Omlad: Unterschied zwischen den Versionen

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|Wappen=[[Datei:Reichsstadt-Omlad.jpg]]<br>Auf grünem Grund ein silberner Halbmond (Kelch) über einem silbernen Sparren|Grafschaft=[[Reichsmark Amhallas]]|Herrschaft=Cabildo unter Reichsvogt [[Gwain von Harmamund]]|Einwohner=1.050 (60% [[Docenyo]]s, 40% [[Aramya]]s und ca. 200-300 Händler, Reisende, Mercenarios und Pilger, die nur zeitweise in der Stadt sind
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|Bewaffnete=50 Gardisten des Reichsvogtes, etwa 10 Milizionäre der Bürgerwehr, einige Mercenarios der ''Großen Patrone''|Tempel=[[Bild:TSA.png|20px]] Tsa, [[Bild:RAH.png|20px]] Rahja, [[Bild:BOR.png|20px]] Boron, Bethaus des Rastullah, Schreine der [[Bild:RON.png|20px]] Rondra, der [[Bild:PER.png|20px]] Peraine und des Ras'Ragh|Wichtige Gasthöfe/Schänken=Hotel ''Zum Aufrechten Alrigo'' (Q7/P7/S30), Teehaus ''Zum Abendlicht'' (Q4/P4), Taberna ''Straße nach Al'Keshir'' (Q2/P2), Karawanserei ''Zum Feisten Kamel'' (Q5/P4/S50)|Stadtteile=Emeraldviertel, Händlerviertel, Hafenviertel, Viertel der Funduqim, Aramviertel
|Bewaffnete=50 Gardisten des Reichsvogtes, etwa 10 Milizionäre der Bürgerwehr, einige Mercenarios der ''Großen Patrone''|Tempel=[[Bild:TSA.png|20px]] Tsa, [[Bild:RAH.png|20px]] Rahja, [[Bild:BOR.png|20px]] Boron, Bethaus des Rastullah, Schreine der [[Bild:RON.png|20px]] Rondra, der [[Bild:PER.png|20px]] Peraine und des Ras'Ragh|Wichtige Gasthöfe/Schänken=Hotel ''Zum Aufrechten Alrigo'' (Q7/P7/S30), Teehaus ''Zum Abendlicht'' (Q4/P4), Taberna ''Straße nach Al'Keshir'' (Q2/P2), Karawanserei ''Zum Feisten Kamel'' (Q5/P4/S50)|Stadtteile=Emeraldviertel, Händlerviertel, Hafenviertel, Viertel der Funduqim, Aramviertel
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'''Omlad''' ist eine Stadt in der ehemaligen [[Reichsmark Amhallas]]. Die Stadt wurde im Zuge der [[Reconquista]] ([[Annalen:1025|1025]]-[[Annalen:1027|1027]] BF) von den Novadis für Almada zurückerobert und ging im ''Frieden von Unau'' 1027 zusammen mit einigen Rechtmeilen Umland in den Besitz des Kaiserhauses über. Für die kaiserliche [[Familia von Gareth]] herrscht Reichsvogt [[Gwain von Harmamund]] über die Stadt. Von ihren Bewohnern, den ''Omladim'', wird die Stadt in Erinnerung an ihre Vergangenheit als Sitz der Markverweser der Reichsmark auch stolz ''Capitale'' [vulg.-bosp. "Hauptstadt"] genannt.
'''Omlad''' ist eine Stadt in der ehemaligen [[Reichsmark Amhallas]]. Die Stadt wurde im Zuge der [[Reconquista]] ([[Annalen:1025|1025]]-[[Annalen:1027|1027]]) von den Novadis für Almada zurückerobert und ging im ''Frieden von Unau'' 1027 BF zusammen mit einigen Rechtmeilen Umland in den Besitz des Kaiserhauses über. Für die kaiserliche [[Familia von Gareth]] herrscht Reichsvogt [[Gwain von Harmamund]] über die Stadt. Von ihren Bewohnern, den ''Omladim'', wird die Stadt in Erinnerung an ihre Vergangenheit als Sitz der Markverweser der Reichsmark auch stolz ''Capitale'' [vulg.-bosp. "Hauptstadt"] genannt.


