Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 02: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie es auch sei, wenn der Feind auf uns trifft, so wird er brechen. Wir werden ihn jagen, wir werden ihn schlagen und wir werden dem Novadi solch eine Furcht lehren, die nur ein [[:avwik:Lindwurm|Lindwurm]] verbreiten kann. Er soll zittern wenn er an uns denkt, er soll weinen wenn er uns sieht, er soll vergehen wenn unsere Waffen sein Dasein beenden. Wir werden ihm keinen Fuß breit weichen, bis die geraubten Länder wieder unter der Krone von Almada sind und wenn der Novadi zu seinem [[:avwik:Rastullah|Heidengott]] fährt, so soll er Kunde tragen von dem Tag an dem [[Dâl]] von seinem Abschaum befreit wurde!
Wie es auch sei, wenn der Feind auf uns trifft, so wird er brechen. Wir werden ihn jagen, wir werden ihn schlagen und wir werden dem Novadi solch eine Furcht lehren, die nur ein [[:avwik:Lindwurm|Lindwurm]] verbreiten kann. Er soll zittern wenn er an uns denkt, er soll weinen wenn er uns sieht, er soll vergehen wenn unsere Waffen sein Dasein beenden. Wir werden ihm keinen Fuß breit weichen, bis die geraubten Länder wieder unter der Krone von Almada sind und wenn der Novadi zu seinem [[:avwik:Rastullah|Heidengott]] fährt, so soll er Kunde tragen von dem Tag an dem [[Dâl]] von seinem Abschaum befreit wurde!


Seit gewiss, dass ich an eurer Seite streiten werde, mit euch euer Leid teilen werde und mit euch mein Blut vergießen werde so, wahr ich vor euch stehe und mein Name Meeltheuer ist. Das Recht ist unser und bei den Göttern, wir werden es uns nehmen!
Seid gewiss, dass ich an eurer Seite streiten werde, mit euch euer Leid teilen werde und mit euch mein Blut vergießen werde - so wahr ich vor euch stehe und mein Name Meeltheuer ist. Das Recht ist unser und bei den Göttern, wir werden es uns nehmen!


Vivat Almada!"
Vivat Almada!"
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Er blickte kurz auf die junge Domna an der Seite von Léon de Vivar um dann wieder seine blauen Augen auf den Reiter zu richten.
Er blickte kurz auf die junge Domna an der Seite von Léon de Vivar um dann wieder seine blauen Augen auf den Reiter zu richten.


"Der Name ist Ferando Hal Meeltheuer von Brigellan und wie Ihr sagtet war ich einer der Hofjunker. Die Marschallin ehrt mich, wenn sie die [[Familia Vivar]] an meiner Flanke aufmaschieren lässt. Ich glaube aber nicht, dass die silbernen Lilien auf dem blauen Grund, welcher wie der Sommerhimmel von Almada ist, sich für die Gänze der Schlacht auf dem Shadif halten werden. Nehmt es mir nicht übel, aber die Mauern von Dâl werden nicht mit einem Pferd erklommen. Die Kürisser werden auf Kurz oder Lang den Staub der Wege mit ihren eigenen Tritten wahrnehmen müssen. Der Heide wird nicht einfach die Tore öffnen."
"Der Name ist Ferando Hal Meeltheuer von Brigellan und wie Ihr sagtet, war ich einer der Hofjunker. Die Marschallin ehrt mich, wenn sie die [[Familia Vivar]] an meiner Flanke aufmaschieren lässt. Ich glaube aber nicht, dass die silbernen Lilien auf dem blauen Grund, welcher wie der Sommerhimmel von Almada ist, sich für die Gänze der Schlacht auf dem Shadif halten werden. Nehmt es mir nicht übel, aber die Mauern von Dâl werden nicht mit einem Pferd erklommen. Die Kürisser werden auf Kurz oder Lang den Staub der Wege mit ihren eigenen Tritten wahrnehmen müssen. Der Heide wird nicht einfach die Tore öffnen."


Er blickte erneut auf die junge Domna, der Gedanke dass solch ein junges Ding eventuell nicht geeignet sei für den zu erwartenden Kampf, bildete sich kurz in seinem Kopf, um bald wieder zu entschwinden und die Augen wanderten zurück zum Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]].
Er blickte erneut auf die junge Domna, der Gedanke dass solch ein junges Ding eventuell nicht geeignet sei für den zu erwartenden Kampf, bildete sich kurz in seinem Kopf, um bald wieder zu entschwinden und die Augen wanderten zurück zum Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]].
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]


"Eure Heraldik habt Ihr bei den Hofjunkern ohne Zweifel gründlich studiert", nickte Dom León anerkennend. "Die Domnita, die mich accompagniert, ist meine Knappin, [[Leonora Karinor vom Berg]], die Base unserer Marschallin. Domnita Leonora ist wohl noch ein Kätzchen. Ich trage mich aber mit der Hoffnung, eine rechte Leuin aus ihr zu machen, wie es einer Mundilla des [[Familia vom Berg|Hauses vom Berg]] geziemt. Sie macht gute Fortschritte in Fechtkunst und Reiterei. Deshalb soll sie heute an meiner Seite reiten, so dass sie lernt, was eine Schlacht bedeutet. Und ''natürlich'' schmäht Ihr mich, wenn Ihr impliziert, ich könnte nicht auf meine Knappin aufpassen. Da ich heute aber ein so kühler Herbstmorgen ist, verspüre ich wenig Lust, meinen Handschuh auszuziehen. Der Unterricht meiner Knappin würde mir allerdings leichter fallen, wenn ihr nicht ständig Schmeicheleien von links und rechts die Sinne verwirrten. Nicht wahr, Leonora?"
"Eure Heraldik habt Ihr bei den Hofjunkern ohne Zweifel gründlich studiert", nickte Dom León anerkennend. "Die Domnita, die mich accompagniert, ist meine Knappin, [[Leonora Karinor vom Berg]], die Base unserer Marschallin. Domnita Leonora ist wohl noch ein Kätzchen. Ich trage mich aber mit der Hoffnung, eine rechte Leuin aus ihr zu machen, wie es einer Mundilla des [[Familia vom Berg|Hauses vom Berg]] geziemt. Sie macht gute Fortschritte in Fechtkunst und Reiterei. Deshalb soll sie heute an meiner Seite reiten, so dass sie lernt, was eine Schlacht bedeutet. Und ''natürlich'' schmäht Ihr mich, wenn Ihr impliziert, ich könnte nicht auf meine Knappin aufpassen. Da heute aber ein so kühler Herbstmorgen ist, verspüre ich wenig Lust, meinen Handschuh auszuziehen. Der Unterricht meiner Knappin würde mir allerdings leichter fallen, wenn ihr nicht ständig Schmeicheleien von links und rechts die Sinne verwirrten. Nicht wahr, Leonora?"


