Ginesillo Ragather: Unterschied zwischen den Versionen
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Dom '''Ginesillo Amado Ragather''' ist ein ehemaliger Autor der Journaille [[Yaquirblick]], der neben alltäglichen Nachrichten aus [[Ragatien]] vor allem für [[:gar:Kaiserstadt Gareth|gareth]]-kritische Texte verantwortlich zeichnte. Derzeit | Dom '''Ginesillo Amado Ragather''' ist ein ehemaliger Autor der Journaille [[Yaquirblick]], der neben alltäglichen Nachrichten aus [[Ragatien]] vor allem für [[:gar:Kaiserstadt Gareth|gareth]]-kritische Texte verantwortlich zeichnte. Derzeit hält er sich in [[:lfwiki:Unterfels|Unterfels]] auf, wo er insgeheim das Skandal-Flugblatt ''[[La Vanguardia.]]'' herausgibt. | ||
==Erscheinung== | ==Erscheinung== | ||
Klein von Wuchs und eher schlaff in Sachen Statur, fällt es den meisten Zeitgenossen nicht allzu schwer, den ewig mit von Tinte und Druckerschwärze beschmutzten Händen herumlaufenden Schreiberling zu erkennen. Die eher ungesunde denn vornehme Blässe verraten ihn als jemanden, der seine Zeit mehrheitlich in geschlossenen Räumen verbringt, und die zumeist schlecht sitzende, eher wahllos zusammen gestellte und erschreckend biedere Kleidung und die desöfteren wirren und zerzausten langen Haare, in deren Schwarz sich bereits zahlreiches Grau mischt, entlarven den nächtelang über Texten brütenden Autor. Die häufig rot unterlaufenen, aber wach umher blickenden Augen könnten freilich auch von einer durchzechten Nacht oder den ewigen Erkältungen stammen, die den armen Dom Ginesillo spätestens zu Beginn der [[Tristeza]] plagen, weshalb man ihn in dieser Jahreszeit auch selten ohne Schnupftuch sieht. | Klein von Wuchs und eher schlaff in Sachen Statur, fällt es den meisten Zeitgenossen nicht allzu schwer, den ewig mit von Tinte und Druckerschwärze beschmutzten Händen herumlaufenden Schreiberling zu erkennen. Die eher ungesunde denn vornehme Blässe verraten ihn als jemanden, der seine Zeit mehrheitlich in geschlossenen Räumen verbringt, und die zumeist schlecht sitzende, eher wahllos zusammen gestellte und erschreckend biedere Kleidung und die desöfteren wirren und zerzausten langen Haare, in deren Schwarz sich bereits zahlreiches Grau mischt, entlarven den nächtelang über Texten brütenden Autor. Die häufig rot unterlaufenen, aber wach umher blickenden Augen könnten freilich auch von einer durchzechten Nacht oder den ewigen Erkältungen stammen, die den armen Dom Ginesillo spätestens zu Beginn der [[Tristeza]] plagen, weshalb man ihn in dieser Jahreszeit auch selten ohne Schnupftuch sieht. | ||
Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht | Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, hier einen leichten Gegner vorzufinden, falls dieser sich entschließen sollte echte oder eingebildete Beleidigungen der Ehre [[Königreich Almada|Almadas]] nicht nur mit der Feder, sondern auch mit dem schmucklosen Degen an seiner Seite zu beantworten. | ||
==Curriculum Vitae== | ==Curriculum Vitae== | ||
