Mercenario: Unterschied zwischen den Versionen

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Zunächst noch einzeln oder nur in kleinen Gruppen unterwegs, schlossen sich während der Wirren der [[:gar:Chronik der Kaiserlosen Zeiten|Kaiserlosen Zeiten]] immer mehr Mercenarios zu Haufen, Terzios oder gar ganzen Söldnerheeren zusammen.  Der wenig rühmliche Höhepunkt dieser Entwicklung war zweifellos der "Söldnerfürst" [[Flanedrius Gorini]], der nicht nur die [[Punin|Capitale]] einnehmen konnte, sondern sich gestützt auf seine Söldner zu einem der freilich zahllosen (Gegen)Kaiser krönen ließ, während heute wiederum [[Ludovigo Sforigan]] sich mit seinen [[Almadaner Hakenspieße|Hakenspießen]] faktisch zum Herrn der Stadt [[Ragath]] aufgeschwungen hat. Dieser war es auch, der [[Annalen:1012|1012]] BF den [[:avwik:Ork|Orken]] bei der [[:gar:Zweite Schlacht auf den Silkwiesen|Zweiten Schlacht auf den Silkwiesen]] mit einem almadanischen Söldnerheer in den Rücken fiel, wobei die Bewertungen hierüber durchaus unterschiedlich ausfielen: für manch einen entschied dies den Tag, andere wiederum betonen, dass sich die Mercenarios primär beim Plündern des Trosses hervor taten.  
Zunächst meist noch einzeln oder nur in kleinen Gruppen unterwegs, schlossen sich vermehrt während der Wirren der [[:gar:Chronik der Kaiserlosen Zeiten|Kaiserlosen Zeiten]] immer mehr Mercenarios zu Haufen, Terzios oder gar ganzen Söldnerheeren zusammen.  Der wenig rühmliche Höhepunkt dieser Entwicklung war zweifellos der "Söldnerfürst" [[Flanedrius Gorini]], der nicht nur die [[Punin|Capitale]] einnehmen konnte, sondern sich gestützt auf seine Söldner zu einem der freilich zahllosen (Gegen)Kaiser krönen ließ, während heute wiederum [[Ludovigo Sforigan]] sich mit seinen [[Almadaner Hakenspieße|Hakenspießen]] faktisch zum Herrn der Stadt [[Ragath]] aufgeschwungen hat. Dieser war es auch, der [[Annalen:1012|1012]] BF den [[:avwik:Ork|Orken]] bei der [[:gar:Zweite Schlacht auf den Silkwiesen|Zweiten Schlacht auf den Silkwiesen]] mit einem almadanischen Söldnerheer in den Rücken fiel, wobei die Bewertungen hierüber durchaus unterschiedlich ausfielen: für manch einen entschied dies den Tag, andere wiederum betonen, dass sich die Mercenarios primär beim Plündern des Trosses hervor taten.  


Den vorläufigen Höhepunkt der Söldnerkriegsführung erlebte allerdings jüngst das benachbarte Horasreich im [[:lfwiki:Horasischer Thronfolgekrieg|Krieg der Drachen]] ([[Annalen:1028|1028]] - [[Annalen:1030|1030]]), der zu weiten Teilen praktisch ausschließlich mit Söldneraufgeboten geführt wurde, und auch einige neue Taktiken und Entwicklungen hervor brachte. Wenig verwunderlich ist somit neben Ragath und Punin der noch immer umstrittene [[Yaquirbruch]] momentan ein Zentrum des almadanischen Söldnerwesens.  
Den vorläufigen Höhepunkt der Söldnerkriegsführung erlebte allerdings jüngst das benachbarte Horasreich im [[:lfwiki:Horasischer Thronfolgekrieg|Krieg der Drachen]] ([[Annalen:1028|1028]] - [[Annalen:1030|1030]]), der zu weiten Teilen praktisch ausschließlich mit Söldneraufgeboten geführt wurde, und auch einige neue Taktiken und Entwicklungen hervor brachte. Wenig verwunderlich ist somit neben Ragath und Punin der noch immer umstrittene [[Yaquirbruch]] momentan ein Zentrum des almadanischen Söldnerwesens.  

Version vom 22. Mai 2011, 08:37 Uhr

Als Mercenario [vulg.-bosp. für Söldner bzw. Landsknecht] bezeichnet man in Almada und im angrenzenden Lieblichen Feld all jene Kämpfer, die ihre Waffen für klingende Münze für einen mehr oder weniger begrenzten Zeitraum in den Dienst anderer stellen.