Das Mädchen hatte bei den Worten Dom Ferandos rote Wangen bekommen und ihr Blick war träumerisch über den jungen Meeltheuer und sein Terzio gestreift. Nun blickte sie irritiert zu ihrem Knappherrn auf. "Was?"
Das Mädchen hatte bei den Worten Dom Ferandos rote Wangen bekommen und ihr Blick war träumerisch über den jungen Meeltheuer und sein Terzio gestreift. Nun blickte sie irritiert zu ihrem Knappherrn auf. "Was?"
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"Ich werde meine Sinne wach halten, Dom León." Leonora nahm Haltung auf dem Pferd an.
"Ich werde meine Sinne wach halten, Dom León." Leonora nahm Haltung auf dem Pferd an.


"Sehr gut." Der Vivar wandte sich wieder Dom Ferando zu. "Was die Kletterkünste meines Rosses angeht, Dom Ferando, so sind sie gewiss nicht ausreichend, um mich die Mauern Dâls hinafzutragen. Das ist aber auch nicht mein Ansinnen. Mein Hass auf die Novadis sitzt nicht so tief wie der Eure. Deswegen überlasse ich gerne anderen die Ehre, als Erster über die Mauern zu klettern und das Tor zu öffnen. Euch oder auch [[Condottiere]] [[Davos Rakane]], den wir [[Descendiente]]s  angeworben haben, um Domna Gerones Heerbann zu verstärken. Er müsste mit seinen ''[[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]]'' auch Teil der linken Flanke sein. Ich soll mich nach dem Willen der Marschallin für die Abwehr eines Ausfalls aus dem rahjawärtigen Tor bereithalten und durch das Tor stürmen, sobald es geöffnet wurde."  
"Sehr gut." Der Vivar wandte sich wieder Dom Ferando zu. "Was die Kletterkünste meines Rosses angeht, Dom Ferando, so sind sie gewiss nicht ausreichend, um mich die Mauern Dâls hinanzutragen. Das ist aber auch nicht mein Ansinnen. Mein Hass auf die Novadis sitzt nicht so tief wie der Eure. Deswegen überlasse ich gerne anderen die Ehre, als Erster über die Mauern zu klettern und das Tor zu öffnen. Euch oder auch [[Condottiere]] [[Davos Rakane]], den wir [[Descendiente]]s  angeworben haben, um Domna Gerones Heerbann zu verstärken. Er müsste mit seinen ''[[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]]'' auch Teil der linken Flanke sein. Ich soll mich nach dem Willen der Marschallin für die Abwehr eines Ausfalls aus dem rahjawärtigen Tor bereithalten und durch das Tor stürmen, sobald es geöffnet wurde."  


Er lächelte entschuldigend. "Da wir aber nun ohnehin auf den Fanfarenstoß zum Vorrücken warten, verratet mir derweil, Dom Ferando, was aus Eurem Vater geworden ist. Ist er tatsächlich von einem Baume...? Man hört ja, dass dies in den Brigellawäldern keine seltene Todesart ist."
Er lächelte entschuldigend. "Da wir aber nun ohnehin auf den Fanfarenstoß zum Vorrücken warten, verratet mir derweil, Dom Ferando, was aus Eurem Vater geworden ist. Ist er tatsächlich von einem Baume...? Man hört ja, dass dies in den Brigellawäldern keine seltene Todesart ist."
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]


Ferando verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "Vergebt meine unbedachten Worten dann. Ich wusste nicht das dies eure Knappin ist. Es sollte keine Ehrschmälerung zu eurem Leiden erfolgen, dass versichere ich euch und wenn die Umstände es erlauben, so lade ich euch auf einen Umtrunk sobald die Heiden verworfen wurden."
Ferando verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "Vergebt meine unbedachten Worten dann. Ich wusste nicht, dass dies Eure Knappin ist. Es sollte keine Ehrschmälerung zu Eurem Leiden erfolgen, dass versichere ich Euch und wenn die Umstände es erlauben, so lade ich Euch auf einen Umtrunk, sobald die Heiden verworfen wurden."


Er wandte sich Leonora zu und er verbeugte sich tiefst vor ihr. "Auch euch bitte ich um Verzeihung edle Domna, es war nicht meine Absicht den Zorn eures Knappherren auf euch zu leiten und ohne Frage sollt auch ihr zu diesem Umtrunk geladen sein auf as wir eurer Schlachttaufe gebührend Ehre erweisen können und ihr von euren ruhmvollen Taten berichten möget." Wieder aufrecht stehend blickte er auf Léon um seine Frage bezüglich des Oheims zu erläutern. "Ich hörte von diesem Geschwätz des Gesindes und ich kann euch versichern, dass es nicht ein Baum war, auch wenn diese Art in die Hallen von Boron einzufahren an der Brigella durchaus vorkommt. Es ein Meuchler, tückisch gesandt von den Herren jener, die Almada mit ihrer Anwesenheit beschmutzen und ihren Heidengott dreist mit Tod in unsere Heimat treiben."
Er wandte sich Leonora zu und er verbeugte sich tiefst vor ihr. "Auch Euch bitte ich um Verzeihung, edle Domna, es war nicht meine Absicht den Zorn Eures Knappherren auf Euch zu leiten und ohne Frage sollt auch Ihr zu diesem Umtrunk geladen sein, auf dass wir Eurer Schlachttaufe gebührend Ehre erweisen können und Ihr von Euren ruhmvollen Taten berichten möget." Wieder aufrecht stehend blickte er auf Léon um seine Frage bezüglich des Vaters zu erläutern. "Ich hörte von diesem Geschwätz des Gesindes und ich kann Euch versichern, dass es nicht ein Baum war, auch wenn diese Art in die Hallen von Boron einzufahren an der Brigella durchaus vorkommt. Es war ein Meuchler, tückisch gesandt von den Herren jener, die Almada mit ihrer Anwesenheit beschmutzen und ihren Heidengott dreist mit Tod in unsere Heimat treiben."


