Chronik.Ereignis1040 Der Kult des gehörnten Herren 04

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Junkergut Tyras, Ingerimm 1040 BF

In der Arena von Tyras

Autor: Jan

Mit einem dumpfen Laut prallte der Kopf des Stieres auf den sandigen Arenaboden. Die hochgewachsene, muskulöse Frau hatte ihn mit letzter Kraft nieder gerungen und schnaufte unter der vergangenen Anstrengung und den Wunden die sie davon getragen hatte.
Wie schon bei ihren ebenfalls siegreichen Kontrahenten, stießen Rasdan und das anwesende kleine Publikum gebrüllte Freudensrufe aus, die die Frau erst wahrnahm nachdem sie etwas verschnauft hatte. Daraufhin reckte sie die Arme in die Luft und ließ sich feiern.
"BRAVO, Yeza!" raunte der Junker noch ein weiteres Mal, als sie sich zum Kreis der Sieger gesellte. Sie nickte ihm schnaubend grinsend zu und nahm den Becher Wein an, den man ihr reichte.

Rasdan betrachtete seine Kämpfer und Gäste. Die meisten hatten sich bewiesen, auf die eine oder andere Art. Außer Yeza, hatten noch einige den waghalsigen Kampf mit den Stieren gewagt. Tsaya de Quentulán, eine junge Caballeira aus Nemento wäre ihrem Tier beinahe unter die Hufe gekommen, doch hatte es letztlich doch noch besiegen können, auch wenn sie selber kurz vor der Ohnmacht gestanden und ziemlich rampuniert ausgesehen hatte. Aber auch ein Krieger aus dem fernen Perricum, der gerade auf der Reise und auf der Suche nach Herausforderungen war, hatte seinen Gegner besiegen können, indem er ihn einfach niedergeritten hatte. Das hatte Rasdan beeindruckt und er wollte den jungen Nebachoten und Pferdekenner in seiner Nähe wissen und hatte ihn deshalb auf Weiteres als Gast eingeladen. Dieser, beeindruckt von den Gebräuchen in Almada, hatte begeistert eingewillt. Aber derjenige der ihn am meisten imponiert hatte, war ebenso raffiniert wie er undurchschaubar war. Der junge Mann hieß Dulcineo und hatte wohl einige Zeit im Herz des Reiches verbracht und lebte jetzt in Punin. Doch mehr hatte Rasdan noch nicht über den almadander Burschen in Erfahrung bringen können, der seinen Stier immer wieder geschickt ins leere hatte laufen lassen, so dass dieser sich verausgabt hatte und Dulcineo ihm letztlich nur noch zwei finalen Streiche hatte versetzen müssen.
Mit diesem versprach er sich in Kontakt zu bleiben, auch wenn er ihm eine seltsame Adresse eines Gasthauses im Puniner Südwesten nannte. Doch der junge Mann war ganz vom brennenden Eifer erfüllt wie auch er es war. Und irgendwas sagte Rasdan, dass er den Fremden kannte, nur wusste er ihn nicht einzuordnen. Was ebenso ein gutes Zeichen wie auch Gefahr bedeuten konnte - und der tyraner Junker liebte die Gefahr.

Und das waren nur die beeindruckensten Beispiele gewesen - im Kampfe. Andere waren als Gönner oder Gäste gekommen, die vornehmlich zur Beschauung der Tiere noch einmal angereist waren und ihm beim Saatfest schon als hingebungsvolle Prediger der "Guten Zeit" aufgefallen waren oder sich ihm sogar vage offenbart hatten. Wie zum Beispiel ein Alcalde aus Paranios - Jervan Mayor. Mit diesen Leuten hatte er vordergründig über die Zucht gesprochen und erste Bande geknüpft, zusammen mit einigen Altbekannten, die er durch Morena kannte.
Sie alle sollten der Beginn seiner zweiten Familia sein, der er, hier in Ragatien und im nahen Osten des Yaquirtals, vorstehen würde, als gehörnter Soberan. Sie würden stark und geschickt sein, Morena würde ihm dies leidenschaftlich danken.