Junkergut Vivar: Unterschied zwischen den Versionen
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Folgt man dem Lauf des Rôn gen Norden, so erreicht man oberhalb der Baumgrenze karge '''Bergweiden''', die bis an die nackten Felsen heranragen. Im Frühjahr treiben die Hirten Vivars ihre Schafe dort hinauf und bleiben meist den gesamten Sommer dort, wobei es fast regelmäßig zu Konflikten mit Viehhütern aus dem Taubental kommt. Im Herbst werden die Tiere von der Alm herab auf den großen Wollmarkt in [[Bangour]] getrieben. Irgendwo auf der Alm soll es auch einen '''Schrein des Levthan''' geben, der den Hirten von Taubental und Vivar als heiliger und neutraler Ort gilt und der eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Einwohner Vivars spielt. | Folgt man dem Lauf des Rôn gen Norden, so erreicht man oberhalb der Baumgrenze karge '''Bergweiden''', die bis an die nackten Felsen heranragen. Im Frühjahr treiben die Hirten Vivars ihre Schafe dort hinauf und bleiben meist den gesamten Sommer dort, wobei es fast regelmäßig zu Konflikten mit Viehhütern aus dem Taubental oder dem nordmärkischen Liepenstein kommt. Im Herbst werden die Tiere von der Alm herab auf den großen Wollmarkt in [[Bangour]] getrieben. Irgendwo auf der Alm soll es auch einen '''Schrein des Levthan''' geben, der den Hirten von Taubental und Vivar als heiliger und neutraler Ort gilt und der eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Einwohner Vivars spielt. | ||
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Version vom 14. Oktober 2009, 22:07 Uhr
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Vivar ist ein Junkergut in der Baronie Taubental und der Stammsitz der Familia Vivar.
Derographie
Lage
Das Junkergut befindet sich im Tosch Mur und kein Wegweiser zeigt dem Reisenden die Richtung an, so dass nur Ortskundige den Weg dorthin finden. Begrenzt wird das Lehen im Osten und Süden durch den Gebirgsbach Rôn, der im Sommer kaum Wasser führt, im Frühjahr aber eisiges Schneewasser ins Tal spült. Im Westen ist die Grenze ein mächtiger, bewaldeter Bergrücken, der das Tal des Rôn vom Taubental trennt. Im Norden ist die Grenze unklar, schließlich ziehen sich dort nur schwer durchdringliche Wälder die steilen Hänge der Eisenberge hinan, bis sie an der Baumgrenze von Heidekraut und Bergwiesen abgelöst werden. Dahinter ragen dann nackte Felswände in den Himmel, von denen niemand behaupten kann, er würde sie besitzen.
Örtlichkeiten
An den gewundenen Mäandern des Rôn, in einem vergleichsweise fruchtbaren gerodeten Tal, liegt das Nest Vivar. Es umfasst ein paar geduckte Höfe aus grauem Bruchstein, einige hölzerne Katen, den dreiseitigen Gutshof der Herrschaft und im Zentrum einen ummauerten Wehrturm, der aber nur in früheren Zeiten als Verteidigungsbauwerk genutzt wurde.
Die wenigen Äcker, die das Dorf umgeben, tragen Gerste, Weizen und andere Getreide, die jedoch gerade für den Eigenbedarf der Dorfbewohner ausreichen. Dazu gibt es viele Obstwiesen und einige Olivensträucher, die aufgrund der geschützten Lage hier gedeihen, in harten Wintern jedoch vom Frost bedroht werden.
Gen Nordwesten schließen sich hügelige Eichenhaine an. Hierhin werden die Schweine des Dorfes zur Eichelmast getrieben und hier findet sich auch ein kleiner Tempel der Rahja. Die Haine gehen alsbald in dichte Mischwälder über, die sich die Abhänge des Tals hinaufziehen. Auch der Bergrücken im Westen, der Vivar vom Taubental trennt, ist bewaldet. Seltsam steil, beinahe wie ein Adlerhorst, ragt daraus jedoch ein ein Felsen empor, auf dem einst der Turm Montevivar errichtet wurde, der heutzutage einsturzgefährdet ist.