Geboren in [[Ragath]], blieb dem kleinen Ginesillo ob seiner schwachen Gesundheit und des verkrüppelten Beines bereits früh wenig anderes übrig, als sich in die Bücher zu flüchten. Inspiriert von den Helden aus Sagen und Legenden der Vorzeit und den Großen der [[Geschichte|almadanischen Geschichte]], schwang er früh große Reden insbesondere über die [[Das Eslamidische Zeitalter - Aufstieg und Fall des Hauses Almada|Zeit der Eslamiden]]. Und obgleich er in den Raufereien zumeist den Kürzeren zog, zeichnete sich alsbald eine gewisse Impulsivität und Streitlust ab, sobald es um derlei Themen ging. Insbesondere mit den Kindern Hinzugezogener, vor allem aber mit jenen auf der Durchreise befindlicher Fuhrleute und Krämer geriet er häufig aneinander, selbst wenn es um das von ihm eigentlich wenig geliebte (und heute als Zeitvertreib des Pöbels verachtete) [[:avwik:Imman|Imman]] ging. Aber wehe jemand wagte zu behaupten, es gäbe eine bessere Mannschaft als die [[Skorpion Punin|Skorpione]], selbst wenn diese gerade mit einer Niederlage im Gepäck heimgekehrt waren. | Geboren in [[Ragath]], blieb dem kleinen Ginesillo ob seiner schwachen Gesundheit und des verkrüppelten Beines bereits früh wenig anderes übrig, als sich in die Bücher zu flüchten. Inspiriert von den Helden aus Sagen und Legenden der Vorzeit und den Großen der [[Geschichte|almadanischen Geschichte]], schwang er früh große Reden insbesondere über die [[Das Eslamidische Zeitalter - Aufstieg und Fall des Hauses Almada|Zeit der Eslamiden]]. Und obgleich er in den Raufereien zumeist den Kürzeren zog, zeichnete sich alsbald eine gewisse Impulsivität und Streitlust ab, sobald es um derlei Themen ging. Insbesondere mit den Kindern Hinzugezogener, vor allem aber mit jenen auf der Durchreise befindlicher Fuhrleute und Krämer geriet er häufig aneinander, selbst wenn es um das von ihm eigentlich wenig geliebte (und heute als Zeitvertreib des Pöbels verachtete) [[:avwik:Imman|Imman]] ging. Aber wehe jemand wagte zu behaupten, es gäbe eine bessere Mannschaft als die [[Skorpion Punin|Skorpione]], selbst wenn diese gerade mit einer Niederlage im Gepäck heimgekehrt waren. | ||
Bevor der in Wort und Schrift Begabte jedoch seine Passion zur Profession machen | Bevor der in Wort und Schrift Begabte jedoch seine Passion zur Profession machen konnte, galt es zunächst die Sporen, oder besser: die Federkiele als Lehrling im Druckhaus ''[[Familia Sfandini|Sfandini Erben & Cie.]]'' zu verdienen. Es folgten einige Jahre als Laufbursche anderer Artikelschreiber, in welchen er sich eher schlecht als recht Gelegenheitsautor über Wasser hielt - aus jener schwierigen Zeit stammt seine Vorliebe für den übermäßigen Genuss billigen Weines - ehe sich [[Bodar Sfandini]] seines ehemaligen Mitarbeiters erinnerte, und ihm eine Stellung beim [[Yaquirblick]] verschaffte. | ||
Zunächst war Dom Ginesillo vor allem für Lokales und Neuigkeiten aus seiner ragatischen Heimat zuständig, doch zeigte sich rasch, dass der aufstrebende Dom Bodar sich nicht ganz zufällig für ihn stark gemacht hatte. In gleichem Maße wie nach dem Tode [[:gar:Reto von Gareth|Kaiser Retos]] die Macht der Zentralgewalt schwand, wurden Teile der ohnehin selbstbewussten almadanischen [[Nobleza]] aufmüpfiger, und zeitgleich mit den beginnenden Umtrieben des Geheimbundes der [[Hüter des Almadin]] (dem auch [[Tiftal ui Stepahan]], der Schriftleiter des Yaquirblickes angehört) begannen sich auch Dom Ginesillos Texte mehr und mehr mit Politik zu beschäftigen. Waren die anti-garethischen Töne zunächst noch vorsichtig und fein hinter Zweideutigkeiten verborgen, wurden die Tiraden mit den zunehmenden Erfolgen der Almadinhüter immer offener ebenso wie die Unterstützung für [[Selindian Hal von Gareth|Selindian Hal]]. | Zunächst war Dom Ginesillo vor allem für Lokales und Neuigkeiten aus seiner ragatischen Heimat zuständig, doch zeigte sich rasch, dass der aufstrebende Dom Bodar sich nicht ganz