Santa Catalina im Taubental: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. April 2011, 16:17 Uhr
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Santa Catalina im Taubental (ca. 440 Einwohner) ist ein Dorf in der Tosch Murer Baronie Taubental, das vor allem als Wallfahrtsort regionale Bekanntheit erlangt hat. Die lokale Rahjaheilige Santa Catalina hat ihm durch den Catalinenserorden, zu dessen Kloster Dorf und Umland gehören, sowie durch die Pilgerströme, die alljährlich im Herbst die Einwohnerzahl verdreifachen, einen bescheidenen Wohlstand beschert.
Derographie
Die Umgebung des Dorfes
Wer, den frommen Pilgern gleich, von Flogglond oder der Geiersgau her kommend, den Karrenweg hinaufzieht, welcher sich am efferwärtigen Uufer der unbekümmert dahinplätschernden Inoscha entlang führt, wird zunächst in ein sich zwischen sanften Hügeln ausbreitendes Tal gelangen, das eigentliche Taubental. Es ist von Obstbäumen übersät, unter denen bisweilen Schafe und Ziegen weiden, und an seinem Nordende, wo sich die Hügel - rahjawärts der Inoscha Hügel von Aralar geheißen - enger an den Bach heranschieben, sind bereits die leuchtend roten Ziegeldächer Santa Catalinas mit dem alles überragenden Klosterkomplex (1) auf dem Hügel zu erkennen.
Bereits ehe die ummauerten Gärtchen des Dorfes beginnen, fallen drei Örtlichkeiten ins Auge. Die erste ist die Klause der Santa Catalina, die sich in einem Eichenhain einige hundert Schritt links des Weges findet. Der Legende nach soll an dieser Stelle die Heilige zu ihren Lebzeiten in einfachsten Verhältnissen gehaust haben, umgeben nur von ihren Vertrauten, den Tauben. Die ovale Kapelle, die der Gläubige heute vorfindet, stammt aus dem VII. Jahrhundert und ist ungleich beständiger als die Klause, die der Vita Catalinae zufolge nur wenig mehr als ein Bretterverschlag gewesen sein soll. Nichtsdestotrotz strahlt die bis auf einige Intarsien in der Pforte schmucklose Kapelle noch heute eine beruhigende Schlichtheit aus, die in angenehmem Kontrast zum eslamidischen Prunk des Haupttempels steht.
Einziger Kultgegenstand der Klause ist eine über zwei Schritt große Statue der Schönen Göttin aus Holz, in kräftigen Farben bemalt und bestimmten Stellen mit Silber beschlagen. Ihre linke Hand hält einen silbernen Weinkelch, während sie die Rechte segnend über das Haupt der Santa Catalina hält, die als leichtfüßige Tänzerin mit wild wirbelnden Locken dargestellt ist. Zur Linken der Göttin tanzt - weniger grazil - ein bocksbeiniger Zweigehörnter, der Levthan repräsentiert. Das Standbild ist transportabel und wird zweimal im Jahr über die Felder und durch das Dorf getragen: einmal, beim Hochfest der Santa Catalina am ersten Markttag nach dem ersten Travianeumond, von der Klause zum Kloster, und einmal, beim Fest Rahja auf den Fluren am Ende des Winters, vom Kloster zurück in die Klause.
Weil insbesondere das erste dieser beiden Feste jährlich Hunderte Pilger anlockt, die im Dorf (und noch weniger im Kloster) nicht alle aufgenommen werden können, hat sich zwischen Klause und Weg das Pilgerfeld entwickelt. Für die meiste Zeit des Jahres nichts weiter als eine ausgedehnte Obstwiese, wird dieer Ort im späten Efferd und frühen Traviamond zu einem Zeltlager von Regimentsgröße, in dem Rahjapilger, reisende Krämerinnen, Seiden-, Potenzmittel- und Perfümhändler, Gauklerinnen, Spielleute, Marketender, Taschendiebinnen, Trickbetrüger, Handleserinnen und anderes Fahrendes Volk für ein bis zwei Wochen ihr Zuhause finden. Selbst Zahoris und Elfen werden immer wieder gesichtet. Sein Zelt aufzuschlagen kostet nur einen symbolischen Kreuzer pro Nacht, das Recht zum Comercio einen Silberling pro Nacht. Mit dem Eintreiben nehmen es die Pilgervögtin und ihre Knechte (erkennbar an den rotweißen Schärpen und den knorrigen Rebstöcken) allerdings nicht allzu genau, und so ist der Taubentaler Jahrmarkt ein beliebter Umschlagplatz auch für Waren und Dienstleistungen, die anderswo aufgrund strengerer Gesetzeshüter nur schwer zu erhalten sind.
