Junkergut Tyras: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der Weiler Tyras ===
=== Der Weiler Tyras ===
Das Dorf Tyras erreicht man über eine von Zypressen gesäumte Straße, die von der Reichsstraße abzweigt und an von Ochsen betriebenen Ölpressen und Kornmahlwerken vorbei führt. Nach wenigen hundert Schritt kommt man in einen Weiler, der aus etwa zwei Dutzend und im sogenannten ''Weißen Ragatien'' natürlich weiß getünchter Häuser besteht. Diese gruppieren sich um einen zentralen Dorfplatz, der von mächtigen Platanen beschattet und von dem mit Geronsblut geschmückten Brunnen geziert wird. An diesem Platz, dem ''Campo del Toro'', liegen auch der schmucke Rahja-Schrein (der den einfachen, uralten, brachliegenden Peraine-Tempel am überragt), das Gasthaus ''Zum Schwarzen Hengst'' (das letzte Wort ist vor langer Zeit übermalt worden) sowie die Taberna ''El Calor Tórrido'' (die Gluthitze), die auch von den Einheimischen gern besucht wird. Freudige Zurufe auf dem Felde wie "Wir treffen uns später in der Gluthitze!" mögen den hitzegeplagten Reisenden durchaus befremden.  
Das Dorf Tyras erreicht man über eine von Zypressen gesäumte Straße, die von der Reichsstraße abzweigt und an von Ochsen betriebenen Ölpressen und Kornmahlwerken vorbei führt. Nach wenigen hundert Schritt kommt man in einen Weiler, der aus etwa zwei Dutzend und im sogenannten ''Weißen Ragatien'' natürlich weiß getünchter Häuser besteht. Diese gruppieren sich um einen zentralen Dorfplatz, der von mächtigen Platanen beschattet und von dem mit Geronsblut geschmückten Brunnen geziert wird. An diesem Platz, dem ''Campo del Toro'', liegen auch der schmucke Rahja-Schrein (der den einfachen, uralten, brachliegenden Peraine-Schreib am überragt), das Gasthaus ''Zum Schwarzen Hengst'' (das letzte Wort ist vor langer Zeit übermalt worden) sowie die Taberna ''El Calor Tórrido'' (die Gluthitze), die auch von den Einheimischen gern besucht wird. Freudige Zurufe auf dem Felde wie "Wir treffen uns später in der Gluthitze!" mögen den hitzegeplagten Reisenden durchaus befremden.  


Der ''Krämerladen'' der Familia Inglas, in dem allerlei Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens gehandelt werden, liegt in einer Seitengasse. Die Häuser der Freien und Handwerker, die direkt am Campo liegen, sind meist in tulamidischer Bauweise mit ummauerten Gärten versehen, während sich zum Dorfrand hin die einfacheren Heime der unfreien Fellachen erstrecken. Die wenigen Landpächter bewohnen kleine Gehöfte außerhalb des Weilers auf dem Pachtgrund.  
Der ''Krämerladen'' der Familia Inglas, in dem allerlei Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens gehandelt werden, liegt in einer Seitengasse. Die Häuser der Freien und Handwerker, die direkt am Campo liegen, sind meist in tulamidischer Bauweise mit ummauerten Gärten versehen, während sich zum Dorfrand hin die einfacheren Heime der unfreien Fellachen erstrecken. Die wenigen Landpächter bewohnen kleine Gehöfte außerhalb des Weilers auf dem Pachtgrund.  