Überblick

Ein Landsknechts-Terzio zur Kaiserlosen Zeit

"Zur schrecklichen, der kaiserlosen Zeit - die in Wahrheit voll von allerlei Schwindel- und Gegenkaiser war - sind auch die Landsknechte, dieses unnütze Volk aufgekommen, das unaufgefordert und ungesucht herumläuft, Krieg und Unglück sucht und ihm nachgeht (...) Dieses göttinverlassene, verlorene Volk, dessen Handwerk ist Hauen, Stechen, Rauben, Brennen, Morden, Spielen, Saufen, Huren, Götterlästern, freiwillig Witwer und Waisen machen, das sich über nichts denn anderer Leute Unglück freut, sich mit jedermanns Schaden nährt, im Krieg und Frieden auf dem Bauern liegt mit Betteln, Schinden und Brandschatzen und niemandem, auch sich selbst nichts nütze ist: das kann ich mit keinem Schein entschuldigen, dass sie nicht aller Welt Plag und Pestilenz seien.

Denn es ist durch die Bank hindurch allerwegen ein bös unnützes Volk, nicht weniger als Rohalsjünger und Praiospfaffen. Im Krieg ist unter Hunderten kaum einer mit seinem Sold zufrieden, sondern Stechen, Hauen, Götterlästern, Huren (...) ist ihr gemein Handwerk und höchste Kurzweil. Wer hierin kühn und keck ist, der ist der Beste und freier Landsknecht, der muss vornedran und ist würdig, dass er ein Doppelsöldner sei. Wer nicht dreinhauen und martern kann, der taugt nicht.

Kommen sie nach dem Krieg mit dem Blutgeld heim, so verführen sie andere Leute mit sich zum Müßiggang und spazieren müßig in der Stadt kreuzweis herum zu jedermanns Ärgernis, und sind niemand nichts nütze außer den Wirten.

Es ist dieses Pack also verroht in der Gemeinde, dass es sich keiner Bosheit schämt, sondern noch gerühmt sein will; und wie wohl man bei ihnen durchaus das Gegenteil eines göttingefälligen Streiters findet, so will man jetzt noch Diener der Kampfesleuin aus ihnen machen, und sie selbst haben sich den Namen gegeben, dass man sie fromme Landsknechte nennen muss."

(Aus dem geheimen Armorium Ardariticum, Senne Arivor, 983 BF, vermutlich von der Hand Dapifer ter Brederos, damals noch Ordensknappe)

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Auch wenn obige Beschreibung aus Sicht eines strenggläubigen Rondrianers arg hart oder gar abschätzig erscheinen mag, so enthält sie doch ein gewisses Maß an Wahrheit. Tatsächlich verstehen viele Mercenarios ihr Tun recht unrondrianisch als Handwerk, sodass es wenig wundert, dass viele von ihnen es je nach Landstrich eher mit anderen Gottheiten halten: Während der almadanische Landsknecht die Himmelsleuin meist immerhin noch als Göttin der persönlichen Ehre verstehen, berufen sich Tulamide weit häufiger auf Kor, Horasier beten eher zu Phex und Nandus, während die Alanfaner neben Kor auch Boron nicht vergessen. Lediglich bei den höheren Chargen ist neben Hesinde auch der Rondraglauben stark verbreitet.

So verwundert es nicht, dass beim Söldnerwesen das Geschäftliche den eigentlichen Aspekt des Kampfes überwiegt. Einzelne Söldner sind, beispielsweise als Leibwächter, eher selten anzutreffen, sondern zumeist schließen sie sich zu kleinen Gruppen bis hin zu ganzen Bannern, in Almada Terzios genannt, unter Führung eines Condottiere zusammen. Je nach Können und Ruf variieren die Preise stark, wobei die Kompanien nicht selten nur als Ganzes anzuheuern sind. Zum regulären Sold kommen häufig, meist basierend auf dem Khunchomer Kodex, noch weitere Prämien wie Beuteanteile, Sturmsold, Sterbegeld und dergleichen. Auch die Kosten für Verpflegung und Unterkunft gehen normalerweise zu Lasten des Auftraggebers.

Dennoch sind Söldneraufgebote im Vergleich zu stehenden Truppen günstiger, da sie normalerweise nur für bestimmte Zwecke bzw. Zeiträume angeworben und unterhalten werden. Dabei sind sie den nicht selten wenig zuverlässigen Adelsaufgeboten und erst recht den qualitativ bescheidenen Landwehrhaufen bzw. Städtischen Milizen in Sachen Disziplin und Kampfwert zumeist überlegen. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass ihr Dienst auf Bezahlung, nicht auf Treue beruht, sodass schon mehr als nur ein überbotener Auftraggeber vom plötzlichen Seitenwechsel eines Teiles oder seiner gesamten Streitmacht böse überrascht wurde. Auch lassen sich Mercenarios zuförderst zum Kämpfen anwerben, nicht zwingend auch zum Sterben. Daher scheuen Söldner bzw. ihre Condottieri nicht selten allzu große Verluste. Ausnahme bildet hier der meist blutige Sturm auf ein Stadt, für den die Söldner nicht nur den zusätzlichen Sturmsold erhalten, sondern normalerweise anschließend die Stadt drei Tage und Nächte lang plündern dürfen. Ohnehin neigen die Mietlinge allgemein eher zu Plünderung und Diebstahl, und hat man sie einmal ausbezahlt, wird zumeist erst einmal der Lohn verprasst - wobei es häufig recht rauh zugehen kann.


