Chronik.Ereignis1036 Hinter gräflichen Türen 01: Unterschied zwischen den Versionen

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Comtessa Romina von Ehrenstein und Streitzig stand stocksteif da, nur ihr rotes Gesicht verriet ihre Erregung. Sie blickte vom sitzenden Vater zu ihrer Mutter, die neben dem Stuhl des Grafen stand und nach Halt suchend  die Lehne ergriffen hatte. Beide Eltern sahen die Tochter entgeistert an. Brandil fing sich als Erster, er fuhr hoch und streckte bestimmend die Hand aus.
==Reichsstadt [[Ragath]], Efferd [[Annalen:1036|1036]] BF==


"ROMINA!" Er wurde laut."Das ist untragbar, alles ist vorbereitet, der Fürst höchstselbst wird anwesend sein. Er gab dir und Antorio wärend des Pilgerzugs seinen Segen...."
===Auf [[Castillo Ragath]]===


Romina lies ihn nicht ausreden.
'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
 
Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina von Ehrenstein und Streitzig]] stand stocksteif da, nur ihr rotes Gesicht verriet ihre Erregung. Sie blickte vom sitzenden Vater zu ihrer Mutter, die neben dem Stuhl des Grafen stand und nach Halt suchend die Lehne ergriffen hatte. Beide Eltern sahen die Tochter entgeistert an. [[Brandil von Ehrenstein ä. H.|Brandil]] fing sich als Erster, er fuhr hoch und streckte bestimmend die Hand aus.
 
"ROMINA!" Er wurde laut."Das ist untragbar! Alles ist vorbereitet, der Fürst höchstselbst wird anwesend sein. Er gab dir und [[Antorio von Jurios|Antorio]] wärend des Pilgerzugs seinen Segen...."
 
Romina ließ ihn nicht ausreden.
   
   
"Ich werde ihn NICHT heiraten. Nicht diesen Travia, nicht Nächsten, in tausend Jahren nicht." Sie bleckte die Zähne und ballte die Faust. "ER ist der Sohn eines Mörders meines Soberan. ER ist verzogen, eitel und ER stellt meiner Schwester Rahjada nach." Sie warf einen Brief auf den Schreibtisch. "Wenn ihr mich zwingt, schneide ich ihm in der Hochzeitsnacht alle elf Finger ab. Ich lasse mich von keinen Mann berühren, der meine Schwester bestiegen hat."
"Ich werde ihn NICHT heiraten. Nicht diesen Travia, nicht Nächsten, in tausend Jahren nicht." Sie bleckte die Zähne und ballte die Faust. "ER ist der Sohn eines Mörders meines Soberan. ER ist verzogen, eitel und ER stellt meiner Schwester [[Rahjada von Ehrenstein-Streitzig|Rahjada]] nach." Sie warf einen Brief auf den Schreibtisch. "Wenn ihr mich zwingt, schneide ich ihm in der Hochzeitsnacht alle elf Finger ab. Ich lasse mich von keinen Mann berühren, der meine Schwester bestiegen hat."


Die Gräfin sties einen erstickten Laut aus und nahm die Hand vor den Mund. Mit feuchten Augen musterten sie die jüngste Tochter, die sich trotz aller Versuche, es zu verhindern, im letzten Jahr so sehr verändert hatte. Stolz und unnahbar war sie geworden. Nur mürrisch ihren Plichten folgend, schien das einzige, was sie mochte Pferd, Säbel und ihre Knappin zu sein. Dieses glutäugige Mädchen aus dem Taubental, eine Vasallin des unseligen Verführers. Der Graf hatte verboten, seinen Namen hier im Haus auszusprechen.
Die Gräfin stieß einen erstickten Laut aus und nahm die Hand vor den Mund. Mit feuchten Augen musterten sie die jüngste Tochter, die sich trotz aller Versuche, es zu verhindern, im letzten Jahr so sehr verändert hatte. Stolz und unnahbar war sie geworden. Nur mürrisch ihren Plichten folgend, schien das einzige, was sie mochte Pferd, Säbel und ihre Knappin zu sein. Dieses glutäugige Mädchen aus dem Taubental, eine Vasallin des unseligen Verführers. Der Graf hatte verboten, seinen Namen hier im Haus auszusprechen.
   
