Chronik.Ereignis1044 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1044 BF 36

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Edlengut Selkethal, 03. Rahja 1044 BF, abends

Autoren: Amarinto & Erlan

Der letzte Abend in Selkethal. Zwei Rennen und eine Fuchsjagd waren absolviert. Der laue Rahjaabend rundete eine erfolgreiche Veranstaltung ab.

Wer noch nicht abgereist war, traf sich an diesem letzten Abend zu einem Empfang bei Spezereien wie Punipan und gutem Wein. Draußen stand Dareius Amarinto alleine und schaute in die Ferne. Von der Seite näherte sich Comto Erlan Sirensteen, blieb mit einem gewissen Abstand stehen und räusperte sich kurz.

Dareius drehte sich um und nickte Comto Erlan zu. Der weißblonde Adlige kam direkt auf den Punkt: “Das waren ja spannende Erfahrungen, die wir hier gemacht haben… als mich meine Gemahlin überzeugte, in Selkethal dabei zu sein, hätte ich noch nicht gedacht, dass es mir im Grunde genommen recht gut gefällt. Das einzige was mich etwas betrübte war nicht nur mein persönliches Abschneiden dort, sondern auch das Abschneiden aller Horasier an sich. Oder sieht man das in Grangorien anders?”

Erlan schaute Dareius erwartungsvoll an.

Dareius lächelte ein wenig in sich hinein. “Ich denke das Rennen hat gezeigt, dass es dem Horasreich nicht an fähigen Reitern mangelt. Wir waren nur nicht ebenso professionell auf diesen Wettstreit vorbereitet, wie die Einheimischen. Wären wir beide mit Rennpferden von solcher Güte angetreten, ich denke wir hätten uns durchaus Chancen auf einen Sieg ausrechnen können.” Er nahm einen Schluck aus einem Weinkelch, den er in seiner rechten Hand gehalten hatte. “Ich kam hierher, als kleiner Abstecher von meiner Reise nach Gareth, vor kurzem nahm ich noch am Wagenrennen in Punin teil. Ich dachte tatsächlich in meiner Einfalt, es würde sich nur um ein fröhliches kleines Rennen handeln, bei dem man ohne Vorbereitung gegen einige naive almadanische Popoli antreten würde. Doch nun stehen wir hier zwischen einigen der besten Reiter und Rennpferden Almadas. Ich denke, den Umständen entsprechend können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.” Er überlegte einen Moment. “Vielleicht sollten wir im nächsten Götterlauf wieder teilnehmen und uns diesmal besser vorbereiten.”

"Das ist fürwahr eine gute Idee. So gut, dass ich sie auch schon hatte. Und es freut mich, dass wir beide den gleichen Gedanken hatten. Mir war auch nicht klar, welch große Klasse hier aufgefahren eh geritten wird. Und Dschinni hat auch schon bessere Jahre oder gar Jahrzehnte gesehen...", antwortete Erlan und nahm einen Schluck aus seinem Kelch.

Nach einem kurzen Augenblick richtete der Baron des Yaquirbruchs wieder das Wort an seinen Gesprächspartner: "Schön, dass wir uns da verstehen. Ich denke wir werden da was absprechen können und vielleicht hat auch jemand anderes in Bomed oder Grangorien Interesse. Vielleicht sogar aus Oberfels, wobei ich nicht weiß, ob ich persönlich das so sinnvoll finde... aber das sind vielleicht inner-bomedische Angelegenheiten."

“Konkurrenz belebt das Geschäft, pflegen doch die Kaufleute in Grangor zu sagen.” Er lachte. “Aber im Ernst, dieses Rennen wäre ein geeigneter Ort für die Pferdezüchter und Reiter des nördlichen Horasreichs um miteinander in Kontakt zu treten, auf wortwörtlich neutralem Boden und wenn wir den Almadanern dann noch den Sieg streitig machen können, umso besser. Ich werde jedenfalls nicht zögern, die Kunde von diesem Rennen in Phecadien, Sewakien und der restlichen Septimana zu verbreiten. In der Grafschaft Bomed gibt es, wie ihr bereits angedeutet habt, ebenso einige Persönlichkeiten für die dieses Ereignis interessant sein könnte. Ihr nanntet Oberfels, soweit ich weiss ist die Pferdezucht der Damotils berühmt und geschätzt. Ich kann mir vorstellen die Familie des Wortführers der Murakianer würde eine Gelegenheit die Überlegenheit der horasische Pferde zu beweisen nicht auslassen.”