zufällig für ihn stark gemacht hatte. In gleichem Maße wie nach dem Tode [[:gar:Reto von Gareth|Kaiser Retos]] die Macht der Zentralgewalt schwand, wurden Teile der ohnehin selbstbewussten almadanischen [[Nobleza]] aufmüpfiger, und zeitgleich mit den beginnenden Umtrieben des Geheimbundes der [[Hüter des Almadin]] (dem auch [[Tiftal ui Stepahan]], der Schriftleiter des Yaquirblickes angehört) begannen sich auch Dom Ginesillos Texte mehr und mehr mit Politik zu beschäftigen. Waren die anti-garethischen Töne zunächst noch vorsichtig und fein hinter Zweideutigkeiten verborgen, wurden die Tiraden mit den zunehmenden Erfolgen der Almadinhüter immer offener ebenso wie die Unterstützung für [[Selindian Hal von Gareth|Selindian Hal]]. | ||
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Als dieser sich freilich mehr und mehr als kaiserlicher Tyrann entpuppte, konzentrierte sich der immer häufiger betrunkene Schreiberling auf die Kritik an Gareth und der [[:gar:Rohaja von Gareth|Kaiserin]], schließlich bedeutete das Scheitern Selindians in seinen Augen noch lange nicht den Verzicht auf Unabhängigkeit oder zumindest einen almadanischen Regenten. Nach dem endgültigen Fall des Mondenkaisers und der ungewissen Zukunft des Yaquirblickes hinterließ Ginesillo Ragather in den Redaktionsräumen seine schriftliche Kündigung, da er wohl nicht darauf warten wollte, wie das Urteil der Kaiserin oder des [[Gwain von Harmamund|neuen Fürsten]] über seine Texte wohl ausfallen würde. | Als dieser sich freilich mehr und mehr als kaiserlicher Tyrann entpuppte, konzentrierte sich der immer häufiger betrunkene Schreiberling auf die Kritik an Gareth und der [[:gar:Rohaja von Gareth|Kaiserin]], schließlich bedeutete das Scheitern Selindians in seinen Augen noch lange nicht den Verzicht auf Unabhängigkeit oder zumindest einen almadanischen Regenten. Nach dem endgültigen Fall des Mondenkaisers und der ungewissen Zukunft des Yaquirblickes hinterließ Ginesillo Ragather in den Redaktionsräumen seine schriftliche Kündigung, da er wohl nicht darauf warten wollte, wie das Urteil der Kaiserin oder des [[Gwain von Harmamund|neuen Fürsten]] über seine Texte wohl ausfallen würde. | ||
Nachdem man ihn noch einige Wochen in zunehmend verwahrlostem Zustand in Ragaths Tavernen antraf, nahm sich schließlich [[Hernán von Aranjuez]] seiner an. Der traditionalistisch gesinnte Baron war mit manchem im Fürstentum unzufrieden, sodass es ihm recht gelegen kam, den Pamphletisten unter seine Fittiche nehmen zu können. Dieser wiederum verfügte nicht nur wieder über ein regelmäßiges Auskommen, sondern viel wichtiger wieder über die Möglichkeit seine Tiraden nunmehr beinahe ungehemmt verbreiten zu können. Zu diesem Zwecke wurde ihm in einem unterfelser Keller eigens eine kleine Druckerei eingerichtet, wo der ''Maestro'' in seinen nüchternen Momenten vom Schreiben über den Satz bis hin zum endgültigen Druck von ''La Vanguardia.'' alles selbst übernimmt. | |||
So entstehen seit geraumer Zeit Texte die von einer romantisierten Vorstellung von Almada bis hin zu skandalösen Beschimpfungen gewisser Personen(kreise) reichen, und sich bevorzugt gegen alles (vermeintlich) Nicht-Almadanische wenden. Bewusst lässt es der [[Baronie Dubios|Baron von Dubios]] zu, dass hierbei auch gegen ihn und seinesgleichen gewettert wird, vermutet man die Urheber und Hintermänner so doch eher im Dunstkreis der ultra-traditionalistischen [[Hüter des Almadin|Almadinhüter]]. Ginesillo Ragather wiederum wacht eifersüchtig darüber, dass sein ''Padrón'' auch ja keines seiner Werke unterschlägt, und verfolgt aufmerksam die Reaktionen die Reaktionen auf seine Ergüsse in Gazetten und bei Reisenden. | |||