Früher war Omlad vor allem als größter Sklavenmarkt nördlich der Khôm und als Anfangs- bzw. Endpunkt einer bedeutenden Handelsroute vom Yaquirtal nach Mhanadistan bekannt. Nach der Eroberung durch das vereinigte Magnatenheer und dem anschließenden ''Frieden von Unau'' hat sich der Charakter der Stadt geändert. Sklavenmärkte gibt es nicht mehr, dafür ist der Handel zum wichtigsten Faktor des Überlebens geworden. Das Umland gehört in einem sieben Meilen umfassenden Umkreis zur Stadt, in dem sich die ''Pfahlbürger'' angesiedelt haben und versuchen, trotz der Verwüstungen des Krieges wieder Korn zur Versorgung der Stadt anzubauen. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Omladim wieder in der Lage sein werden, sich selbst zu ernähren. Bis dahin bleiben sie vom Lebensmittel-Kauf in Almada und im Emirat abhängig.  
Früher war Omlad vor allem als größter Sklavenmarkt nördlich der Khôm und als Anfangs- bzw. Endpunkt einer bedeutenden Handelsroute vom Yaquirtal nach Mhanadistan bekannt. Nach der Eroberung durch das vereinigte Magnatenheer und dem anschließenden ''Frieden von Unau'' hat sich der Charakter der Stadt geändert. Sklavenmärkte gibt es nicht mehr, dafür ist der Handel zum wichtigsten Faktor des Überlebens geworden. Das Umland gehört in einem sieben Meilen umfassenden Umkreis zur Stadt, in dem sich die ''Pfahlbürger'' angesiedelt haben und versuchen, trotz der Verwüstungen des Krieges wieder Korn zur Versorgung der Stadt anzubauen. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Omladim wieder in der Lage sein werden, sich selbst zu ernähren. Bis dahin bleiben sie vom Lebensmittel-Kauf in Almada und im Emirat abhängig.  

Version vom 4. Juli 2009, 11:56 Uhr

Landstadt Omlad
Wappen: Reichsstadt-Omlad.jpg
Auf grünem Grund ein silberner Halbmond (Kelch) über einem silbernen Sparren
Grafschaft: Reichsmark Amhallas
PRA.png Herrschaft: Cabildo unter Corregidor Gwain von Harmamund
TSA.png Einwohner: 1.050 (60% Docenyos, 40% Aramyas und ca. 200-300 Händler, Reisende, Mercenarios und Pilger, die nur zeitweise in der Stadt sind
RON.png Bewaffnete: 50 Gardisten des Reichsvogtes, etwa 10 Milizionäre der Bürgerwehr, einige Mercenarios der Großen Patrone
TRA.png Wichtige Gasthöfe/Schänken: Hotel Zum Aufrechten Alrigo (Q7/P7/S30), Teehaus Zum Abendlicht (Q4/P4), Taberna Straße nach Al'Keshir (Q2/P2), Karawanserei Zum Feisten Kamel (Q5/P4/S50)
Stadtteile: Emeraldviertel, Händlerviertel, Hafenviertel, Viertel der Funduqim, Aramviertel
TRA.png Bedeutende Familias: Familia de Modigliana, Familia Nerapellónez, Familia Sfappini, Familia Solivan, Die Großen Patrone (Familia Castillón, Familia Mancares, Familia Erlani, Beni Nasreddini, Familia Dhachmani, Familia von Viryamun, Familia Cotar)
EFF.png Gewässer: Yaquir
AVE.png Verkehrswege: Karawanenroute, Yaquir
Besonderheiten: Beginn der Karawanenroute nach Mhanadistan, Zankapfel zwischen Almada und Kalifat


Omlad ist eine Stadt in der ehemaligen Reichsmark Amhallas. Die Stadt wurde im Zuge der Reconquista (1025-1027) von den Novadis für Almada zurückerobert und ging im Frieden von Unau 1027 BF zusammen mit einigen Rechtmeilen Umland in den Besitz des Kaiserhauses über. Für die kaiserliche Familia von Gareth herrscht Reichsvogt Gwain von Harmamund über die Stadt. Von ihren Bewohnern, den Omladim, wird die Stadt in Erinnerung an ihre Vergangenheit als Sitz der Markverweser der Reichsmark auch stolz Capitale [vulg.-bosp. "Hauptstadt"] genannt.

Früher war Omlad vor allem als größter Sklavenmarkt nördlich der Khôm und als Anfangs- bzw. Endpunkt einer bedeutenden Handelsroute vom Yaquirtal nach Mhanadistan bekannt. Nach der Eroberung durch das vereinigte Magnatenheer und dem anschließenden Frieden von Unau hat sich der Charakter der Stadt geändert. Sklavenmärkte gibt es nicht mehr, dafür ist der Handel zum wichtigsten Faktor des Überlebens geworden. Das Umland gehört in einem sieben Meilen umfassenden Umkreis zur Stadt, in dem sich die Pfahlbürger angesiedelt haben und versuchen, trotz der Verwüstungen des Krieges wieder Korn zur Versorgung der Stadt anzubauen. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Omladim wieder in der Lage sein werden, sich selbst zu ernähren. Bis dahin bleiben sie vom Lebensmittel-Kauf in Almada und im Emirat abhängig.

