15.364
Bearbeitungen
Zeile 24: | Zeile 24: | ||
===Nordmärker Jahre und Orkenkrieg=== | ===Nordmärker Jahre und Orkenkrieg=== | ||
Die Nordmärker Jahre waren hartes Brot für den ungestümen Alstinger. Tante Crescencia und Onkel Ontho waren praiosfromme und gestrenge Lehrherren, für die Disziplin und Gehorsam Kardinaltugenden darstellten. Von "Heldentaten", auf die Domnito Remigius so erpicht war, versuchten sie ihn dagegen stets fernzuhalten, wie es seine Schwester sich ausgebeten hatte. Als jedoch nach dem Verschwinden [[avwik:Hal von Gareth|Kaiser Hals]] im [[avwik:Bornland|Bornland]] anderthalb Jahre ins Land gegangen waren und der Schwarzpelz das Reich bedrohte, | Die Nordmärker Jahre waren hartes Brot für den ungestümen Alstinger. Tante Crescencia und Onkel Ontho waren praiosfromme und gestrenge Lehrherren, für die Disziplin und Gehorsam Kardinaltugenden darstellten. Von "Heldentaten", auf die Domnito Remigius so erpicht war, versuchten sie ihn dagegen stets fernzuhalten, wie es seine Schwester sich ausgebeten hatte. Als jedoch nach dem Verschwinden [[avwik:Hal von Gareth|Kaiser Hals]] im [[avwik:Bornland|Bornland]] anderthalb Jahre ins Land gegangen waren und der Schwarzpelz das Reich bedrohte, schloss sich Baron Ontho dem bei Wehrheim lagernden Reichsheer an und nahm seinen Knappen Remigius mit sich. Dieser kämpfte tapfer in der [[avwik:Schlacht auf den Silkwiesen|Schlacht auf den Silkwiesen]] [[Annalen:1012|1012]], wo er im Felde den Ritterschlag erhielt, und kämpfte auch bei der Befreiung Greifenfurt von den Orken, wo er des Wunders des Greifen Scraan ansichtig wurde. Nachdem die letzte große Schlacht geschlagen war, blieb Dom Remigius mit dem Einverständnis seines Oheims als Fahrender Ritter in der Greifenmark. Bald schloss er sich einer Halbschwadron adliger Orkenjäger aus den Nordmarken, Garetien und Perricum an, die mit den Rittern vom Bannstrahl-Orden wetteiferte. | ||
Da die Orkenjäger für ihre ehrenvolle Aufgabe gut genährt und gerüstet sein mussten, scheuten sie sich nicht, die dazu notwendigen Mittel bei den geplagten Rustikalen der Greifenmark zu requirieren, notfalls auch mit vorgehaltener Klinge. Dies brachte | Da die Orkenjäger für ihre ehrenvolle Aufgabe gut genährt und gerüstet sein mussten, scheuten sie sich nicht, die dazu notwendigen Mittel bei den geplagten Rustikalen der Greifenmark zu requirieren, notfalls auch mit vorgehaltener Klinge. Dies brachte den tapferen Rittleuten alsbald eine Drohung der Meisterin der Mark [[gar:Greifenfurt:Faduhenna von Gluckenhagen|Faduhenna von Gluckenhagen]] ein, man werde sie zur Rechenschaft ziehen, wenn sie von ihrer "landräuberischen Art" nicht Abstand nähmen. Daraufhin beschloss die Gruppe, die hoffärtigen Greifenfurter ihrem Schicksal zu überlassen und Dom Remigius kehrte im Herbst [[Annalen:1015|1015]], um viele Narben und Erfahrungen, aber nur wenig Gold reicher, nach Gernebruch zurück. | ||
Dort erwartete ihn nach Jahren der Freiheit, die er im Krieg verbracht hatte, in denen er Orken abgeschlachtet, Bauern ausgepresst und sich bei drallen Bauerstöchtern Rahjas Genüsse verschafft hatte, wieder die gesellschaftliche Enge an einem praiosfrommen Adelshof im Winter. Nur schwer konnte sich der junge Kriegsheimkehrer an geordnete Tischsitten gewöhnen, an tägliches Gebet und daran, dass man die Burschen nicht willkürlich züchtigen und den Mägden nicht unter die Röcke | Dort erwartete ihn nach Jahren der Freiheit, die er im Krieg verbracht hatte, in denen er Orken abgeschlachtet, Bauern ausgepresst und sich bei drallen Bauerstöchtern Rahjas Genüsse verschafft hatte, wieder die gesellschaftliche Enge an einem praiosfrommen Adelshof im Winter. Nur schwer konnte sich der junge Kriegsheimkehrer an geordnete Tischsitten gewöhnen, an tägliches Gebet und daran, dass man die Burschen nicht willkürlich züchtigen und den Mägden nicht unter die Röcke fassen durfte. Seine Kur sollte in Form einer Heirat mit Dhuoda von Gernebruch daherkommen, seiner zwei Jahre älteren Base. Die altadlige Tochter einer Praiospriesterin war der von den beiden Familienoberhäuptern derer von Gernebruch und von Alstingen ausgehandelten Verbindung mit ihrem grobschlächtigen Vetter genauso abhold wie es diesem davor graute, mit seiner drögen Base den Rest seines Lebens verbringen zu müssen. Doch die Aussicht auf das Vogtsamt von Orondo, das ihm seine Schwester versprach, sowie die Möglichkeit, im geräumigen Amtssitz des Ortes Haus halten zu können, ließen ihn schließlich in den Traviabund einwilligen, der im Peraine 1015 geschlossen ward. | ||
===Vogt von Orondo=== | ===Vogt von Orondo=== |