Version vom 9. Dezember 2017, 17:57 Uhr

Junkergut Tyras
Wappen: Dominie-Tyras.jpg
Auf silbernem Grund ein grüner Hügel, darüber der schwarze Stierkopf des Hauses Vascara
Grafschaft: Ragath
Baronie: Dubios
PRA.png Herrschaft: Junker Rasdan di Vascara
TSA.png Einwohner: ca. 700, darunter einige Auelfen
Anteil an Unfreien: ca. 85 %
PRA.png Geltende Rechtsordnung: Ragatisches Grafenrecht
Siedlungen: Tyras (ca. 150-200 Einwohner)
ING.png Castillos: -
RON.png Bewaffnete: ca. ein Dutzend Kämpfer des Junkers
PER.png Landschaften: Tyras liegt in der Baronie Dubios, einer Region, in der die Sommer heiß und die Winter grau sind. Im Nordosten erheben sich sanfte Hügel, die Ausläufer der Dubianer Höhen, die vor allem zum Weinanbau genutzt werden. Am Yaquirufer ernten Auelfen Bausch, während an anderen Stellen und auf dem Fluss Fischerei betrieben wird. Die weiten, fruchtbaren Ebenen dienen hauptsächlich als Weidegrund für die Rinderzucht und als Anbaufläche für Korn, Praiosblumen und Gemüse sowie die wichtigen Obst- und Olivensorten.
FIR.png Forste: kleinere Baumgruppen von Zypressen, Akazien und Goldpinien und lichter Mischwald von Hirschkastanien, Linden, Bosparanien, Zedern, Rotbuchen, Bluthasel sowie Schwarz- und Sicheldorn
EFF.png Gewässer: Die Dominie wird in ihrer Länge vom Yaquirlauf begrenzt, zudem gibt es einige kleinere Speicherseen und Quellbäche in den Hügeln sowie Teiche in der Ebene
AVE.png Verkehrswege: Reichsstraße II von Ragath nach Punin
Besonderheiten: Ein Hügel namens Tayras, auf dem Rahjas Schwarzer Hengst Tharvun erschienen und dereinst auch eine Stute der Vascara begattet haben soll.

Das Junkergut Tyras liegt in der Baronie Baronie Dubios, einem der fruchtbarsten Landstriche Ragatiens. Es ist Erbland des Junkers Rasdan di Vascara.

Derographie

Das Junkergut Tyras in der Baronie Dubios grenzt im Süden direkt an die Baronie Bosquirien. Firunwärts liegt das Landedlengut Quaranca und gen Rahja schließt sich das Junkergut San Everdo an, während die westliche Grenze 'Onkelchen Yaquiro' markiert. Die neben dem Strom wichtigste Lebensader Almadas, die Reichsstraße II, begleitet den Flusslauf in nord-südlicher Richtung und führt aus der Capitale Punin kommend über Tyras, Mandana, den Markt Heldor, Mithras und Ragath ins Königreich Garetien.

Unweit der Reichstraße, wenige Meilen hinter der Grenze zu Bosquirien, liegt das Dorf Tyras, wo der Reisende in einem Gasthaus nächtigen oder in einer Taberna rasten kann. In dem Weiler wohnen auch die meisten der unfreien Fellachen, da es sonst nur noch kleinere Gehöfte gibt.

Beiderseits der Straße breiten sich ausgedehnte Latifundias, auf denen hauptsächlich Korn angebaut wird, und die großen Obst- und einige Olivenhaine aus, bisweilen von kleineren Baumgruppen und lichten Wäldchen durchbrochen. Am Yaquirufer leben einige Auelfensippen, welche die dort reichlich wachsenden Bauschbinsen abernten, aber auch diversen (Kunst-)Handwerken nachgehen.

Im Nord-Osten der Dominie erheben sich die sanften Ausläufer der Dubianer Höhen, die größtenteils zum Weinanbau genutzt werden, während man vor den Hügeln und in der Nähe der Reichsstraße auch die weitläufigen Gebäude und Ställe, Viehweiden und Rosskoppeln der Rinderzucht Tyrana und des Gestüts Vascara findet.

Die von Zypressen gesäumte Via Tyrana führt schließlich hinauf zum Gutshof Al'Tyras. Dieser schmiegt sich in den Hang des höchsten Hügels des Junkerguts, welcher von den Einheimischen Tayras[1] genannt wird und dem die Dominie wohl auch ihren Namen verdankt.

Örtlichkeiten

Der Gutshof Al'Tyras

Der Gutshof Al'Tyras liegt inmitten der tyranischen Weinberge der Dubianer Höhen auf dem Tayras, der höchsten Erhebung in der Dominie. Der Landsitz schmiegt sich sich dort in den Hang des Hügels und bietet einen grandiosen Überblick über das gesamte Junkergut bis zum Yaquir und in die benachbarten Ländereien. Der Gutshof ist hauptsächlich von terassierten Wein- und Obstgärten umgeben, wiewohl gerade an den Nordhängen der Hügellandschaft auch Wildwiesen mit Baum- und Strauchbestand vorkommen, die entweder als Weidegründe für kleine Ziegenherden oder zur Jagd genutzt werden.