Politik und Gesellschaft

Versteht man 'almadanisch' als Synonym für einen Schmelztiegel der Kulturen und Völker, so ist Omlad wohl die almadanischste Stadt des Königreichs. Novadische Wüstenreiter wird man in den Gassen ebenso erblicken wie horasische Handelskapitäne, mhanadische Karawanenführer und Handwerker aus Punin oder Taladur. Das Zusammenleben ist nicht immer friedlich, ganz im Gegenteil. Aber es gibt keine offenen Kämpfe mehr zwischen gestrandeten Reconquistadores und zurückgekehrten Aramyas, da alle in der gleichen Stadt leben müssen, die wiederum von allen Seiten bedrängt wird. Das Zusammenleben von Docenyos und Aramyas hat sich nach dem Friedensschluss in stille Wachsamkeit verwandelt. Das Bethaus des Rastullah, während der Belagerung geschlossen, wurde wieder eröffnet, die Geweihten der Zwölfe sind in die Stadt zurückgekehrt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich hier und da Hitzköpfe bei einem 'religiösen Disput' den Schädel einschlagen.

Dom Gwain von Harmamund hat denn auch alle Hände voll zu tun, sein Lehen in Frieden zu regieren. Und dies ist nicht einfach, schon ob der politischen Lage der Stadt. Da wäre zum Beispiel der ungeklärte Status: ist Omlad eine Reichsstadt, dem Greifenthron des Kaisers untertan, die sich selbst regieren darf? Oder doch eher eine almadanisch verwaltete Enklave auf novadischem Boden? Oder ist sie im Besitz des Hauses Gareth, mithin Prinz Storko als ältestem Prinz von Geblüt untertan? Vielleicht ist Omlad aber auch der ehemalige Markverwesersitz, mithin Teil des Königreiches Almada unter Herrschaft des Kaisers und Königs Hal II.?

Der Friede von Unau lässt Interpretationen in jede Richtung offen, was Dom Gwain einerseits unter Druck setzt, anderseits jedoch viel Spielraum eröffnet. Denn lavieren muss der Vogt, taktieren nach allen Seiten, intrigieren gegen jeden, der die Capitale schwächen will. Der Emir, der zwar die 'Ruine Omlad' nun nicht aufzubauen braucht, wirft trotzdem begehrliche Blicke auf 'seine Stadt'. Gleiches ist vom ehemaligen Bey zu Omlad zu sagen, der durch den Ratschluss des Kalifen nicht einmal in der seinem Lehen den Namen gebenden Stadt residieren kann. Und auch der Streit zwischen Kaiser Hal II. und seiner aufmüpfigen Schwester Rohaja darf nicht vergessen werden. Selbst innerhalb des Königreiches gibt es Neid, Habgier und Missgunst, denn Punin und Ragath fürchten einen weiteren Konkurrenten um den Handel auf dem Fluss.

Mittendrin sitzt Gwain von Harmamund, der es möglichst jedem Recht machen muss, um die Stadt am Leben zu erhalten, die sich erst in einigen Jahren wieder aus eigener Kraft ernähren kann. So nutzt er die Streitereien und legt bisweilen phexische Schläue an den Tag. Mag es an einem Tag geraten sein, Reichsrecht anzuerkennen (als Teil des Neuen Reiches), so mag es am nächsten Tag eher die novadische Auslegung des Rechts sein, die zum Tragen kommt. War gestern noch der Emir als Statthalter des Kalifen nomineller Oberherr, so mag es morgen Hal II. als König Almadas und übermorgen Prinz Storko von Gareth sein, dem die Treue der Bürger gehören soll.

Denn deren Mitarbeit bedarf es, um Omlad zu regieren. In der Capitale existiert kein eigenständiger Stadtrat wie in den Reichsstädten Punin, Ragath und Taladur, sondern ein Cabildo, der eine Mischung aus Kontrollorgan des Reichsvogts und bürgerlicher Selbstverwaltung darstellt. Den Vorsitz führt als Vertreter des Stadtherrn Dom Gwain.

Der Cabildo von Omlad

Als Vertreter der Bürgerschaft gehören dem Cabildo sieben Räte an (von den Omladim respektvoll als die Großen Patrone bezeichnet), die unter sich einen Alcalde (Sprecher) wählen können. In Abwesenheit des Vogtes obliegt diesem die niedere Gerichtsbarkeit, weswegen er unter den novadisch sprechenden Omladim auch Kadi, "Richter" genannt wird.

Einst waren die Großen Patrone allesamt traditionsbewusste Omladim. Aufgrund der engen Bindung der Ratswürde an das Einkommen (und damit an die Zahl der Clienten) und des hohen Blutzolls einiger Patrizierfamilien, verloren die alten Familias de Modigliana, Sfappini, Solivan und Nerapellónez ihre Sitze im Cabildo an ortsfremde Handelsherren, die mit ihrem Geld schnell zu Macht und Einfluss gelangt waren und sich alle drei Jahre die Ämter kaufen konnten. Über die politischen Geschicke der Stadt bestimmt heute daher mehr denn je das Geld.