Folgt man dem Lauf des Rôn gen Norden, so erreicht man oberhalb der Baumgrenze karge Bergweiden, die bis an die nackten Felsen heranragen. Im Frühjahr treiben die Hirten Vivars ihre Schafe dort hinauf und bleiben meist den gesamten Sommer dort, wobei es fast regelmäßig zu Konflikten mit Viehhütern aus dem Taubental oder dem nordmärkischen Liepenstein kommt. Im Herbst werden die Tiere von der Alm herab auf den großen Wollmarkt in Bangour getrieben. Irgendwo auf der Alm soll es auch einen Schrein des Levthan geben, der den Hirten von Taubental und Vivar als heiliger und neutraler Ort gilt und der eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Einwohner Vivars spielt.
Geschichte
Wirtschaft
Aufgrund der recht kargen Landschaft wird in Vivar nur wenig Ackerbau betrieben. Lediglich einige Getreidesorten, die den Bergwinden und der winterlichen Kälte widerstehen, werden um das Dorf herum angebaut. Die Ernte reicht selten für mehr als den direkten Bedarf der Einwohner Vivars aus. Nur in guten Jahren kann ein Überschuss erwirtschaftet werden, der dann im Wehrturm eingelagert wird.
Aus den Früchten der wenigen Apfel- Birn- und Zwetschgenbäume, die sich verstreut im Tal finden, wird vor allem Marmelade und Mus gekocht, wenn sie nicht frisch verzehrt werden. Das Fallobst darf auch von den Eigenhörigen des Junkers aufgesammelt und verwendet werden.
Anders verhält es sich mit den alten Olivenbäumen des Tales. Ein Großteil der grünen und schwarzen Früchte wird in der Presse des Gutshofes zu Brat- und Kochöl verarbeitet. Auch hier reicht die Ausbeute jedoch nicht für einen Verkauf.
Das Holz aus den dichten Wäldern Vivars wird für wenig mehr genutzt denn als Brennholz für kalte Winternächte. Zwar ist Vivar genauso reich an Eichen, Zedern und anderen Bäumen wie umliegenden Dominien. Diese haben jedoch geeignetere Transportwege, um die Stämme nach Bangour und andere Orte der Erzverhüttung, wo viel Holz und Kohle gebraucht wird, zu verfrachten.
Daher verlassen fast ausschließlich tierische Produkte das Junkergut, um auf den umliegenden Märkten Flogglond und Viryamun gegen in Vivar benötigte Güter getauscht zu werden. Eine kleine Schweinezucht liefert Fleisch für einen ganz passablen Bergschinken, der sich jedoch nicht mit dem almadaweit bekannten Torreloedoschinken messen kann. Die Schweine erhalten nur wenig Futtergetreide; ihre Mast besteht vor allem aus Eicheln, die sich in den Eichenhainen rund um das Dorf finden.
Reich ist Vivar vor allem an Schafen und die Schafzucht prägt das Leben der Dominie. Die Hirten ziehen mit ihren Herden für den Sommer auf die Bergweiden oberhalb des Tales. Auch die Schafhirten aus dem Taubental weiden ihre Tiere auf den Almen. Da dort oben die Wasser knapp ist, gibt es häufig Streit um die besten Weideplätze und die Nutzung der Wasserstellen. Die Taubentaler sind der Ansicht, dass die Almwiesen kein Teil der Dominie Vivar mehr seien, während die Vivaresen auf eine mündliche Zusicherung der Nutzung durch Fürstin Zafira de Aguilón pochen. Weil die Probleme nicht zu lösen sind, sind Beleidigungen, Viehdiebstahl und selbst Totschlag sind in jener rauen Wildnis, wo die ordnenden Kräfte der Zivilisation außer Kraft gesetzt sind, nicht selten. Doch auch in den Tälern fühlen sich die Soberanes verpflichtet, ihre Hirten zu verteidigen, und so kommt es häufig zu Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Junker von Vivar und der Baronin im Taubental. Diese werden jedoch nur selten vor den Stuhl der Gräfin in Taladur getragen. Meist werden sie auf 'außergerichtlichem Wege' gelöst.
