Chronik.Ereignis1027 Tulamidische Reise 05: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. September 2010, 13:31 Uhr

Fasar, am 19. Ingerimm des Jahres 1027 nach dem Fall der Hunderttürmigen

León Cariñoso de Vivar grüßt seinen lieben Freund Torquato Tournaboni.

Möge der Segen der lieblichen RAHja allezeit auf Deinem Haupte liegen, möge die von Wahrheit umleuchtete HESinde Dich Anteil an Ihrer Weisheit haben lassen und möge PHEx, der Immerlistige, Dich stets den anderen einen Schritt voraus sein lassen.

Manchmal spielen die Götter seltsame Spiele mit uns. Wie ich Dir, teurer Torquato, bei unserem letzten Treffen – im Phexenmond war das bereits, entsinnst Du Dich? – erzählte, war die causa meiner Reise nach Fasar – neben einigen commerciellen Obliegenheiten im strahlenden Omlad und der Oase El'Ankhra – folgender: durch meine liebe Schwester hatte ich erfahren, dass die beiden Schergen des Gonzalo di Madjani, von welchen sie und Amando für eine schändlich lange Zeit in der Wildnis Transbosquiriens wider jedes Recht festgehalten worden waren, der Halbelf Mugello und ein gewisser Baldaccio, nach Fasar zu fliehen getrachtet hatten. Von meiner vor gerechtem Zorn ganz entzückend glühenden Schwester begleitet, wollte ich die beiden Schurken in der Karawanenstadt ausfindig machen und ihrem Schicksal zuführen.

Nun sind wir seit einem knappen Dutzend Praiosläufen in dieser gewaltigen Metropole des Tulamidenlandes. Gegen sie wirkt Punin vertraut, beinahe klein. Ein archaischer Zauber, unheimlich und faszinierend zugleich, wohnt ihr inne und erfüllt sie zur Gänze mit Bewegung; niemals kommt das Auge zur Ruhe. In diesem siedenden Kessel von Völkern und Aufeinanderprallen von Kulturen durchsuchten wir die möglichen Verstecke der Beiden, angefangen bei den Karawansereien, Teestuben und Tabernas über die Tempel der ZWÖlfe und die Bethäuser seltsamer Götzen, die ihre schützende Hand über die Stadt halten sollen, bis hin zu den Quartieren der Elenden. Schlussendlich fanden wir heraus, dass die beiden Natternsöhne nicht mehr in Fasar weilten, sondern bereits den Heimweg gen Almada über den Raschtulswall angetreten hatten. Wir waren zu spät gekommen! Doch durch die Distribution einiger gülden blinkender Münzen, auf deren Besitz die Menschen hier nicht weniger als andernorts versessen sind, und einiger Freundlichkeiten, denen auch die hiesige Damenwelt nicht abgeneigt ist, konnten wir noch mehr in Erfahrung bringen: Baldaccio und Mugello waren nicht aus eigenem Antrieb aufgebrochen (denn dazu wären sie gemäß den Schilderungen Delilahs weder mutig noch intelligent genug gewesen), nein, ihr Herr, Dom Gonzalo di Madjani, soll sie dazu angestiftet haben! Der Entführer meiner Geschwister ist also noch am Leben! Und, wenn er nicht vom Passweg in eine der tiefen Schluchten des Raschtulswalles gestürzt ist, was der Gigant des Gebirges geben möge, ich aber kaum zu hoffen wage, so befindet er sich schon wieder auf almadanischem Boden, wenn dich dieser Brief erreicht.

Ich ersuche dich als einen Freund daher inständig, meine Familia davon in Kenntnis zu setzen, auf dass sie sich wappne. Denn die Wiederkehr des Dom Gonzalo kann Vieles, nur nichts Gutes für die Vivar bedeuten. Desgleichen sei auch Du vigilant, lieber Torquato, denn der Hinterhältige könnte Dir unsere Freundschaft übel nehmen und ich sähe es ungern, wenn Dir etwas zustieße. An meine Mutter wird in diesen Stunden deshalb ebenfalls ein Brief gehen, doch weiß der bunt geflügelte AVEs allein, ob er Punin jemals erreichen wird.