Jedem Rat fällt eine besondere Aufgabe zu, die in der Regel auch mit besonderen Ehren und vor allem besonderen Einkünften verbunden ist. Daher wird unter den Großen Patronen alle drei Jahre aufs Neue um die Ämter geschachert. Der Stadtkämmerer ist für die Verwaltung der Stadtkasse, das Eintreiben von Steuern in der Stadt und im Umland und die Verfolgung von Falschmünzerei zuständig. Der Commercienrat erhebt und kontrolliert die Zölle bei Ein- und Ausfuhr und überwacht die Gewichte und Maße. Wer Hafenmeister wird, muss die Liegegebühren eintreiben und verhindern, dass Reisende Krankheiten in die Stadt einschleppen. Für die Reinigung von Straßen und öffentlichen Gebäuden, die Trinkwasserversorgung, vor allem aber für die Instandhaltung der Foggara, die teils künstliche, teils natürliche Bewässerungs- und Kanalisationsanlage Omlads ist der Meister der Foggara veranwortlich. Wenn die Stadt offizielle Bankette Festlichkeiten oder Empfänge ausrichet, so fällt das in den Aufgabenbereich des Meisters der Spiele. Dieser trägt seinen Namen aber vor allem, weil er für die in der Pferdearena vor Omlads Toren stattfindenden Pferderennen und Schauspiele zuständig ist. Der Almosar oder "Bettelvogt" schließlich sorgt durch die Gewährung und den Entzug von Lizenzen dafür, dass sich Bettelei und Prostitution im Rahmen halten.

Ein weiteres Mitglied des Cabildo, jedoch keiner der Großen Patrone, ist der Garde-Capitán, der für die Sicherheit des Marktes und seiner Besucher sorgt sowie über die Einhaltung der Gesetze wacht. Dieses Amt wird vom Reichsvogt bestimmt und derzeit von dessen Vertrauten Alonso Veroz gehalten. Schließlich gehören dem Cabildo Omlads noch der Secretario und der Archivar an.

Wirtschaft

Im Umland Omlads fanden sich früher größtenteils Zedernwälder und sanft hügelige Anbauflächen. Durch den Krieg wurden die meisten Wälder abgeholzt und damit in Form von Palisaden, Belagerungsmaschinen und Brennmaterial die fruchtbaren Felder zerstört. Die wenigen produzierten Güter wie das weithin bekannte Sfappini-Bräu, die Rösser aus der Zucht Al’Yiyila oder die aus dem Yaquir gezogenen Forellen und Barsche reichten wohl kaum, um die Bewohner Omlads mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Viehzucht und Ackerbau ist so gut wie nicht vorhanden, auch wenn einige Bewohner sich schon wieder an der Nutzung der Felder versuchen.

Daher ist die Stadt nun stärker als je zuvor auf den Fernhandel angewiesen. Schon seit ewigen Zeiten ist Omlad der Start- oder Endpunkt der Mhanadistankarawanenroute, die über Alam Terekh und Selicum bis ins mächtige Fasar führt. Hier werden die Kamelzüge zusammengestellt, um almadanische Waren wie Alaun, Glas oder Wein durch die gefährliche Khôm zu führen. Hier werden kostbare tulamidische Gewürze, Früchte und Teppichballen auf die Flussschiffe verladen, um ihre Reise bis Punin, Vinsalt oder gar Gareth anzutreten. Und hier haben selbstverständlich auch alle ihren Sitz, die am Warenumschlag und seinen Begleiterscheinungen verdienen (wollen): Schauerleute, Kameltreiber, Mercenarias, Schmuggler, Karawanenführerinnen, Handelsherren, Wirtsfrauen, Krämer, Handwerkerinnen, Zuhälter, Diebinnen, Bettler, Huren und viele mehr.

Was den Warenverkehr über Omlad in den Augen vieler Handelsmagnaten so günstig erscheinen lässt, ist sein Zollgesetz, das Dom Gwain erließ, um möglichst schnell möglichst viele Investoren nach Omlad zurückzulocken. Denn weil es keine einheitliche Regelung zur Zugehörigkeit zu einem bestimmten Land und keine Preise diktierenden Zünfte gibt, hat er festgesetzt, dass eine Ware nur verzollt werden solle, "wenn sie zwischen den Stadttoren den Besitzer nicht wechsle". Kluge Großhändler lassen ihre Waren von Omlader Zwischenhändlern das letzte Stück des Weges transportieren (und lassen so das zum Wiederaufbau dringend nötige Geld in der Stadt), noch klügere Großhändler richteten sich ihr eigenes Zwischenhandelskontor in der Stadt ein (und bereichern sie erneut). Es ist sogar gang und gäbe, dass eine Ware in Omlad zweimal den Besitzer wechselt und wieder bei ihrem ursprünglichen Verkäufer landet, denn das ist immer noch billiger als der Zoll (der, je nach momentaner Reichszugehörigkeit, zwischen 18 und 24% schwankt).

