aguiloner Südhang geordert, mit dem auf „die gute Fürstin Madalena“ angestoßen worden sei. Anschließend habe man aus Höflichkeit, um die Ragatier nicht auch noch beim Wein zu erniedrigen, mehrere Bouteillen der Almadaner Kaiserperle aus Cres geöffnet. Während das Zechgelage in vollem Gange war, sei der Leutnant Ardan von Kündoch herangetreten, um die Formalitäten des aus dem nachmittäglichen Handschuhwurf resultierenden „Übungstreffens aufs zweite Blut“ mit dem Schönen Baron abzustimmen. Für alle Anwesenden war einsichtig, dass der unerfahrene Dom Antorio eine solche Begegnung wenn, dann nur als klarer Verlierer überleben könnte. Dennoch akzeptierte der arme Tropf von Leutnant ohne Widerrede die Bedingungen des geforderten Dom León (Degen zur ersten Phexensstunde in den Flussauen unterhalb des Puniner Tores, kein Ziegenleder am Leib[1]) und kehrte, nachdem man ihm und Caldaia mit einem Yasamirer Weißen zugeprostet habe, auf das Castillo Ragath zurück.

Zu später Stunde – Ragatzo stand nun auf der Tagesordnung – sei die inzwischen auf eine Handvoll zusammengeschmolzene Festgemeinde von einer weiteren Sekundantin Dom Antorios aufgesucht worden. Wie Domna Rondralia uns versicherte, handelte es sich um niemand anderen als Comtessa Romina selbst! Sie habe den Vivar mit eindringlichen Worten und Blicken angefleht, dass er das Duell mit Berufung auf den Turnierfrieden ablehnen solle. Ihr Verlobter wolle sich unbedingt schlagen, und sie müsse fürchten, dass er dabei aufgrund seiner Unerfahrenheit zu Tode kommen könne. Dies aber würde sie eines Bräutigams und die Grafschaft einer friedlichen Verbindung zwischen dem neuen Ragather Grafenhaus und dem alten Caldaier Landgrafenhaus berauben.

Dom León habe – so Domna Rondralia – erwidert, dass dies ernst zu nehmende, aber in einem Ehrenhändel nicht gültige Argumente seien, dass er aber im Duell Dom Antorio das Tüchlein der Comtessa überlassen könne. Daraufhin sei der Comtessa Stimme weich geworden und sie habe gesagt, dass es ihr am liebsten sei, wenn Dom León besagtes Tüchlein für immer aufbewahre. Die Antwort Dom Leóns verstand Domna Rondralia nicht mehr, da sie vom Ragatzo übermannt mit dem Haupt auf die Tischplatte niedersank.

Bei Sonnenaufgang will ein mitteilungsfreudiger Laienbruder des Therbûnitenspitals gesehen haben, wie die „goldgelockte Grafentochter“ das gegenüberliegende Goldene Schwert verließ und in Richtung Burgberg eilte. Wenige Stunden darauf wurde die Duellforderung Dom Antorios ungeschehen gemacht, indem dieser sich in einem Brief an den Vivar knapp für die offensichtlich am Morgen erfolgte „Rücksendung seiner vom Balkon gefallenen Handschuhe“ bedankte.

Wie dem Hause Yaquirblick aus vertrauenswürdiger Quelle zugetragen ward, drang das zweifelhafte Ondit von der Rahjasnacht Comtessa Rominas in der Unterkunft der Schönen Barons noch am gleichen Tag an das Ohr Seiner Hochwohlgeboren des Grafen und verursachte in dessen Gehörgang eine „gehörige Irritation“. Auf die Anfrage des Hauses Yaquirblick, was von diesem Gerücht zu halten sei, ob ein Zusammenhang zwischen diesem Besuch der Comtessa bei dem Vivar und ihrem Aufenthalt in dessen Baronie vor etwa zwei Jahren bestünde und ob das Verlöbnis durch das Ereignis gefährdet sei, beeilte sich der Gräflich Ragather Hof, Folgendes kund zu tun: „Seine Hochwohlgeboren, Graf Brandil von Ehrenstein ä. H., commentieren grundsätzlich keine verleumderischen Gerüchte, die ihn oder Mitglieder seiner Familia betreffen. Die Vorbereitungen für den Schluss des Traviabunds zwischen Ihrer Hochgeboren, der Comtessa Romina und Seiner Hochgeboren, Baron Antorio von Jurios, die sich beide sehr auf den Tag ihrer Vermählung freuen, sind bereits weit vorangeschritten.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Zafira Almanzor

  1. Das Wappentier derer von Jurios ist ein steigender Geißbock.