Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 48

Edlengut Selkethal, 25. Rahja 1043 BF

An der Rennstrecke (morgens)

Autor: BBB

Die Praiosscheibe hatte sich gerade über den Berg mit der Burgruine An Holt erhoben und tauchte den Vorplatz in warmes Licht, als sich die Reiterschar sammelte und für den Höhepunkt des Tages, das Rennen auf lange Distanz, bereit machte. Wie schon am Vortag herrschte dichtes Gedränge am Rand des Platzes - nicht nur jeder Fellache des Selkethals, auch zahlreiche Schaulustige aus der Umgebung hatten sich eingefunden und teilweise sogar seit ihrer gestrigen Anreise auf offenem Feld kampiert.

Es lag eine gewisse Spannung in der Luft und das ungeduldige Stimmengewirr der Zuschauer war so laut, dass man sein eigenes Wort kaum verstehen konnte, wollte man nicht brüllen.

“Zu den Plätzen! Alle Reiter zu ihren Plätzen!”, erklang es und die insgesamt sechsundzwanzig Rennteilnehmer begaben sich hinter das Seil, welches von einem Ende des Platz zum anderen gespannt worden war.

Von ihrem Startpunkt aus bis zu der Enge, die als eine der beiden wohl größten Herausforderungen der Strecke galt, waren es vielleicht zweihundert Schritt, gut sichtbar für jeden. Manch ein Rennteilnehmer schaute sich nervös um, überlegte noch ein letztes mal, ob die bereit gelegte Strategie aufgehen konnte.

Zweihundert Schritt. Dann würden sie, wohl oder übel, einer nach dem anderen den Engpass passieren müssen.

Den Zuschauern indes war dies herzlich egal. Sie hatten, jeder für sich, bereits ihre Favoriten erkoren und feuerten sie lautstark an...


Autor: BBB & de Verlez

Als das Signal zur Aufstellung ertönte, nahm Dom Algerio sein Elenviner Vollblut Prinz am Halfter und führte es auf die Mitte des Platzes. Von hier hatte er zwar einen etwas weiteren Weg bis zur Enge, als wenn er sich weiter links einsortiert hätte, aber er erwartete dass sich die jungen, unerfahrenen Reiter direkt davor platzieren und sich gegenseitig behindern würden.

Von hier aus hatte er gute Chancen das größte Gedränge zu umgehen und vielleicht, wenn er einen guten Start erwischte, eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten.

“Wie versprochen, mein großer…”, sagte er zu Prinz Valeroso dem Vierten, während er ihm über den langen Hals strich. “Ich halte mich zurück. Heute hängt es allein von dir ab.”

Prinz schnaubte und schüttelte den Kopf.

Dann stieg Algerio in den Sattel und blickte sich ein letztes mal um. Er sah seine Freundin Farfanya, wie sie mit ihrer Stute sprach. Dort hinten, am anderen Ende, saß Manùel auf, unter den jubelnden Zurufen seiner Kameraden. Gwena wirkte ein wenig verunsichert, soweit er es auf die Distanz einschätzen konnte. Grüßend hob er die Hand. Sie erwiderte den Gruß halbherzig und schien nicht so ganz bei der Sache zu sein.

“Na, Bruderherz, prüfst du die Konkurrenz?” Domna Madalena hatte sich von hinten genähert und grinste Algerio herausfordernd an. “Oder hat mein als asketisch verschriener Bruder endlich seinen Blick fürs Weibsvolk gefunden?”

“Schön dich zu sehen, Madalena”, ignorierte Algerio die Provokation.

“Ich dachte mir, ich geselle mich einfach von Beginn an zu dir… dann hast du mich für den Rest des Rennens immer im Blick”, stichelte die Junkerin zu Blumenau weiter. Doch Algerio war nicht danach zu streiten.

“Viel Glück, Schwester”, sagte er nur. Und in Gedanken fügte er hinzu: “Du wirst es brauchen.”


Autorin: Jott

Farfanya legte ihre rechte Hand um ihr Medaillon und schloss die Augen. Sie versuchte den Lärm um sich herum zu vergessen und die Ruhe zu finden, die sie und ihre Stute brauchten, um gelassen in das Rennen zu gehen. ‘Ich hoffe du bist heute bei mir, Papá! Und ich hoffe ich mache dich stolz!”


Autorin: Sabine

Cassia wirkte an diesem Tag nicht so unruhig, obgleich das Feld stärker war als bei der kurzen Distanz. Auf jeden Fall noch mehr Reiter. Sie suchte sich einen Startplatz mehr am Rand um nicht ins Gedränge zu kommen. Lächelnd grüßte sie die ihr schon bekannten Reiter. Dann war es an der Zeit Konzentration aufzubauen.


Autorin: Evi

Domna Verema ließ ihre elenviner Stute Addalina vor dem Start locker mit den anderen im Schritt kreisen und grüßte hier und da jemanden. Ein großes Feld, eine lange Strecke. Selbst, wenn die grossrahmige, eher unauffällige mittelbraune große Stute nicht den besten Platz im Gedränge erwischen würde, wäre später genug Zeit, ihre Ausdauer auszuspielen. In Gedanken machte sich Verema eine Notiz, die Bereiter nach fähigen Reitern in Rennen, Springen oder Dressur suchen zu lassen. Dann lenkte sie Addalina ruhig an einen günstigen Platz.