Das Kulturengemisch Omlads, die gebundenen Hände des Cronvogtes und der unbestimmte Status bergen jedoch auch ihre Gefahren. Manch einer der sieben Großen Patrone (Evita Castillón, Boroña Mancares, Mhukkadin ibn Erlani, Jalif ben Nasreddin, Yashima saba Dhachmani, der Vertreter der Phexhilf-Flogglondschen Handelscompagnia und Felicio de Cotar) schrammt haarscharf an der Grenze zur Illegalität vorbei, wenn er mit Maraskanware handelt (wie Yashima saba Dhachmani) oder hat diese bereits überschritten, indem er Rauschkraut vertreibt (wie Felicio de Cotar).

Überhaupt gedeiht in der zollfreien Stadt der Schmuggel mit illegalen Kräutern, Giften, Waffen sowie Hehlerware hervorragend. Einige, wie El Octavo, der berüchtigte Patron des Aramviertels, haben sich sogar darauf spezialisiert. Auch haben sich aus den treuesten Clienten richtige Diebes- und Schlägerbanden gebildet, von denen jedoch keine so stark ist, die Herrschaft über Omlads Unter- und Halbwelt zu übernehmen. Es gibt keine Gerüchte darüber, dass der horasische Arm der Omerta in der Stadt zu Gange ist; d.h., wenn sie auftauchen, sind sie nach wenigen Tagen wieder verstummt.

Militär

In der 'Capitale' sind seit dem Friedensschluss keine königlichen Truppen mehr stationiert. Die Herrschaft des Cronvogtes stützt sich allein auf 50 Stadtgardisten. Diese Ordnungshüter reichen jedoch nicht, um die Sicherheit der Bewohner der Stadt zu sichern, denn sie sind zum Einen schlecht ausgebildet und unterbezahlt und zum Anderen auch und vor allem für die Sicherheit des Emerald-Viertels, der Tore, der Mauern und des Umlands zuständig. Daher verpachtet Dom Gwain die Sicherheit der Stadtteile oder kleinerer Bereiche jeweils für ein Jahr an einige der Großen Patrone.

Diese verpflichten sich dazu, durch das Aufstellen eigener Sicherheitskräfte in ihrem jeweiligen Einflussbereich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Dafür können sie von jedem Bewohner eine Gebühr verlangen. Zum Leidwesen der Anwohner ähnelt diese Gebühr einem Schutzgeld und die meisten Pächter scheuen sich auch nicht den Bürgern zu 'demonstrieren', dass sie schutzbedürftig sind. Und da die Bereiche der Großen Patrone nicht immer klar voneinander abgegrenzt sind, kommt es auch zu Reibereien zwischen den aus Milizen (wenn zum Beispiel die Schutztruppe des für das Hafenviertel zuständigen Patrons mit der des Hafenmeisters zusammentrifft). Doch der Cronvogt bekommt durch die Pachtgebühr Geld in seine klammen Kassen und nimmt dieses Vorgehen daher in Kauf.

Kurz nach dem Friedensschluss begann ein Teil der ehemaligen Reconquistadores damit, eine Milicia für Omlad nach dem Vorbild der Garether Spießbürger oder den Puniner Dispuestos zu trainieren. Wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass nur Docenyos in diese Miliz aufgenommen werden und man hinter vorgehaltener Hand weiter von der Reconquista spricht. Bis 1029 BF war die Karawanserei Zum Feisten Kamel Treffpunkt und Ausbildungsquartier der Bürgerwehr. Sie hatte schon während der Belagerung der Capitale durch die Novadis schon als Lager der Reconquistadores gedient. Nach dem Friedenschluss begründeten die Zurückgebliebenen ihr Anrecht auf das Karawanserei mit dem Platzbedarf der Bürgerwehr und sie beriefen sich darauf, dass das Gebäude vor der heidnischen Invasion die Garnision der Stadt gewesen sei. Mit dem Aufschwung des Handels und der Wiederinbetriebnahme der Karawanserei musste die kleine Bürgerwehr (etwa ein Dutzend junge Omladim) auf Druck des Vogtes jedoch das Gebäude räumen und exerziert nun im Funduqim-Viertel, auf den Feldern vor der Stadt.

So bleibt viel zu tun für umherziehendes, abenteuerlustiges Volk, da einzelne Händler oder Patrizier Begleitschutz benötigen, die verschiedenen Mächtegruppen für ihre Pläne Auswärtige um Unterstützung bitten und selbst der Vogt oftmals auf 'Spezialisten' angewiesen ist.

Örtlichkeiten

Im Emeraldviertel von Omlad

Die Zeit der Besetzung durch die Novadis hat das Antlitz der Stadt geprägt: Häuser im güldenländischen Stil reihen sich nahtlos an Bauten, die man eher in Unau erwarten würde. Schlanken Zwiebeltürmen stehen die wehrhaften Streittürme der alten almadanischen Magnaten-Familias gegenüber.