==Charakter== | ==Charakter== | ||
Ginesillo Ragather ist ein Almadaner mit Leib und Seele, und immer bereit sich mit Wort und Feder (doch trotz des stets mitgeführten Degens nicht zwingend mit dem Schwerte, egal wie oft er feststellt, dass nun nichts anderes übrig bliebe, als sich zu schlagen) für seine Heimat einzusetzen. Ohnehin von streitbarem Geiste, ist er in der Öffentlichkeit meist übernächtigt oder angetrunken - häufig beides - anzutreffen, und nur allzu gerne bereit seine geringe Meinung über Gareth, Garetien und überhaupt die nördlichen Provinzen mitsamt ihrer Bewohner und Potentaten mit allen zu teilen, die es hören wollen. Und hin und wieder auch mit jenen, die dies nicht tun. | Ginesillo Ragather ist ein Almadaner mit Leib und Seele, und immer bereit sich mit Wort und Feder (doch trotz des stets mitgeführten Degens nicht zwingend mit dem Schwerte, egal wie oft er feststellt, dass nun nichts anderes übrig bliebe, als sich zu schlagen) für seine Heimat einzusetzen. Ohnehin von streitbarem Geiste, ist er in der Öffentlichkeit meist übernächtigt oder angetrunken - häufig beides - anzutreffen, und nur allzu gerne bereit seine geringe Meinung über Gareth, Garetien und überhaupt die nördlichen Provinzen mitsamt ihrer Bewohner und Potentaten, aber auch hinsichtlich der ''"Liebfelder"'' oder der ''"Sandfresser"'' und ''"Wickelköpfe"'' mit allen zu teilen, die es hören wollen. Und hin und wieder auch mit jenen, die dies nicht tun. | ||
Dass er selbst nicht unbedingt dem Ebenbild eines Almadaners entspricht, macht ihm dabei durchaus zu schaffen, lässt ihn aber schlussendlich nur noch leidenschaftlicher schwadronieren. Überhaupt überspielt er gerne eigene Schwächen wie seine schwache Gesundheit oder das an Zwangsstörungen grenzende Waschen, Reiben und Abwischen der ewig geschwärzen Finger gerne mit großen Reden und kühnen Texten, fühlt er sich seinen Mitmenschen doch hierbei überlegen. Dabei ist er durchaus ein profunder Kenner seiner Zeitgenossen, was ihm insbesondere dann zu Gute kommt, wenn er sie pointiert bis beleidigend aufs Korn nimmt, bevorzugt natürlich in schriftlicher Form. | Dass er selbst nicht unbedingt dem Ebenbild eines Almadaners entspricht, macht ihm dabei durchaus zu schaffen, lässt ihn aber schlussendlich nur noch leidenschaftlicher schwadronieren. Überhaupt überspielt er gerne eigene Schwächen wie seine schwache Gesundheit oder das an Zwangsstörungen grenzende Waschen, Reiben und Abwischen der ewig geschwärzen Finger gerne mit großen Reden und kühnen Texten, fühlt er sich seinen Mitmenschen doch hierbei überlegen. Dabei ist er durchaus ein profunder Kenner seiner Zeitgenossen, was ihm insbesondere dann zu Gute kommt, wenn er sie pointiert bis beleidigend aufs Korn nimmt, bevorzugt natürlich in schriftlicher Form. | ||
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Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 21:22 Uhr
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Dom Ginesillo Amado Ragather ist ein ehemaliger Autor der Journaille Yaquirblick, der neben alltäglichen Nachrichten aus Ragatien vor allem für gareth-kritische Texte verantwortlich zeichnte. Derzeit hält er sich in Unterfels auf, wo er insgeheim das Skandal-Flugblatt La Vanguardia. herausgibt.