Der Junkerssitz umschließt einen großen, gepflasterten Innenhof, auf den man durch eine große Tordurchfahrt gelangt und der von einem Brunnen, Oleander- und Fuchsiasträuchern, Blumenkästen mit leuchtendem Geronsblut, Rankgerüsten mit Goldregen, Kletterrosen oder Spalierobst sowie einer großen und Schatten spendenden Platane geziert wird. Vom Hof führt eine Rampe hinab in große Speichergewölbe, die in den Hügel gebaut wurden und zur kühlen Aufbewahrung der Weinfässer und anderer Lebensmittel dienen.

Der Wohnturm auf der Nord- und das Junkerhaus auf der Westseite bestehen wie die restlichen Wirtschaftsgebäude auf der Süd-, Ost- und Nordseite aus Naturstein und sind innen teilweise mit geweißtem Kalkputz versehen. Südlich schließt sich noch ein Wirtschaftshof an, um den sich einige Ställe für Kleinvieh und Schweine und deren Gehege gruppieren.

Auf der Südwestseite des Junkerhauses wurde eine Pergola angebaut, die von wildem Wein beschattet, in den Sommermonaten ein beliebter Aufenthaltsort der Herrschaft ist. Nach Süden und Westen hin liegt auch der Ziergarten, in dem auf verschiedenen Höhenebenen Wild- und Zuchtrosen, Yasmin, Flammenblumen, Perainenspeer, Ritterstern und Kaiserkrone gedeihen.

An die gekieste, mit Buchsbaum, Purpursalbei, Magnolien und Oleander gezierte Terrasse schließen sich große Teichbecken mit Seerosen und Wasserpfeffer an, die über einen kleinen Wasserfall von einer höher gelegenen Quelle gespeist werden. Diese versorgt auch ein Wasserbassin in einer natürlichen Kaverne, das von den Herrschaften gerade in der brütenden Sommerhitze gerne für ein erfrischendes Bad genutzt wird. Auf einer höheren Terrasse befindet sich die Fasanerie mit einem Pfauenhaus, wo unter anderem Goldfasane und Smaragdpfauen gehalten werden.

Der Ziergarten geht über in Obst- und Gemüsebeete mit leuchtenden Citronen, Rote und Schwarze Rahjanisbeeren, Goldtrauben, Marillenbäumchen, Tomatenstauden, Pfeffer- und Paprikaschoten, hohen Bohnengerüsten, Zwiebeln und Knoblauch, duftendem Lavendel, Methumian, Liebstöckel, Majoran und Basiliskum. Besonders sorgsam werden die wenigen Gewürznelkenbäumchen gehegt, die von Mitbringseln aus der thalusischen Heimat abstammen, welche dort einst in größerem Umfang gezogen wurden.

Der Hügelkamm schließlich ist eine seit jeher naturbelasse "heilige" Wildwiese mit Sulvosträuchern, Wacholder und Geißblatt, auf der gelegentlich der Legende nach das rahjanische Himmelsross Tharvun erscheinen soll. Seltsam erscheinen vor dem Hintergrund dieser Mär jedoch die überwucherten und stark verwitterten Stelen, welche die Hügelkuppe umgeben und auf denen nur noch mit einem gerüttelt Maß an Phantasie Überreste von Stierkopf- und Mondscheiben-Ornamente zu erkennen sind.

Etwas abseits des Landsitzes liegt eine kleine Arena, deren Sitzreihen, einem Amphitheater ähnlich, in einen Hang gebaut wurden, sodass sie sich über den Schauplatz erheben. Hier finden sowohl Schwertübungen als auch diverse Kampfspiele statt, wie die fast alltäglichen Hahnenkämpfe, Raufwettkämpfe und natürlich auch die Toreroquestas, die Mut-, Geschicklichkeits- und Kampfspiele gegen Stiere.