Hoch über der Stadt auf einem Felsen gelegen thront die Zitadelle San Telo, einst der Palast der Markverweser von Amhallas. Heute sind hier die Truppen des Reichsvogtes kaserniert.

Das Emerald-Viertel

Direkt an die Zitadelle anschließend findet sich das ummauerte Emerald-Viertel, in dem die Reichen und Mächtigen Omlads lebten und leben und von dem man über den Rest der Stadt und über das Umland blicken kann. In den Palästen aus dem grünem und grauem Marmor des Raschtulswalls laden kühle Innenhöfe mit Springbrunnen und Obstbäumen zum Verweilen ein. Die alten Häuser der Almadanis wurden von den Novadis ihren Ansprüchen gemäß umgebaut, so dass ehemals trutzige Gemäuer nunmehr kleine Türme und Erker aufweisen, wie man sie verspielter und verzierter in Khunchom nicht findet. Unter vielen der Häuser befinden sich inzwischen zudem kühle unterirdische Keller, in denen Eisblöcke aus den Bergen gelagert werden, welche die wichtigste Zutat für das sharbu bilden - in kleinste Stücke zerbrochenes Eis, das mit dem Saft von Früchten verfeinert wurde.

Im Emerald-Viertel steht auch das kleine, aber prächtig ausgestaltete Bethaus des Rastullah. Weil es unter seiner kupfernen, in der Sonne blinkenden Kuppel eine Goldplastik von Rastullahs Lockenpracht birgt, ist es Ziel vieler Pilger.

Das Stadthaus ist ein gewaltiger Palacio mit zwei Innenhöfen. Er liegt oberhalb des ehemaligen Sklavenmarktes, von dem er nur über eine imposante Freitreppe zu erreichen ist, und ist Residenz des Reichsvogtes sowie Sitz des Cabildo.

Das Händlerviertel

Der ehemalige Sklavenmarkt bildet das Herz des großen Händlerviertels, wiewohl er bei weitem nicht der einzige Ort ist, an dem Handel getrieben wird: Der Bazar beschränkt sich nicht allein auf einen oder einige wenige Plätze, so wie man dies aus den mittelreichischen Städten kennt, sondern zieht sich durch das gesamte Viertel. Schon an den Toren finden sich die ersten Stände, an denen Händler ihre Ware (meist überteuert mit wenig Auswahl) feilbieten, und je weiter der Reisende in die Stadt vordringt, desto erlesener wird das Angebot. Wo er am Stadtrand auf Töpfer und Kleinkrämer trifft, muss er sich bald schon der aufdringlichen Werbung der Gerber und Weber erwehren, bevor ihn die süßen Düfte verschleierter Händlerinnen verführen, die Parfüme und Öle aus Yaseminblüten und Rosenholz darbieten oder, auf Schnüre aufgereiht, feines Geschmeide, das zart im Winde klingt, der den Duft nach gebratenem Fleisch und Würzbrot heranträgt, das allerorten in kleinen Buden verkauft wird. Inzwischen sieht man auch wieder die ersten weißen Shadifs und nachtschwarze Khômrösser, Klingen aus Taladur und Khunchom, Mirhamer Seide, Fasarer Teppiche und in Leder gebundene Bücher.

Direkt am ehemaligen Sklavenmarkt liegt das Hotel Zum Aufrechten Alrigo, in dem besser gestellte Reisende absteigen. Connaisseurs des Hotels murren, dass es zu Zeiten der novadischen Besatzung, als es noch Zur Schönen Shulam hieß, dort noch exquisiter gewesen sei.

Direkt daneben steht das Haus der Leuin, ein einst ein imposantes Gebäude aus großen Sandsteinblöcken und bosparanischen Säulen, jedoch vor vielen Jahren durch das Erdbebeben von 967 fast vollständig zerstört und nur zum Teil wieder aufgebaut wurde. Allein die Fassade steht noch, auch wenn dem Bildnis des löwenköpfigen Famerlor, der vormals stolz und furchterregend über den Eingang wachte, die halbe Schnauze und ein guter Teil seines Körpers fehlen und die vier Säulen rissig sind. Im Inneren der abgebrochene Pfeiler und Mauerreste von vergangener Größe zeugen. Heute steht ein schlichtes Zelt in der Mitte des Tempels, um die Betenden vor der sengenden Sonne zu schützen. Der Orden der Zornesritter hat sich inzwischen hier niedergelassen, ebenso wie zwei Geweihte der Rondra. Gemeinsam versucht man, mit den bescheidenen Mitteln den Wiederaufbau des Tempels zu betreiben - doch viele Omladim sind des Krieges müde und hoffen auf die gütige Tsa und die liebliche Rahja. Die Gastgeberin der Leidenschaft ist Yolanda Solivan, Angehörige eines alten Omlader Patriziergeschlechts.