Erscheinung[Quelltext bearbeiten]
Klein von Wuchs und eher schlaff in Sachen Statur, fällt es den meisten Zeitgenossen nicht allzu schwer, den ewig mit von Tinte und Druckerschwärze beschmutzten Händen herumlaufenden Schreiberling zu erkennen. Die eher ungesunde denn vornehme Blässe verraten ihn als jemanden, der seine Zeit mehrheitlich in geschlossenen Räumen verbringt, und die zumeist schlecht sitzende, eher wahllos zusammen gestellte und erschreckend biedere Kleidung und die desöfteren wirren und zerzausten langen Haare, in deren Schwarz sich bereits zahlreiches Grau mischt, entlarven den nächtelang über Texten brütenden Autor. Die häufig rot unterlaufenen, aber wach umher blickenden Augen könnten freilich auch von einer durchzechten Nacht oder den ewigen Erkältungen stammen, die den armen Dom Ginesillo spätestens zu Beginn der Tristeza plagen, weshalb man ihn in dieser Jahreszeit auch selten ohne Schnupftuch sieht.
Doch obgleich ihn neben der kränklichen Konstitution auch das Hinken eines von Geburt an verkrüppelten Beines behindert, ist der kleine Ragatier erstaunlich flink zu Fuß, sodass nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, hier einen leichten Gegner vorzufinden, falls dieser sich entschließen sollte echte oder eingebildete Beleidigungen der Ehre Almadas nicht nur mit der Feder, sondern auch mit dem schmucklosen Degen an seiner Seite zu beantworten.
Curriculum Vitae[Quelltext bearbeiten]
Geboren in Ragath, blieb dem kleinen Ginesillo ob seiner schwachen Gesundheit und des verkrüppelten Beines bereits früh wenig anderes übrig, als sich in die Bücher zu flüchten. Inspiriert von den Helden aus Sagen und Legenden der Vorzeit und den Großen der almadanischen Geschichte, schwang er früh große Reden insbesondere über die Zeit der Eslamiden. Und obgleich er in den Raufereien zumeist den Kürzeren zog, zeichnete sich alsbald eine gewisse Impulsivität und Streitlust ab, sobald es um derlei Themen ging. Insbesondere mit den Kindern Hinzugezogener, vor allem aber mit jenen auf der Durchreise befindlicher Fuhrleute und Krämer geriet er häufig aneinander, selbst wenn es um das von ihm eigentlich wenig geliebte (und heute als Zeitvertreib des Pöbels verachtete) Imman ging. Aber wehe jemand wagte zu behaupten, es gäbe eine bessere Mannschaft als die Skorpione, selbst wenn diese gerade mit einer Niederlage im Gepäck heimgekehrt waren.
Bevor der in Wort und Schrift Begabte jedoch seine Passion zur Profession machen konnte, galt es zunächst die Sporen, oder besser: die Federkiele als Lehrling im Druckhaus Sfandini Erben & Cie. zu verdienen. Es folgten einige Jahre als Laufbursche anderer Artikelschreiber, in welchen er sich eher schlecht als recht Gelegenheitsautor über Wasser hielt - aus jener schwierigen Zeit stammt seine Vorliebe für den übermäßigen Genuss billigen Weines - ehe sich Bodar Sfandini seines ehemaligen Mitarbeiters erinnerte, und ihm eine Stellung beim Yaquirblick verschaffte.
Zunächst war Dom Ginesillo vor allem für Lokales und Neuigkeiten aus seiner ragatischen Heimat zuständig, doch zeigte sich rasch, dass der aufstrebende Dom Bodar sich nicht ganz zufällig für ihn stark gemacht hatte. In gleichem Maße wie nach dem Tode Kaiser Retos die Macht der Zentralgewalt schwand, wurden Teile der ohnehin selbstbewussten almadanischen Nobleza aufmüpfiger, und zeitgleich mit den beginnenden Umtrieben des Geheimbundes der Hüter des Almadin (dem auch Tiftal ui Stepahan, der Schriftleiter des Yaquirblickes angehört) begannen sich auch Dom Ginesillos Texte mehr und mehr mit Politik zu beschäftigen. Waren die anti-garethischen Töne zunächst noch vorsichtig und fein hinter Zweideutigkeiten verborgen, wurden die Tiraden mit den zunehmenden Erfolgen der Almadinhüter immer offener ebenso wie die Unterstützung für Selindian Hal.