Im Herbst werden die großen Schafherden von den Almen herab auf den Viehmarkt von Bangour getrieben. Wolle, würziger Schafskäse und Fleisch sind die Handelswaren, die gegen Metallwaren, Wein, Tuche, Gebrauchsgegenstände, Werkzeug und Gewürze eingetauscht werden. War der Administrador erfolgreich bei der Jagd, mögen auch noch ein paar Häute und Felle dazukommen. Im Winter wird Vivar jedoch vor allem von Wölfen heimgesucht, die hungrig und abgemagert aus den Wäldern herabsteigen und sich nur schlecht verkaufen lassen. Auch auf den Viehmärkten kommt es zu Reibereien mit den konkurrierenden Taubentaler Hirten, die dann beim Marktgericht enden.
Brauchtum
Die Schafzucht macht sich auch im Glauben und in den Bräuchen der Vivaresen bemerkbar. Rahja wird hier weniger als Göttin des Weines verehrt als im Yaquirtal. In Vivar ist sie die Herrin der Liebe, der Fruchtbarkeit und vor allem der Harmonie und Ordnung. Sie beschützt den kleinen Kosmos der Dorfbewohner vor allen chaotischen Mächten die in den Wäldern lauern mögen, gibt den Menschen die Kontrolle über das Tierreich und die wilde Natur und sorgt für das Fortbestehen der Herrschaft der Familia Vivar.
Demgegenüber ist Levthan der Gott, dem alles Wilde und Tierische, aber auch die Zeugungskraft zugeschrieben werden. Damit sich seine übederische Macht nicht in Form von Frost, Stürmen, Drachen oder jedweder äußerer Gewalt gegen das Land und seine Bewohner richtet, muss die Göttin Rahja in jedes Jahr aufs Neue unterwerfen, bändigen, ihm seine Kraft rauben und ihn schließlich aus dem Dorf vertreiben.
Dazu sind in Vivar mehrere Rituale entstanden. Am Tag des ersten Frühjahrsvollmonds findet die bedeutendste Zeremonie statt. Nach altem Brauch wird der Soberan oder ein anderer Vertreter des Hauses Vivar (dies kann auch der Administrador sein) bei Sonnenaufgang mit einer Widdermaske, einem Schaffell und anderen Attributen des 'Gehörnten' ausgestattet und in einer Prozession auf die Felder geführt. Dort trifft er auf eine schöne junge Frau, die mit Rosenblättern bekränzt ist und ein edles rotes Gewand sowie weiteren Schmuck trägt - die Verkörperung Rahjas. Auf dem Feld findet unter Aufsicht des örtlichen Rahjageweihten und aller Dorfbewohner eine rituelle Vereinigung statt, die zu Beginn wohl wirklich stattfand, heute in der Regel aber nur noch angedeutet ist.
Nachdem Levthan seine wilde Kraft an Rahja abgegeben und der Soberan sich mit der Erde vermählt hat, zieht die Prozession mit dem gebändigten Levthan an der Spitze auf die Almwiesen bis zum Schrein des Levthan. Dort legt der Soberan die Maske ab - Levthan ist aus dem Dorf vertrieben. Im Dorf wird ein Widder, meist ein Alttier, geschlachtet und ein Fest gefeiert. Die Attribute bleiben den Sommer im Schrein und werden im Herbst wieder von den Hirten in den Rahjatempel gebracht, denn mit der kalten Jahreszeit kehrt auch die urtümliche Gewalt Levthans zurück ins Tal.
Bewohner
- Administrador Lodovico di Dalias
- Caballera Inarés von Viryamun, Witwe des verstorbenen Junkers Zurbarán de Vivar y Sangrín
- Pribaldo Tracodi, Secretario des Administradors