Letztere hat ihr Haus im Osten des Viertels. Die filigranen Säulen aus weißem oder zart rosafarbenem Marmor wirken zwischen den vorherrschenden Sandsteingebäuden befremdlich, die Reliefs über dem Eingang, die eher efferdgefällige Muscheln und Schnecken zeigen, so weit des Meeres fehl am Platze. Nichtsdestotrotz ist der Tempel der Rahja eines der kunstvollsten Bauwerke der Stadt, und die große Kuppelhalle in seinem Zentrum gleicht eher einem Garten als einer Betstätte. Olivenbäume und blühender Jasmin umgeben kreisförmig eine marmorne Tanzfläche, und in kleinen Nischen lassen sich die Gäste auf seidenen Kissen nieder, um Wein und Wasserpfeife zu genießen. Hier kommen Docenyos und Aramyas beider Geschlechter zu Gesprächen und Feiern ohne Berührungsängste zusammen. Der Rahjatempel Omlads ist damit weniger ein Haus der Liebe als eines des Friedens und der Geselligkeit.

An der südlichen Stadtmauer befindet sich das Therbûnitenspital, das von Marcesco Hieros, einem der besten Ärzte nördlich der Khôm geleitet wird.

Nur wenige Blocks davon entfernt liegt ein gedrungenes Sandsteinhaus, das heute meist Söldnerhaus, in novadischer Zunge aber Aram Zulhemsan ["Zelt des Blutstieres"] genannt wird. Ein Zelt freilich findet sich nur auf dem ausgedehnten Hinterhof des Gebäudes, in dem Odelinde Malinezza, die neue Besitzerin, Waffen und gebrauchte Rüstungen verkauft (so sie noch welche bekommt). Zudem betreibt sie eine Art Schankbetrieb für die Soldaten und Stadtwachen, die sich nach Dienstende auf einem mit Teppichen ausgelegten Podest zu Würfelspielen oder einer Partie Boltan treffen. Der Name Aram Zulhemsan stammt freilich nicht von dem Zelt, sondern von der alten bronzenen Statue eines Stieres, die in der Eingangshalle des Söldnerhauses steht. Der Stier wird von vielen der besuchenden Mercenarios, Soldatinnen und Milizionäre als Bringer von Kampfkraft und Fruchtbarkeit verehrt. Daher finden sich auch immer wieder kleine Opfergaben zu seinen Füßen.

Zwischen Emerald-Viertel und Praioslob-Tor, im südwestlichsten Winkel des Viertels, wird in der Brauerei Sfappini das Omlader Extra Herb hergestellt. In der Reichsmark Amhallas wurde immer schon lieber Bier als Wein getrunken, die Götter allein wissen, wie dieser Teil des Königreiches dermaßen aus der Art schlagen konnte. Die bekannteste Brauerei steht auch heute noch in Omlad, betrieben seit acht Generationen von der Familie Sfappini. Mit der Eroberung der Stadt ist ein Wunschtraum der Sfappinis in Erfüllung gegangen, doch das Geschäft ist seitdem schwierig geworden. Da Hefe und Gerste nicht mehr wie früher aus dem direkten Umland kommen, sondern mühselig eingekauft werden müssen, sind die Produktionskosten gestiegen, was wiederum das Bier verteuert und weniger Käufer anlockt.

Hafenviertel

Lastboote und schnelle Segler, Kriegsschiffe und Treidelkähne liegen im Hafen von Omlad vor Anker. Kleine Fischerboote fahren hinaus auf den Yaquir und bringen gute Beute heim. Nach wie vor ist der Hafen wichtiger für die Stadt denn je. Sämtliche Waren, welche von den Karawanen aus Mhanadistan gebracht wurden, werden hier auf die Windenfrachter und Flusssegler zur Weiterfahrt gen Punin oder Vinsalt umgeschlagen.

Gesichert wird das Hafenbecken durch eine Einfahrt, an der links und rechts Türme stehen, die mit mittelschweren Rotzen und je einer Hornisse bestückt sind. Mauern gehen von den Türmen ab und treffen auf weitere Befestigungen, die die Stadt gegen den Fluss absichern. Durch zwei Tore gelangt man von der Stadt in diesen ummauerten Hafenbereich.

Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ist der Tempel der Regenbogenechse ein eher unscheinbares Gebäude aus schlichtem Sandstein, das keinen Baumeister zu einem zweiten Blick verleiten würde. Auffällig allein sind die Kletterranken, die sich an allen Seiten an den alten Mauern empor schlängeln und dem Gebäude das Aussehen eines überwucherten Felsens verleihen. Koruk Toumla nennen die Omladim den Tempel deshalb auch, den "Schmetterlingsfelsen", denn wann immer die Ranken blühen, finden sich Hunderte von Faltern und Schmetterlingen zwischen dem Grün.