   
Dieser stand schwer atmend neben ihr und sah ungläubig auf den Brief. Sie trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dann sah sie zurück zu ihrem zornigen Kind.
Dieser stand schwer atmend neben ihr und sah ungläubig auf den Brief. Sie trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dann sah sie zurück zu ihrem zornigen Kind.
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Romina schien gänzlich einzugefrieren. Sie straffte sich, hob das Kinn und wiederholte den Satz, den sie zu Anfang gesagt hatte.
Romina schien gänzlich einzugefrieren. Sie straffte sich, hob das Kinn und wiederholte den Satz, den sie zu Anfang gesagt hatte.
   
   
"Ich bitte Euch, hochwohlgeborenen Eltern, respektvoll um Verzeihung, doch ich kann und werde Dom Antorio von Jurios nicht heiraten." Ihr Blick fixierte den Brief. "Sagt diese Hochzeit ab oder lebt mit den Folgen." Sie drehte sich zackig um und verlies den Raum.
"Ich bitte Euch, hochwohlgeborenen Eltern, respektvoll um Verzeihung, doch ich kann und werde Dom Antorio von Jurios nicht heiraten." Ihr Blick fixierte den Brief. "Sagt diese Hochzeit ab oder lebt mit den Folgen." Sie drehte sich zackig um und verließ den Raum.
    
    
Dom Brandil lies sich in den hohen Stuhl sinken.
Dom Brandil ließ sich in den hohen Stuhl sinken.
   
   
Domna Rohalija sah ihr nach.
Domna [[Rohalija von Streitzig ä. H.|Rohalija]] sah ihr nach.
   
   
"Wann ist unser kleines Mädchen so zynisch geworden." Ihre Stimme war leise, wie immer verbarg sie ihre Gefühle. Brandil griff nach ihrer Hand.
"Wann ist unser kleines Mädchen so zynisch geworden?" Ihre Stimme war leise, wie immer verbarg sie ihre Gefühle. Brandil griff nach ihrer Hand.
   
   
"Ich weiß es nicht, ich kenne sie nicht mehr. Vielleicht seit ihrer Entführung, seit sie in den Händen dieser Wilden... " Er brach ab, wischte fahrig durch die Luft, als wolle er die Gedanken daran vertreiben.
"Ich weiß es nicht, ich kenne sie nicht mehr. Vielleicht seit ihrer Entführung, seit sie in den Händen dieser Wilden... " Er brach ab, wischte fahrig durch die Luft, als wolle er die Gedanken daran vertreiben.
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Rohalija seufte. Er schob immer alles auf diese eine dumme Sache. Sie wusste es besser. Die Zeit im Taubental hatte sie verändert. Sie war dem schönen Baron verfallen. Verständlich aber nicht akzeptabel.
Rohalija seufte. Er schob immer alles auf diese eine dumme Sache. Sie wusste es besser. Die Zeit im Taubental hatte sie verändert. Sie war dem schönen Baron verfallen. Verständlich aber nicht akzeptabel.


"Ich rede mir ihr..." wandte die Gräfin sich ab.
"Ich rede mit ihr..." wandte die Gräfin sich ab.


"Ja, mach das, meine Liebe. Ich kann die Hochzeit nicht absagen. Der Junge ist zu wichtig. Bring sie zur Vernunft."
"Ja, mach das, meine Liebe. Ich kann die Hochzeit nicht absagen. Der Junge ist zu wichtig. Bring sie zur Vernunft."
   
   
Sie nickte, lächelte ihn an und verlies den Raum. Sie musste mit Antorio und Rahjada reden. Romina durfte keine weiteren Gründe bekommen. Gut, dass die Hochzeit nicht so sehr aufgebauscht worden war. Die beiden sollten so schnell es ginge heiraten. Dann würde bestimmt alles gut. Wenn der Junge wenigstens genug von einem Almadaner in sich hatte, um ein guter Verführer zu sein. Aber um das Problem schien sich schon Rahjada zu kümmern.
Sie nickte, lächelte ihn an und verließ den Raum. Sie musste mit Antorio und Rahjada reden. Romina durfte keine weiteren Gründe bekommen. Gut, dass die Hochzeit nicht so sehr aufgebauscht worden war. Die beiden sollten so schnell es ginge heiraten. Dann würde bestimmt alles gut. Wenn der Junge wenigstens genug von einem Almadaner in sich hatte, um ein guter Verführer zu sein. Aber um das Problem schien sich schon Rahjada zu kümmern.