Das Söldnerwesen in Almada

Allgemeines

Das Terzio Viejo de Ragatia im "Handgemenge", unbekannter Künstler, datiert ca. 700 BF

Die almadanischen Mercenarios, unter denen sich vergleichsweise wenige Frauen befinden, kleiden sich meist mit auffallende Kleidungsstücken in grellen Farben. Früher begnügte man sich, Hose und Wams jeweils halbiert in verschiedenen Farben zu tragen, heute jedoch nehmen darüber hinaus Spielereien wie Schlitze, Bausche und Puffe in erheblichem Maße zu. Auf geradezu obszöne Größe ist mittlerweile als prahlerischer Ausdruck der eigenen Potenz so mancher Hosenlatz zur sog. Schamkapsel angewachsen, sodass manche Mercenarios in Städten zweideutligerweise ihr Silber eben dort mit sich führen. Darüber hinaus hat man von darpatischen Landsknechten die Sitte übernommen, das linke Hosenbein oberhalb des Knies abzutrennen, um beim Ausfall mit Pike oder Spieß nicht behindert zu werden.

Die Mehrzahl der almadanischen Mercenarios, zumindest soweit sie sich größeren Haufen oder Terzios angeschlossen haben, sind dann auch Pikeniere und Spießträger. Dies ist einerseits den in der Vergangenheit häufigen Reiterangriffen der Novadis geschuldet, gegen die sich geschlossene Formationen lanzentragenden Fußvolkes bewährt haben, und andererseits dem Umstand, dass das Pferd in Almada gemeinhin als Standessymbol angesehen wird, sodass sich die meisten Mercenarios in beabsichtigtem Gegensatz zum Adel zu Fuß fortbewegen. Darüber hinaus erfreuen sich aber auch almadanische Bogen- und Armbrustschützen eines guten Rufes, und allen ist gemein, dass sie neben Säbeln, Schwertern und Raufdegen auch gerne ein ganzes Sammelsurium an gefährlich anmutenden krummen Klingen mit sich herum tragen.

Überhaupt frönen sie oftmals blutigen Riten, die man eher im Tulamidenlande vermuten würde, und ebenso passt ihr Auftreten häufig ins Bild, das man sich anderenorts vom heißblütigen Almadaner macht. Dazu gehört natürlich auch ein kruder Ehrenkodex, weshalb viele Mercenarios Rondra wenn schon nicht als Göttin des Kampfes, so doch zumindest als Göttin der (persönlichen) Ehre huldigen.

Ursprünge & Entwicklung

Die Anfänge des almadanischen Söldnerwesens liegen im Hochland von Caldaia, von wo als erstes arme Hirten aufgebrochen waren, um sich in den eitlen Fehden und Streitereien der Städte und Familias der reichen Grafschaften Ragatien und Yaquirtal zu verdingen. Freilich lockte die Aussicht auf schnell verdientes Silber junge Burschen und Maiden schnell schon aus allen Regionen Almadas an.

Zwei Mercenarios der Aguerridos

Zunächst meist noch einzeln oder nur in kleinen Gruppen unterwegs, schlossen sich vermehrt während der Wirren der Kaiserlosen Zeiten immer mehr Mercenarios zu Haufen, Terzios oder gar ganzen Söldnerheeren zusammen. Der wenig rühmliche Höhepunkt dieser Entwicklung war zweifellos der "Söldnerfürst" Flanedrius Gorini, der nicht nur die Capitale einnehmen konnte, sondern sich gestützt auf seine Söldner zu einem der freilich zahllosen (Gegen)Kaiser krönen ließ, während heute wiederum Ludovigo Sforigan sich mit seinen Hakenspießen faktisch zum Herrn der Stadt Ragath aufgeschwungen hat. Dieser war es auch, der 1012 BF den Orken bei der Zweiten Schlacht auf den Silkwiesen mit einem almadanischen Söldnerheer in den Rücken fiel, wobei die Bewertungen hierüber durchaus unterschiedlich ausfielen: für manch einen entschied dies den Tag, andere wiederum betonen, dass sich die Mercenarios primär beim Plündern des Trosses hervor taten.

Den vorläufigen Höhepunkt der Söldnerkriegsführung erlebte allerdings jüngst das benachbarte Horasreich im Krieg der Drachen (1028 - 1030), der zu weiten Teilen praktisch ausschließlich mit Söldneraufgeboten geführt wurde, und auch einige neue Taktiken und Entwicklungen hervor brachte. Wenig verwunderlich ist somit neben Ragath und Punin der noch immer umstrittene Yaquirbruch momentan ein Zentrum des almadanischen Söldnerwesens.

Terzios & Condottieri

Ein Überblick über berühmte und bedeutende heutige und frühere Söldnerterzios findet sich hier.

Ein Überblick über berühmte und bedeutende heutige und frühere Söldnerführer finder sich hier.