Chronik.Ereignis1033 Feldzug Punin 04: Unterschied zwischen den Versionen

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Sein Vater hörte ihm nicht zu. „Und du lässt dich in ihre Fehde mit hinein ziehen! Dabei sind die da Vanyas von jeher die größten Feinde der Harmamunds, also auch des Kaiserlichen Marschalls! Und nach allem was man hört, wollen sie deinen Schwager vom Ragather Grafenthron vertreiben!“
Sein Vater hörte ihm nicht zu. „Und du lässt dich in ihre Fehde mit hinein ziehen! Dabei sind die da Vanyas von jeher die größten Feinde der Harmamunds, also auch des Kaiserlichen Marschalls! Und nach allem was man hört, wollen sie deinen Schwager vom Ragather Grafenthron vertreiben!“


„Ja, Domna Rifada schien in der Tat weder unsere Familie, noch dem Haus Harmamund besonders gewogen. Doch sie brachte mich in ihr Castillo, als ich schwer verletzt war und ihr ist es wohl auch zu verdanken, dass Romina und ich lebend aus dem Raschtulswall wieder herausgekommen sind.“
„Ja, Domna Rifada schien rin der Tat weder unserer Familie, noch dem Haus Harmamund besonders gewogen. Doch sie brachte mich in ihr Castillo, als ich schwer verletzt war und ihr ist es wohl auch zu verdanken, dass Romina und ich lebend aus dem Raschtulswall wieder herausgekommen sind.“


„Schlimm genug, dass du dich und deine Nichte in eine Lage gebracht hast! Das ändert aber gar nichts. Euch zu helfen war die götterverdammte Pflicht der Junkerin! Das heißt noch lange nicht, dass die da Vanyas versuchen dürfen, dich in ihre Pläne einspannen.“
„Schlimm genug, dass du dich und deine Nichte in eine Lage gebracht hast! Das ändert aber gar nichts. Euch zu helfen war die götterverdammte Pflicht der Junkerin! Das heißt noch lange nicht, dass die da Vanyas versuchen dürfen, dich in ihre Pläne einspannen.“

Version vom 5. Dezember 2012, 20:06 Uhr

Am Abend des 12. Praios 1033 BF, Palazzo Streitzig

„Was hast du dir bloß dabei gedacht?“ Graf Praiodars kahler Kopf war rot angelaufen, so dass sich der weiße Haarkranz noch deutlicher hervor hob. Er lief aufgebracht durch den großen Saal ihres Stadthauses hin und her. „Unserer Familie eine solche Schande zuzufügen! Die Hochzeit des Kaisers zu verpassen! Was soll man bei Hofe jetzt von uns denken? Ist dir überhaupt ansatzweise klar, was auf dem Spiel steht?“

Gendahar von Streitzig stand kerzengerade vor seinem Vater und überragte ihn damit um ein halben Kopf. Aber das schützte ihn nicht davor, verbal um einen Kopf kürzer gemacht zu werden.

„Ich erklärte Euch doch bereits, dass die Befreiung des Castillo da Vanya und die Befriedung des Vanyadals...“

„Und ich erklärte bereits, dass mich diese da Vanyas, die Dom Brandil und Rohalija die Grafenkrone neiden, einen Scheißdreck interessieren! Dein Aufgabe war es, Romina beizustehen bei Ihrem ersten Kommando gegen die Wilden, nicht mehr, und schon da hast du versagt!“ Er fuchtelte mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor seinem jüngsten Sohn herum. „Rondrigo vom Eisenwalde war es, der sie nach Ragath zurück geleitete, während du dich noch eine weitere Woche im Raschtulswall vergnügt hast! Romina war rechtzeitig zur Hochzeit zurück, aber mein feiner Herr Sohn hatte Besseres zu tun...“

Letzterer verdrehte die Augen, freilich als der Graf sich gerade von ihm abgewandt hatte. „Es war durchaus kein Vergnügen, dass mich wieder in das Vanyadal trieb. Ich hatte Grund zu der Annahme, dass Domna Richeza in die Hände von Praiosmins Schergen gefallen war, die ihr ein Leid antun wollten...“

„Domna Richeza“, äffte sein Vater ihn nach. „Sprichst von Dom Hesindians verwilderter Enkeltochter? Seid wann sprichst du so vertraulich von dieser heißblütigen Domna?“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich hätte es mir denken können, das wieder einmal ein Weib hinter deinen Eskapaden steckt – und doch kann ich es kaum fassen! Küsst sie gut? War sie es, wegen der du dich wochenlang nicht am Hofe hast blicken lassen? Was hat sie überhaupt mit der Sache zu schaffen?“

„Sie ist auch eine da Vanya“, sagte Gendahar und hätte sich am liebsten dafür auf die Zunge gebissen. Das würde seinen Vater sicher nicht gewogener stimmen. „Zumindest war ihre Mutter eine. Und nein, Herr Vater, es war nicht ihre Schönheit oder irgendwelche Gunstbeweise, die mich dazu veranlasst haben, ihr in der Not beizustehen.“ Er sprach mit mehr Überzeugung, als er verspürte. Sein Vater hatte ja nicht ganz Unrecht; dass es nicht zu mehr gekommen war, hatte sicher nicht an Gendahar gelegen. „Wir hatten viel gemeinsam durchgestanden in den letzten Wochen, und uns verband die gemeinsame Sorge um Praiodor, der unser beider Neffe ist.“