Ferando spuckte kurz verächtlich auf den Boden bevor er erneut das Wort ergriff. "Dieser Schlag traf die Familia zu tiefst, doch soll er nicht Umsonst dahingeschieden sein. Sie werden sich des Namen Meeltheuer noch fürchten." Die Hand, die auf seiner Klinge ruhte festigte sich kurz um dann wieder leicht zu erschlaffen. "Ich sah etwas weiter zu meiner Linken einen Condottiere seinen Haufen zusammenbrüllen, vielleicht ist es ja der genannte Davos Rakane? Ich bedanke mich bei den Descendiente für den Schutz meiner linken Flanke." Er verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "So denn eure Aufgabe des Abschmettern eines Ausfalles ist, so will ich mich bemühen euch den Feind vom Tor hinaus zu treiben damit ihr und die edle Domna eurer Intention gerecht werden möget." Er blickte sich kurz um. "Ich selbst warte noch auf eine leichte Verstärkung meiner Schlagkraft, Dom Boraccio D'Altea sagte mir einige seiner Sturmfalken zu damit wir die Heiden vor uns her in den Yaquir treiben mögen."
Ferando spuckte kurz verächtlich auf den Boden, bevor er erneut das Wort ergriff. "Dieser Schlag traf die Familia zutiefst, doch soll er nicht umsonst dahingeschieden sein. Sie werden sich des Namen Meeltheuer noch fürchten." Die Hand, die auf seiner Klinge ruhte, festigte sich kurz um dann wieder leicht zu erschlaffen. "Ich sah etwas weiter zu meiner Linken einen Condottiere seinen Haufen zusammenbrüllen, vielleicht ist es ja der genannte Davos Rakane? Ich bedanke mich bei den Descendientes für den Schutz meiner linken Flanke." Er verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "So denn Eure Aufgabe des Abschmettern eines Ausfalles ist, so will ich mich bemühen, Euch den Feind vom Tor hinaus zu treiben, damit Ihr und die edle Domna Eurer Intention gerecht werden möget." Er blickte sich kurz um. "Ich selbst warte noch auf eine leichte Verstärkung meiner Schlagkraft, Dom Boraccio D'Altea sagte mir einige seiner Sturmfalken zu damit wir die Heiden vor uns her in den Yaquir treiben mögen."


Einer der Söldner trat an Ferando heran und zeigte ihm ein Banner welches das Wappen von Almada trug. Er inspizierte es kurz und nickte um sich abermals den Reitern zu widmen. "Dieses Banner wird vom Tor hängen wenn wir es genommen haben. Es sollte das Zeichen für euch sein mit euren Kürissern in die Stadt zu stürmen sofern nicht ein Novadi euch ausserhalb der Mauern beschäftigen sollte. Wenn die junge Domna es wünscht und ihr Knappherr es zulässt so würde ich ein Tuch, sofern sie eines bei sich tragen sollte, an diesem Banner befestigen und ihr somit auch die Ehre der Tornehmung zuteil werden zu lassen."
Einer der Söldner trat an Ferando heran und zeigte ihm ein Banner, welches das Wappen von Almada trug. Er inspizierte es kurz und nickte um sich abermals den Reitern zu widmen. "Dieses Banner wird vom Tor hängen, wenn wir es genommen haben. Es sollte das Zeichen für Euch sein, mit Euren Kürissern in die Stadt zu stürmen, sofern nicht ein Novadi Euch außerhalb der Mauern beschäftigen sollte. Wenn die junge Domna es wünscht und ihr Knappherr es zulässt, so würde ich ein Tuch, sofern sie eines bei sich tragen sollte, an diesem Banner befestigen und ihr somit auch die Ehre der Tornehmung zuteil werden zu lassen."


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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]


"[[Khorim Uchakbar]]? Ihr befleißigt Euch hochrangiger Feindschaften, Meeltheuer!", sprach Dom León anerkennend. "Welche [[Querella]] mag zwischen dem alten Dom Salix und dem wohl ebenso alten Ben Seba geherrscht haben, dass dieser Eurem Vater einen Attentäter schickt und Ihr den Schelm daraufhin zu Tode quält?" Er übelegte einen Moment, dann fügte er hinzu: "Wusstet Ihr, dass dem erwähnten Flingenförstener, dem [[Mundillo]] der Gräfin von der Südpforte, Ähnliches widerfuhr? Vor drei Jahren versuchte ihn eine zahorische Messerstecherin zu meucheln. Er kam schwerverletzt mit dem Leben davon. Sein Mondgesicht hat er aber vorher schon besessen. Da die Zahori auf frischer Tat getötet wurde, konnte man den Namen ihrer Auftraggeberin oder ihres Auftraggeber bedauerlicherweise nicht mehr aus ihr herauspressen. Mir wurde damals erzählt, es sei der [[lfwiki:Horasio della Pena|della Pena]] gewesen. Wenn ich aber Eure Geschichte höre, dünkt mir, es könnte ebensogut der Uchakbar gewesen sein, der sich solch tückischer Methoden bedient."
"[[Khorim Uchakbar]]? Ihr befleißigt Euch hochrangiger Feindschaften, Meeltheuer!", sprach Dom León anerkennend. "Welche [[Querella]] mag zwischen dem alten Dom Salix und dem wohl ebenso alten Ben Seba geherrscht haben, dass dieser Eurem Vater einen Attentäter schickt und Ihr den Schelm daraufhin zu Tode quält?" Er überlegte einen Moment, dann fügte er hinzu: "Wusstet Ihr, dass dem erwähnten Flingenförstener, dem [[Mundillo]] der Gräfin von der Südpforte, Ähnliches widerfuhr? Vor drei Jahren versuchte ihn eine zahorische Messerstecherin zu meucheln. Er kam schwerverletzt mit dem Leben davon. Sein Mondgesicht hat er aber vorher schon besessen. Da die Zahori auf frischer Tat getötet wurde, konnte man den Namen ihrer Auftraggeberin oder ihres Auftraggebers bedauerlicherweise nicht mehr aus ihr herauspressen. Mir wurde damals erzählt, es sei der [[lfwiki:Horasio della Pena|della Pena]] gewesen. Wenn ich aber Eure Geschichte höre, dünkt mir, es könnte ebensogut der Uchakbar gewesen sein, der sich solch tückischer Methoden bedient."


