Der Kühle Schrübbel: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Kühle Schrübbel''' ist das größte Sumpfgebiet Almadas. Er liegt im Herzen der ragatischen Tiefebene, inmitten der [[Baronie Valpokrug]], die vor der Regentschaft des trinkfreudigen Kaisers ''Nervath'' hieß. [[Bild:KuehlerSchruebbel.jpg|left|thumb|808px|Der Kühle Schrübbel in Valpokrug]] | Der '''Kühle Schrübbel''' ist das größte Sumpfgebiet Almadas. Er liegt im Herzen der ragatischen Tiefebene, inmitten der [[Baronie Valpokrug]], die vor der Regentschaft des trinkfreudigen Kaisers ''Nervath'' hieß. [[Bild:KuehlerSchruebbel.jpg|left|thumb|808px|Der Kühle Schrübbel in Valpokrug]] | ||
Der flächenmäßig eher kleine Sumpf, Brutstätte von Tausenden und Abertausenden von Moskitos und Pferdebremsen, erstreckt sich über etwa zwölf Meilen Länge entlang des rechten Yaquirufers und wird im Süden vom Flüsschen [[Wilse]] 'begrenzt', wobei die Übergänge zwischen dem Sumpf und den beiden Flüssen - im wahrsten Sinne des Wortes - fließend sind und unter dichten Schilfgürteln kaum auszumachen. Für ein flächenmäßig so kleines Moor ist der Kühle Schrübbel ausgesprochen tückisch und hat schon zahlreiche Menschenleben gefordert. | |||
Während manche abergläubischen Dörfler aus ''Wilsemund'' oder [[Schlehen]] behaupten, der Sumpf sei - wie manch anderes schauriges Überbleibsel in [[Ragatien]] oder [[Caldaia]] - zur Zeit der Magierkriege und des [[Zulipan von Punin|Schwarzen Zulipans]] entstanden, in denen der Yaquir über Jahre hinweg giftgrünes Wasser geführt und einen miasmatischen Gestank verbreitet habe, dürfte der Sumpf in Wirklichkeit um ein vielfaches älter und natürlichen Ursprungs sein. | |||
Die bereits zur Regierungszeit von [[avwik:Fran-Horas|Fran-Horas dem Blutigen]] angelegte [[Reichsstraße II]] wechselt bezeichnenderweise zwischen Punin und Ragath hinüber ans andere [[Yaquir]]ufer, wohl um den Sumpffieber verursachenden Stechmückenwolken und schwefligen Ausdünstungen des Kühlen Schrübbels zu entgehen, die die Bosparaner ihrerzeit ''mal aria'' nannten [bosp.: "schlechte/schädliche Luft"]. | |||
Nachdem er im [[Yaquirfall]] von der Hochebene Caldaias in die Senke Ragatiens hinabgestürzt ist, verlangsamt ''der Schlummernde'' seinen Lauf und mäanderte im Laufe der Jahrhunderte sehr stark, so dass ein Gerinsel aus absterbenden Altarmen, Tümpeln und Brackwasserbecken entstand, deren Lage sich mit jedem Hochwasser wieder ändert. In dem morgens und abends meist nebelverhangenen Sumpf brüten neben Insekten auch zahllose Enten, Reiher und Wildgänse und gewaltige Raben- und Krähenschwärme färben im Winter das Geäst der im Kühlen Schrübbel vorherrschenden Pappeln und Trauerweiden schwarz, deren Gekrächz dann meilenweit zu hören ist. | |||
Trotz aller widrigen Umstände leben auch Menschen inmitten des Kühlen Schrübbels. Die halbverfallenen, schilfgedeckten [[Die Ruinen von Chabetz|Ruinen von Chabetz]] dienen bis heute etwa 80 unerschrockenen Sumpfbewohnern als Heimstatt, die weder dem Kaiser noch dem Baron Zehnt zahlen und von der restlichen Bevölkerung Valpokrugs als Verrückte und/oder als lichtscheues Gesindel angesehen werden. Zu Zeiten des Almadinen Emirats herrschte hier Sheik Ashfiran, ein zaubermächtiger Vasall der Emire von [[Al'Muktur]], und in Chabetz wurde Torf abgebaut, der im Winter als vorzügliches Heizmaterial galt. Heute sind die tatsächlich gegenüber Fremden sehr verschlossenen und eigenbrötlerischen Chabetzer die einzigen, die die labyrinthartigen 'Gewässer' des Sumpfes wie ihre Westentasche kennen. Sie befahren ihn mit flachen, gestakten Nachen und werfen Netze zur Enten- und Gänsejagd aus. Angeblich reiben sie sich täglich mit einer aus Sumpfkräutern gewonnen Paste ein, die die Moskitos und alles andere Kroppzeug fernhält - für Auswärtige aber auch brechreizerregend stinkt! | |||
Die vorletzte Valpokruger Baronin, die im Orkkrieg heldenhaft gefallene [[Dythlinde von Brinnbruch]], hatte den ehrgeizigen Plan gefasst, den Kühlen Schrübbel mit Hilfe von Sträflingskolonnen gänzlich trockenzulegen. Der heutige Baron [[Reto von Graytenau]] ist von diesem (unerreichbar scheinenden) Vorhaben aber wieder abgerückt, so daß Sträflinge heute eher wieder in die Marmorbrüche Selaques oder in die Silberminen von Ksl. Molay wandern, was diese gegenüber der tückischen Arbeit im Kühlen Schrübbel noch deutlich vorziehen. | |||
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Version vom 26. Juni 2015, 08:20 Uhr
Der Kühle Schrübbel ist das größte Sumpfgebiet Almadas. Er liegt im Herzen der ragatischen Tiefebene, inmitten der Baronie Valpokrug, die vor der Regentschaft des trinkfreudigen Kaisers Nervath hieß.