Sie seufzte, rollte den Brief auf und begann zu lesen.
Sie seufzte, rollte den Brief auf und begann zu lesen.
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Version vom 29. Oktober 2014, 09:23 Uhr

Reichsstadt Ragath, Efferd 1036 BF

Auf Castillo Ragath

Autorin: ehrenstein

Comtessa Romina von Ehrenstein und Streitzig stand stocksteif da, nur ihr rotes Gesicht verriet ihre Erregung. Sie blickte vom sitzenden Vater zu ihrer Mutter, die neben dem Stuhl des Grafen stand und nach Halt suchend die Lehne ergriffen hatte. Beide Eltern sahen die Tochter entgeistert an. Brandil fing sich als Erster, er fuhr hoch und streckte bestimmend die Hand aus.

"ROMINA!" Er wurde laut."Das ist untragbar! Alles ist vorbereitet, der Fürst höchstselbst wird anwesend sein. Er gab dir und Antorio wärend des Pilgerzugs seinen Segen...."

Romina ließ ihn nicht ausreden.

"Ich werde ihn NICHT heiraten. Nicht diesen Travia, nicht Nächsten, in tausend Jahren nicht." Sie bleckte die Zähne und ballte die Faust. "ER ist der Sohn eines Mörders meines Soberan. ER ist verzogen, eitel und ER stellt meiner Schwester Rahjada nach." Sie warf einen Brief auf den Schreibtisch. "Wenn ihr mich zwingt, schneide ich ihm in der Hochzeitsnacht alle elf Finger ab. Ich lasse mich von keinen Mann berühren, der meine Schwester bestiegen hat."

Die Gräfin stieß einen erstickten Laut aus und nahm die Hand vor den Mund. Mit feuchten Augen musterten sie die jüngste Tochter, die sich trotz aller Versuche, es zu verhindern, im letzten Jahr so sehr verändert hatte. Stolz und unnahbar war sie geworden. Nur mürrisch ihren Plichten folgend, schien das einzige, was sie mochte Pferd, Säbel und ihre Knappin zu sein. Dieses glutäugige Mädchen aus dem Taubental, eine Vasallin des unseligen Verführers. Der Graf hatte verboten, seinen Namen hier im Haus auszusprechen.

Dieser stand schwer atmend neben ihr und sah ungläubig auf den Brief. Sie trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dann sah sie zurück zu ihrem zornigen Kind.

"Romina Alba," versuchte sie es besänftigend. "Es ist noch etwas Zeit bis zum Hochzeitstermin. Wir werden darüber reden, wenn wir uns alle beruhigt haben. Bestimmt sind diese unschönen Gerüchte nicht wahr." Sie griff nach dem Brief.

Romina schien gänzlich einzugefrieren. Sie straffte sich, hob das Kinn und wiederholte den Satz, den sie zu Anfang gesagt hatte.

"Ich bitte Euch, hochwohlgeborenen Eltern, respektvoll um Verzeihung, doch ich kann und werde Dom Antorio von Jurios nicht heiraten." Ihr Blick fixierte den Brief. "Sagt diese Hochzeit ab oder lebt mit den Folgen." Sie drehte sich zackig um und verließ den Raum.

Dom Brandil ließ sich in den hohen Stuhl sinken.

Domna Rohalija sah ihr nach.

"Wann ist unser kleines Mädchen so zynisch geworden?" Ihre Stimme war leise, wie immer verbarg sie ihre Gefühle. Brandil griff nach ihrer Hand.

"Ich weiß es nicht, ich kenne sie nicht mehr. Vielleicht seit ihrer Entführung, seit sie in den Händen dieser Wilden... " Er brach ab, wischte fahrig durch die Luft, als wolle er die Gedanken daran vertreiben.

Rohalija seufte. Er schob immer alles auf diese eine dumme Sache. Sie wusste es besser. Die Zeit im Taubental hatte sie verändert. Sie war dem schönen Baron verfallen. Verständlich aber nicht akzeptabel.

"Ich rede mit ihr..." wandte die Gräfin sich ab.

"Ja, mach das, meine Liebe. Ich kann die Hochzeit nicht absagen. Der Junge ist zu wichtig. Bring sie zur Vernunft."

Sie nickte, lächelte ihn an und verließ den Raum. Sie musste mit Antorio und Rahjada reden. Romina durfte keine weiteren Gründe bekommen. Gut, dass die Hochzeit nicht so sehr aufgebauscht worden war. Die beiden sollten so schnell es ginge heiraten. Dann würde bestimmt alles gut. Wenn der Junge wenigstens genug von einem Almadaner in sich hatte, um ein guter Verführer zu sein. Aber um das Problem schien sich schon Rahjada zu kümmern.

Sie seufzte, rollte den Brief auf und begann zu lesen.