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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]


"Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Oheims die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen, um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint, uns damit aufzuhalten, so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden; dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen.  
"Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Vaters die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen, um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint, uns damit aufzuhalten, so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden; dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen.  


"Hört her! Wer mir den Kopf des Stadtkommandanten bringt, der soll doppelt entlohnt werden!" Hass loderte in seinen Augen auf, als er von ferne einen Laut vernahm, das Erschallen einer Signaltrompete deutete den Beginn der Schlacht. Rings um die sich unterhaltenden Adligen bewegten sich Truppenformationen voran und auch das Söldneraufgebot Ferandos ergriff umherliegende Waffen und Sturmleitern.
"Hört her! Wer mir den Kopf des Stadtkommandanten bringt, der soll doppelt entlohnt werden!" Hass loderte in seinen Augen auf, als er von ferne einen Laut vernahm, das Erschallen einer Signaltrompete deutete den Beginn der Schlacht. Rings um die sich unterhaltenden Adligen bewegten sich Truppenformationen voran und auch das Söldneraufgebot Ferandos ergriff umherliegende Waffen und Sturmleitern.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]


Der Vivar blickte dem stürmischen jungen Meeltheuer und seinem Tercio nachdenklich hinterher. Mut und Cortezia besaß der Jüngling zweifelsohne, aber um bis zum Herrn Dâls vorzudringen, würde das nicht reichen. [[Chabun ben Nafiref]] hatte, so berichteten es die Späher der Marschallin, nicht nur seine novadischen Kerntruppen in Dâl versammelt und in [[lfwiki:Unterfels|Unterfels]] Mercenarios aus aller Herren Länder angeworben, sondern in den letzten Wochen auch massive Verstärkung durch die [[Baialan]] aus [[Amhallah]] erhalten. Wenn es Dom Ferandos Vorhut tatsächlich gelingen sollte, wider die Pfeile und das heiße Pech der Verteidiger das rahjawärtige Tor einzunehmen, dann nur unter Verlusten. Auch dann würde innerhalb der Mauern ein blutiger Kampf entbrennen, der gewiss weiteren der Mercenarios und vielleicht auch ihrem hitzköpfigen Anführer eine Fahrt über das Nirgendmeer bescheren würde.
Der Vivar blickte dem stürmischen jungen Meeltheuer und seinem Tercio nachdenklich hinterher. Mut und Cortezia besaß der Jüngling zweifelsohne, aber um bis zum Herrn Dâls vorzudringen, würde das nicht reichen. [[Chabun ben Nafiref]] hatte, so berichteten es die Späher der Marschallin, nicht nur seine novadischen Kerntruppen in Dâl versammelt und in [[lfwiki:Unterfels|Unterfels]] Mercenarios aus aller Herren Länder angeworben, sondern in den letzten Wochen auch massive Verstärkung durch die [[Baialan]] aus [[Amhallah]] erhalten. Wenn es Dom Ferandos Vorhut tatsächlich gelingen sollte, wider die Pfeile und das heiße Pech der Verteidiger das firunwärtige Tor einzunehmen, dann nur unter Verlusten. Auch dann würde innerhalb der Mauern ein blutiger Kampf entbrennen, der gewiss weiteren der Mercenarios und vielleicht auch ihrem hitzköpfigen Anführer eine Fahrt über das Nirgendmeer bescheren würde.


Dom León war Gerone vom Berg dankbar dafür, dass sie seine Kürisser und ihn nicht für die Vorhut eingeteilt hatte, auch wenn sie behauptet hatte, sie habe es lediglich um der Sicherheit ihrer Base Leonora willen getan. Die Abwehr von eventuellen Ausfällen und die Verfolgung Flüchtender war zwar nicht die rondrianischste aller Aufgaben, doch sie entsprach eher seinen bescheidenen militärischen Fähigkeiten als das Erstürmen von Mauern. Er wandte den Blick nach rechts und suchte die Marschallin mit seinen Augen.
Dom León war Gerone vom Berg dankbar dafür, dass sie seine Kürisser und ihn nicht für die Vorhut eingeteilt hatte, auch wenn sie behauptet hatte, sie habe es lediglich um der Sicherheit ihrer Base Leonora willen getan. Die Abwehr von eventuellen Ausfällen und die Verfolgung Flüchtender war zwar nicht die rondrianischste aller Aufgaben, doch sie entsprach eher seinen bescheidenen militärischen Fähigkeiten als das Erstürmen von Mauern. Er wandte den Blick nach rechts und suchte die Marschallin mit seinen Augen.
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Sie saß im Zentrum des Heeres auf ihrem Ross, das Heilige Rossbanner in der Hand, den Heiligen Säbel gegürtet, und gab routiniert Befehle, die von Trompetern und Bannerträgern an die einzelnen Heeresteile weitergegeben wurden. Im ganzen Zentrum setzen sich nach und nach die Banner und Tercios in Bewegung, während die Kavallerie an den Flanken abwartete. Zu ihrer Rechten entdeckte Dom León die Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]], die mit konzentrierter Miene dem Schauspiel folgte. Als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, wandte sie den Kopf und ein leises, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Bei der Lagebesprechung am gestrigen Abend und beim Feldgöttinnendienst hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt.
Sie saß im Zentrum des Heeres auf ihrem Ross, das Heilige Rossbanner in der Hand, den Heiligen Säbel gegürtet, und gab routiniert Befehle, die von Trompetern und Bannerträgern an die einzelnen Heeresteile weitergegeben wurden. Im ganzen Zentrum setzen sich nach und nach die Banner und Tercios in Bewegung, während die Kavallerie an den Flanken abwartete. Zu ihrer Rechten entdeckte Dom León die Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]], die mit konzentrierter Miene dem Schauspiel folgte. Als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, wandte sie den Kopf und ein leises, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Bei der Lagebesprechung am gestrigen Abend und beim Feldgöttinnendienst hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt.