Der flächenmäßig eher kleine Sumpf, Brutstätte von Tausenden und Abertausenden von Moskitos und Pferdebremsen, erstreckt sich über etwa zwölf Meilen Länge entlang des rechten Yaquirufers und wird im Süden vom Flüsschen Wilse 'begrenzt', wobei die Übergänge zwischen dem Sumpf und den beiden Flüssen - im wahrsten Sinne des Wortes - fließend sind und unter dichten Schilfgürteln kaum auszumachen. Für ein flächenmäßig so kleines Moor ist der Kühle Schrübbel ausgesprochen tückisch und hat schon zahlreiche Menschenleben gefordert.
Während manche abergläubischen Dörfler aus Wilsemund oder Schlehen behaupten, der Sumpf sei - wie manch anderes schauriges Überbleibsel in Ragatien oder Caldaia - zur Zeit der Magierkriege und des Schwarzen Zulipans entstanden, in denen der Yaquir über Jahre hinweg giftgrünes Wasser geführt und einen miasmatischen Gestank verbreitet habe, dürfte der Sumpf in Wirklichkeit um ein vielfaches älter und natürlichen Ursprungs sein.
Die bereits zur Regierungszeit von Fran-Horas dem Blutigen angelegte Reichsstraße II wechselt bezeichnenderweise zwischen Punin und Ragath hinüber ans andere Yaquirufer, wohl um den Sumpffieber verursachenden Stechmückenwolken und schwefligen Ausdünstungen des Kühlen Schrübbels zu entgehen, die die Bosparaner ihrerzeit mal aria nannten [bosp.: "schlechte/schädliche Luft"].
Nachdem er im Yaquirfall von der Hochebene Caldaias in die Senke Ragatiens hinabgestürzt ist, verlangsamt der Schlummernde seinen Lauf und mäanderte im Laufe der Jahrhunderte sehr stark, so dass ein Gerinsel aus absterbenden Altarmen, Tümpeln und Brackwasserbecken entstand, deren Lage sich mit jedem Hochwasser wieder ändert. In dem morgens und abends meist nebelverhangenen Sumpf brüten neben Insekten auch zahllose Enten, Reiher und Wildgänse und gewaltige Raben- und Krähenschwärme färben im Winter das Geäst der im Kühlen Schrübbel vorherrschenden Pappeln und Trauerweiden schwarz, deren Gekrächz dann meilenweit zu hören ist.
Trotz aller widrigen Umstände leben auch Menschen inmitten des Kühlen Schrübbels. Die halbverfallenen, schilfgedeckten Ruinen von Chabetz dienen bis heute etwa 80 unerschrockenen Sumpfbewohnern als Heimstatt, die weder dem Kaiser noch dem Baron Zehnt zahlen und von der restlichen Bevölkerung Valpokrugs als Verrückte und/oder als lichtscheues Gesindel angesehen werden. Zu Zeiten des Almadinen Emirats herrschte hier Sheik Ashfiran, ein zaubermächtiger Vasall der Emire von Al'Muktur, und in Chabetz wurde Torf abgebaut, der im Winter als vorzügliches Heizmaterial galt. Heute sind die tatsächlich gegenüber Fremden sehr verschlossenen und eigenbrötlerischen Chabetzer die einzigen, die die labyrinthartigen 'Gewässer' des Sumpfes wie ihre Westentasche kennen. Sie befahren ihn mit flachen, gestakten Nachen und werfen Netze zur Enten- und Gänsejagd aus. Angeblich reiben sie sich täglich mit einer aus Sumpfkräutern gewonnen Paste ein, die die Moskitos und alles andere Kroppzeug fernhält - für Auswärtige aber auch brechreizerregend stinkt!
Die vorletzte Valpokruger Baronin, die im Orkkrieg heldenhaft gefallene Dythlinde von Brinnbruch, hatte den ehrgeizigen Plan gefasst, den Kühlen Schrübbel mit Hilfe von Sträflingskolonnen gänzlich trockenzulegen. Der heutige Baron Reto von Graytenau ist von diesem (unerreichbar scheinenden) Vorhaben aber wieder abgerückt, so daß Sträflinge heute eher wieder in die Marmorbrüche Selaques oder in die Silberminen von Ksl. Molay wandern, was diese gegenüber der tückischen Arbeit im Kühlen Schrübbel noch deutlich vorziehen.