Die Rinderzucht Tyrana

Die weitläufige Anlage der Rinderzucht Tyrana liegt etwas abseits der Reichsstraße zu Füßen der Weinberge an der Via Tyrana, die hinauf zum Junkerssitz Al'Tyras führt, und strahlt schon von weitem ihre Bedeutung für die Dominie aus. Der leuchtend weiße Vierseithof mit den roten Ziegeldächern macht stets einen prächtigen und gepflegten Eindruck, werden seine Mauern doch in jedem Frühjahr gerichtet und gekalkt. Auf den umliegenden Weiden grasen großen Herden der Tyranischen Drehhörner, einer eigenen Zucht zwischen aus Thalusien mitgebrachten Ongalobullen, Gebirgsrindern, Rashduler Drehhörnern, und ragatischem Fleischvieh. Die urtümlich aussehenden Rinder mit dem blauschwarzem Fell und den gedrehten, nach oben gebogenen blauschwarzen Hörnern gelten als überaus robust und genügsam und liefern vorzügliches Fleisch, widerstandfähiges Leder sowie nahrhafte Milch. Der Zuchtbetrieb wird von einem "Rindervogt" geführt – der Posten als Zuchtmeister, der in Tyras sehr begehrt ist, da er großes Ansehen verspricht und hoch dotiert ist.

Das Gestüt Vascara

Mit ihrer kleinen, aber edlen Pferdezucht hat sich die Familia Vascara unter den Pferdejunkern Almadas ebenfalls einen Namen gemacht, gehören ihre Zuchtlinien edler Yaquirtaler doch zu den ältesten in Ragatien. Aus der Kreuzung zwischen einem schweren Landschlag und rassigen Shadif entstand die heute als eigenständig angesehne Rasse temperamentvoller aber trotzdem williger und gehorsamer Rösser, die der Almadani als Krönung der Pferdezucht bezeichnet.

In Tyras werden aber vor allem die Vascaraner Rappen gezüchtet, Glanzrappen, die für ihren Anmut und ihre Schnelligkeit bekannt sind, während die mitllerweile seltenen Schimmel seit Generationen als Geschenk an den Rahja-Tempel in Ragath gehen. Die Gebäude des Gestüts bilden wiederum einen Vierseithof, der ebenfalls weiß getüncht und mit roten Ziegeldächern erstrahlt und gegenüber der Rinderzucht Tyrana an der Via Tyrana liegt. Das Gestüt wird von einem "Rossvogt" geleitet – einer Position als Zuchtmeister, die in Tyras ebenfalls sehr begehrt ist, da sie überregionales Ansehen verspricht und wie der "Rindervogt" auch hoch dotiert ist.

Der Weiler Tyras

Das Dorf Tyras erreicht man über eine von Zypressen gesäumte Straße, die von der Reichsstraße abzweigt und an von Ochsen betriebenen Ölpressen und Kornmahlwerken vorbei führt. Nach wenigen hundert Schritt kommt man in einen Weiler, der aus etwa zwei Dutzend und im sogenannten Weißen Ragatien natürlich weiß getünchter Häuser besteht. Diese gruppieren sich um einen zentralen Dorfplatz, der von mächtigen Platanen beschattet und von dem mit Geronsblut geschmückten Brunnen geziert wird. An diesem Platz, dem Campo del Toro, liegen auch der schmucke Rahja-Schrein (der den einfachen, uralten, brachliegenden Peraine-Schreib am überragt), das Gasthaus Zum Schwarzen Hengst (das letzte Wort ist vor langer Zeit übermalt worden) sowie die Taberna El Calor Tórrido (die Gluthitze), die auch von den Einheimischen gern besucht wird. Freudige Zurufe auf dem Felde wie "Wir treffen uns später in der Gluthitze!" mögen den hitzegeplagten Reisenden durchaus befremden.

Der Krämerladen der Familia Inglas, in dem allerlei Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens gehandelt werden, liegt in einer Seitengasse. Die Häuser der Freien und Handwerker, die direkt am Campo liegen, sind meist in tulamidischer Bauweise mit ummauerten Gärten versehen, während sich zum Dorfrand hin die einfacheren Heime der unfreien Fellachen erstrecken. Die wenigen Landpächter bewohnen kleine Gehöfte außerhalb des Weilers auf dem Pachtgrund.

Auf einem Areal in der Nähe des Dorfes lagern bisweilen einige Zahoris und zur Erntezeit zahlreiche Wanderarbeiter, die von den Einheimischen zwar meist ablehnend beäugt werden, aber als Gegner bei Hahnen- und Raufkämpfen durchaus gern gesehen sind.