Bei der Erwähnung der Damotils zuckte der Comto ein wenig zusammen, aber nur ein wenig, denn er selber hatte ja die Damotils schon im Kopf gehabt.

“Das habt ihr schön formuliert - eine Überlegenheit zu demonstrieren, das gefällt den Damotils sicherlich gut” - und in Gedanken ergänzte er für sich: “... insbesondere auch gegenüber anderen Häusern des Horasreiches.” Ein vielsagendes Lächeln schlich sich auf Dareius’ Lippen.

“Aber ich denke es wird eine gute Idee sein, eine positive Kunde von Selkethal in unseren Landen zu verbreiten. Es freut mich, dass wir in dieser Angelegenheit uns unabgesprochen einig sind.”

Dareius nickte zustimmend.

Nach einem kurzen Moment der Stille, wo das Pferderennen nicht weiter angesprochen wurde, wechselte Erlan Sirensteen das Thema: "Aber ihr erwähntet das Turnier in Gareth. Könnt ihr mir dazu mehr erzählen?"

“Oh, natürlich. Das große Kaiserturnier zu Gareth, gestiftet von Kaiser Raul kurz nach Bosparans Fall. Es war stets ein Traum von mir, bei diesem Turnier dabei zu sein, an dem schon legendäre Recken wie Raidri Conchobair, die Amazonenköniginnen Gilia und Yppolita von Kurkum und Melcher Dragendot teilnahmen. Dieses Jahr werde ich mir diesen Traum erfüllen und nehme daher die beschwerliche Reise auf mich, nachdem ich die Geschäfte meiner Familie bei meiner Schwester Cariana in sicheren Händen weiss. Auf dem Weg ergab sich die Gelegenheit auch am Wagenrennen in Punin teilzunehmen, weshalb ich meinen Wagenlenker Esquirio Silem Ross und meinen Streitwagen mitgebracht habe. Ich hoffe ihn mit etwas Glück später in Perricum weihen lassen zu können, wenn mich meine abschließende Pilgerfahrt dorthin führt.” Dareius lächelte selig als er an das Wagenrennen zurückdachte. “Beherrscht Ihr die Kunst des Streitwagenlenkens, Comto?”

“Nein, da kann ich von keinerlei Erfahrungen berichten. Während meiner Akademiezeit zu Vinsalt haben wir da keinerlei praktische Erfahrungen mit gemacht. Wir hatten vielleicht im Curriculum dazu mal etwas im Bereich der Historie. Aber ansonsten nichts. Insofern wäre dieses Turnier für mich nichts. Höchstens vielleicht mal als Zuschauer, denn es würde mich sicherlich schon interessieren. Aber Satinav ist bekanntlich unerbittlich…”

“Vielleicht wollt Ihr als mein Gast morgen eine kurze Ausfahrt mit Esquirio Ross wagen? Ich kann Euch versprechen, er ist ein ausgezeichneter Wagenlenker und ihr wärt in sicheren Händen bei ihm.” Dareius verneigte sich, es war ein spontanes aber durchaus Ernst gemeintes Angebot.

Erlan Sirensteens Gesicht war die Überraschung anzumerken. Aber der schnelle Wechsel von Überraschung zu einem Lächeln zeigte, dass er sich sich darüber sehr freute: “Das ist eine überaus überraschende Einladung, die ich aber sehr gerne annehmen werde!”

Daraufhin schüttelten die beiden Adligen gegenseitig die Hände. In dem Moment kam Shahane, die Gemahlin des Yaquirbrucher Barons, zu den beiden. Sie nickte Dareius zu, mit dem sie schon zu Beginn der Feierlichkeiten ein paar Worte gewechselt hatte, und wandte sich an ihren Gemahl: “Erlan, habt ihr kurz Zeit für mich?” - und mit einem Blick an Dareius gewandt: “Dom Dareius, ihr entschuldigt uns bitte kurz?”

“Natürlich, Signora.” Er nickte den beiden nochmals zu und sah sich dann nach seinem Gefolge um.