Als dieser sich freilich mehr und mehr als kaiserlicher Tyrann entpuppte, konzentrierte sich der immer häufiger betrunkene Schreiberling auf die Kritik an Gareth und der Kaiserin, schließlich bedeutete das Scheitern Selindians in seinen Augen noch lange nicht den Verzicht auf Unabhängigkeit oder zumindest einen almadanischen Regenten. Nach dem endgültigen Fall des Mondenkaisers und der ungewissen Zukunft des Yaquirblickes hinterließ Ginesillo Ragather in den Redaktionsräumen seine schriftliche Kündigung, da er wohl nicht darauf warten wollte, wie das Urteil der Kaiserin oder des neuen Fürsten über seine Texte wohl ausfallen würde.
Nachdem man ihn noch einige Wochen in zunehmend verwahrlostem Zustand in Ragaths Tavernen antraf, nahm sich schließlich Hernán von Aranjuez seiner an. Der traditionalistisch gesinnte Baron war mit manchem im Fürstentum unzufrieden, sodass es ihm recht gelegen kam, den Pamphletisten unter seine Fittiche nehmen zu können. Dieser wiederum verfügte nicht nur wieder über ein regelmäßiges Auskommen, sondern viel wichtiger wieder über die Möglichkeit seine Tiraden nunmehr beinahe ungehemmt verbreiten zu können. Zu diesem Zwecke wurde ihm in einem unterfelser Keller eigens eine kleine Druckerei eingerichtet, wo der Maestro in seinen nüchternen Momenten vom Schreiben über den Satz bis hin zum endgültigen Druck von La Vanguardia. alles selbst übernimmt.
So entstehen seit geraumer Zeit Texte die von einer romantisierten Vorstellung von Almada bis hin zu skandalösen Beschimpfungen gewisser Personen(kreise) reichen, und sich bevorzugt gegen alles (vermeintlich) Nicht-Almadanische wenden. Bewusst lässt es der Baron von Dubios zu, dass hierbei auch gegen ihn und seinesgleichen gewettert wird, vermutet man die Urheber und Hintermänner so doch eher im Dunstkreis der ultra-traditionalistischen Almadinhüter. Ginesillo Ragather wiederum wacht eifersüchtig darüber, dass sein Padrón auch ja keines seiner Werke unterschlägt, und verfolgt aufmerksam die Reaktionen die Reaktionen auf seine Ergüsse in Gazetten und bei Reisenden.
Charakter[Quelltext bearbeiten]
Ginesillo Ragather ist ein Almadaner mit Leib und Seele, und immer bereit sich mit Wort und Feder (doch trotz des stets mitgeführten Degens nicht zwingend mit dem Schwerte, egal wie oft er feststellt, dass nun nichts anderes übrig bliebe, als sich zu schlagen) für seine Heimat einzusetzen. Ohnehin von streitbarem Geiste, ist er in der Öffentlichkeit meist übernächtigt oder angetrunken - häufig beides - anzutreffen, und nur allzu gerne bereit seine geringe Meinung über Gareth, Garetien und überhaupt die nördlichen Provinzen mitsamt ihrer Bewohner und Potentaten, aber auch hinsichtlich der "Liebfelder" oder der "Sandfresser" und "Wickelköpfe" mit allen zu teilen, die es hören wollen. Und hin und wieder auch mit jenen, die dies nicht tun.
Dass er selbst nicht unbedingt dem Ebenbild eines Almadaners entspricht, macht ihm dabei durchaus zu schaffen, lässt ihn aber schlussendlich nur noch leidenschaftlicher schwadronieren. Überhaupt überspielt er gerne eigene Schwächen wie seine schwache Gesundheit oder das an Zwangsstörungen grenzende Waschen, Reiben und Abwischen der ewig geschwärzen Finger gerne mit großen Reden und kühnen Texten, fühlt er sich seinen Mitmenschen doch hierbei überlegen. Dabei ist er durchaus ein profunder Kenner seiner Zeitgenossen, was ihm insbesondere dann zu Gute kommt, wenn er sie pointiert bis beleidigend aufs Korn nimmt, bevorzugt natürlich in schriftlicher Form.