Chronik.Ereignis1036 Mescher Trubel 05: Unterschied zwischen den Versionen
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Jedenfalls zogen wir nach den zwei Wochen zum Gutshof El Mirador um den Rest des Heeres zu treffen. Die Gräfin hatte unter den entlaufenen Leibeigenen ein furchtbares Blutbad angerichtet und knüpfte nun auch all die Gefangenen auf die wir gemacht hatten. Sie wollte dann weiter ziehen. [[Baronie Mesch|Mesch]] war ja nun befriedet. Die Goblins hatten sich in den letzten Wochen immer tiefer in den Wäldern verkrochen und auch ansonsten war jeder Wiederstand gebrochen. Wir hatten derweil die Nase voll. Einer solchen Schlächterin wollten wir nicht folgen, zumal ja auch Loredoblick unser Ziel gewesen war. Sehr erfolgreich waren wir trotz unseres Sieges dennoch nicht. Ich würde | „Ihr ward gerade ohnmächtig geworden“, half ihm Baron [[Nicetos von Lindholz]] weiter. | ||
„Ahja. Ich bin erst eine Weile später in meinem Zelt zu mir gekommen. Ein Armbrustbolzen hatte mich ins Bein getroffen, dankbarerweise hat meine Ohnmacht auch das Entfernen des Geschosses verschleiert. Nun ja, die Burg war also gefallen, die Verteidiger entweder tot, oder gefangen, aber sie brannte auch immer noch. Der Brand vom Burgstall griff auf das übrige Gebäude über. Sie brannte die ganze Nacht über, aber irgendwann war das dann auch vorbei. Wir standen also ganz schön doof da. Dorf und Burg waren beide in Schutt und Asche gelegt worden und die armen Dörfler wussten nicht, wie sie über den Winter kommen können. Wir haben ihnen also die nächsten zwei Wochen geholfen ihre Häuser wiederherzustellen, auch unsere Vorräte haben wir ihnen überlassen, aber das größte Problem ist der Mangel an Saatgut. | |||
Jedenfalls zogen wir nach den zwei Wochen zum Gutshof El Mirador, um den Rest des Heeres zu treffen. Die Gräfin hatte unter den entlaufenen Leibeigenen ein furchtbares Blutbad angerichtet und knüpfte nun auch all die Gefangenen auf, die wir gemacht hatten. Sie wollte dann weiter ziehen. [[Baronie Mesch|Mesch]] war ja nun befriedet. Die Goblins hatten sich in den letzten Wochen immer tiefer in den Wäldern verkrochen und auch ansonsten war jeder Wiederstand gebrochen. Wir hatten derweil die Nase voll. Einer solchen Schlächterin wollten wir nicht folgen, zumal ja auch Loredoblick unser Ziel gewesen war. Sehr erfolgreich waren wir trotz unseres Sieges dennoch nicht. Ich würde Euch auf jeden Fall raten, Eure Finger von Loredoblick zu lassen. Es wird dort noch lange Jahre dauern, bis das Gut wieder Gewinn abwirft, wenn diesen Winter dort jemand den Hunger überleben sollte. Ich würde ja gerne Saatgut aus Sindelsaum senden, aber die Strecke ist im Winter für einen Karren nicht zu passieren und dazu auch noch ausgesprochen lang.“ | |||
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Nicetos von Lindholz ließ ein Stück der [[Madilla Creciente|Madilla]] auf der Gabel in seinem Mund verschwinden und kaute in Ruhe, bevor er, den Geschmack nach Honig, Ente und Trauben noch auf der Zunge, antwortete: "Seid unbesorgt, ich werde veranlassen, dass man diesen geplagten Menschen einige Vorräte zukommen lässt. Außerdem werde ich jenen, die frei sind zu gehen, anbieten, ihr Glück in meinen Landen zu suchen. Hier sind jene, die redlich, fleißig und dem rechten Glauben zugewandt sind, immer gern gesehen." | Nicetos von Lindholz ließ ein Stück der [[Madilla Creciente|Madilla]] auf der Gabel in seinem Mund verschwinden und kaute in Ruhe, bevor er, den Geschmack nach Honig, Ente und Trauben noch auf der Zunge, antwortete: "Seid unbesorgt, ich werde veranlassen, dass man diesen geplagten Menschen einige Vorräte zukommen lässt. Außerdem werde ich jenen, die frei sind zu gehen, anbieten, ihr Glück in meinen Landen zu suchen. Hier sind jene, die redlich, fleißig und dem rechten Glauben zugewandt sind, immer gern gesehen." | ||