Da Du – von PHEx und HESinde gleichermaßen – mit einem raschen Geist beschenkt bist, wirst Du Dich sogleich fragen, warum ich Dir diese Bitte, anstatt itzt, da mich nichts mehr in Fasar halten sollte, nach Punin zurückzukehren und Dir bei einem guten Becher Madawein meine Erlebnisse zu rapportieren, per Post übermittle. Liebend gerne würde ich das tun. Die traurige Wahrheit ist aber, dass mich vor drei Tagen ein fremdartiges Fieber befallen hat, das mich bettlägerig macht. Die beschwerliche Reise über den Raschtulswall oder durch die Khôm anzutreten, ist mir somit vorerst verwehrt. Stattdessen werde ich, begleitet von Delilah, auf einem Schiff den Gadang hinunterfahren, um mich im Heiligen Hain zu Anchopal mit der Bitte um Heilung an die ewig gütige PERaine zu wenden.

Die hohe Temperatur schwächt mich so sehr, dass ich Dir diese Zeilen nicht selbst schreiben kann, sondern sie mit viel Mühe meiner geduldigen Schwester diktieren muss. Mache Dir aber keine Sorgen um mich, denn die aranische Hakima, die mich zusammen mit Delilah umsorgt, wird uns in ihre Heimatstadt Anchopal accompagnieren und auch während der Reise für mich da sein.

Unsere Rückkehr in die Heimat wird sich demzufolge noch bis zu meiner vollständigen Rekonvaleszenz verzögern. Ich hoffe, dass dem Lande bis dahin kein weiterer Graf verloren geht, denn dann müsstest Du ihn ohne mich suchen.

In Freundschaft [Siegel der Familia Vivar]

León de Vivar y Vivar“

-Brief aus dem Privatbesitz des Torquato Tournaboni


„Delilah Dhachmani de Vivar grüßt Torquato Tournaboni.

Mögen sich die Segenswünsche meines Bruders in ihrer Gänze erfüllen.

Ich füge hier – gegen Leóns Willen – noch einige Zeilen an, um Euch zu sagen, wie es nach meiner bescheidenen Einschätzung wirklich um ihn bestellt ist. Er schläft bereits wieder. Es geht ihm nicht so wohl, wie er behauptete. Seit drei Tagen wälzt er sich in Fieberträumen und ist dann, wenn bei Bewusstsein, so schwach, dass er nicht einmal sein Lager verlassen kann. Umso seltsamer, weil er sich stets gesund ernährte, der Sonne weder zu viel noch zu wenig genoss und sehr auf die Hygiene achtete. Auch Doctora Amira al’Djinni saba Yussufried aus Anchopal kann sich keinen Reim darauf machen (obwohl sie mir von den bisher konsultierten Ärzten die Fähigste zu sein scheint). Ich bange wahrlich um Leóns Leben, Dom Torquato, denn ich weiß nicht, ob er die Reise durch Gorien überstehen wird.

Hinzu kommt eine weitere ‚Krankheit’, an der mein lieber Bruder wohl leidet: die Liebe zum Tulamidenland. Als wir nur noch wenige Meilen von Fasar entfernt waren, sagte er mir: ‚Eine Reise ins Land von Zulhamid und Zulhamin gleicht stets einer Reise zu unseren eigenen Ursprüngen. Wurde nicht unser Geist dort geboren, wo die Praiosscheibe sich aus dem Meer erhebt, wurden nicht all unsere Hoffnungen dort geformt?’ Der eigenartige Zauber Mhanadistans, dem auch ich mich nicht ganz zu entziehen vermag, scheint ihn vollkommen gefangen zu nehmen. So sprach er im Fieber auch davon, dass er unbedingt einige Tage in den Armen der ‚Niemals Schlafenden’, id est Khunchom, verbringen müsse. Ich fürchte, dass mit der Heilung der einen Krankheit die andere noch stärker ausbrechen wird.

Hochachtungsvoll

Delilah Dhachmani de Vivar“

-In den ersten Brief hineingelegtes Blatt aus dem Privatbesitz des Torquato Tournaboni


Chronik:1027
Tulamidische Reise
Teil 05