Er griff an seine Brust und zog aus seiner Rocktasche ihr Tuch hervor; jenes Tuch, das mit ihren Initialen R.A. bestickt war und das sie ihm vergangenes Jahr dem [[Grafenturnier zu Ragath 1035 BF|Ragather Grafenturnier]] zugeworfen hatte. Sie war an jenem Abend zu ihm gekommen, doch nicht, um es zurückzufordern, sondern um bei ihm Erfüllung und Vergessen zu suchen, und Dom León hatte es nicht für nötig gehalten, ihr das Liebespfand unaufgefordert zurückzugeben. Jetzt schwenkte er das Tüchlein lächelnd über dem Kopf, so dass sie darauf aufmerksam wurde und ließ es sich anschließend von Leonora um den Schwertarm zu binden.
Er griff an seine Brust und zog aus seiner Rocktasche ihr Tuch hervor; jenes Tuch, das mit ihren Initialen R.A. bestickt war und das sie ihm vergangenes Jahr bei dem [[Grafenturnier zu Ragath 1035 BF|Ragather Grafenturnier]] zugeworfen hatte. Sie war an jenem Abend zu ihm gekommen, doch nicht, um es zurückzufordern, sondern um bei ihm Erfüllung und Vergessen zu suchen, und Dom León hatte es nicht für nötig gehalten, ihr das Liebespfand unaufgefordert zurückzugeben. Jetzt schwenkte er das Tüchlein lächelnd über dem Kopf, so dass sie darauf aufmerksam wurde und ließ es sich anschließend von Leonora um den Schwertarm zu binden.


„Meine Domnas und Doms Kürisser“, sagte er dann, „ihr habt eure Befehle: die Stellung halten, einen Ausfall verhindern und Flüchtende verfolgen. Daran ist festzuhalten.“
„Meine Domnas und Doms Kürisser“, sagte er dann, „ihr habt eure Befehle: die Stellung halten, einen Ausfall verhindern und Flüchtende verfolgen. Daran ist festzuhalten.“
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]


Ferando wandte sich kurz um als er den Ruf Dom Léons vernahm und erblickte ihn und die junge Edle vom Berg. Er wollte antworten als plötzlich ein Pfeil knapp neben dem Ross Leonoras niederging, ein zweiter folgte nur kurz darauf und verfehlte erneut die Reiterin knapp.
Ferando wandte sich kurz um als er den Ruf Dom Léons vernahm und erblickte ihn und die junge Edle vom Berg. Er wollte antworten, als plötzlich ein Pfeil knapp neben dem Ross Leonoras niederging, ein zweiter folgte nur kurz darauf und verfehlte erneut die Reiterin knapp.


"Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden" brüllte er als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung Dom Léon wenn ihr mir helfen wollt, die Mauern sind nicht mehr fern."
"Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden", brüllte er, als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung, Dom Léon, wenn ihr mir helfen wollt! Die Mauern sind nicht mehr fern."


Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun, als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten, um die Sturmleitern und den Rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge, auf dass er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde.
Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun, als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten, um die Sturmleitern und den Rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge, auf dass er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde.


Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern, als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt, erneut blickte sich Ferando um ob der Vivar schrittgehalten hatte und ob Leonora in Sicherheit war.
Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern, als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt. Erneut blickte sich Ferando um, um zu sehen, ob der Vivar schrittgehalten hatte und ob Leonora in Sicherheit war.


"Welcher Daimonid hat Euch geritten, dass Ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht Euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?"  
"Welcher Daimonid hat Euch geritten, dass Ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht Euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?"  


Die Pfeile prasselten immernoch auf Schilde und Streiter und so mancher Söldner fiel um nicht wieder aufzustehen. Verluste würde es geben, Ferando hatte es erwartet, wohlwissentlich hatte er jedem Einzelnen der Angeworbenen Zahlung nach Beendigung der Kämpfe versprochen und nicht zuvor. Das einige starben hatte er einkalkuliert, es würde den Preis verringern, das Dom Léon nun ebenfalls Held spielen wollte und dabei die Nichte der Marschallin in Gefahr brachte hatte er nicht bedacht. Zwanzig Schritt, die Mauern waren nah, die Sturmleitern wurde bereitgemacht um den Zugang zu ermöglichen.
Die Pfeile prasselten immernoch auf Schilde und Streiter und so mancher Söldner fiel um nicht wieder aufzustehen. Verluste würde es geben, Ferando hatte es erwartet, wohlwissentlich hatte er jedem Einzelnen der Angeworbenen Zahlung nach Beendigung der Kämpfe versprochen und nicht zuvor. Dass einige starben hatte er einkalkuliert, es würde den Preis verringern. Dass aber Dom Léon nun ebenfalls Held spielen wollte und dabei die Nichte der Marschallin in Gefahr brachte, hatte er nicht bedacht. Zwanzig Schritt, die Mauern waren nah, die Sturmleitern wurde bereitgemacht um den Zugang zu ermöglichen.


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Auch wenn es dem Vivar nicht in den Kopf wollte, warum die Verteidiger Dâls gerade seine kleine, unscheinbar gewandetete Knappin für ein besonders gutes Ziel halten sollten und nicht ihn selbst, einen ausgewachsenen Mann in Weiß, hinter dem sie beinahe völlig verschwand, oder seinethalben auch den Dom Meeltheuer, ließ er den Schildträger zunächst gewähren.
Auch wenn es dem Vivar nicht in den Kopf wollte, warum die Verteidiger Dâls gerade seine kleine, unscheinbar gewandetete Knappin für ein besonders gutes Ziel halten sollten und nicht ihn selbst, einen ausgewachsenen Mann in Weiß, hinter dem sie beinahe völlig verschwand, oder seinethalben auch den Dom Meeltheuer, ließ er den Schildträger zunächst gewähren.