Funduqim-Viertel

Früher war das Funduqim-Viertel südwestlich des Praioslob-Tores ein eher ländlicher Ort, doch auch hier hat der Krieg das Gesicht verändert. Die Felder vor den Mauern tragen die ersten Früchte, die Gebäude sind oftmals stark in Mitleidenschaft gezogen und es wird Jahre dauern, alles wieder so herzurichten wie vor dem Beginn der Reconquista. Seltsamerweise gab es im Viertel der Funduqim [Plural von nov. Funduq "Hotel, Herberge"] nie eine nennenswerte Gastronomie.

Stattdessen ist der Stadtteil vor den Mauern für seine Pferde bekannt, besser gesagt für die der Pferdezucht Al'Yiyila. Die Zucht des des ehemaligen Glücksritters Hassan Al'Yiyila ist eines der bekanntesten Gestüte des Amhallassih. Gerüchten zufolge besitzt Hassan, dessen Beiname "die Sandviper" bedeutet, auch Verbindungen zur Halbwelt Omlads und zu El Octavo, dem mysteriösen achten Patron.

In einer kleinen Arena vor den Toren finden nicht nur die beliebten Pferderennen statt, zu denen Krieger, Kaufherren und Herrschende aus dem Emirat und Almada anreisen, sondern auch andere Schauspiele unterschiedlichster Art. Seien dies Tanzdarbietungen verschleierter Sharisadim, Gladiatorenkämpfe nach Puniner Art oder Theaterstücke durchziehender Schauspiel-Compagnien, an Lustbarkeiten ist Omlad inzwischen wieder so reich wie vor der Reconquista. Die bauliche Unterhaltung der Arena ist Aufgabe des Cabildo, die Gestaltung des Programms ist ein ruhmreiches Aufgabe, weswegen sich die Großen Patrone jährlich um das Amt des Meisters der Spiele streiten.

Die bereits erwähnte Milicia hat ihr Hauptquartier in der Kaserne St. Praioslob vor den Mauern direkt am gleichnamigen Tor. Hier bildet Piera Novacasa, eine ehemalige Leutnantin der Yaquirtaler Pikeniere, junge Docenyos im Kampf mit 'Reiterabwehrwaffen' wie Partisane und Hakenspieß, vor allem aber mit der tödlichen Boronsichel aus. Auch Glaubenslehre, Geschichtskunde und Heeresführung gehören zum Lehrplan, denn nach den Vorstellungen der alten Reconquistadores, für die die Kaserne auch Versammlungsort ist, sollen die 'Jungspunde' einmal den Kern eines Heeres zur Rückeroberung der Reichsmark bilden.

Aramviertel

Im Süden und Osten Omlads befinden sich das Armen- oder Aramviertel der Stadt, das seinen Namen vom novadischen Wort Aram ["Zelt"] ableitet. Hier leben heute die Ärmsten der Armen: freie Mittelreicher, die als "Pfahlbürger" ihrer Arbeit nachgehen, aber kaum besser leben als unfreie Fellachen. Novadis, deren Häuser einst in der Stadt lagen und die nun durch den Krieg alles verloren haben. Gestrandete Reconquistadores, die für wenig Geld ihren Schwertarm anbieten müssen. Aber auch die Bettler, die tagsüber auf den Basaren um Almosen flehen, und zur Abenddämmerung tunlichst die Mauern verlassen sollten, ziehen sich in ihre Bretterverschläge zurück. So wie das Viertel der Reichen Luxus und Pracht aufweist, so sind hier Not und Entbehrung an der Tagesordnung.

Das Viertel ist einst um den Boronanger Omlads enstanden. Dessen Grabanlagen gleichen heute einem verwilderten Park. Entlang der begrenzenden Mauer reihen sich Standbilder und Nasuleen der einstigen Herrscher der Stadt, und zwischen Zedern und Zypressen steht manch verwitterter Grabstein mit dem zerbrochenen Rad des Boron. Die Aramyas begraben ihre Toten nicht, und den Gläubigen ist es untersagt, diesen unheiligen Boden zu betreten. Seit der letzte Boronpriester im Jahre 1013 grausam entstellt inmitten der Gräber aufgefunden wurde, wagen jedoch auch die Anhänger der Zwölfgötter kaum, den Totenanger zu betreten. Beerdigungen finden stets zur Mittagsstunde statt und sind oft Zeremonien von bemerkenswert kurzer Dauer.

So ist es Tsa, deren Wirken seitdem hier sichtbar wird, und die aus alten Steinen und dürrer Erde Sträucher und Ranken wachsen lässt, die allmählich das Gelände in einen wilden Garten verwandeln: Ein grüner Fleck inmitten des Gelb und Braun des Aramviertels. Auch während des Krieges noch machten die Novadis einen großen Bogen um den Anger, nachdem man einige Bogenschützen auf einem der größeren Nasuleen stationieren wollte. Sie sollten einen Ausguck-Posten errichten, doch nach der ersten Nacht dort wurde keiner mehr gesehen.