Die Auelfen

Die Auelfensippen leben in ihren seit Jahrhunderten angestammten Bereichen in der Nähe des Yaquirufers, wo sie in kunstvoll gezierten Holzhütten wohnen. Neben der Fischerei betreiben sie allerlei (Kunst-)Handwerk, gehen aber vor allem der mühevollen Bauschernte und dem Obstanbau nach. Zwischen Elfen und Tyranern gibt es enge Handelskontakte, bei denen Bausch, Beeren und Kunstwerk eingetauscht werden, und nur selten einmal kommt es zu Streitigkeiten, wenn sich ein Fischer allzu weit in die elfischen Fischfanggebiete 'verirrt' hat. Weitaus häufiger sind dagegen Querelen mit den Treidlern, die den Elfen den Fischfang gänzlich vermiesen, wenn sie mit ihren Gespannen von bis zu 20 Hornochsen und ihren lauten Pfiffen oder Kommandorufen auch den kleinsten Bachling verscheuchen.

Seit Beginn der Herrschaft der Vascara über die Dominie Tyras haben die rechtlich freigestellten Auelfen ein bestenfalls distanziertes Verhältnis zur Junkersfamilia, die bei den Sippen übrigens Var-Khar'ra[2] genannt wird. Über den Grund dieses Verhaltens schweigen sich nicht nur die Elfen beharrlich aus, auch die Vascara scheinen sich mit dieser Situation über die Jahre abgefunden zu haben.

Geschichte

Wirtschaft

Die Dominie Tyras lebt hauptsächlich von der Rinderzucht der Tyranischen Drehhörner, der Fischerei, dem Korn-, Obst- und Weinanbau sowie das Pressen von Ölen aus Oliven, Praiosblumenkörnern und Kürbiskernen.

Im Handwerk ist die vor allem in der Zeit der Tristeza getätigte Holzbaukunst und -schitzerei zu nennen, wobei hauptsächlich aus dem stark marmorierten Kirschholz edle und mit Intarsien gezierte Truhen, Kästchen und Schatullen hergestellt werden. Daneben spielt noch die Ledererzeugung eine große Rolle, der in den Nachbardominien praktizierte Tuffsteinabbau aber eher eine geringere. Begehrt sich auch die elfischen Kunstschnitzereien, während die Landfrauen eher nebenbei den von den Auelfensippen eingetauschten Bausch zu feiner Spitze klöppeln, die meist direkt nach Ragath verkauft wird.

Auf den weitläufigen Latifundien werden größtenteils von Unfreien Weizen, Hafer, Praiosblumen und Kürbisse angebaut, in den Obsthainen finden sich Kirschen-, Birnen-, Apfel- Pflaumen- und Marillenbäume, die meist eine üppige Ernte liefern. Die grünen Ragathbirnen dienen dem direkten Verzehr, während der Saure Rogolo, ein frisch ungenießbarer Zwergapfel, zu einem feinen Obstbrandt destiliert wird. Eine mittlerweile eigene Sorte der Region sind die Blanken Yaquirtaler, blauschwarze Pflaumen, deren Form durchaus an ein mächtiges Gesäß erinnert.

Im Weinanbau herrschen die weißen Trauben vor, allerdings gibt es auch einige Hänge an denen Raschtulswaller-Trauben gezogen werden, die von den Vascara aus der thalusischen Heimat mitgebracht wurden, in der Lese jedoch kaum mehr als zum Eigenverbrauch nötig hervorbringen. Der Gemüseanbau beschränkt sich auf die größeren Kürbisfelder, den Bohnen- und Erbsenanbau sowie ebenfalls aus dem Süden mitgebrachte Tomaten und Paprika- und Pfefferschoten.

Brauchtum

In Tyras sind einige Feiertage, die im gesamten Mittelreich und Horasien begangen werden, immer noch mit (ur-)tulmidischen Einflüssen verwoben, die wohl nicht zuletzt auch der Heimat der Vascara in Thalusien entstammen.

Den 1. Praios (Sommermond) begeht man hauptsächlich als Sommersonnenwende und mit Treuebezeugungen der Untertanen zu ihren Herrschern. Höhepunkt des Festes ist die Schlachtung eines Stiers auf dem Campo del Toro in Tyras, der anschließend auf einem entsprechenden Gestell über offenem Feuer gebraten und an das Volk verteilt wird.