Als der Haufen jedoch nah genug an den Mauern war, um die Sturmleitern aufzustellen, zog der Baron seine Knappin wieder an sich heran. "Dicht hinter mir bleiben, Mädchen!", erinnerte er sie an seine Warnung. Dann zog er den Degen kletterte, diesen in der Rechten, die Sturmleiter empor - einer behelmten Mercenaria Dom Ferandos hinterher. Diesem, der am Fuß der Leitern stand und seine Leute hinaufscheuchte, rief er zu: "Ich bin kein Soldat und daher nicht besonders gut darin, Befehlen zu gehorchen - zudem, Rahja helfe mir, mir stets irgendwelche Frauen die Sinne verwirren." Um seine Worte zu unterstreichen, deutete er auf das schwankende Gesäß der Mercenaria über ihm.
Als der Haufen jedoch nah genug an den Mauern war, um die Sturmleitern aufzustellen, zog der Baron seine Knappin wieder an sich heran. "Dicht hinter mir bleiben, Mädchen!", erinnerte er sie an seine Warnung. Dann zog er den Degen und kletterte, diesen in der Rechten, die Sturmleiter empor - einer behelmten Mercenaria Dom Ferandos hinterher. Diesem, der am Fuß der Leitern stand und seine Leute hinaufscheuchte, rief er zu: "Ich bin kein Soldat und daher nicht besonders gut darin, Befehlen zu gehorchen - zudem, Rahja helfe mir, mir stets irgendwelche Frauen die Sinne verwirren." Um seine Worte zu unterstreichen, deutete er auf das schwankende Gesäß der Mercenaria über ihm.


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'''Autor:''' [[Benutzer:Endor Dorén|Endor D.]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|von Mesch]]


[[Cordovan III. Dorén|Cordovan]] hatte an der Seite der Marschallin das Geschehen verfolgt. 'Welch tollkühnes Vorhaben', dachte er bei sich. Das hätte er der hübschen Grafentochter nicht zugetraut. Es gab wohl noch so einiges im Lande jenseits des Yaquirs, das er unterschätzte. Bestimmt war es ratsam, sollten Domna Romina und Dom León unerwarteterweise lebendig ins Heerlager zurückkehren, die Befehlshaberin milde zu stimmen.
[[Cordovan III. Dorén|Cordovan]] hatte an der Seite der Marschallin das Geschehen verfolgt. 'Welch tollkühnes Vorhaben', dachte er bei sich. Das hätte er der hübschen Grafentochter nicht zugetraut. Es gab wohl noch so einiges im Lande jenseits des Yaquirs, das er unterschätzte. Bestimmt war es ratsam, sollten Domna Romina und Dom León unerwarteterweise lebendig ins Heerlager zurückkehren, die Befehlshaberin milde zu stimmen.
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===Auf den Mauern Dâls (vormittags)===
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]


Die Bogenschützen auf den Mauern erachteten die Reiterin auf Grund ihrer exponierten Lage als das einfachere Ziel und vermuteten durch ihre Erscheinung, eine Adlige, eventuell sogar einen Kommandeur, der, wenn ausgeschaltet, den Sturm vielleicht in Chaos und zum Abbruch zwingen würde. Der Pfeilhagel jedoch kannte solche bevorzugten Ziele nicht, er verrichtete sein Werk ohne Standesdenken und so fielen einige Streiter, bevor die Leitern an den Mauern waren. Novadische Befehle wurden gebrüllt, als die Schützen auf den Mauern, sofern diese nicht in Deckung gezwungen oder tot durch den vorherigen Rotzenbeschuss, beseite traten und ein Kessel an die Zinnen getragen wurde.
Die Bogenschützen auf den Mauern erachteten die Reiterin auf Grund ihrer exponierten Lage als das einfachere Ziel und vermuteten durch ihre Erscheinung, eine Adlige, eventuell sogar einen Kommandeur, der, wenn ausgeschaltet, den Sturm vielleicht in Chaos und zum Abbruch zwingen würde. Der Pfeilhagel jedoch kannte solche bevorzugten Ziele nicht, er verrichtete sein Werk ohne Standesdenken und so fielen einige Streiter, bevor die Leitern an den Mauern waren. Novadische Befehle wurden gebrüllt, als die Schützen auf den Mauern, sofern diese nicht in Deckung gezwungen oder tot durch den vorherigen Rotzenbeschuss, beseite traten und ein Kessel an die Zinnen getragen wurde.


Dom Ferando, welcher eben noch den Vivar obgleich seines Draufgängertums wider die Befehle der Marschallin getadelt hatte und sich anschicken wollte, nach den ersten Mercenarios die Leiter zu erklimmen, weitete seine Augen in Angesicht der Kessel und gab einen lauten Knappen befehl. "Magier, tut Euer Werk!"  
Dom Ferando, welcher eben noch den Vivar obgleich seines Draufgängertums wider die Befehle der Marschallin getadelt hatte und sich anschicken wollte, nach den ersten Mercenarios die Leiter zu erklimmen, weitete seine Augen in Angesicht der Kessel und gab einen lauten, knappen Befehl: "Magier, tut Euer Werk!"  


