Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 10: Unterschied zwischen den Versionen

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„Ach, und es sollten besser beide Gardistinnen nach Schrotenstein eilen. Nur zwischen hier und Keshal Rondra – falls man es denn überhaupt findet – dürften gerade noch mehr Ferkinas unterwegs sein, denn zwischen hier und Kornhammer.“, gab der Baron gleichfalls zu bedenken, nahm aber dennoch die Briefe an sich, und schlug sie wieder in das schützende Tuch. Hinter ihnen kam soeben der Rest der Gruppe mit einem von einem Ohr bis zum anderen grinsenden und offensichtlich mehr als nur erleichterten Anzures Ballan an der Spitze, eilig den Weg herauf.  
„Ach, und es sollten besser beide Gardistinnen nach Schrotenstein eilen. Nur zwischen hier und Keshal Rondra – falls man es denn überhaupt findet – dürften gerade noch mehr Ferkinas unterwegs sein, denn zwischen hier und Kornhammer.“, gab der Baron gleichfalls zu bedenken, nahm aber dennoch die Briefe an sich, und schlug sie wieder in das schützende Tuch. Hinter ihnen kam soeben der Rest der Gruppe mit einem von einem Ohr bis zum anderen grinsenden und offensichtlich mehr als nur erleichterten Anzures Ballan an der Spitze, eilig den Weg herauf.  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Moritatio nickte kleinmütig auf die Vermutung des Barons hin. "Es ist leider wahr und ein Problem, was Dom Hernán anspricht: Nur den Allerwenigsten ist die genaue Lage der Keshal Rondra bekannt. Meine Mutter und meine Schwester gehören dazu - ich selbst leider nicht. Ich weiß nur, daß die Amazonenfeste irgendwo in der Nähe der Quelle des Schwarzen Bosquirs liegt. Allerdings berichtete mir meine Mutter schon als kleiner Junge von einem geheimen Alarmsignal, mit dem ich die Amazonen in allergrößter Notlage zur Hilfe rufen könnte, sollte unsere Festung oder unser Dorf von einem übermächtigen Feind angegriffen werden." 
Er wandte sich in Richtung des Raschtulswalls und ließ seinen Blick über die schneebedeckten Gipfel des ersten Hauptkammes des Gebirges schweifen. "Hm, seht ihr den dritten oder vierten Gipfel dort etwa 20 Meilen im Südosten, der ein wenig wie ein Hahnenkamm geformt ist? Das müßte der [[Djer Kalkarif]] sein - ein Berg, der auch in der Sichtachse der Keshal Rondra liegt. Im Notfall sollen wir in der Nacht zur Rondrastunde auf dem Gipfel dieses Berges ein Feuer entfachen. Dessen Schein kann auch von den Türmerinnen der Keshal Rondra gesehen werden. Die Königin der Achmad'sunni, die meine Mutter aus gemeinsamen Jugendtagen kennt, weiß dann, daß diese ihrer Hilfe bedarf. Von Grezzano aus wären es vielleicht anderthalb Tagesreisen dorthin - natürlich durch alles andere als einfaches Gelände. Aber ich fürchte, wir haben keine großartige andere Wahl. Wir müssen aus diesem Wetter heraus!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Zweifelnd folgte Hernán von Aranjuez dem Blick des Vanyadâlers. Anderthalb Tagesreisen waren seiner Meinung nach wohl in Anbetracht des Geländes recht optimistisch geschätzt, doch hielt er wahrscheinlich ohnehin nicht allzu viel davon, sich auf deren womögliches Eingreifen zu verlassen. Zumal er seit [[Morte Folnor]], und seinem Zusammenstoß mit [[Shahane Al’Kasim]], in deren amazonischem Ungestüm er den Hauptgrund für die katastrophale Niederlage sah und sieht, wohl ohnehin kaum als großer Freund des kämpferischen Frauenordens gelten durfte. „Wie Ihr meint…“, zuckte er so nur mit den Schultern, derweil Dom Gendahar nur mit einem erschöpften Nicken seine Zustimmung bekundete. Der wackere Angriff im Hof, die überstürzte Flucht und der Regen machten dem Verwundeten offensichtlich mehr und mehr zu schaffen, sodass tatsächlich keine andere Wahl zu bleiben schien, als es heute Nacht mit dem Schulzen zu riskieren.
