Ginesillo Ragather: Unterschied zwischen den Versionen
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Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht | Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, hier einen leichten Gegner vorzufinden, falls dieser sich entschließen sollte echte oder eingebildete Beleidigungen der Ehre [[Königreich Almada|Almadas]] nicht nur mit der Feder, sondern auch mit dem schmucklosen Degen an seiner Seite zu beantworten. | ||
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Version vom 5. Januar 2012, 16:24 Uhr
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Dom Ginesillo Amado Ragather ist ein ehemaliger Autor der Journaille Yaquirblick, der neben alltäglichen Nachrichten aus Ragatien vor allem für gareth-kritische Texte verantwortlich zeichnte. Derzeit ist sein Aufenthaltsort unklar.
Erscheinung
Klein von Wuchs und eher schlaff in Sachen Statur, fällt es den meisten Zeitgenossen nicht allzu schwer, den ewig mit von Tinte und Druckerschwärze beschmutzten Händen herumlaufenden Schreiberling zu erkennen. Die eher ungesunde denn vornehme Blässe verraten ihn als jemanden, der seine Zeit mehrheitlich in geschlossenen Räumen verbringt, und die zumeist schlecht sitzende, eher wahllos zusammen gestellte und erschreckend biedere Kleidung und die desöfteren wirren und zerzausten langen Haare, in deren Schwarz sich bereits zahlreiches Grau mischt, entlarven den nächtelang über Texten brütenden Autor. Die häufig rot unterlaufenen, aber wach umher blickenden Augen könnten freilich auch von einer durchzechten Nacht oder den ewigen Erkältungen stammen, die den armen Dom Ginesillo spätestens zu Beginn der Tristeza plagen, weshalb man ihn in dieser Jahreszeit auch selten ohne Schnupftuch sieht.
Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, hier einen leichten Gegner vorzufinden, falls dieser sich entschließen sollte echte oder eingebildete Beleidigungen der Ehre Almadas nicht nur mit der Feder, sondern auch mit dem schmucklosen Degen an seiner Seite zu beantworten.
Curriculum Vitae
Geboren in Ragath, blieb dem kleinen Ginesillo ob seiner schwachen Gesundheit und des verkrüppelten Beines bereits früh wenig anderes übrig, als sich in die Bücher zu flüchten. Inspiriert von den Helden aus Sagen und Legenden der Vorzeit und den Großen der almadanischen Geschichte, schwang er früh große Reden insbesondere über die Zeit der Eslamiden. Und obgleich er in den Raufereien zumeist den Kürzeren zog, zeichnete sich alsbald eine gewisse Impulsivität und Streitlust ab, sobald es um derlei Themen ging. Insbesondere mit den Kindern Hinzugezogener, vor allem aber mit jenen auf der Durchreise befindlicher Fuhrleute und Krämer geriet er häufig aneinander, selbst wenn es um das von ihm eigentlich wenig geliebte (und heute als Zeitvertreib des Pöbels verachtete) Imman ging. Aber wehe jemand wagte zu behaupten, es gäbe eine bessere Mannschaft als die Skorpione, selbst wenn diese gerade mit einer Niederlage im Gepäck heimgekehrt waren.
Bevor der in Wort und Schrift Begabte jedoch seine Passion zur Profession machen konte, galt es zunächst die Sporen, oder besser: die Federkiele als Lehrling im Druckhaus Sfandini Erben & Cie. zu verdienen. Es folgten einige Jahre als Laufbursche anderer Artikelschreiber, in welchen er sich eher schlecht als recht Gelegenheitsautor über Wasser hielt - aus jener schwierigen Zeit stammt seine Vorliebe für den übermäßigen Genuss billigen Weines - ehe sich Bodar Sfandini seines ehemaligen Mitarbeiters erinnerte, und ihm eine Stellung beim Yaquirblick verschaffte.
Zunächst war Dom Ginesillo vor allem für Lokales und Neuigkeiten aus seiner ragatischen Heimat zuständig, doch zeigte sich rasch, dass der aufstrebende Dom Bodar sich nicht ganz zufällig für ihn stark gemacht hatte. In gleichem Maße wie nach dem Tode Kaiser Retos die Macht der Zentralgewalt schwand, wurden Teile der ohnehin selbstbewussten almadanischen Nobleza aufmüpfiger, und zeitgleich mit den beginnenden Umtrieben des Geheimbundes der Hüter des Almadin (dem auch Tiftal ui Stepahan, der Schriftleiter des Yaquirblickes angehört) begannen sich auch Dom Ginesillos Texte mehr und mehr mit Politik zu beschäftigen. Waren die anti-garethischen Töne zunächst noch vorsichtig und fein hinter Zweideutigkeiten verborgen, wurden die Tiraden mit den zunehmenden Erfolgen der Almadinhüter immer offener ebenso wie die Unterstützung für Selindian Hal.
Als dieser sich freilich mehr und mehr als kaiserlicher Tyrann entpuppte, konzentrierte sich der immer häufiger betrunkene Schreiberling auf die Kritik an Gareth und der Kaiserin, schließlich bedeutete das Scheitern Selindians in seinen Augen noch lange nicht den Verzicht auf Unabhängigkeit oder zumindest einen almadanischen Regenten. Nach dem endgültigen Fall des Mondenkaisers und der ungewissen Zukunft des Yaquirblickes hinterließ Ginesillo Ragather in den Redaktionsräumen seine schriftliche Kündigung, da er wohl nicht darauf warten wollte, wie das Urteil der Kaiserin oder des neuen Fürsten über seine Texte wohl ausfallen würde.
Sein Verbleib war somit unbekannt, sein Schaffen jedoch hat er offensichtlich nicht eingestellt, kursieren doch auch weiterhin Flugblätter mit seinen bevorzugten Inhalten, vornehmlich in Punin, Ragath und Taladur, unterschrieben mit den Initialen G. R. und mutmaßlich finanziert von den weiter bestehenden Almadinhütern.
Charakter
Ginesillo Ragather ist ein Almadaner mit Leib und Seele, und immer bereit sich mit Wort und Feder (doch trotz des stets mitgeführten Degens nicht zwingend mit dem Schwerte, egal wie oft er feststellt, dass nun nichts anderes übrig bliebe, als sich zu schlagen) für seine Heimat einzusetzen. Ohnehin von streitbarem Geiste, ist er in der Öffentlichkeit meist übernächtigt oder angetrunken - häufig beides - anzutreffen, und nur allzu gerne bereit seine geringe Meinung über Gareth, Garetien und überhaupt die nördlichen Provinzen mitsamt ihrer Bewohner und Potentaten mit allen zu teilen, die es hören wollen. Und hin und wieder auch mit jenen, die dies nicht tun.
Dass er selbst nicht unbedingt dem Ebenbild eines Almadaners entspricht, macht ihm dabei durchaus zu schaffen, lässt ihn aber schlussendlich nur noch leidenschaftlicher schwadronieren. Überhaupt überspielt er gerne eigene Schwächen wie seine schwache Gesundheit oder das an Zwangsstörungen grenzende Waschen, Reiben und Abwischen der ewig geschwärzen Finger gerne mit großen Reden und kühnen Texten, fühlt er sich seinen Mitmenschen doch hierbei überlegen. Dabei ist er durchaus ein profunder Kenner seiner Zeitgenossen, was ihm insbesondere dann zu Gute kommt, wenn er sie pointiert bis beleidigend aufs Korn nimmt, bevorzugt natürlich in schriftlicher Form.