Bei diesen Worten warf ein etwas in Deckung unter Schilden kauernder Mann mit langem Mantel diesen ab und hervor kam die Gewandung eines Zauberwirkers, der nun mit einem Stab hektisch umherfuchtelte, um dann den Stab gen Kessel zu richten, als dieser gerade dabei war, seinen Inhalt über die erklimmenden Almadaner zu entladen. Im Lärm der Schlacht waren nur die Worte "Ignifaxius Flammenstrahl!" zu vernehmen. Die Feuerlanze schlug in den sich gerade senkenden Kessel und ein Feuerball explodierte. Die Luft erfüllte sich mit dem Geschrei von Kämpfern auf der Mauer und dem Gestank von verbranntem Fleisch, als der Zauber seine Wirkung kundtat.
Bei diesen Worten warf ein etwas in Deckung unter Schilden kauernder Mann mit langem Mantel diesen ab und hervor kam die Gewandung eines Zauberwirkers, der nun mit einem Stab hektisch umherfuchtelte, um dann den Stab gen Kessel zu richten, als dieser gerade dabei war, seinen Inhalt über die erklimmenden Almadaner zu entladen. Im Lärm der Schlacht waren nur die Worte "Ignifaxius Flammenstrahl!" zu vernehmen. Die Feuerlanze schlug in den sich gerade senkenden Kessel und ein Feuerball explodierte. Die Luft erfüllte sich mit dem Geschrei von Kämpfern auf der Mauer und dem Gestank von verbranntem Fleisch, als der Zauber seine Wirkung kundtat.
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Einen Ausfallschritt und die Wucht einer Linksdrehung um die eigene Achse nutzend, wirbelte der Vivar um ihn herum und ließ seinen Linkhanddolch von schräg oben auf den nächsten Novadi niedersausen. Die leicht geschwungene Klinge bohrte sich tief zwischen das wattierte Wams und die lederne Panzerung der linken Schulter. Der Mann schrie vor Schmerz auf. Einem wuchtigen, aber ungezielten Säbelhieb konnte Dom León, noch immer in der Drehbewegung, ausweichen. Schräg hinter seinem Gegner kam er zum Stehen, riss ihm den Dolch aus dem Fleisch, was einen erneuten Schmerzensschrei hervorrief, und gab ihm gleichzeitig einen Tritt in den Allerwertesten, der ihn auf der Dâl zugewandten Seite der Mauer, wo sich - bis auf den Torturm - keine Brüstung befand, in den Abgrund stürzen ließ.
Einen Ausfallschritt und die Wucht einer Linksdrehung um die eigene Achse nutzend, wirbelte der Vivar um ihn herum und ließ seinen Linkhanddolch von schräg oben auf den nächsten Novadi niedersausen. Die leicht geschwungene Klinge bohrte sich tief zwischen das wattierte Wams und die lederne Panzerung der linken Schulter. Der Mann schrie vor Schmerz auf. Einem wuchtigen, aber ungezielten Säbelhieb konnte Dom León, noch immer in der Drehbewegung, ausweichen. Schräg hinter seinem Gegner kam er zum Stehen, riss ihm den Dolch aus dem Fleisch, was einen erneuten Schmerzensschrei hervorrief, und gab ihm gleichzeitig einen Tritt in den Allerwertesten, der ihn auf der Dâl zugewandten Seite der Mauer, wo sich - bis auf den Torturm - keine Brüstung befand, in den Abgrund stürzen ließ.


Dom Ferando und einige der Seinen hatten es weiter links von ihm ebenfalls über die Mauer geschafft und wandten sich dem Eingang des Turmes zu, der von den Novadis verbissen verteidigt wurde. In der anderen Richtung, längs der Mauer, formierten sich die Novadis ebenfalls neu. Gerade wollte er sich einem bärtigen Säbelfechter zuwenden, der über die Mauer hinweg auf ihn zugestürmt kam, da entdeckte er zwischen den Zinnen zwei nur zu bekannte Gesichter und blieb erstarrt stehen: "Domna Romina! Und Zaida! Was, bei [[San Baccio]], macht ''Ihr'' hier mit Eurer Knappin, Comtessa?"
Dom Ferando und einige der Seinen hatten es weiter links von ihm ebenfalls über die Mauer geschafft und wandten sich dem Eingang des Turmes zu, der von den Novadis verbissen verteidigt wurde. In der anderen Richtung, längs der Mauer, formierten sich die Novadis ebenfalls neu. Gerade wollte er sich einem bärtigen Säbelfechter zuwenden, der über die Mauer hinweg auf ihn zugestürmt kam, da entdeckte er zwischen den Zinnen zwei nur zu bekannte Gesichter und blieb erstarrt stehen: "Domna Romina! Und Zaida! Was, bei [[Alonso (Heiliger)|San Baccio]], macht ''Ihr'' hier mit Eurer Knappin, Comtessa?"


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"Amateure!"
"Amateure!"


Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  
Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  


Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte rahjawärtige Brindâler Tor angreifen.
Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schließlich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte rahjawärtige Brindâler Tor angreifen.


Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Dutzend Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Brindâler Tor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren.
Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Dutzend Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Brindâler Tor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren.
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Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Straße entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen ließ.
Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Straße entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen ließ.


Allerdings ließen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Grossteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.
Allerdings ließen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Großteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.


Fünf bis sechs Schritt vor dem Tor – ausser Reichweite von jedem über die Zinnen gekippten Stein oder siedender Flüssigkeit – kam die Horasische Formation zum Stehen und Sturmschilde wurde über die Köpfe gehalten, während sich die Stimmung hinter dem Schutzwall von disziplinierter Konzentration plötzlich zu Angespanntheit wandelte. Colmar wandte sich einem seiner Begleiter zu, der im Gegensatz zu seinen mit Platte, Kürass und Sturmhauben gerüsteten Mitstreitern nur eine einfache thorwalsche Krötenhaut trug:
Fünf bis sechs Schritt vor dem Tor – außer Reichweite von jedem über die Zinnen gekippten Stein oder siedender Flüssigkeit – kam die horasische Formation zum Stehen und Sturmschilde wurden über die Köpfe gehalten, während sich die Stimmung hinter dem Schutzwall von disziplinierter Konzentration plötzlich zu Angespanntheit wandelte. Colmar wandte sich einem seiner Begleiter zu, der im Gegensatz zu seinen mit Platte, Kürass und Sturmhauben gerüsteten Mitstreitern nur eine einfache thorwalsche Krötenhaut trug:


"Dein Auftritt, mein Freund!"
"Dein Auftritt, mein Freund!"
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Romina schnaufte gut hörbar, parierte einen auf sie eindringenden Wüstenkrieger und blockierte sein Krummschwert, derweil ihre Knappin an ihr vorbei nach der Leiste des Mannes stach. Dieser schrie auf und sank auf ein Knie. "Ich bin die Drittgeborene und die Tugenden des Parlierens und Verführens wurden frühzeitig von meinen Schwestern besetzt." Sie trat dem Mann vor sich die Waffe aus der Hand.  
Romina schnaufte gut hörbar, parierte einen auf sie eindringenden Wüstenkrieger und blockierte sein Krummschwert, derweil ihre Knappin an ihr vorbei nach der Leiste des Mannes stach. Dieser schrie auf und sank auf ein Knie. "Ich bin die Drittgeborene und die Tugenden des Parlierens und Verführens wurden frühzeitig von meinen Schwestern besetzt." Sie trat dem Mann vor sich die Waffe aus der Hand.  