Praiodar verzog das Gesicht. „Domna Fenias kleinen Idioten? Um den soll sich dein Vetter Stordan kümmern, er ist näher mit ihm verwandt als wir.“

„Der Junge ist kein Idiot!“, entfuhr es Gendahar. „Er war nur etwas schwermütig. Kein Wunder bei dem Schicksal, was seine Eltern ereilt hat.“ Er berichtete, wie sie Fenias Leichnam gefunden hatten. „Doch der Junge ist stärker, als er aussieht. Einem Heiler, der uns begleitete, ist es gelungen, den verwirrten Geist des Jungen wieder in die Welt der Lebenden zu holen.“

Sein Vater, denn die Erwähnung der Umstände von Fenias Tod etwas nachdenklicher stimmten, machte eine begütigende Handbewegung. „Also schön, dem Jungen geht es besser. Die Zwölfe seien gepriesen. Aber auch er war rechtzeitig in Ragath zurück, ganz im Gegensatz zu dir!“ Er schien sich wieder in seine Aufregung hinein zu steigern. „Selbst wenn man unterstellt, du wolltest Domna Richeza, zufällig eine der schönsten Frauen des Königreichs, tatsächlich nur aus purer Großherzigkeit beistehen: Warum um alles in der Welt sollte sie etwas von Praiosmin von Elenta, von seiner Kaiserlichen Majestät Gnaden Vogtin von Selaque, zu befürchten haben?“

„Wie ich bereits sagte, ist sie eine da Vanya. Die Nichte der Junkerin des Vanyadals, die mit der Vogtin überkreuz ist.“

„Rifada da Vanya, der Name dieser Amazone fiel allzu oft in den letzten Tagen. Ich habe zufällig genaue Kenntnis darüber, was Domna Morena vom Harmamund ihrem Onkel dem Marschall über sie berichtet hat. Rifada hat ihrer Herrin, der Vogtin den Gehorsam verweigert und eine Blutfehde mit ihr vom Zaun gebrochen!“

„Das ist Morenas Sicht...“

Sein Vater hörte ihm nicht zu. „Und du lässt dich in ihre Fehde mit hinein ziehen! Dabei sind die da Vanyas von jeher die größten Feinde der Harmamunds, also auch des Kaiserlichen Marschalls! Und nach allem was man hört, wollen sie deinen Schwager vom Ragather Grafenthron vertreiben!“

„Ja, Domna Rifada schien rin der Tat weder unserer Familie, noch dem Haus Harmamund besonders gewogen. Doch sie brachte mich in ihr Castillo, als ich schwer verletzt war und ihr ist es wohl auch zu verdanken, dass Romina und ich lebend aus dem Raschtulswall wieder herausgekommen sind.“

„Schlimm genug, dass du dich und deine Nichte in eine Lage gebracht hast! Das ändert aber gar nichts. Euch zu helfen war die götterverdammte Pflicht der Junkerin! Das heißt noch lange nicht, dass die da Vanyas versuchen dürfen, dich in ihre Pläne einspannen.“

„So war es nicht. Im Gegenteil, es war Praiosmin, die uns angreifen ließ, als wir in das Castillo da Vanya einzogen. Wir konnten ihren Häschern nur knapp entrinnen, und das, obwohl ich über meine Person keinen Zweifel ließ.“

Praiodar schüttelte den Kopf. „Dann musst du eben besser aufpassen, mit wem du dich umgibst. Wir werden Praiosmin erforderlichenfalls auf unsere Weise zur Rechenschaft ziehen, aber sie scheint ihren Fehltritt eingesehen zu haben. Dom Rondrigo berichtete, sie habe die gräfliche Gesandtschaft auf Burg Albacim vortrefflich empfangen und bewirtet...“

„Das hat sie, aber nur, um die Gräflichen nicht zu düpieren.“

„Warum auch immer. Jedenfalls ist diese ganze Angelegenheit ein einziges Ärgernis. Der Kaiser wäre sehr erbost, wenn er wüsste, dass sich ihre Vasallen gegenseitig den Kopf einschlagen, während Oger und Ferkinas das Land heimsuchen, und dass der Sohn des Grafen von Yaquirtal kräftig dabei mitmischt, anstatt bei seiner Hochzeit zu erscheinen.“

„Ich werde gleich morgen früh dem Marschall Bericht erstatten und alles klarstellen.“

„Das wirst du nicht. Ich werde mit meinem alten Freund, meinem alten Feind Gwain sprechen. Damit auch ja kein Verdacht aufkommt, wir hätten mit dieser unsäglichen Fehde auch nur das Geringste zu tun. Sonst redest du dich noch um Kopf und Kragen und wirst niemals der nächste Marschall!“

„Verzeiht, Vater, wenn es bedeutet, dass ich nicht mehr für eine gerechte Sache streiten kann, ist mir nicht an diesem Amte gelegen!“

Praiodar betrachtete seinen Sohn mit eisiger Miene. „Ist das so?“ Er verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken. „Wenn dir so wenig an wichtigen Ämtern gelegen ist, dann wird es dich wohl auch nicht bekümmern, wenn ich jemand anderen zum Banus der Grafschaft bestalle. Dein Lebenswandel scheint mir mit der Bürde dieses Amtes nicht mehr vereinbar.“ Er wandte sich ab und ging zu Tür. „Seine Wohlgeboren Gualdo di Dalias y las Dardas wird künftig mit dieser Aufgabe betraut werden. Gute Nacht.“

Zurück blieb sein schweigender Sohn.