Am ersten Erdstag im Praios begeht man auch hier den Madatag oder Mondtag mit meist symbolischen Opferungen an den Mond. Besonders unter den Jugendlichen hat sich das 'Einfangen des Mondlichts' etabliert, die in allen nur erdenklichen Gefäßen das Licht Madas gefangen nehmen, was ihnen im künftigen Zwölfgötterlauf Glück und Erfolg bescheiden soll. Es gilt als ein Zeichen besonderer Wertschätzung, wenn ein Liebster seiner Liebsten - oder anders herum -ein solches Gefäß mit gefangenem Mondlicht zum Geschenk macht, was nicht selten den Auftakt für den künftigen Lebensbund bedeutet.

Der letzte Erdstag im Praios wird als Jaliban gefeiert, ein Fruchtbarkeits- und Erntefest, das der "Weißen Kuh" Peradschaja gewidmet ist. "Heilige", weiße Kühe werden rot bemalt und ziehen einen Prozessionswagen um die Felder, um diese zu segnen. Stößt dabei einer der Kühe etwas zu, bedeutet das großes Unglück für das Gut Tyras und die Familie Vascara. An diesem Tag werden ebenfalls Jünglinge, die als erwachsen erklärt werden sollen oder wollen, das "Goldene Kalb" (Rascha genannt) in einem rituellen Tanz ehren und dann schlachten, wobei es zum Mannbarkeitsritual gehört, das jeder einen Schluck des noch heißen Rinderbluts trinkt. Ähnliche Bräuche gibt es auch zum Erblühen ihres Schoßes junger Frauen.

Das Schwertfest am 15. und 16. Rondra (Hitzemond) wird mit einem eher regionalen Fest begangen, bei dem sich alle mutigen Männer - seltener auch Frauen - zum Wettkampf in der 'Arena Vascara' auf dem Junkerssitz treffen können. Sollte sich wieder einmal eine Rotte Schwarzwilds in einem der tyranischen Forste auszubreiten drohen, wird diese Zeit auch gern zur Bejagung genutzt.

Zum Tag des Wassers am 1. Efferd (Regenmond) gibt es eine feierliche Prozession über die Ländereien, die vor allem mit dem rituellen Bewässern der Felder einhergehen. Des weiteren findet am Yaquirufer die symbolische 'Taufe' von Ross und Stier, bei der auch Opfergaben an 'Onkelchen' Yaquiro übergeben werden.

Am 30. Efferd feiert man wie fast überall am Yaquir das Fischerfest mit Bootsrennen, Schwimmwettbewerben und als Höhepunkt dem sogenannten 'Fischerstechen', bei dem vor allem die örtliche Jugend mit Stäben "bewaffnet" ihre Gegner von schaukelnden Booten, Flößen oder anderen, teils skurilen, schwimmenden Konstruktionen in den Fluss zu "stechen" versucht. Zum Abend werden entlang des Ufers Feuer entfacht, über denen dann zahlreiche Stockfische brutzeln und in deren Umfeld bis spät in die Nacht getrunken und getanzt wird.

Die Herbst-Tagundnachtgleiche am 1. Travia (Weinmond) begeht man in Tyras seltener als Tag der Heimkehr im Sinne der Travia-Kirche, da diese Tradition hier nicht in dem Maße eine wichtige Rolle spielt, wie sie für viele andere Provinzen des Kaiserreiches gilt. Allgemein wird er aber auch hier als "Tag der Familie und der Gastlichkeit" begangen und steht meist in Verbindung mit der Übergabe der selbst erstellten "Glücksbringer" an liebe Familienmitglieder sowie einem großen Schlachtfest, als Dank für eine üppige Ernte. Bedürftige und Fremde werden hier gerne an den Tisch geladen.

Das Totenfest beginnt am Vorabend des 1. Boron (Nebelmond) mit der Nacht der Ahnen und wird still begangen, was für eine 'echte' almadanische Familia schon eine gehörige Anstregung bedeutet. Man isst mit den Angehörigen an der großen Tafel, wobei für die Verstorbenen symbolisch ein Gedeck aufgetan wird. Kerzen in den Fenstern sind oft die einzige Beleuchtung, jeglicher Lärm und natürlich Musik sind verboten.

Den Tag und die Nacht der Erneuerung begehen die Jungfrauen am 30. Tsa und 1. Phex mit dem Sammeln der ersten Frühlingsblumen, die sie zu Kränzen flechten und ihrem 'Schwarm' schenken, während die Jungmänner die neugeborenen Tiere bisweilen mit zünftigen Trinkgelagen feiern (und mit der Anzahl ihrer gesammelten Blumenkränze protzen). Weniger bekannt ist, dass die Mädchen beim Flechten sich beinahe ebenso betrinken wie die Jungmänner, das "Mutantrinken".