Zwischen dem Pilgerfeld und den ersten Häusern des Dorfes, rechter Hand des Weges, liegt zudem der ummauerte Boronanger, dessen herausragendstes Merkmal die schlichte Totenkapelle bilder - das einzige nicht Rahja geweihte Gotteshaus im gesamten Einflussbereich des Klosters. Taubentaler Lausbuben zufolge gedeihen um den Boronanger herum die besten Zwetschgen des Dorfes.
Örtlichkeiten
Das eigentliche Dorf beginnt unspektakulär mit den ersten verstreut stehenden Kleinbauernkaten aus grobem Bruchstein mit ummauerten Gärtchen oder Rübenfeldern, die sich, je weiter der Reisende dem Karrenweg folgt, in schmuckere, eng aneinander gedrängte Kleinbauernkaten mit aus grobem Bruchstein mit bunten Fensterläden verwandeln. Darauf folgen größere, weiß verputzte Häuser, in denen die vielgerühmten Taubentaler Kunsthandwerker ihre Waren feilbieten, und schließlich mündet die Straße, unter einem steinernen Torbogen hindurch führend, auf dem fünfeckigen, von zweistöckigen weißen Häusern umgebenen Hauptplatz, dem Zentrum dörflichen Lebens.
In dessen Mitte zeigt ein lebensgroßes Reiterstandbild des León II. de Vivar y Cotar aus mittlerweile oxidierter Bronze die Bedeutung, welche die Familia Vivar für die Catalinenser einst hatte und noch immer hat: Der Schwager der Fürstin Madalena de Aguilon stiftete im Jahre 575 dem Orden das Dorf Taubental samt großzügiger Ländereien und Rechte. Dass der breite Hintern des Bronzerosses gen Efferd und damit in Richtung des Klosterhügels zeigt, ist schon vielen Witzbolden aufgefallen, wird von den Dörflern aber damit abgetan, dass es ja ebenfalls nach Kellfall zeige, wo lange Zeit dem Kloster missgünstig gesinnte Herren saßen. Die Catalinenser pflegen darauf hinzuweisen, dass Rahjas heiliges Tier von vorne wie von hinten schön sei.
Direkt am Dorfplatz beginnt mit einem verspielten Türmchen die lange Treppe, die auf den Klosterhügel hinaufführt. Daneben liegt das zweistöckige Haus der Administradora (2), die im Namen der Catalinenser die Abgaben des Dorfes eintreibt und in der daran angeschlossenen Zehntscheuer (3), dem größte Gebäude des gesamten Dorfes, hortet. Die Villa Azucena (4) gegenüber ist ein schmucker Dreiseitbau mit Innenhof. Ein blausilbernes Lilienwappen über dem Eingangstor verrät, dass es sich um ein Gebäude der Familia Vivar handelt, deren Mitglieder bei ihren häufigen Aufenthalten dort übernachten, um dem Abt nicht zur Last zu fallen (und um eine freundliche Distanz zu wahren). Der derzeitige Baron León de Vivar verbringt seine Zeit etwa zu gleichen Teilen in Punin, auf seinem Castillo in Kellfall und in der Villa, von deren Erkerbalkon aus er einen hervorragenden Blick auf den Klosterhügel und das Treiben im Dorf hat.
Ebenfalls am Dorfplatz liegt das Badehaus (5), das im Besitz des Klosters ist und von der Dorfgemeinschaft erhalten wird. Die Bedeutung der rituellen Reinigung für die Catalinenser hat sich auch auf die Dörfler ausgewirkt, und so gibt es keinen Taubentäler, der nicht mindestens alle sieben Tage einmal den dreistöckigen Turmbau aufsucht um im beheizten Dampfbad den Schmutz auszuschwitzen und sich anschließend im Wasserbecken abzukühlen. Weil sich direkt daran das Waschhaus anschließt - nicht mehr als eine überdachte Säulenhalle mit einem großen Brunnen -, kann sich ein jeder leicht vorstellen, dass hier ein Großteil des dörflichen Klatsches und Tratsches bewältigt wird.
[wird fortgesetzt...]