Dem Baron von [[Baronie Artésa|Artésa]] war bewusst, dass sein Gegenüber auch die Zukunft seines Sohnes nach dem enttäuschenden Ergebnis ihres militärischen Unterfangens umtreiben musste und so setzte er mit einem freundschaftlichen Lächeln seine Rede fort: "Ich muss Euch für Euer besonnenes Vorgehen danken, Euer Hochgeboren. Durch | Dem Baron von [[Baronie Artésa|Artésa]] war bewusst, dass sein Gegenüber auch die Zukunft seines Sohnes nach dem enttäuschenden Ergebnis ihres militärischen Unterfangens umtreiben musste und so setzte er mit einem freundschaftlichen Lächeln seine Rede fort: "Ich muss Euch für Euer besonnenes Vorgehen danken, Euer Hochgeboren. Durch Eure weisen Entscheidungen wird sich der Süden von Mesch mit Wohlwollen an seine Befreier erinnern, während sich dem jungen Baronet die Herzen der Leute nur langsam öffnen werden, da er an der Seite der Baronin weilte, als diese ihr hartes Urteil über die Aufständischen fällte. Bleibt zu hoffen, dass ihm die Ehrfurcht seiner Einwohner ebensolche Dienste leistet, wie es die Liebe täte. Sicher war es durchaus klug, an der Seite Ihrer Hochwohlgeboren zu verbleiben und ihr Vertrauen zu gewinnen, auch wenn meine Anverwandte deutlich ihre Enttäuschung über das zurückhaltende Vorgehen des jungen Mannes zum Ausdruck brachte." Er musste bei der Erinnerung an das Gespräch mit [[Rahjeïs von Lindholz|Rahjeïs]] lächeln und auch in den Zügen von Erlan von Sindelsaum war zu erkennen, dass er der jungen Caballera wesentlich deutlichere Worte zutraute als jene, die Nicetos von Lindholz soeben gewählt hatte. | ||
"Domnatella Rahjeïs überbrachte mir zudem ein Schreiben seiner Hochgeboren, dass er gedenkt, die Schulden seines Vaters zu abzuzahlen, wie es einem Ehrenmann zusteht." | "Domnatella Rahjeïs überbrachte mir zudem ein Schreiben seiner Hochgeboren, dass er gedenkt, die Schulden seines Vaters zu abzuzahlen, wie es einem Ehrenmann zusteht." | ||
Der | Der Koscher Baron wog misstrauisch den Kopf hin und her: "Das wird nicht einfach werden. Die Goblins haben den Menschen die Weingärten um die Hauptstadt gelassen, doch nicht nur in Loredoblick gab es verheerende Verwüstungen." | ||
"Der Wein zählte von jeher zum begehrtesten Gut der Baronie. Und sein reicher Waldbestand. Vielleicht gedenkt | "Der Wein zählte von jeher zum begehrtesten Gut der Baronie. Und sein reicher Waldbestand. Vielleicht gedenkt Seine Hochgeboren seine hölzernen Reserven anzutasten", spekulierte der Lindholzer. "Doch das soll nicht unsere Sorge sein. Sollte sich Seine Hochgeboren als unfähig erweisen, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen, werden sich andere Wege finden, einzufordern, was uns zusteht." | ||
Große Gelassenheit ausstrahlend, griff Dom Nicetos zu dem mit lieblichem Rotwein gefüllten Pokal und nahm einen Schluck, um einem Austrocknen der Kehle zuvor zu kommen. "Was die in Bälde anstehenden Vermählung unserer Kinder betrifft, so habe ich mich dazu entschlossen, meiner Tochter die Verantwortung über das [[Junkergut Lindholz|Hauslehen]] unsere Familie zu übertragen. Meine Ältere, [[Alisea von Lindholz|Alisea]], wird ihrem Gemahl nach [[Baronie Rosenteich|Rosenteich]] folgen. Ich bin sicher, sie wird dort ihre Talente bestens entfalten können", führte Dom Nicetos weiter aus, "Sollten sich [[kos:Ambros von Sindelsaum|Ambros]] und [[Lianna von Lindholz|Lianna]] als fähige Verwalter erweisen, so habe ich wenig Zweifel, dass Alisea Ambros zum Vogt von Artésa erhebt, so ich eines Tages nicht mehr bin. Doch möchte ich nicht leugnen, dass es mir genehm wäre, wenn die Götter mir noch einige Jahre auf Dere