Yaszumur, das Fest der Handelsherren feiern am 16. Phex (Marktmond) natürlich nur sehr wenige.

Das sieht mit dem Basiliskenfest am 18. Phex, in Tyras eher unter dem tulamidischen Begriff Al'Moussad, dem "Tag der Blutotter" bekannt, wieder ganz anders aus, denn wie allerorts in Almada geht die Jugend dann auf Schlangenjagd.

Am 24. Phex, dem Tag des Glücks, treiben die Tyraner ihre Späße und meistens harmlosen Streiche mit ihren Lieben, aber auch allzu unvorsichtigen oder nichtsahnenden Reisenden. Ebenfalls verteilt man gerne "Spottgeschenke" an diejenigen, die einen im letzten Götterlauf besonders geärgert haben oder die diese mitunter "heimlich" zugestellte Aufmerksamkeit verdient haben.

Einige begehen am 30. Phex wiederum einen Mondtag und versenken sich in Abkehr von der Welt in Meditation und der Besinnung auf sich Selbst.

Ein weiterer, hoher Feiertag ist am 1. Peraine (Saatmond) die Frühlings-Tagundnachtgleiche, auch Saatfest genannt, an dem die Felder gesegnet werden und die rituelle Weihe und Aussaat des Saatgutes stattfindet. Dach dem Göttinnendienst im Rahja-Schrein zu Tyras findet die "Fruchtbarkeits-Prozession" statt, die vom gekrönten "König der Rinder" und der rot geschmückten "Weißen Kuh" angeführt wird.

Seit einigen Jahren gibt es (wieder?) den Brauch der Amadarija, einem nächtlichen Stierkampf, der am ersten Vollmond im Ingerimm stattfindet. Dabei beweisen junge Männer - seltener auch Frauen - ihren Mut und ihre Geschicklichkeit, setzen aber auch ihr Leben aufs Spiel, denn diese Toreroquesta wird so lange ausgetragen, bis entweder der Bulle oder sein Herausforderer tot am Boden liegt.

Wie in Almada nicht anders denkbar, genießen in Tyras auch die Tage des Fests der Freuden einen hohen Stellenwert im Jahreskalender. Vom 1.-7. Rahja (Brautmond) gibt es die Umzüge bunt Kostümierter, Trinkfeste mit jungem Wein und allenthalben Hingabe an die natürlichen Triebe. Oft schließen zum Abschluss der frohen Tage Heiratswillige ihren "Lebensbund", wobei sie sich in den Tagen davor vielleicht noch ausgiebig ausgetobt haben. Am 1. Rahja wird traditionell eine Stute auf den Tayras-Hügel geführt, denn wann, wenn nicht in diesen Tagen der Schönen Göttin sollte ihr Himmelsross, der Schwarze Hengst Tharvun, auf Dere erscheinen, getrieben von dem wollüstigen Verlangen, sich fortzupflanzen.

Am 30. Rahja bereitet man sich, wie im gesamten Mittelreich, auf die drohenden "Namenlosen Tage" mit dem Reinigungsfest vor, an dem rituell Körper und Geist gereinigt werden, aber auch ganz praktisch Haus und Hof und Tempel. Bei Anbruch der Dunkelheit werden laustark die bösen Geister mittels Geschrei, Hämmern und Musizieren vertrieben, bervor sich alle in ihre "gesicherten" Behausungen zurück ziehen.


  1. Der Hügel Tayras oder Thar'ra bei den Elfen und Naira Tuur arazz bei den Goblins genannt, bedeutet in der jeweiligen Sprache auf ur-tulamidisch in etwa: Thar-y-Ras = "Wollust und Haupt" ~ "Lüsternes Haupt"? oder Ter Ras = "Fruchtbares Haupt" oder Djer-Ras = "Anhöhe des Kopfes"; elfisch: Thar‘ra = "Waffe des Feindes" oder "feindlicher Kämpfer"; goblinisch: Naira/Narai Tuur arazz = "Berg/Höhle des gehörnten Wilden"
  2. 'Var-Khar'ra nennen die Auelfen in Tyras die Familia Vascara, was auf elfisch in etwa "Hüter des Ungeheuers des Feindes" oder "Wächter des feindlichen Ungeheuers" bedeutet