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'''Autor:''' [[Benutzer:Boraccio D'Altea|Boraccio D'Altea]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Boraccio D'Altea|Boraccio D'Altea]] | ||
Boraccio D'Altea bedachte seinen Vorredner mit einem zustimmenden Nicken bevor er das Wort ergriff: "Um die Südpforte mag Euch nicht bange sein, werte Domna. Ich kehrte erst vor kurzem von dort zurück, wo wir unter Marschallin [[Gerone vom Berg]] [[Dâl]] befriedeten." | Boraccio D'Altea bedachte seinen Vorredner mit einem zustimmenden Nicken, bevor er das Wort ergriff: "Um die Südpforte mag Euch nicht bange sein, werte Domna. Ich kehrte erst vor kurzem von dort zurück, wo wir unter Marschallin [[Gerone vom Berg]] [[Dâl]] befriedeten." | ||
Er blickte nun lauernd rüber zur Harmamunderin. "Um so mehr war ich erstaunt als ich erfuhr, dass hier zu Hause in der Grafschaft anscheinend ebenfalls nicht alles zum | Er blickte nun lauernd rüber zur Harmamunderin. "Um so mehr war ich erstaunt, als ich erfuhr, dass hier zu Hause in der Grafschaft anscheinend ebenfalls nicht alles zum Besten steht. So suchte mich die werte Domna [[Rifada da Vanya]] auf und erzählte mir Dinge, die ich gar nicht glauben mochte. Nämlich, dass sowohl ihre Nichte, die werte Domna [[Richeza von Scheffelstein]], als auch ihre Tante, [[Belisetha da Vanya]], festgehalten würden. Nun mochte ich zunächst gar nicht glauben, dass meiner geschätzten Freundin so etwas widerfahren sein sollte. Jedoch erreichte mich ebenfalls eine Taube meines Nachbarn und lieben Freundes Dom [[Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein]], der Gleiches zu berichten hatte. Nun gebe ich gerne zu, dass die gute Domna Rifada ein wenig heißblütig zu sein scheint, der werte Dom Hesindian dagegen würde eine solche Angelegenheit allerdings nicht ohne guten Grund an mich heran tragen. Als guter Vasall meines Fürsten sehe ich es da als meine Pflicht an, in der Sache zu vermitteln und die unglücklichen Missverständnisse, um die es sich hier zweifellos nur handeln kann, im allerseitigen Einvernehmen aufzulösen. Denn gewiss möchte niemand, dass nach dem Einfall der blutsaufenden Heiden und Menschenfresser erneut ein großes Unglück das so geschundene Ragatien heimsucht. Und wie würde unser Fürst, Euer Oheim, denn vor der Kaiserin dastehen, wenn kurz vor dem kaiserlichen Hoftag in Ragath die Grafschaft plötzlich in Flammen steht, weil ein so simples Missverständnis über den Verbleib zweier Domnas eine überaus unnötige Blutfehde vom Zaune bricht?" | ||
Seine letzten Worte hatte der Condottiere überaus zuvorkommend formuliert, sein Tonfall und Haltung ließen allerdings wenig Zweifel daran aufkommen, dass es nicht Naivität war, die ihn so reden lies, sondern der Versuch eine diplomatische Brücke zu bauen. | Seine letzten Worte hatte der Condottiere überaus zuvorkommend formuliert, sein Tonfall und seine Haltung ließen allerdings wenig Zweifel daran aufkommen, dass es nicht Naivität war, die ihn so reden lies, sondern der Versuch, eine diplomatische Brücke zu bauen. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
"Eure geschätzte Freundin, die werte Domna Rifada, hat Euch also aufgesucht und Euch derart Unglaubliches aufgetischt?" Das Lächeln, das die Lippen der Fürstennichte umspielte, erreichte ihre Augen nicht. "Aber sagt mir: Wer hätte wohl dem armen alten Kornhammer Vogt eine solche Geschichte erzählt, wenn seine Großtochter tatsächlich in meinen Kerkern darbte? Nein, wartet ..." Sie hob die Hand, als habe der Aracener sie unterbrechen wollen. "Könnte es sein, dass Domna Rifada ihrer Schwester Schwiegervater ebenfalls in dieser Angelegenheit als Verbündeten zu gewinnen suchte?" | |||
Morena von Harmamund lehnte sich zurück, die Hände vor der Brust gefaltet. "Dom Boraccio", sagte sie dann seufzend, lehnte sich wieder vor, beugte sich ein wenig zu dem Cronvogt vor. "Ihr wollt verhindern, dass das Ragathsche in Flammen steht? Zu spät, mein werter Dom, zu spät, wie ich fürchte." | |||
Sie warf einen kurzen Seitenblick auf den Dubianer, ehe sie, an Boraccio gewandt, fortfuhr. "Hat Eure gute Freundin Euch auch berichtet von dem Brand im [[Kloster La Dimenzia der Heiligen Noiona zu Ragathsquell]]? Wahrscheinlich nicht. So lasst Euch gesagt sein, dass eben jenes Kloster vor wenigen Tagen niedergebrannt ist, samt manches Bruders und des Priors. Just in der Nacht, nachdem Eure Freundin mir dort aufgelauert und einen meiner Männer zu töten versucht hatte. La Dimenzia steht seit jeher auf Harmamunder Land, die Souveränität des Klosters war der Vanyadâlerin schon immer herzlich egal. Sie versucht, unserem Hause zu schaden, wo es nur geht. Ihr wollt keine Blutfehde in diesen Landen? Es ist die Vanyadâlerin, die eine solche anzuzetteln versucht und, wie es scheint, sich nicht scheut, bis nach Caldaia um Unterstützung für ihre Sache zu werben." | |||
Morena von Harmamund richtete sich wieder auf und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. "Khahirios übrigens war vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls noch Harmamunder Hausbesitz. Doch während unsereins mit der Zeit geht, hat die ewig gestrige da Vanya noch immer nicht verstanden, dass sie nurmehr nur Angehörige eines kleinen Junkerngeschlechts ist. Daran wird keine Fehde etwas ändern und erst recht keine Brandstiftung. Es gilt, sie aufzuspüren und vor ein Gericht zu stellen, auf dass sie ihre Untaten vor Praios bekennen möge. – Was nun die Domnas Belisetha und Richeza da Vanya angeht: Domna Belisetha fand ich verletzt und in schlechtem Zustand im abgebrannten Kloster wieder und brachte sie in Sicherheit. Eine alte Magnatin lässt man nicht in der Asche verrecken, nicht einmal, wenn sie Tante der Vanyadâlerin ist, die sich nach ihrer skrupellosen Tat aus dem Staub gemacht hatte. – Was Domna Richeza betrifft ..." Sie seufzte ein wenig. "Vielleicht ist Euch bekannt, dass diese ihrer Tante seit Jahren kaum von der Seite weicht – und sie war mit dieser flüchtig nach dem Klosterbrand, ihre Unschuld gälte es erst einmal zu beweisen. Als sie hier Tage später auftauchte, brach schon die Nacht herein, und die junge Scheffelstein wollte die alte Domna Belisetha umgehend mit sich nehmen. Das zuzulassen hätte dem Ruf unseres Hauses geschadet. Nicht auszudenken, zwei schutzlose Domnas bei Nacht und Kälte unbegleitet in den Schnee hinaus zu jagen, zumal in Domna Belisethas Zustand! Dieser einige Tage Erholung zu gewähren, war unumgänglich." | |||
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