"Mir blieb nur die Nadel oder das Schwert." Der Novad fluchte gotteslästerlich, spuckte sie an und zog einen Dolch. "Verzeiht, dass ich Euch enttäuscht habe, indem ich letzteres wählte." Wütend schlug sie auf den Knienden ein. »Bestimmt wäre ich im Katzenwald mit einer Sticknadel noch erfolgreicher gewesen.«   
"Mir blieb nur die Nadel oder das Schwert." Der Novad fluchte gotteslästerlich, spuckte sie an und zog einen Dolch. "Verzeiht, dass ich Euch enttäuscht habe, indem ich letzteres wählte." Wütend schlug sie auf den Knienden ein. »Bestimmt wäre ich im [[Katzenwald]] mit einer Sticknadel noch erfolgreicher gewesen.«   


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Die [[Sturmfalken]] des Cronvogts [[Boraccio D'Altea]] und die [[Almadaner Hakenspieße]] hingegen folgten den verbliebenen drei Bannern der 'Cavallieri' Colmar Luntfelds, die in geordneter Formation gegen das nun gezwungene Brindâler Tor vorrückten. Die Reiterei, von geringem Nutzen innerhalb der Stadtmauern, blieb vorerst auf den Flanken der Aufstellung.
Die [[Sturmfalken]] des Cronvogts [[Boraccio D'Altea]] und die [[Almadaner Hakenspieße]] hingegen folgten den verbliebenen drei Bannern der 'Cavallieri' Colmar Luntfelds, die in geordneter Formation gegen das nun gezwungene Brindâler Tor vorrückten. Die Reiterei, von geringem Nutzen innerhalb der Stadtmauern, blieb vorerst auf den Flanken der Aufstellung.


Auch die novadischen Reiter waren in ihrer Kavalkade von Luntfelds Mercenarios auf brutale und - nach Ansicht des Vivar - höchst ehrlose Weise vor erst angehalten worden. Dennoch hatten einige ihrer Dschadras ihr Ziel gefunden und staken nun aus horasischen Leibern. Um ihren Sturmritt gebracht, hatten die Reiter ihre Krummsäbel gezückt und sich in erbitterte Gefechte Frau-gegen-Mann mit den Mercenarios gestürzt. Noch war das Brindâler Tor nicht gesichert.
Auch die novadischen Reiter waren in ihrer Kavalkade von Luntfelds Mercenarios auf brutale und - nach Ansicht des Vivar - höchst ehrlose Weise vorerst angehalten worden. Dennoch hatten einige ihrer Dschadras ihr Ziel gefunden und staken nun aus horasischen Leibern. Um ihren Sturmritt gebracht, hatten die Reiter ihre Krummsäbel gezückt und sich in erbitterte Gefechte Frau-gegen-Mann mit den Mercenarios gestürzt. Noch war das Brindâler Tor nicht gesichert.


Dom León wandte den Blick und wies auf heranrückenden Truppen vor der Stadt. "Sieh, Leonora, dort kommt der Reichsedle [[Angrond von Freiwald]] herangeritten, der die Waffenknechte des Grafen von Yaquirtal anführt! Wer ist der Graf von Yaquirtal?"
Dom León wandte den Blick und wies auf heranrückenden Truppen vor der Stadt. "Sieh, Leonora, dort kommt der Reichsedle [[Angrond von Freiwald]] herangeritten, der die Waffenknechte des Grafen von Yaquirtal anführt! Wer ist der Graf von Yaquirtal?"
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Leonora verzog unwillig das Gesicht. Selbst mitten in einer Schlacht musste sie die Familienverhältnisse Almadas lernen? "Der Graf von Yaquirtal ist Dom Gendahar aus dem älteren Hause derer von Streitzig. Er ist der Sohn des verstorbenen Grafen [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Praiodar]] und der Vater von Domnito [[Valdemoro von Streitzig-Madjani]]", gab sie wieder, was sie von [[Ugolino Gualdini]], dem alten Castellan auf [[Castillo Chellara]], gelernt hatte.
Leonora verzog unwillig das Gesicht. Selbst mitten in einer Schlacht musste sie die Familienverhältnisse Almadas lernen? "Der Graf von Yaquirtal ist Dom Gendahar aus dem älteren Hause derer von Streitzig. Er ist der Sohn des verstorbenen Grafen [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Praiodar]] und der Vater von Domnito [[Valdemoro von Streitzig-Madjani]]", gab sie wieder, was sie von [[Ugolino Gualdini]], dem alten Castellan auf [[Castillo Chellara]], gelernt hatte.


"Ganz richtig, Leonora, und dazu ist er der Oheim unserer hochverehrten Comtessa", erwiderte der Vivar mit einem Seitenblick auf Domna Romina. "Dom Angrond wiederum ist der Administrador seiner Ländereien im Thangolforst. Offensichtlich hat der Graf ihm seinen Verrat vor vielen Jahren verziehen und den Zwist mit ihm begraben. Vielleicht konnte er auch nicht anders, weil Dom Angrond für seine Rohajatreue heldenhaft in Al'Muktur gedarbt hat."
"Ganz richtig, Leonora, und dazu ist er der Oheim unserer hochverehrten Comtessa", erwiderte der Vivar mit einem Seitenblick auf Domna Romina. "Dom Angrond wiederum ist der Administrador seiner Ländereien im Thangolforst. Offensichtlich hat der Graf ihm seinen Verrat vor vielen Jahren verziehen und den Zwist mit ihm begraben. Vielleicht konnte er auch nicht anders, weil Dom Angrond für seine Rohajatreue heldenhaft in [[Kerker von Al'Muktur|Al'Muktur]] gedarbt hat."


Der Vivar drehte sich zu Dom Ferando und zu Domna Romina um und sagte: "Gewiss bringt uns Dom Angrond neue Befehle von der Marschallin. Wollen wir hinabsteigen und ihn begrüßen? Gebt Acht, die Stufen sind noch glitschig!" Er verneigte sich leicht und hob die Hand, um sie Domna Romina galant als Stütze anzubieten.
Der Vivar drehte sich zu Dom Ferando und zu Domna Romina um und sagte: "Gewiss bringt uns Dom Angrond neue Befehle von der Marschallin. Wollen wir hinabsteigen und ihn begrüßen? Gebt Acht, die Stufen sind noch glitschig!" Er verneigte sich leicht und hob die Hand, um sie Domna Romina galant als Stütze anzubieten.