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Der alte [[Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein|Vogt]] schwieg einen Moment, nachdem der [[Boraccio D'Altea|Junker]] geendet hatte, dann erhob er sich ebenfalls und trat an eines der hohen Fenster, um in den trüben Tag hinauszusehen. „Das sind schlimme Nachrichten, die Ihr da bringt, Dom Boraccio. Schlimme Nachrichten.“ Sein Blick wanderte über den Burghof, das Dorf, die umliegenden Wälder, ehe er sich zu seinem Nachbarn umdrehte. | Der alte [[Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein|Vogt]] schwieg einen Moment, nachdem der [[Boraccio D'Altea|Junker]] geendet hatte, dann erhob er sich ebenfalls und trat an eines der hohen Fenster, um in den trüben Tag hinauszusehen. „Das sind schlimme Nachrichten, die Ihr da bringt, Dom Boraccio. Schlimme Nachrichten.“ Sein Blick wanderte über den Burghof, das Dorf, die umliegenden Wälder, ehe er sich zu seinem Nachbarn umdrehte. | ||
„Nun ist es also soweit“, sagte er leise. „Es hat so kommen müssen: [ | „Nun ist es also soweit“, sagte er leise. „Es hat so kommen müssen: [http://garetien.de/index.php?title=Rohaja_von_Gareth Schwester] steht gegen [[Selindian Hal von Gareth|Bruder]]. Ein kluger Garadanzug der Horasier, sich an die Kaiserin zu wenden. Es war das Reich nicht, das den Vertrag gebrochen hat, es war [[Königreich Almada|Almada]]. Doch das Reich braucht Almada. Wir waren stets die Kornkammer des Reiches, der Weinkeller, das Reichsgestüt, der Hort arkanen Wissens. Das gibt man nicht verloren. Dafür verbündet man sich mit des Bruders Feind gegen das eigene Blut. Und doch: Sie zögert noch. Sie will den Krieg nicht. Darum das lange Ultimatum. Sie hofft, dass sie [[Nobleza|Almadas Adel]] für sich gewinnen kann, dass nur wenige noch ihrem Bruder im Herzen folgen, er sich geschlagen geben muss, weil die [[Magnat]]en sich auf ihre Seite stellen.“ Dom Hesindian seufzte. „Das spricht für ihre Klugheit. Ich fürchte nur, die Rechnung geht nicht auf. Die Garethfreunde werden Rohaja vielleicht Folge leisten. Die [[Reconquistador|Reconquistadores]], die wenigen, die nicht vor Wehrheim ihr Leben ließen, niemals. Die Traditionsbewussten aus den alten Familias ebensowenig, denn diese haben lieber einen Knaben auf dem Thron als eine Frau.“ | ||
Der Vogt stützte sich mit beiden Händen auf den Knauf seines Stockes, blickte den Junker an und schwieg. Der Wind, der durch das Fenster hereinfuhr, zauste im Haar des alten Magnaten. Er war noch immer groß für einen Almadani, aber die Schultern hatten alles Fleisch verloren, die altersfleckigen Hände waren kaum mehr als Knochen und Sehnen, und seinem Kiefer sah man an, dass er bereits manchen Zahn verloren hatte. „Ich danke Euch, dass Ihr mir Nachricht bringt, Dom Boraccio“, sagte der Vogt nach einer Weile, ohne den Blick nur einen Herzschlag von den Augen des Junkers gelassen zu haben. „Und nun, Dom“, sagte er, „nun seht Ihr mich an und wollt wissen, was zu tun ist. Wollt wissen, wie der alte Weise sich entscheiden wird.“ Er lachte leise, aber es klang nicht fröhlich. Eindringlich musterte der Vogt sein Gegenüber. | Der Vogt stützte sich mit beiden Händen auf den Knauf seines Stockes, blickte den Junker an und schwieg. Der Wind, der durch das Fenster hereinfuhr, zauste im Haar des alten Magnaten. Er war noch immer groß für einen Almadani, aber die Schultern hatten alles Fleisch verloren, die altersfleckigen Hände waren kaum mehr als Knochen und Sehnen, und seinem Kiefer sah man an, dass er bereits manchen Zahn verloren hatte. „Ich danke Euch, dass Ihr mir Nachricht bringt, Dom Boraccio“, sagte der Vogt nach einer Weile, ohne den Blick nur einen Herzschlag von den Augen des Junkers gelassen zu haben. „Und nun, Dom“, sagte er, „nun seht Ihr mich an und wollt wissen, was zu tun ist. Wollt wissen, wie der alte Weise sich entscheiden wird.“ Er lachte leise, aber es klang nicht fröhlich. Eindringlich musterte der Vogt sein Gegenüber. |
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