Chronik.Ereignis1044 Aufstieg der Cordellesa 02
Baronie Bangour, Anfang Tsa 1044 BF
Im Arbeitszimmer des Junkers von Mestera
Autorin: Eliane
Tertoschtax groschno Ruggrorix klopfte an der Tür des Arbeitszimmers seines Junkers. Es tat gut, das dies wieder erforderlich war. Er nicht länger selbst derjenige hinter dem Schreibtisch war. „Herein.“, erklang Domnatella Seleas Stimme durch die Tür. Brinyas Töchterchen war fleißig. Auch das war gut.
Der Zwerg betrat den Raum, verbeugte sich. „Euer Wohlgeboren, Domnatella. Verzeiht die Störung, aber ich habe Neuigkeiten der vertraulichen und nicht sicher bestätigen Art.“ Er mochte Klatsch nicht. Aber seine Quelle war verlässlich, und die Veränderungen, die Betroffenen von Interesse für seine Familia.
Dom Pasquallo nickte. „Setzt dich, wir wollten sowieso eine Pause einlegen. Ich zumindest, Selea Fabiola ist unerbittlich.“ Der Hauch eines Schmunzelns umspielte seine Lippen. Tertoschtax wurde warm ums Herz. Die Veränderungen zum Guten waren unübersehbar. Er tat wie geheißen.
Auf dem niedrigen Tisch bei den Sesseln stand neben der Karaffe mit Wein Gebäck, heimisches und irgendetwas ausländisches. Daneben eine gläserne Kanne mit Tee. Ein handwerkliches Kunstwerk, das musste Tertoschtax anerkennen. Aber diese fremdländischen Einflüsse und Neuerungen, die das Töchterchen mit mitgebracht hatte, behagten ihn nicht recht. Auch wenn die guten Dinge bei weitem überwogen.
Dom Pasquallo und Selea Fabiola setzten sich. Das Töchterchen schenkte ein - einen Wein, einen Tee. Ein leises Klopfen, bevor sich die Tür öffnete und der unauffällige Fremde einen Humpen Selbstgebrautes vor Tertoschtax stellte, sich zurück zog. Noch so eine Veränderung, die ihre guten und schlechten Seiten hatte.
„Was gibt es so wichtiges, dass du über deinen Schatten springst, Tertoschtax?“, erkundigte sich das Töchterchen. Hah, aufmerksam. War die Kleine schon immer gewesen. Der Angroscho brummte. „Mein Rogolan muss nachgelassen haben, ich verstehe kein Wort.“, schmunzelte sie.
„Verzeiht, Domnatella. Es heißt, die Gräfin hat einen neuen Verwalter für Gräflich Taladur ernannt. Guillermo Cordellesa.“ Tertoschtax hatte dieses Herumschleichen im den heißen Brei nie gemocht. Angrosch sei Dank war es bei seiner Familia meist nicht notwendig. „Guillermo? Sieh an. Auf wessen Initiative?“, erkundigte sich Dom Pasquallo an seinem Wein nippend. Selea Fabiola hatte hervorragend gewählt. Er griff nach einem Stück Käsegebäck. „Schwer zu sagen. Die Informationen sind vage.“ „Hm… was hältst du von einem Besuch bei deinem Volk,Tertoschtax? Der letzte muss lange her sein. Du hast die vergangenen Monde mehr als nur deine Pflicht erfüllt. Verdienst ein wenig Entspannung, Zeit ohne lästige Menschen. Dem Kind eure Welt zu zeigen.“ Das unerwartete Zwinkern seines Junkers ließ dem Angroscho das Herz aufgehen.
„Während Ihr Kontakt zum jungen Emiglio sucht, als am Schicksal seines ehemaligen Schützlings interessierten Schwertvaters, Euer Wohlgeboren?“, brummte Tertoschtax. Fand Dom Pasquallo etwa auch wieder Interesse an Geschehnissen außerhalb?
„Ihn könnte interessieren, dass Selea Fabiola meine Nachfolge antritt. Als Mundillo der Cordellesa. Schliesslich kennen sie sich von früher“, schmunzelte der Junker. „Flüchtig“, wandte das Töchterchen ein. Tertoschtax leerte seinen Humpen. „Ich reise, sobald alles vorbereitet ist.“ „Gut, kläre die Details mit Selea Fabiola, während ich mich für einen Moment zum Ausruhen zurückziehe.“ Das Töchterchen und der Angeoscho nickten und erhoben sich ehrerbietig. Als Dom Pasquallo den Raum verlassen hatte, setzten sie sich wieder. Der Bedienstete brachte einen zweiten Humpen, blieb, um frischen Tee zu bereiten.
Baronie Bangour, Anfang Phex 1044 BF
Auf dem Junkergut Mestera
Autorin: Eliane
„… Gratulation, möge Phexens Segen Euch bei Euren neuen Aufgaben begleiten…. So etwas in der Richtung.“ „Willst du es gegenlesen, bevor ich es in Reinform bringe, Papá?“, erkundigte sich Fabiola. „Ich schreibe es selber, Spätzchen, wenn du es formuliert hast. Sieh es als Übung.“ Fabiola lächelte. „Wie du willst. Wir schicken das Schreiben erst, wenn es offiziell ist?“ Ihr Vater nickte. Fabiola fuhr fort: „In Ordnung. Ich habe mir Gedanken über ein Geschenk für Dom Guillermo zur Amtseinführung gemacht. Was hältst du von…“
Nachdenklich folgte Dom Pasquallo den Ausführungen seiner Tochter. Ob sie sich bewusst war, wie stark sie im Begriff war, sich im Land zu verwurzeln?