gönnen." | Große Gelassenheit ausstrahlend, griff Dom Nicetos zu dem mit lieblichem Rotwein gefüllten Pokal und nahm einen Schluck, um einem Austrocknen der Kehle zuvor zu kommen. "Was die in Bälde anstehenden Vermählung unserer Kinder betrifft, so habe ich mich dazu entschlossen, meiner Tochter die Verantwortung über das [[Junkergut Lindholz|Hauslehen]] unsere Familie zu übertragen. Meine Ältere, [[Alisea von Lindholz|Alisea]], wird ihrem Gemahl nach [[Baronie Rosenteich|Rosenteich]] folgen. Ich bin sicher, sie wird dort ihre Talente bestens entfalten können", führte Dom Nicetos weiter aus, "Sollten sich [[kos:Ambros von Sindelsaum|Ambros]] und [[Lianna von Lindholz|Lianna]] als fähige Verwalter erweisen, so habe ich wenig Zweifel, dass Alisea Ambros zum Vogt von Artésa erhebt, so ich eines Tages nicht mehr bin. Doch möchte ich nicht leugnen, dass es mir genehm wäre, wenn die Götter mir noch einige Jahre auf Dere gönnen." | ||
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Aktuelle Version vom 15. Mai 2015, 11:06 Uhr
Baronie Artésa, Boron 1036 BF[Quelltext bearbeiten]
In der Landstadt Ratzingen[Quelltext bearbeiten]
Autor: Sindelsaum
Ächzend ließ sich Erlan auf den Sessel niedergleiten und hievte sein linkes Bein auf einen bereitstehenden Schemel. „Wo war ich noch stehengeblieben?“
„Ihr ward gerade ohnmächtig geworden“, half ihm Baron Nicetos von Lindholz weiter.
„Ahja. Ich bin erst eine Weile später in meinem Zelt zu mir gekommen. Ein Armbrustbolzen hatte mich ins Bein getroffen, dankbarerweise hat meine Ohnmacht auch das Entfernen des Geschosses verschleiert. Nun ja, die Burg war also gefallen, die Verteidiger entweder tot, oder gefangen, aber sie brannte auch immer noch. Der Brand vom Burgstall griff auf das übrige Gebäude über. Sie brannte die ganze Nacht über, aber irgendwann war das dann auch vorbei. Wir standen also ganz schön doof da. Dorf und Burg waren beide in Schutt und Asche gelegt worden und die armen Dörfler wussten nicht, wie sie über den Winter kommen können. Wir haben ihnen also die nächsten zwei Wochen geholfen ihre Häuser wiederherzustellen, auch unsere Vorräte haben wir ihnen überlassen, aber das größte Problem ist der Mangel an Saatgut.
Jedenfalls zogen wir nach den zwei Wochen zum Gutshof El Mirador, um den Rest des Heeres zu treffen. Die Gräfin hatte unter den entlaufenen Leibeigenen ein furchtbares Blutbad angerichtet und knüpfte nun auch all die Gefangenen auf, die wir gemacht hatten. Sie wollte dann weiter ziehen. Mesch war ja nun befriedet. Die Goblins hatten sich in den letzten Wochen immer tiefer in den Wäldern verkrochen und auch ansonsten war jeder Wiederstand gebrochen. Wir hatten derweil die Nase voll. Einer solchen Schlächterin wollten wir nicht folgen, zumal ja auch Loredoblick unser Ziel gewesen war. Sehr erfolgreich waren wir trotz unseres Sieges dennoch nicht. Ich würde Euch auf jeden Fall raten, Eure Finger von Loredoblick zu lassen. Es wird dort noch lange Jahre dauern, bis das Gut wieder Gewinn abwirft, wenn diesen Winter dort jemand den Hunger überleben sollte. Ich würde ja gerne Saatgut aus Sindelsaum senden, aber die Strecke ist im Winter für einen Karren nicht zu passieren und dazu auch noch ausgesprochen lang.“
Autor: Lindholz
Nicetos von Lindholz ließ ein Stück der Madilla auf der Gabel in seinem Mund verschwinden und kaute in Ruhe, bevor er, den Geschmack nach Honig, Ente und Trauben noch auf der Zunge, antwortete: "Seid unbesorgt, ich werde veranlassen, dass man diesen geplagten Menschen einige Vorräte zukommen lässt. Außerdem werde ich jenen, die frei sind zu gehen, anbieten, ihr Glück in meinen Landen zu suchen. Hier sind jene, die redlich, fleißig und dem rechten Glauben zugewandt sind, immer gern gesehen."