Das Wiedersehen mit den anderen gestaltete sich recht kurz. Anzures und sein Herr umarmten sich herzlich, doch ließ der Baron gar nicht erst zu, dass man sich nun weiter damit aushielt, auszutauschen, wer nun wie entkommen war, auch wenn natürlich der aranjuezer Waffenmeister, und vor allem die beiden Gardistinnen Domna Rifadas gerne gewusst hätten, was geschehen war. Doch auch Dom Moritatio machte eine beschwichtigende Geste, sodass der Informationsaustausch auf später verschoben wurde.
„Wir verproviantieren uns im Dorf.“, erklärte der [[Condottiere]] stattdessen kurz. „Glücklicherweise müssen wir nicht stehlen, zumal dann die Leute vielleicht auch eher den Mund halten, wenn sie damit rechnen müssen, dass der Zorn der Elenterin diejenigen trifft, die uns etwas zu Beißen verkauft haben. Sodann teilen wir uns auf. Dom Moritatio wird euch erklären, wohin ihr euch wenden sollt…“, nickte er den beiden Gardistinnen zu „…derweil meine Leute und ich versuchen werden uns gen Nordwesten durchzuschlagen, nach Aranjuez und Ragath.“
Sein Blick streifte Domnita Zaida und das Waisenkind. Mutmaßlich würde sie wohl bei Dom Gendahar bleiben wollen, was ihm gewisslich nicht Unrecht war. „Die anderen übernachten beim Dorfschulzen. Dom Moritatio hält ihn für vertrauenswürdig…“, was nun wirklich nicht ganz das war, was der da Vanya gesagt hatte, doch bestand kein Grund, die Leute zu beunruhigen. „..und sobald sie sich halbwegs erholt haben, gehen sie nach…nunja…“, warf er beim Blick in die wieder etwas größer gewordene Runde die Stirn in Falten „…vielleicht ist es besser, wenn es nicht jeder weiß. Immerhin haben auch wir noch einen gefahrvollen Weg vor uns, und sollte jemand in Gefangenschaft geraten…“
Er ließ den Satz unvollendet, doch konnte sich jeder vorstellen, dass es demjenigen kaum wohl ergehen würde. „Domna Richeza, Dom Moritatio…“, bat er die beiden einen Schritt weg von den anderen, und legte ihnen, vom der einen zum anderen sehend, die gepanzerten Hände auf die Schultern. „Ihr habt mein Wort…“, sprach er mit etwas herabgesenkter Stimme „…dass man in Punin hiervon erfahren wird. Einstweilen muss ich Euch bitten, nichts eigenmächtig zu unternehmen. Denkt an [[Praiodor von Culming-Alcorta|Praiodor]] und seine [[Fenia von Culming|Mutter]] und an Domnita [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]]. Augenblicklich seid Ihr deren einzige Hoffnung, und mit Rache an der Elenterin werdet Ihr ihnen nicht helfen können. Praiosmin von Elentas Zeit wird kommen, und dann wird sie teuer für ihr Tun bezahlen, sie und ihre Handlanger, das schwöre ich. Bis dahin aber sollten Eure Bemühungen nicht ihr gelten, bien?“
Unsicher sah Moritatio da Vanya zu seiner Verwandten. Er wusste nicht mal, ob seine Mutter wirklich tot war. Vielleicht war sie nur verwundet und befand sich in der Gewalt der schändlichen Vögtin, und er sollte solange nur Däumchen drehen…?