Dem Baron von Artésa war bewusst, dass sein Gegenüber auch die Zukunft seines Sohnes nach dem enttäuschenden Ergebnis ihres militärischen Unterfangens umtreiben musste und so setzte er mit einem freundschaftlichen Lächeln seine Rede fort: "Ich muss Euch für Euer besonnenes Vorgehen danken, Euer Hochgeboren. Durch Eure weisen Entscheidungen wird sich der Süden von Mesch mit Wohlwollen an seine Befreier erinnern, während sich dem jungen Baronet die Herzen der Leute nur langsam öffnen werden, da er an der Seite der Baronin weilte, als diese ihr hartes Urteil über die Aufständischen fällte. Bleibt zu hoffen, dass ihm die Ehrfurcht seiner Einwohner ebensolche Dienste leistet, wie es die Liebe täte. Sicher war es durchaus klug, an der Seite Ihrer Hochwohlgeboren zu verbleiben und ihr Vertrauen zu gewinnen, auch wenn meine Anverwandte deutlich ihre Enttäuschung über das zurückhaltende Vorgehen des jungen Mannes zum Ausdruck brachte." Er musste bei der Erinnerung an das Gespräch mit Rahjeïs lächeln und auch in den Zügen von Erlan von Sindelsaum war zu erkennen, dass er der jungen Caballera wesentlich deutlichere Worte zutraute als jene, die Nicetos von Lindholz soeben gewählt hatte.
"Domnatella Rahjeïs überbrachte mir zudem ein Schreiben seiner Hochgeboren, dass er gedenkt, die Schulden seines Vaters zu abzuzahlen, wie es einem Ehrenmann zusteht."
Der Koscher Baron wog misstrauisch den Kopf hin und her: "Das wird nicht einfach werden. Die Goblins haben den Menschen die Weingärten um die Hauptstadt gelassen, doch nicht nur in Loredoblick gab es verheerende Verwüstungen."
"Der Wein zählte von jeher zum begehrtesten Gut der Baronie. Und sein reicher Waldbestand. Vielleicht gedenkt Seine Hochgeboren seine hölzernen Reserven anzutasten", spekulierte der Lindholzer. "Doch das soll nicht unsere Sorge sein. Sollte sich Seine Hochgeboren als unfähig erweisen, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen, werden sich andere Wege finden, einzufordern, was uns zusteht."
Große Gelassenheit ausstrahlend, griff Dom Nicetos zu dem mit lieblichem Rotwein gefüllten Pokal und nahm einen Schluck, um einem Austrocknen der Kehle zuvor zu kommen. "Was die in Bälde anstehenden Vermählung unserer Kinder betrifft, so habe ich mich dazu entschlossen, meiner Tochter die Verantwortung über das Hauslehen unsere Familie zu übertragen. Meine Ältere, Alisea, wird ihrem Gemahl nach Rosenteich folgen. Ich bin sicher, sie wird dort ihre Talente bestens entfalten können", führte Dom Nicetos weiter aus, "Sollten sich Ambros und Lianna als fähige Verwalter erweisen, so habe ich wenig Zweifel, dass Alisea Ambros zum Vogt von Artésa erhebt, so ich eines Tages nicht mehr bin. Doch möchte ich nicht leugnen, dass es mir genehm wäre, wenn die Götter mir noch einige Jahre auf Dere gönnen."
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